Schaffe es nicht, ihn einschläfern zu lassen.

016Mia

Anfänger Knochen
Hallo alle zusammen.

Ich hab folgendes Problem. Mein Hund ist jetzt 15, leidet seit Jahren an Herzinsuffizienz, die wir mit Medis eigentlich gut im Griff haben. Er ist vor kurzer Zeit erblindet, die Tierärztin meint auch, da wächst etwas hinter einem Auge. Weitere Untersuchungen habe ich zu dieser Zeit schon abgelehnt, da der Hund furchtbar nervös wird sobald wir in einer nicht so vertrauten Umgebung sind (ist neu, war früher nicht so) und Untersuchungen die eine Narkose erfordern sowieso nicht mehr möglich sind (Herz).

Ebenfalls plagt ihn eine Arthrose, welche manchmal akute Schübe hat. Auch dies wird medikamentös behandelt. Physiotherapien habe ich aufgrund der Angst ebenfalls eingestellt. Alterleiden die nun hinzukommen können wir nicht mehr sachgerecht behandeln (z.B eitrige Zähne, keine Narkose möglich, daher immer wieder nur Antibiotikatherapie, der Erfolg damit hält sich aber stark in Grenzen).

Vor kurzer Zeit wurde ein Röntgen durchgeführt und wurde eine extrem stark vergrößerte Milz festgestellt. Abgesehen davon, dass ich gewarnt wurde, dass dies jederzeit "reißen" kann, vermuten wir, dass diese Milz starken Druck auf die inneren Organe ausübt. Der Hund hat extrem laute Darm/Magengeräusche nach dem Essen und fast immer Durchfall. Dadurch bedingt (wir nehmen an es ist dadurch) litt der Hund vor ca. 2 Wochen an starken Schmerzen. Seither bekommt er Tramal, ein ziemlich starkes Schmerzmittel.
Ebenfalls hat er von 9 Kilo auf 6 Kilo abgenommen.

Das sind einmal die Fakten. Der Hund hat akut vermutlich keine Schmerzen bzw. zeigt keine Schmerzsignale. Aber mir ist natürlich bewusst, dass alles zusammen aufgezählt natürlich heftig ist. Er braucht eine nonstop-Betreuung. Er findet sonst nicht mal mehr die Wasserschüssel von alleine. Ich kann sagen, dass die Lebensqualität sehr sehr sehr eingeschränkt ist. Ich trage ihn fast nur mehr, setze ihn im Park oder im Wald ab, er geht eventuell 10 Schritte und erledigt was erledigt werden muss, dann wird er wieder getragen da er sich sonst nur hinsetzt und nicht mehr gehen möchte. Spielen ist nicht mehr drinnen, ich nehme ihn zuhause viel hoch und rede mit ihm und kraule ihn, aber spielen will er nicht und interessiert sich dafür nicht. Er liegt natürlich sehr viel.

Nun das positive: Wenn ich ihn draußen spazieren trage ist er sehr an der Umgebung interessiert und ich habe das Gefühl, er genießt das. Er frißt unheimlich gerne! Nun sagt man generell, dass Hunde die noch essen einen Lebenswillen haben. Aber ich weiß nicht mehr weiter.

So brutal das klingt: Ich nehme im März einen neuen Job an und weiß einfach nicht mehr, wie ich die Betreuung da noch gewährleisten soll ohne den neuen Job einfach nicht anzunehmen. Ich würde NIE meinen Hund wegen einer neuen Arbeit einschläfern lassen, aber wie ich das genau machen werde bedrückt mich sehr und ich finde einfach keine Lösung. Bei all den Sachen die er hat und seinem in der Zwischenzeit durch die Leiden und das Alter bedingten sturen Tagesablauf ist eine Fremdbetreuung absolut ausgeschlossen.

Ich weiß, das liest sich vermutlich alles heftig, aber ich bin mir nicht sicher ob der Hund "bereit" ist. Ich könnte nur mehr heulen. Ich weiß ja nicht mal, ob es einfach nur an mir liegt und ich ihn nicht gehen lassen will.
Die Vorstellung einen Tierarzttermin zu vereinbaren und dann in dem Wissen, dass dieser kommt noch den Tag zu verbringen bringt mich innerlich um und ich glaube nicht, dass ich das durchhalten werde.

Wenn ich mir seine Krankheiten und wie er sich verändert hat vors Auge rufe, weiß ich, dass andere ihn schon längt eingeschläfert hätte. Ich will nicht und niemals, dass er leidet. Aber manchmal, wenn er dann so wahnsinnig zufrieden frisst oder kuschelt, denk ich mir wieder es ist noch nicht soweit. Ich hoffe jeden Tag er schläft einfach ein oder die Milz gibt auf (lt. Tierarzt hat er dabei angeblich keine Schmerzen).

Was soll ich denn nur tun?
 
Bis März ist ja noch Zeit..... was die Verdauung betrifft, vielleicht helfen Enzyme, besprich das noch mit dem Tierarzt.
Mehr fällt mir auch nicht ein, die Entscheidung kann dir keine abnehmen.
Aber nach allem was du beschreibt finde ich es legitim, wenn du keine 24h Betreuung mehr schaffst, auch das in deine Überlegungen mit einzubeziehen.
 
Cato hat recht - bis März ist in Anbetracht der Situation noch sehr lange.

Schau ihm in die Augen - und Du wirst wissen ob und wann es so weit ist.
Aus jeder Zeile Deiner Worte liest man die Liebe zu Deinem Hunde raus und darum wirst Du es auch schaffen, den letzten Weg mit ihm zu gehen, wenn es soweit ist.

Ich wünsch Euch ganz viel Kraft!
 
Wie eh schon gesagt, diese Entscheidung kann Dir niemand abnehmen, aber da Du Deinen Hund liebst, wirst Du sehen, Du weißt wann es soweit ist und er nicht mehr will und kann.
Ich habe das bei meinem Leopold auch an diesem Tag gesehen, bin dann zusammen gebrochen, habe mir wirklich lange Vorwürfe gemacht, aber mittlerweile weiß ich, dass er nicht mehr konnte und wollte.
Ich kann Dich und Deine Verzweiflung sehr, sehr gut verstehen, ich verstehe auch Deine Überlegungen betr. Job und Betreuung, das ist alles nur menschlich, kein Mensch wird Dir mangelnde Liebe vorwerfen.
Wir hatten damals auch einen 24 Std. Job an Betreuung zu leisten, auch in der Nacht und das bringt einen an die Grenzen.
Bei uns hat der Weg aber nur 1 Woche gedauert, aber wir hätten das natürlich auch länger geleistet.
Jetzt, nach Monaten, sagen wir immer: nur bei uns ist Leopold so alt geworden, niemand sonst hätte seine ganzen Krankheiten geschafft.
Was ganz wichtig ist, einen TA seines Vertrauens zu haben, der einem auch die Wahrheit sagt und dem man auch glauben kann. Ebenso wichtig ist es, dem eigenen Bauchgefühl zu vertrauen, wenn Du das Gefühl hast, er kann und will nicht mehr, dann lass ihn in Liebe und Ruhe gehen.
Du hast ja noch Zeit, genieße die Zeit mit ihm, gib ihm all Deine Liebe und lass ihn das machen was ihm Spaß macht, jeder Tag kann der letzte Tag sein, gerade bei einem evtl. Milztumor.
Du wirst sehen, ihr werdet gemeinsam diese Entscheidung treffen, bzw. wahrscheinlich trifft Dein Hund diese Entscheidung für sich selber und das ist dann gut so.
Ich wünsche Dir ganz viel Kraft und noch viele schöne Momente!
LG Ingrid
 
016 schrieb:
Was soll ich denn nur tun?
Du hast ja die Frage für dich selbst schon längst beanwortet.

Was sollen dir wildfremde Menchen raten, die weder dich noch deinen Hund kennen, raten ? Das würde dich letztlich nur verunsichern, weil jeder User hier anders ist, jeder Hund anders ist, jede Situation anders ist , jeder andere Erfahrungen diesbezüglich gemacht hat.

Diese Verantwortung liegt bei jenem Menschen , der letztlich die Entscheidungen treffen muss.
 
Vielen lieben Dank für die Antworten!

Sieht man es dem Hund denn wirklich an? Ich habe das schon so oft gehört und meinen Hund einträglich angesehen, ich kann genau nix erkennen. Vielleicht will ich es eben aber auch nicht wahrnehmen oder bin einfach nur "betriebsblind"?

Leider ist es so, dass mein Tierarzt in Wien ist. Ich aber bin nach NÖ gezogen, daher kann mein Tierarzt nicht zu mir zum einschläfern kommen. Mich hat das wahnsinnig gemacht, da der Hund auch Panik hat beim TA (er hat schon einige nicht so schöne Behandlungen über sich ergehen lassen müssen, der TA ist aber sehr nett und kompetent). Da ich ihm und mir das ersparen will, habe ich einen TA (wurde mir empfohlen) in meiner Nähe kontaktiert. Der war sehr nett und wollte auch extrem viel wissen, hat aber schlussendlich angeboten, zu uns nach Hause zu kommen. Das würde mir vieles sehr erleichtern, macht mich aber dennoch noch unsicherer. Der TA wurde mir zwar empfohlen, aber kennen tu ich ihn natürlich nicht.

Eine Frage: Ich habe noch nie ein Tier einschläfern lassen müssen. Sind Schmerzen denn bei diesem Prozess wirklich absolut ausgeschlossen? Mir ist klar, dass der Hund erstmal eine Narkose bekommt. Bei uns ist es sowieso fraglich ob er schon alleine diese überleben würde. Laut TA bevorzugt dieser die Gabe aller Mittel (also Narkose und Endmittel) in den Hintern, um dem Hund die Pfote nicht scheren zu müssen und so Stress zu minimieren.
Vielleicht hätte ich auch nicht so eine Panik vor dem Akt, wenn das nicht das erste Mal wäre.

Wie lange dauert denn der Prozess nach der Narkose? Geht das schnell? Kann es da Komplikationen geben? Muss ich mich auf gewisse Reaktionen des Hundes vorbereiten?
 
wenn der NÖ-Tierarzt bei Dir ein gutes Gefühl hinterlassen hat, dann vertraue ihm.

Unser Tierarzt hat UNS in dieser Situation Zuspruch gespendet und uns beruhigt. Unser Hund ist entspannt über die Regenbogenbrücke gegangen.

lg Feline
 
Eine Frage: Ich habe noch nie ein Tier einschläfern lassen müssen. Sind Schmerzen denn bei diesem Prozess wirklich absolut ausgeschlossen?

Normalerweise ja. Mein erster Hund ist zuhause im Bett, in meinen Armen, eingeschläfert worden. Ich habe den Moment, wo sein Herz stehen blieb, nicht bemerkt.

Mein Hund war körperlich eigentlich gesund, sein Herz in Ordnung. Der Grund fürs Einschläfern war Knochenkrebs im rechten Kniegelenk.

Mir ist klar, dass der Hund erstmal eine Narkose bekommt. Bei uns ist es sowieso fraglich ob er schon alleine diese überleben würde. Laut TA bevorzugt dieser die Gabe aller Mittel (also Narkose und Endmittel) in den Hintern, um dem Hund die Pfote nicht scheren zu müssen und so Stress zu minimieren.

Du musst nur darauf achten, dass wirklich eine normale Narkose gemacht wird, wie für eine OP. Dann spürt dein Hund nichts.

Stell dir vor, wie weh eine Kastration täte. Wenn ein Hund fest genug schläft, dass er eine Op nicht spürt, dann spürt er auch sonst nichts.

Wie lange dauert denn der Prozess nach der Narkose? Geht das schnell? Kann es da Komplikationen geben? Muss ich mich auf gewisse Reaktionen des Hundes vorbereiten?

Es geht eher schnell. Mein TA hat mir gesagt, dass er jetzt das Tötungsmittel injiziert. Ich habe, wie gesagt, vom Herzstillstand nichts bemerkt.
Es war nicht anders als sonst, wenn man ein Tier in Narkose legt.

Das Schlimmste war, dass er dreibeinig aufgesprungen ist und gebellt hat, als der Tierarzt ins Zimmer kam.
Mensch ist ein Psycherl... Ich hätte besser in der Nacht vorher drauf bestanden, dass er aus der Narkose für CT und Biopsie nicht mehr erwacht. Aber momentan ist man von den Socken und braucht den Abschied "Daheim" selber am nötigsten.

Bei einer Bartagame (Einschläferungsgrund Nierenversagen) kam es nach der Injektion von T61 noch zu einer kurzen Bewegung eines Vorderbeins. Der Ta hat sie vorher kräftig am Schwanz gezogen, um zu sehen, ob sie noch irgendwie reagiert, und meinte, sie sei vermutlich schon von der Narkose tot.
Ich weiß nicht, ob sie noch etwas gespürt hat. Reflexbewegungen können vorkommen und ich glaube, es war nur so etwas.

Halte dir vor Augen, wie ein Wildtier stirbt. Selbst wenn das Tier vorher ein bisschen Angst hat, ist dieser Tod in Narkose sehr zivilisiert und gnädig. Manche von uns werden sich vermutlich noch wünschen (oder tun es schon), man dürfte als Mensch auch darum bitten.

Ich kann sagen, dass die Lebensqualität sehr sehr sehr eingeschränkt ist. Ich trage ihn fast nur mehr, setze ihn im Park oder im Wald ab, er geht eventuell 10 Schritte und erledigt was erledigt werden muss, dann wird er wieder getragen da er sich sonst nur hinsetzt und nicht mehr gehen möchte.

Edit: Mein Hund wollte erkennbar nicht mehr leben, als er nicht mehr laufen konnte. Es war ein größerer Hund, er ist nie getragen worden. Spaziergänge sind für meine Hunde ein sehr zentraler Teil der Lebensqualität.

Ich würde meinen, warte noch bis in die dritte Februarwoche. Dann lass ihn gehen. Wein dich ein paar tage lang aus, du wirst es brauchen. Und dann geh in den neuen Job - wenn sich alles wieder eingerenkt hat, findet dich irgendwann ein junger Hund.
 
Zuletzt bearbeitet:
Habe bislang Pferde, Hunde und Katzen euthanasieren lassen. Es kam nie zu Komplikationen.
Wenn der Hund den TA nicht kennt kann das ein Vorteil sein, da er ihn nicht als solchen erkennt.
Das Tier schläft durch die Narkose ein. (es gibt verschiedene Möglichkeiten diese Injektion zu verabreichen) - dann spürt es nichts mehr.
Die Injektion, die zum Herzstillstand führt, wird meines Wissens nach in der Regel nicht in den Muskel gegeben. Sie wirkt sehr rasch - für mich wars stets erlösend aber auch erschreckend wie schnell.
Die Reflexe erlöschen, es kommt meist zu Harn, manchmal Kotabgang.
Nachdem das Tier tot ist und du dich verabschiedet hast solltest du es zudecken - durch Tötungsmittel und den Eintritt der Totenstarre kann es zu Zuckungen kommen, die nicht schön anzusehen sind. Gehirn und Herz haben zu diesem Zeitpunkt die Funktion bereits eingestellt, die Seele hat das Lebewesen verlassen.
 
Ich kann Dir nur versichern, dass Dir Tiere zeigen wenn sie einfach nicht mehr können und wollen, ein paar Tage vor seinem Tod hat uns Leopold noch gezeigt, dass er nicht bereit ist zu gehen, an seinem Todestag war er bereit dazu.
Ich habe danach ein paar gute Bücher über das Sterben von Tieren gelesen, da konnte ich seinen Weg gut wieder erkennen.
Es tut dem Hund nicht weh, brauchst keine Angst haben. Leopold bekam die Narkose in den Muskel gespritzt, da er Rollvenen hatte und intravenös wäre für uns alle zu anstrengend gewesen. Dann fallen sie in einen ganz tiefen Schlaf und merken nichts mehr, wie bei einer OP.
Ich hatte ihn die ganze Zeit im Arm, wir alle waren um ihn herum, auch sein Hundekumpel Henry, dann hat er die Tötungsinjektion direkt ins Herz bekommen.
Das wirkt normalerweise auch ganz schnell, bei uns musste nachgespritzt werden, da er kaum mehr Blut im Herz hatte, aber er war ganz ruhig und friedlich. Ein letzter Schnaufer und er ist hinüber gegangen.
Wir haben ihn dann noch im Arm gehalten, ihn verabschiedet, auch Henry hat sich verabschiedet und dann wurde er ganz liebevoll zugedeckt und aus dem Raum getragen.
Es ist für uns sehr traumatisch, aber wir alle wissen, dass ein geliebtes Tier vor uns gehen wird und diesen letzten Weg müssen wir mit ihnen gehen und sie in Liebe und Würde verabschieden.

Wenn Du bei dem TA in NÖ ein gutes Gefühl hast, dann vertraue Deinem Gefühl und hole ihn, wenn es soweit ist.
Wir waren in der Praxis, da Leopold aber immer gerne zum TA gegangen ist, war das kein Problem für ihn.
Ich habe mich bemüht nicht zu weinen und ihn nur in dem Gefühl der Liebe gehen zu lassen.
Mache daheim eine schöne Atmosphäre, zünde Kerzen an, lege ihm seine Lieblingsdecke hin und begleite ihn.
Dann kommt er drüben gut an und hat es schön.
LG Ingrid
 
Hallo

Leider stehe ich jetzt auch vor der Entscheidung , ob ich den
Labrador Rüden ... 15 Jahre , einschläfern lassen soll .
Er ist so ein toller Hund , das es mir echt schwer fällt .
Aber andererseits will ich ihn auch nicht leiden lassen , das
hat er sich nicht verdient .
Es schaut halt so aus , das er alleine ( fast ) nicht mehr aufstehen
kann ... rechte Hinterhand sakt ihm zeitweise weg ... oben sieht
man die Wirbel rauskommen ... über Schwanz/Rute hat er überhaupt
keine Kontrolle mehr ... gelegentlich schreit er sogar beim Aufstehen ,
zumindest beim Versuch .

Heute kommt der TA und sieht zum 2 x nach dem Hund und dann
muss eine Entscheidung getroffen werden .

Auch wenn es schwer fällt , aber ich denke man sollte ihn erlösen .

Ich weis , es liest sich vielleicht hart oder gefühllos . Aber in meinen
Augen hat der Hund kein hundewürdiges Leben mehr .
Ich denke auch , das niemandem solch eine Entscheidung leicht
fällt , auch mir nicht , da der Hund 10 Jahre bei mir war und ich
diesen Hund schon von der Welpenzeit her kannte/kenne .
.
 
Auch mir steht diese Entscheidung in nächster Zeit bevor - 12jähriger Rüde, ebenfalls Probleme mit der Motorik. So lange die Lebensqualität einigermaßen aufrecht erhalten werden kann, bekommt er jede Unterstützung. Aber den Abbau zu verfolgen ist schon sehr, sehr hart. Wenn das Dasein zu mühselig wird, dann ist es der letzte Liebesdienst, den wir leisten können, sie gehen zu lassen und der ist verdammt schwer. Viel Kraft, Josef, wünsche ich Dir.
 
ich hab das bei den 2 Hunden von meinen Eltern auch so mitbekommen, dass sie anzeigen wenn sie nicht mehr wollen. man spürt das dann. sie verkriechen sich irgendwo. suchen einen Platz zum Sterben. Beim letzten Rüde, ein Schäfermix, ist es noch nicht so lange her, als Papa ihn einschläfern ließ. Richie, der Rüde, konnte von alleine fast nicht mehr aufstehen. War 16 Jahre alt. Rutschte sehr oft mit den Pfoten weg, lag dann da und kam nicht mehr von alleine hoch. Eines Tages kam dann der Tierarzt zu meinen Eltern. Mein Papa wollte ihm die Spritze zuhause geben lassen. Richie bekam dann eine Spritze damit er einschläft. Und dann die letzte Spritze ins Herz. Der Tierarzt weinte fast mit, weil vor allem mein Papa, sooo sehr weinte um seinen Buben. Und ich habe für mich entschieden, dass meine Hunde, sollte es in 100 Jahren mal so weit sein, auch ZUHAUSE ihre letzte Spritze bekommen. (trauriges Thema!).... UND sind wir froh darüber, dass es die Möglichkeit gibt, dass wir unsere lieben Schützlinge beim Sterben unterstützen können und sie nicht ewig dahinvegetieren müssen...so wie manche Menschen das leider tun müssen
 
Auch mir steht diese Entscheidung in nächster Zeit bevor - 12jähriger Rüde, ebenfalls Probleme mit der Motorik.
Viel Kraft, Josef, wünsche ich Dir.


Danke , das selbe wünsche ich dir .

Am Montag war es so weit und er wurde erlöst .

Gewisse Hunde die man im Leben hat/hatte , wird man
nie VERGESSEN .

LG . Josef
 
Danke Dir, Josef. Meinen Ben musste ich überraschend schnell bereits am 13.März gehen lassen, er hat mir die Entscheidung erleichtert. Du sagst es ganz richtig, es gibt ganz, ganz spezielle Hunde - Ben war auch so ein Seelenhund. Ich habe aber das Gefühl, dass er immer um mich ist, nur eben ohne seine körperlichen Beschwerden. Klingt sehr esoterisch, ich weiß, aber Hauptsache es macht die Situation leichter. LG
 
Vielen Dank für all die Antworten und herzliches Beileid an all die, die vor kurzem Ihren Hund ebenfalls verloren haben.

Leider ist mein Hund am 26.02.2016 eingeschläfert und all meine schlimmsten Befürchtungen wahr geworden.

Am 25. hat mich mein Hund frühmorgens geweckt und ich habe gemerkt das er nicht mehr aufstehen kann und die linke Vorderpfote offenbar nicht richtig "will". Als ich ihn in sein Hundebett legen wollte, hat er große Mengen dünnflüssigen Kot verloren. Ich bin sofort zum Tierarzt und hat diese am Röntgen einen abgesplitterten Knochen sehr kleinen Formats entdeckt, der offensichtlich die Schmerzen in der Vorderpfote verursacht hat und er deswegen nicht mehr aufstehen konnte.
Abgesehen davon, dass ich dachte ich bin Schuld (vielleicht zu fest abgesetzt, im Schlaf draufgerollt ...) kann eine Pfote ja nicht einfach so brechen.
Ich hab da irgendwie schon gewusst, dass das das Ende ist. Jetzt auch noch ein Bruch? Zur Blindheit und all dem anderen. Ich habe dies auch der Ärztin mitgeteilt, diese meinte aber sie gibt ihm noch eine Schmerzspritze und wir warten das Wochenende ab.
Ich habe ihn dann spazieren getragen und nur einmal abgesetzt, er konnte sich nur erleichtern als ich ihn dabei gehalten habe. Ich habe dann all sein verbotenes Lieblingsfressen geholt: Schokolade, Extrawurst und auch das beste Rindfleisch und bin nach Hause. Tagsüber hat er brav im Korb geschlafen und ruhig gewirkt, essen wollte er nicht mehr. Nicht mal ein Stück Schokolade und dass ging sonst sogar wenn es ihm mal nicht gut gegangen ist, getrunken hat er dafür ohne Ende.

Abends ging es dann richtig los. Auf einmal hat er sehr schlecht geatmet, es rasselte als hätte er Wasser in der Lunge. Obwohl ich wusste, dass das ausgeschlossen war wollte ich zum TA fahren. Noch bevor ich hätte irgendetwas tun können hat er sich dann plötzlich übergeben und ca. 2 Liter des stinkensten Wassers erbrochen, dass ich je gerochen habe. Offenbar vor lauter Anstrengung ist er mir im Arm kurz "weggekippt". Ich hab ihn sofort aufs Bett gelegt und zugedeckt und in totaler Panik meinen Lebensgefährten angerufen, der meinte er kommt sofort. Alleine hätte ich nicht zum Tierarzt gekonnt. Ich habe dann auch sofort beim TA angerufen um uns anzukündigen, aber dieser meinte nur, dass der Hund die Schmerzspritze nicht vertragen habe und es keinen Grund zur Panik gäbe. Da der Hund nach dem Brechen offenbar sehr ruhig war und einschlief, habe ich das zu diesem Zeitpunkt auch geglaubt. Die nächsten paar Stunden verliefen wieder ruhig. Dann fingen offenbar schlimme Schmerzen an. Ich gab ihm eine Schmerztablette aufgelöst oral und er schlief ein. Um ca. 4 Uhr fing es wieder an, ich legte ihn mir auf den Bauch, das schien ihm zumindest gut zu tun - mehr Schmerzmittel konnte ich ihm nicht geben, da ich ihm vorher bereits die doppelte Dosis gegeben hatte. Als ich dann bemerkte, dass seine Pfoten eiskalt und die Zunge blaß war und er sehr chemisch roch, rief ich meinen Lebensgefährten an er solle nun doch kommen und wir brachten den Hund sehr sehr früh morgens zum TA. Die schlimmste Zeit war die Autofahrt, ca. 30 Min. da fingen dann Schmerzenschreie an und obwohl ich ihn im Arm hatte, es gab nichts mehr, womit ich ihm hätte Linderung verschaffen können. Ich dachte mir ja, ich schaffe es nicht ihn einzuschläfern, aber als die Narkose gesetzt wurde, war es nur noch eine Erleichterung. Heute bereue ich es ein wenig, mich nicht noch ordentlich verabschiedet zu haben, aber ich bin wie eine Furie in die Praxis und keine paar Sekunden später war auch schon die Narkose gesetzt. Sein Kreislauf war so schwach, dass wir das Narkosemittel nochmal nachspritzen mussten. Auch von der Tötungsinjektion wurde nachgespritzt. Ich wollte ihn eigentlich unbedingt in meinen Armen halten, aber musste er sich nochmal in der Narkose übergeben und habe ich ihn dann samt Decke auf den Tisch gelegt. Gottseidank ist er wirklich ganz ruhig eingeschlafen und hat einfach nicht mehr geatment.

Wir brachten Ihn dann zum Krematorium und da mir all dies dann trotzdem keine Ruhe lies, sprach ich nochmals mit meinen T-Ärzten.
Da mir speziell der "plötzliche" Knochenbruch merkwürdig erschien durchforsteten wir alte Röntgenbilder und siehe da, den winzig kleinen Splitter hatte er auch schon vor einem Jahr (von der Arthrose und offenbar nicht schmerzend). Dies kann also nicht die Schmerzen und das "nicht aufsteigen wollen" verursacht haben.
Ebenso wurde mir erst danach gesagt, dass die Milz meines Hundes zwanzigfach (!) vergrößert war. Die einzige Informationen die ich vorher immer hatte war, der Hund habe "eine doch recht stark vergrößerte" Milz, da er aber bei der Diagnose schon 15 war, haben wir keine OP mehr durchführen lassen. Hätte man mir ehrlich gesagt, wie groß die Vergrößerung ist, ich hätte schon vorher gehandelt. Es liegt ein deutlicher Unterschied zwischen 20ig-fach vergrößert und nur stark vergrößert.
Da mein Vertrauen in die restlichen Diagnosen nicht mehr so groß war, fing ich an im Internet zu recherchieren und siehe da, innere Blutungen durch einen Milzriss verursachen manchmal starke Schmerzen auf der linken Schulterseite.
Man hat mir gesagt, dass ein Milzriss ein schnelles und schmerzfreies Einschlafen zur Folge hätte und habe ich sehr lange gehofft, dass das auch passieren wird. Was aber offenbar passiert ist, ist, dass das Organ blutete und mein Hund eine ganze Weile innere Blutungen hatte.
Ich mache mir nach wie vor sehr große Vorwürfe, es nicht doch früher durchgesetzt zu haben und bin sehr enttäuscht -> 1) In mich selbst, dass ich es nicht schon Stunden vorher bemerkt habe und dachte, er leidet Schmerzen vom Bruch bzw. hat die Spritze nicht vertragen, 2) dass man mir die Diagnosen zwar richtig aber in geschönter Form wiedergegeben hat. Offenbar um mich nicht zu stark zu beunruhigen und vielleicht war ich auch zu betriebsblind um da nachzuhaken, wo ich hätte nachhaken sollen.

Der einzige der dadurch ganz schlimm gelitten hat war mein Hund. Er fehlt mir ganz schrecklich, aber am meisten würde ich mir wünschen, ich hätte seine letzten 24 Stunden verhindert und mache mir darüber sehr viele Vorwürfe.

Ich habe ja noch einen zweiten Hund, der jetzt die Aufmerksamkeit bekommt, die er in den letzten Monaten manchmal ein wenig eingebüßt hat, da es sich doch recht viel um meinen kranken Hund gedreht hat. Aber so sehr ich auch meinen zweiten Hund heiß liebe, mein verstorbener Hund war etwas ganz besonderes. Ich kann das schwer erklären, aber er war sowas wie mein tierischer Seelenverwandter und obwohl ich die erste Woche viel und fast nur geweint habe, kann ich das jetzt nicht mehr. Obwohl ich das Gefühl habe, ich müsste weinen wenn ich an ihn denke, wird das sofort durch ein furchtbar schlimmes und nagendes Schuldgefühl über mein falsches Handeln überdeckt. Ich hoffe, das geht irgendwann vorbei.
 
Zuletzt bearbeitet:
ich glaube nicht dass es in einer solchen situation richtig oder falsch gibt
wie es oft auch keinen schuldigen am tod gibt, der tritt eben irgendwann ein

weißt wenn ich jetzt würfle und es kommt ne drei raus, bedeutet es nicht dass ich vorher unvernünftig, unwissend oder schuldig war weil ich es vorher nicht wusste
manches wissen braucht und hat seine zeit
wie auch trauer
und so vieles im leben
auch der tod
 
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