scheuer hund

missylin

Junior Knochen
hallo,

mein hund ist sehr scheu.
das hat mehrere gruende:
  • genetisch - glaube ich (hab gelesen, scheuheit wird stark vererbt)
  • lange bei der zuechterin (bzw.mama,papa + geschwister) geblieben (bis zum 6.monat) und dort wahrscheinlich nicht ausreichend sozialisiert worden fuers stadtleben, da sie am land wohnt
  • hab gelesen (weiss leider nicht mehr wo), man soll hunde im 5.+6.monat nicht grossen veraenderungen aussetzen, da sie einen lebenslangen "knacks" in dieser praegungsphase davontragen koennen - leider ist er genau in dieser zeit zu mir gekommen (hatte keinen einfluss, weil ich ihn geschenkt bekommen habe)
er ist scheu bei fremden menschen und hunden und aengstlich in der stadt.
er ist sehr anhaenglich (zu mir) und total unaggressiv (ueberhaupt kein angstbeisser).
am land blueht er auf - rennt viel und gerne und ist am liebsten mit mir alleine (+ hoechstens menschen/hunde, die er kennt) auf einer leeren grossen wiese.
er ist jetzt 10 monate alt und es hat sich schon sehr verbessert (am anfang war er richtig panisch manchmal).
ich gebe ihm taeglich bachblueten gegen angst und beschaeftige mich viel mit ihm. wir gehen auch hundeschule (junghundekurs) und waren letztes wochenende auf der hunderennbahn, wo es ihm sehr gefallen hat (alleine auf der bahn).
ich weiss, es gibt den thread "stress bei hunden", den ich gelesen habe und da mein kleiner als "angsthase" besonders oft gestresst ist, wollte ich mal fragen, ob jemand von euch erfahrung hat mit scheuen hunden und eventuell tips fuer mich hat, die seine lebensqualitaet verbessern wuerden.
ich haette die gelegenheit eine weile am land zu wohnen, weiss aber nicht, ob es gut ist, ihn vor stressituationen (stadt) abzuschirmen - andererseits waere es vielleicht gut fuer eine weile, damit er sich entspannt und selbstbewusstsein tanken kann.
da er 10 monate alt ist, denke ich, jetzt ist es noch leichter, daran zu arbeiten als spaeter und darum will ich jetzt nicht falsch machen.
 
Wir hatten in der Hundeschule einmal eine Azawakh Hündin, die war auch extrem scheu. Mit der "Menschenangst" haben wir das so gehandelt, dass ihr möglichst verschiedene Menschen immer wieder ganz besondere Leckerli gegeben haben. Zuerst ging sie überhaupt auf niemanden zu, als sie aber bemerkt hat, dass wir ihr nichts böses wollten wurde es von Mal zu Mal besser.
lg Susanne
 
ich hab auch so ne hündin. alles was fremd ist löst fast schon panik aus. fremde menschen? hilfe!

mittlerweile wirds immer besser. ich habe allen gesagt sie sollen sie ignorieren, bis man ihr ankennt dass sie sich ein bisschen entspannt, dann hab ich den fremden ein leckerli in die hand gedrückt und jetzt wirds immer besser. es wird nicht mehr jeder mensch ängstlich beäugt, nur die die sie ansprechen, sich runterbeugen und so. wenn sie lange genug irgnoriert wird kanns sogar passieren dass sie hingeht, schnuppert und 1x hat sie sogar schon streicheleinheiten gefordert.

vielleicht kennst du einen hund der deine einfach ignoriert? meiner hat das sehr geholfen. es hilft ihr auch wenn sie auf den hund zugehen kann. ich bin da ganz frech, bitte entgegenkommende HH den hund an die leine zu nehmen und stehen zu bleiben. dann langsam in nem bogen vorbei oder hingehn.

wünsche dir viele fortschritte, das wird schon!

lg anna
 
ahh bevor ich es vergesse, ich weiß nicht woher du kommst, aber in Baden gibt es eine ganz tolle Tierärztin, die arbeitet u.a. mit chinesischen Kräutern, die bei Angst auch sehr gut helfen - die Wirkung ist meist besser als bei Bachblüten
 
Hallo missylin,

Dein Hund ist noch sehr jung und wird eventuell noch mehrere Angstphasen (die immer auch Prägephasen sind) durchleben. Er soll in dieser Zeit so viele positive Erfahrungen wie möglich machen - d.h. möglichst nie Angst haben müssen. Aber ich glaube, das bist Du ohnehin sehr vorsichtig.
Günstig für das Selbstbewusstsein Deines Hundes ist wahrscheinlich Nasenarbeit. Am besten beginnt man damit, indem man den Hund zuerst Leckerlis suchen lässt. Das macht Hunden wirklich Spass und baut nebenbei Stress ab.:)

lg
Gerda
 
@susanne
ich weiss nicht, ob ich meinem hund beibringen moechte, von fremden menschen leckerlis anzunehmen.
andere leute ueben mit ihren hunden doch genau das gegenteil - sollte ich da nicht eher froh sein, wenn meiner von fremden nichts annimmt?
er akzeptiert unaufdringliche menschen und hunde nach mehrmaligen treffen - dann nimmt er auch leckerlis an (von den menschen ;)).
was ihn viel mehr stresst, ist das stadtleben (viele menschen, fahrraeder, autos, laerm etc.).
besonders, wenn in solchen stadt-stress-situationen ploetzlich leute auf ihn zugehen und ihn anreden+angreifen wollen.
da reagiert er total aengstlich (bis hin zu panisch, wenn's viele auf einmal sind).
die leute wundern sich dann immer, was denn mit dem hund los ist und sehen mich an, als ob ich ihn bestimmt quaele oder sowas!
das mit den chinesischen kraeutern ist eine gute idee - da werde ich mich noch genauer informieren (bin ja selbst taiwanesin).

@anna
deine auch!
ich sag auch immer allen, sie sollen ihn ignorieren - was nicht so einfach ist, da er sehr speziell aussieht (mein schatzi ist ein mex.nackthund).
jeder will ihn natuerlich mal angreifen!
da bin ich auch oft frech und sag einfach - nein, das mag er nicht!
er ist genauso, dass er manche menschen, die ihn lange genug ignorieren, von selbst beschnuppert.
er beschnuppert auch gerne manche hunde, solange sie nicht stuermisch oder aufdringlich sind.

@gerda
meinst du damit, dass angst in phasen kommt - je nach alter?
du hast recht - ich bin sehr vorsichtig (manche meinen - zu vorsichtig), aber ich stehe dazu, weil ich den eindruck habe, dass er dadurch fortschritte macht.
mein ziel ist es wirklich, sein selbstbewusstsein zu staerken und nicht, dass er jeden und alles moegen muss.
nasenarbeit ist eine gute idee - wenn er nicht gerade rennt, hat er sowieso immer den staubsaugermodus an ;).
in meiner hundeschule gibt es sogar einen faehrtenkurs - da werd ich mal fragen.
 
da müsstest du einfach überlegen, was dir lieber ist. Bei der Hündin von der ich erzählt habe, wars wahrscheinlich gar nicht anders möglich, weil die nicht einmal gerade an einem Menschen vorbeigehen konnte ohne sich vor Angst zu winden.

Wegen der Kräuter - also ich bin absolut überzeugt davon. Unsere Tierärztin macht zusätzlich noch Akupunktur und Chiropraktik, solltest du die Adresse von ihr haben wollen, sag bitte bescheid.
lg Susanne
 
hatte diese huendin schlechte erfahrungen mit menschen gemacht, oder war sie grundsaetzlich scheu?
vorbeigehen an menschen geht mit meinem kleinen, nur wenn leute auf ihn aufmerksam werden und ihm nahekommen wollen, kriegt er die krise. solange ihn keiner beachtet, geht's ja, aber er ist halt sehr auffaellig und das bekommt er natuerlich oft zu spueren.

das mit den kraeutern klingt wirklich interessant. leider bin ich in graz und deine aerztin ist ja in baden. vielleicht koennte ich sie aber mal anrufen? hier in graz kenne ich nur eine chin. aerztin - leider nicht tieraerztin, aber ich werd sie trotzdem mal fragen.
 
Hallo,

wir haben unseren Lucan mit 4 Monaten bekommen und er war extrem ängstlich. Wir haben ihn von Anfang an überall mitgenommen damit er gerade in dem Alter soviel wie möglich kennenlernt. Wenn er in Panik oder angst verfallen ist haben wir das ignoriert und ihn immer belohnt und gelobt wenn er auch in Extremsituationen ruhig geblieben ist. Wenn wir gemerkt haben das es zuviel Streß für ihn war haben wir ihn natürlich rausgenommen. Wir haben von Anfang an darauf geachtet das niemand den Hund anfasst und wenn ich die grabschende Hand (Ohhh ist der süüüüß) weggehalten habe, denn nichts und niemand hat meinen Hund ungfragt anzufassen basta aus...

Heute habe ich einen souveränen und selbstbewussten Hund der genau weiß das wenn ich dabei bin ihm nichts passieren wird.

Dein Hund braucht Sicherheit und je souveräner und sicher du bist um so sicherer wird dein Hund werden. Unsere Urtyphunde sind ganz besondere Wesen!!!!

Liebe Grüße

Miela
 
hallo miela,
das ist auch meine strategie gewesen bisher und anfangs auch erfolgreich aber irgendwie wirds seit einer weile nicht mehr besser und da denke ich mir - vielleicht reicht das nicht?
deiner ist auch ein urtyp? hattest du vorher erfahrung mit urtyphunden?
und wie alt ist er heute?
 
Hallo,

Lucan ist ein Podenco und nein ich wusste nicht worauf ich mich einlasse. Am Anfang war ich echt überfordert mit diesem panisch schreiendem Hund, doch ich wusste von unserem ersten Hund (Galgomix) das ich ihn in seiner Angst nicht bestärken darf. Lucan ist heute 2 Jahre alt, manchmal noch ein bisschen vorsichtig, was aber an seinem Wesen liegt. Ich denke du bist auf dem richtigen Weg mach weiter so wie bisher es gibt halt Phasen, wo man meint es geht nicht weiter aber manchaml sind es halt nur kleinere Veränderungen die man nicht bemerkt.

Diese Hunde sind härter im Wesen als man glaubt und manchmal nutzen sie unsere Sorge und Zuneigung schamlos aus. Schau dir deinen Hund genau an und du wirst ganz schnell erkennen ob er wirklich Angst hat oder deine Aufmerksamkeit will... Lucan macht es heute noch regelmässig das er anfängt zu zittern, den Schwanz einklemmt oä ab und an fall ich drauf rein aber es wird weniger.:cool:

Liebe Grüße

Miela
 
hatte diese huendin schlechte erfahrungen mit menschen gemacht, oder war sie grundsaetzlich scheu?
vorbeigehen an menschen geht mit meinem kleinen, nur wenn leute auf ihn aufmerksam werden und ihm nahekommen wollen, kriegt er die krise. solange ihn keiner beachtet, geht's ja, aber er ist halt sehr auffaellig und das bekommt er natuerlich oft zu spueren.

das mit den kraeutern klingt wirklich interessant. leider bin ich in graz und deine aerztin ist ja in baden. vielleicht koennte ich sie aber mal anrufen? hier in graz kenne ich nur eine chin. aerztin - leider nicht tieraerztin, aber ich werd sie trotzdem mal fragen.

Nein, die Hündin war von Grund auf scheu - angeblich sagt man das den Azawakhs ja auch nach!?!

Wegen der Kräuter schick ich dir eine PN, vielleicht kann sie dir ja jemanden raten, der bei dir in der Nähe ist.
 
ohh lieb, ein podenco! :)
erst kuerzlich hab ich welche auf der rennbahn in marchegg laufen gesehen! wirklich wunderschoene hunde!
vielleicht waere das auch was fuer deinen lucan - das rennen hinter dem "hasi" auf einer bahn.
meinem schatzi hat's auf jeden fall gleich total gefallen.
 
Hallo,

wir haben Lucan auch schon laufen lassen, leider müssen wir zur nächstgelegenen Rennbahn 200km fahren(einfache Fahrt). Wir gehen aber sehr oft mit Shicassy und ihren Mädels spazieren da kann Lucan sich dann richtig austoben.

Liebe Grüße

Miela
 
leider ist es bei mir auch so weit - ueber 200km von graz nach marchegg! darum wirds wohl nicht so regelmaessig passieren :(, aber jedesmal wenn ich in zukunft in wien zu tun habe, werde ich es so anlegen, dass ich auch gleich dorthin fahren kann.
 
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