Kot & Leine: Stadt erhöht Strafen auf 100 Euro
Vorige Woche fiel in Oberösterreich ein russischer Hirtenhund ein fünfjähriges Mädchen an und durchbiss dessen Schädeldecke. Das Kind musste auf die Intensivstation. In Lehen verbiss sich ein Staffordshire Terrier in eine
57-jährige japanisch-österreichische Fremdenführerin, als sie ihren Wohnblock betrat. Salzburgs Politik und Behörden scheinen wachgerüttelt und kündigen ernsthafte Änderungen an. Beim Amt für öffentliche Ordnung meldeten sich nach der Attacke in Lehen aus allen Stadtteilen Menschen, die sich durch Hunde gefährdet oder belästigt fühlen.
Verhaltensänderung notwendig
Amtsleiter Michael Haybäck, dessen Krisenmanagement großen Ärger ausgelöst hatte, geht nun in die Offensive (Vizebürgermeister Harald Preuner musste den Hundehalter höchstpersönlich zur Abgabe des Beißers überreden, da das Amt auf Tauchstation gegangen war). Der Strafvollzug bei Hundedelikten werde umgestellt, kündigt Haybäck an. Wer den Kot seines Hundes nicht wegräumt oder das Tier nicht anleint, erhalte eine Strafverfügung über 100 Euro. Es sei notwendig, sagt Haybäck. 1998 haben wir flächendeckend in der ganzen Stadt Sackerlautomaten aufgestellt, die waren im Nu demoliert. Dann haben wir mit 21 Euro Organstrafe gearbeitet, und es hat sich nichts abgespielt. Dann haben wir auf 36 Euro erhöht, und auch das hat nichts geändert, so Haybäck. Ressortchef Preuner will das Prinzip vom Kai anwenden und den Leuten die Dringlichkeit einer Verhaltensänderung verdeutlichen. Bei Einsicht Abmahnung, sonst Strafe.
Horror in Lehen
An den Oktoberwochenenden werden deshalb Magistratsbedienstete und Polizisten in 12-köpfigen Gruppen durch die Stadt gehen, auf Spielplätzen, Wiesen und Innenstadtgassen präsent sein. Dass die Hundehaltung vor allem ein städtisches und sozialpsychologisches Problem ist, wissen die Behörden. Haybäck: Die Dichte an Hunden steigt ständig, geklagt wird, dass es zu viele Hunde gibt, zu viele im Block, zu viele in den Wohnungen, und dass die Besitzer tun, was sie wollen.
Eine Nachbarin des Terrier-Opfers erlebte allerdings auch mit den Behörden ihr blaues Wunder: Im Hochhaus vis a vìs hat eine Prostituierte einen Dogo Argentino. Sie arbeitet schwarz, ihr Hund geht an der langen Leine und knurrt mich immer an. Sie sagt: Der tut nichts, der braucht keinen Beißkorb. Bei der Polizei hieß es, sie sind nicht zuständig. Beim Ordnungsamt sagte der Beamte, er braucht eine Anzeige von der Polizei. Und was ich glaube, das ist ein großes Haus, wie er das alles herausfinden soll. Ich muss herauskriegen, wie die heißt, ob ihr Hund gemeldet ist. Bei uns in Lehen ist es ein Horror geworden. Wir haben alle Angst.
Vorige Woche fiel in Oberösterreich ein russischer Hirtenhund ein fünfjähriges Mädchen an und durchbiss dessen Schädeldecke. Das Kind musste auf die Intensivstation. In Lehen verbiss sich ein Staffordshire Terrier in eine
57-jährige japanisch-österreichische Fremdenführerin, als sie ihren Wohnblock betrat. Salzburgs Politik und Behörden scheinen wachgerüttelt und kündigen ernsthafte Änderungen an. Beim Amt für öffentliche Ordnung meldeten sich nach der Attacke in Lehen aus allen Stadtteilen Menschen, die sich durch Hunde gefährdet oder belästigt fühlen.
Verhaltensänderung notwendig
Amtsleiter Michael Haybäck, dessen Krisenmanagement großen Ärger ausgelöst hatte, geht nun in die Offensive (Vizebürgermeister Harald Preuner musste den Hundehalter höchstpersönlich zur Abgabe des Beißers überreden, da das Amt auf Tauchstation gegangen war). Der Strafvollzug bei Hundedelikten werde umgestellt, kündigt Haybäck an. Wer den Kot seines Hundes nicht wegräumt oder das Tier nicht anleint, erhalte eine Strafverfügung über 100 Euro. Es sei notwendig, sagt Haybäck. 1998 haben wir flächendeckend in der ganzen Stadt Sackerlautomaten aufgestellt, die waren im Nu demoliert. Dann haben wir mit 21 Euro Organstrafe gearbeitet, und es hat sich nichts abgespielt. Dann haben wir auf 36 Euro erhöht, und auch das hat nichts geändert, so Haybäck. Ressortchef Preuner will das Prinzip vom Kai anwenden und den Leuten die Dringlichkeit einer Verhaltensänderung verdeutlichen. Bei Einsicht Abmahnung, sonst Strafe.
Horror in Lehen
An den Oktoberwochenenden werden deshalb Magistratsbedienstete und Polizisten in 12-köpfigen Gruppen durch die Stadt gehen, auf Spielplätzen, Wiesen und Innenstadtgassen präsent sein. Dass die Hundehaltung vor allem ein städtisches und sozialpsychologisches Problem ist, wissen die Behörden. Haybäck: Die Dichte an Hunden steigt ständig, geklagt wird, dass es zu viele Hunde gibt, zu viele im Block, zu viele in den Wohnungen, und dass die Besitzer tun, was sie wollen.
Eine Nachbarin des Terrier-Opfers erlebte allerdings auch mit den Behörden ihr blaues Wunder: Im Hochhaus vis a vìs hat eine Prostituierte einen Dogo Argentino. Sie arbeitet schwarz, ihr Hund geht an der langen Leine und knurrt mich immer an. Sie sagt: Der tut nichts, der braucht keinen Beißkorb. Bei der Polizei hieß es, sie sind nicht zuständig. Beim Ordnungsamt sagte der Beamte, er braucht eine Anzeige von der Polizei. Und was ich glaube, das ist ein großes Haus, wie er das alles herausfinden soll. Ich muss herauskriegen, wie die heißt, ob ihr Hund gemeldet ist. Bei uns in Lehen ist es ein Horror geworden. Wir haben alle Angst.