Das Beste ist immer noch: aufklärung. Aber es ist auch so, das sich zwar viele Menschen einen Hund kaufen wollen, aber nicht bereit sind, für eine reelle Zucht einen reellen Preis zu bezahlen - weil sie nicht erkennen, was überhaupt alles hinter so einer Zucht steht. Obwohl ich sagen muss, das ich beim SV - und auch bei einigen anderen Vereinen - schon vorsichtig wäre. Die Zuchtstandarts entsprechen MENSCHLICHEN Schönheitsidealen und gehen eben zum Teil nicht mit den Bedürfnissen der Tiere konform. Ich brauche keinen Schäferhund, der perfekt in eine Dachgeschosswohnung passt, weil er vom Typ her gen Dreieck mutiert, ich brauche keine Glubschaugen, keine entzündeten Fellfalten und keine Hunde, die verhunzte Nasen und Mäuler haben und kaum Luft bekommen.
Mein Opa hat früher auch Schäferhunde gezüchtet, das ist sehr lange her, Dreieckige Schäferhunde gab es damals noch nicht. Was für ein Glück. Aber da "Fließheck" ja ein Begirff aus der Autobrance ist, stellt sich natürlich auch die Überlegung, ob es nicht der bequeme "Autohund" sein sollte, der den Kauf eines Kombis überflüssig macht????
Erschreckt hat mich diese merkwürdige Lora - wenn sie doch so für den SV ist, dann sollte sie ihn auch vernünftig repräsentieren und nicht so einen provokanten Schwachsinn schreiben. Kann sein, einige fühlen sich jetzt auch provoziert von Glubschaugen und verhunzten Nasen, aber das ist nichts im Gegensatz zu dem, was Lora da so von sich gelassen hat.
Ich kenne einige Leute aus dem SV, wir haben sogar einen vor Ort, nein eigentlich zwei, weil sich da eine Sektion wohl irgendwann derart gestritten hat, das nun im Abstand von einem Kilometer gleich zwei SV-Hundplätze zu finden sind. Der eine arbeitet nach Aussage einiger Hundebesitzer gerne mit Dingen wie Stachelhalsband und anderen netten Dingen, um Hunde scharf zu machen, weil er der Ansicht ist, das ein "richtiger" Schäferhund nur dann gut ist, wenn er so richtig zubeißen gelernt hat.
Auf dem anderen Platz geht es "canivier" zu (human passt ja nicht) und es werden sogar Kurse angeboten, die für andere Rassen und Mischlinge offen sind.
Auffällig ist eigentlich beim Schäferhund auch, das zwar immer auf "Kampfhunde" verwiesen wird, wenn es irgendwo einen Unfall mit Hunden gegeben hat - aber die ganzen Unfälle mit des Deutschen (in den Medien immer wieder so zitiertem) liebsten Kind "Schäferhund" nicht bzw. kaum. Der ist ein unantastbares Heiligtum und ich habe den Eindruck, das der SV alles tut, damit er es auch bleibt.
Der Schäferhund ist manchmal (nicht immer) genau die Waffe, die einige Leute für ihr Ego brauchen, denen ein "Kampfhund" zu auffällig ist, die sich durch die Auflagen der "Kampfhundehaltung" zu sehr behindert und in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen.
Auch das hat dem Schäferhund, einem eignetlich ja gutem Tier mit langer Vergangenheit, einen oft schlechten Ruf eingebracht. Für mich ist es mittlerwiele so, das ich vor einem "Kampfhund", der mir begegnet, weit weniger Bedenken habe als wenn mir so ein deutscher Schäferhund entgegenkommt.
Die beliebtesten Fotos dieser Hunde in der Öffentlichkeit zeigen sie zupackend auf dem Hundeplatz, als Kommissar Rex mit gerne mal gefletschten Zähnen, auf Bildern mit gefetschten Zähnen oder in Beiträgen, wo sie jede Menge Radau machen, in Diensten stehen, wo sie "zupackend" ausgebildet sind und der Hundeführer eine besondere Ausbildung hat (Zoll, Polizei, BGS, Sicherheitsdienste...). Diese Hunde sehen auch nur selten wirklich "freundlich" aus.
So, damit ist die ursprüngliche Frage nicht beantwortet worden - wie so oft in diesen Thread nicht. Aber vielleicht denkt manch einer mal bei allem Enthusiasmus für diese Rasse darüber nach, ob die in den letzten Jahren und Jahrzehnten gewachsene Angst vor dem Deutschen Schäferhund in der Bevölkerung (und ich bin da wirklich nicht alleine, ich kenne einige menschen, die mittlerweile vor diesen Hunden ANGST haben) vielleicht auch zu dem Boom der als unkompliziert geltenden Golden Retriever geführt hat. Die sehen allermeistens freundlich aus und haben immer ein Lächeln im Gesicht. Sie sehen einfach harmlos aus. Na ja, in einem anderen Beitrag würde über Vorurteile gegenüber Golden Retrievern geschrieben, das hier ist so ein bisschen gen Vorurteile gegenüber Deutschen Schäferhunden abgedriftet...
Für mich war es mal eine tolle Rasse und ich habe früher als Kind gesagt, wenn einen Hund, dann so einen. Weil das ein "richtiger" Hund ist. Als ich Kind war, gab es in der Nähe einen SChäferhund, der ein Kettenhund war. Mit dem bin ich oft spazieren gegangen, als Kind. Die hat zwar wirklich viel Aufstand an der Kette gemacht, aber sie hat sich immer gefreut, wenn sie an der Leine mal ein bisschen laufen konnte. Leider war ihr Ende ziemlich tragisch, als der alte Hund nicht mehr gebraucht wurde, war er weg... Wochen später gab es für die örtliche Feuerwehr einen unangenehmen Einsatz, ein paar Häuser weiter gab es eine Zisterne. Ein Kind der Familie wollte Wasser holen, hat den Deckel aufgemacht... und den schon länger im Wasser schwimmenden Hund entdeckt...
Die Jugnedherberge Oberstdorf hatte auch mal einen, ebenfalls Hund im Zwinger bzw. an der Kette, weil er schon mehrfach gebissen hatte. Auch mit ihm hatte ich keinerlei Probleme, wir haben lange Spaziergänge gemacht abseits von den anderen Touris... nur als mein Freund von einer Wanderung zurück kam und sich an mich anschleichen wollte, ist der Hund ziemlich ungemütlich geworden. Er ist dann für eine ältere Dame als Begleithund weggekommen... (Oberschenkelhalsbruch war vorprogrammiert...).
Mittlerweile habe ich Kinder - und würde mir so einen Hund nie im Leben anschaffen wollen. Das Vertrauen in diese Hunde ist einfach weg. Egal wie toll sie sind, egal was sie leisten. Aufgabe des SV ist es in erster Linie auch, wieder Vertrauen zu dieser Rasse aufzubauen. In dem Sinne, das der Deutsche Schäferhund nicht gleich für viele Menschen synonym mit Aggressiv ist. Leider habe ich eben nicht den Eindruck, das es vielen Menschen beim SV darum geht, zwischen zwei Parteien zu Vermitteln, sondern eher noch darum, bestehende Gräben zu vertiefen.
"Herzlichen Glückwunsch". Denn so hat man eine Rasse nicht nur körperlich und mental versaut, sondern auch das Ansehen einer Rasse durch den Dreck geschleift... und freut sich auch noch drüber...
Manuela
die übrigens nicht alle Beiträge des Threads gelesen hat...