Hab da grad einen, finde ich, sehr guten text gefunden
http://www.dogo-canario-deutschland.de/html/verantwortung.html
Wir haben ja in einigen unserer Kapitel schon aufgezeigt, welche Folgen die Geschichten und Darstellungen aber auch die Handlungen Einzelner für eine Vielzahl von Hunden und deren Haltern bedeuten können.
Dies nicht weil wir jemanden anklagen wollen,
einen Schuldigen suchen, oder schmutzige Wäsche waschen wollen.
Es geht um die Zukunft der starken Hunde,
um die Zukunft einiger wundervoller Hunderassen.
Die Lage für starke Hunde ist nicht besser geworden in den letzten Jahren, nur weil wir uns weitgehend mit den Rasselisten abgefunden haben. Es geht weiter, es wird schwerer.
Sehen Sie sich nur einmal die Entwicklung in Europa an.
Ausgehend von Deutschland sind nun in fast allen Ländern Hundegesetze mit Rassen definiert in Kraft. In die Schweiz dürfen Sie keinen kupierten Hund einführen.
Holland und Frankreich als trauriges Beispiel, sind eine Gefahr für jeden deutschen Urlauber mit einem Hund bestimmten Aussehens. Die Hunde können eingezogen und getötet werden.
Es ist unabdingbar aus den Fehlern der Vergangenheit zu lernen!
Bestimmte Äußerungen und Handlungen schaden massiv dem Ansehen,
dem Ruf und den Interessen von unseren Rassen.
Machen wir uns nichts vor, der Mensch im Allgemeinen
ist latent anfällig für Gewalt und deren Darstellung.
Wir haben Horrorfilme, Actionfilme, Videospiele mit unsagbar harten Darstellungen. Kampfveranstaltungen wie Wrestling, bei denen eine Kampfshow geboten wird, aber insbesondere solche bei denen real Blut fliest, werden stetig populärer. Der Boxer Arthur Abraham mit seinem kometenhaften Medienaufstieg als „Blutboxer“ zeigt dies auch deutlich. Interessant ist auch, dass, nach Studien, gerade Frauen ein gesteigertes Interesse an diesen Spektakeln haben.
Spektakel wie Hundekämpfe, Hunde gegen andere Tiere, haben eine sehr alte Geschichte. Der Mensch hat Spaß am blutigen Schauspiel, am Wetten auf den Sieger. Das war zu Cäsars Zeiten in den Arenen so (wobei hier eben Menschen gegen andere Menschen und gegen Tiere kämpften, die Hundemythen sind stark übertrieben), das ist auch heute noch so.
Im 19. und Anfang des 20. Jahrhundert haben fast alle Länder der Welt diese verboten. Nun wissen wir auch, nicht jeder befolgt jedes Gesetz.
Verbotenes weckt bei manchen noch mehr Interesse, steigert den Reiz.
Die jüngsten Vorfälle um den bestbezahlten Quarterback im amerikanischen Top- Sport Football, Michael Vick, zeigen deutlich, dass man nicht sagen kann es ist nur diese oder jene Gruppe die dies macht. Auf einem Gelände, das Vick gehört, wurden über 60 Pitbulls gefunden. Vick hatte in seinem „Bad Newz Kennelz“ Pitbulls gezüchtet und mit 3 Partnern zusammen für den Kampf ausgebildet.
Vick und seine Partner haben gestanden, Hundekämpfe organisiert und Hunde gezielt dafür ausgebildet zu haben. Auch dass Hunde, welche im Kampf unterlegen waren, grausam getötet wurden, wurde eingestanden.
Als Entschuldigung brachte der Anwalt vor, dass in bestimmten Gebieten und Bevölkerungsgruppen der Hundekampf ein Teil der Kultur sei.
Nun stehen in Amerika weit reichende Veränderungen in Bezug auf Pitbulls an.
Auch dort wird man nicht die Personenkreise verfolgen, die sich schuldig machen, die gegen Gesetze verstoßen. Es wird wieder alle Hunde einer Rasse treffen und deren Halter.
Denn was will der Gesetzgeber eigentlich wirklich?
Ist der Sinn und Zweck des Ganzen,
gefährliche Hunde von der Bevölkerung fern zu halten?
Dann müssten nicht Rassen auf den Listen stehen, sondern Hunde die auffällig sind. Alle Statistiken weisen ganz andere Rassen als auffällige Hunde auf.
Oder geht es nicht viel eher darum,
die bekannten Kreise von Menschen
- die allen Beteiligten bekannt sind, die oft auch aktenkundig sind -,
die sich um gewisse Hunderassen scharen,
zu behindern?
Möglichst zu verhindern, dass diese kleinen „besonderen“ Gruppen einer Gesellschaft diese Hunderassen weiter halten und für ihre Zwecke missbrauchen?
Sehen wir uns die Fakten zu dieser Frage einmal genauer an.
Am besten sehen wir auf den Dauersachverständigen für Deutschland in Sachen Hundegesetze, Franz Breitsamer, über den wir schon berichtet haben.
In Nordrhein-Westfalen wollte man, und so musste, nach dem ersten Chaos-Gesetz der Frau Höhn, und der Empfehlung der Innenministerkonferenz, dringend ein neues Gesetz her.
Der Landtag in NRW gründete einen Ausschuss für dieses Problem.
In der Sitzung dieses Ausschusses vom 19.04.2002 sollten Sachverständige aussagen. Lassen Sie uns einmal auf das Protokoll dieser Sitzung sehen .
Keine Angst es ist nicht so trocken wie gedacht, und die folgenden Zitate sind sehr unterhaltsam und wirklich extrem aussagekräftig.
Herr Breitsamer hatte zuvor eine schriftliche Aussage eingereicht, war aber auch als Sachverständiger geladen. Die traurige Rolle des VDH können wir getrost vernachlässigen, der VDH hat zu diesen Rasselisten im Bundesland seines Stammsitzes wenig bis gar nichts zu sagen. Warum auch, es war keine deutsche Rasse betroffen. Der Rottweiler war noch außen vor.
Einziger anderer Fachmann in Sachen pro Hunde, war ein Herr vom Tierschutz und Rechtsanwalt Wollenteit aus Hamburg. Um diesen geht es nun.
Aus dem Ausschussprotokoll 13/562 (Seite 40) wird die Standard-Erklärung des Herrn Breitsamer und auch seine etwas fragwürdige Argumentation von Herrn RA Dr. Wollenteit widerlegt und auch in Frage gestellt:
„Bei Herrn Breitsamer ist das zweite Argument ganz prominent:
Da tauchen die „Glatzen“ auf.
Dass diese Rassen eine gewisse Attraktivität für bestimmte Halterkreise haben, will ich faktisch nicht in Abrede stellen. Es gibt Halterkreise, die sich an bestimmten Modeerscheinungen, an bestimmten Mythen orientieren. Auch der Mythos vom Kampfhund ist in einer bestimmten Szene geschürt worden.“ Zitat RA Wollenteit
Ja, da sind wir wieder bei der Verantwortung für unsere Handlungen und Erzählungen. Einige wenige können Tausenden wirkliche Probleme bereiten. Leider wehren sich die Betroffenen nicht, sondern verlagern ihre Wut auf die Politiker, anstatt die Ursachen anzugehen.
Aber Herr Wollenteit fährt fort:
„Auf einen Aspekt möchte ich noch hinweisen:
Herr Breitsamer schlägt vor, dass man bereits, bevor das Gesetz überhaupt verabschiedet ist, in eine Liste 2 weitere Hunderassen aufnimmt. Das ist doch die Bankrotterklärung dieses Rasselistenansatzes.
Er begründet das völlig richtig damit, in dem er sagt:
Mit den Rassen, die ich reguliere, provoziere ich Ausweichverhalten.
Natürlich ist das so.
Die Halterkreise, die einen Imponierhund halten wollen, machen das natürlich auch, nachdem Sie Ihre Rasseliste verabschiedet haben, indem sie auf andere Hunderassen ausweichen.
Herr Breitsamer wird einen Paradigmenwechsel in seiner Argumentation erst dann vornehmen, wenn es die deutsche Dogge erwischt.“
Herr Breitsamer antwortet wie folgt (Seite 43):
„Ich hoffe, ich konnte Sie davon überzeugen, dass das bayrische Modell seit 1992 funktioniert. Wir haben in der Kategorie 2 nur sieben Rassen, eine entfällt noch, zwei oder drei weitere werden vielleicht hinzukommen. Der Gesetzgeber muss immer nachziehen, denn der Alano beispielsweise ist nichts anderes als ein Ausweichhund.“
Hier sind wir beim Kern der Rasselisten angekommen.
Es geht in Wirklichkeit nicht darum ob eine Hunderasse gefährlich ist oder nicht.
Es geht darum bestimmten Kreisen, Milieus und üblichen Verdächtigen das Halten von Hunden zu erschweren.
Nicht mehr und nicht weniger!
Es geht bei der Listung des Alano nicht darum ob die Rasse Alano Vorfälle aufzuweisen hat, oder nicht.
Es geht nur darum, eignet sich die Rasse Alano, um als Ausweichrasse
- für die bestimmten Halter aus der eigentlich bekannten Szene -
zu dienen, oder nicht.
Für Herrn Breitsamer ist dies klar. Er nimmt, ohne nach dem Alano gefragt worden zu sein, gerade den Alano als Beispiel. Dass dieser gelistet gehört weil er eine Ausweichrasse für das von ihm mit „Glatzen“ umschriebene Problem-Milieu darstellt. Dies nimmt er – auch ohne die Bücher der Herren Sewerin und Baumgartner – seit der Polizeiaktion (Link) auf dem Münchner Hundeplatz als gesichert an.
Dies ist auch so in der bayrischen Beschreibung ( Link ) der Rasse festgehalten: