Rüde und Welpenmädchen - was geht hier ab?

rugby

Junior Knochen
Hi! Bräuchte mal kurz einen Rat von erfahrenen Mehrfach-Hunde-Besitzern.
Unsere Situation ist folgende: wir haben einen 3 jährigen, unkastrierten und bislang völlig problemlosen Bully (French Bulldog) Rüden. Seit 3 Wochen haben wir auch eine mittlerweile 11 Wochen alte Riesenschnauzerhündin. Die beiden haben sich von Anfang an gut vertragen.
Problem nur: am ersten Tag ist der Rüde permanent aufgeritten, wir sind natürlich dazwischen (mega-anstrengend) aber seit dem 2. Tag war von selbst Schluß damit. Jetzt war 2 Wochen lang alles super harmonisch, aber seit gestern reitet er wieder ständig auf ihr auf. Leider wehrt sie sich noch nicht nachdrücklich genug.
Wir gehen natürlich immer möglichst ruhig dazwischen, aber irgendwie ist die Situation mega-nervig.

Unsere Trainerin von der HS meint, wir sollten nicht allzu beunruhigt sein, das kann auch ein gewisses Dominanzgebahren sein und sobald sie ein bissi größer ist, regeln sie das vermutlich von selbst.

Da wir den Rüden ausstellen, kommt eine Kastration nur im äußersten Notfall in Frage, vor allem da er bislang wirklich total unauffällig war.

Hat jemand irgendwelche Erfahrungen diesbezüglich?
Danke auf jeden Fall für Tipps.
Stef
 
also ich kann dazu leider nur meine persönliche erfahrung mitteilen... bei uns war es ein bissi anders.
ich hab meine rotti-dame bekommen und diese hat bei uns mit zwei katzen in der wohnung gewohnt. da wir jedoch pläne bzgl. hausbauen usw hatten sind wir kurzfristig zu unseren schwiegereltern gezogen, wo auch der 2 jährige vizsla rüde von meinem freund lebt.

zum glück haben sie sich von anfang an akzeptiert - und es läuft echt toal harmonisch ab zwischen den beiden.
mit dem aufreiten hatten wir zb gar kein problem - außer das meine hündin auf den rüden aufgeritten ist - was jedoch eher was mit dominanzverhalten was zu tun hat.

wir haben unseren rüden im september kastrieren lassen - weils uns zu gefährlich war - und selbst als sie vor kurzem zum 1. mal läufig wurde, hatte er keinerlei interesse an ihr.

ich glaube schon, dass es mit dem dominanzverhalten etwas zu tun hat.
vielleicht braucht euer rüde noch ein bisschen zeit??? :-)
 
Hi! Vielen Dank für die Antwort! Vielleicht braucht er wirklich noch ein bisschen Zeit, bis ihre Anwesenheit einfach so normal wird, dass er sie nicht mehr so beachtet.

Wir lösen das Problem jetzt so, dass wir uns einfach immer dazwischen stellen bzw ihn ermahnen, das klappt ganz gut, ist nur irre zeitaufwändig. Aber die kleine Maus ist halt auch oft lästig, wenn er mal pennen will, schleudert sie ihm Spielzeug auf den Kopf oder rüpelt ihn sonst irgendwie an.
Wie gesagt, sie mögen sich glaub ich sehr aber es ist alles noch ein bisschen chaotisch.
Nun ja, wir üben uns in Geduld.
LG Stef
 
Es gibt 2 Arten von Aufreiten: Das normale Dominanz-Aufreiten, das macht der dominante Hund regelmäßig, um dem anderen gegenüber klarzumachen, dass er immer noch der Boss ist (kann auch sein, dass eine dominante Hündin auf einen unterlegenen Rüden aufreitet) - leicht zu erkennen daran, dass der aufreitende Rüde keine Erektion hat - und das Paarungs-Aufreiten. Jedes Mal, wenn die kleine Hündin ihn nervt, wird er ihr gegenüber auf diese Weise seine Vormachtstellung demonstrieren. Das ist normales Hundeverhalten im Rudel, warum stört Dich das so?

An Deiner Stelle würde ich die Hündin jetzt extrem genau im Auge behalten, die Hündin einer Freundin von mir ist mit 5-6 Monaten das erste Mal läufig geworden. Da haben aber alle gedacht, sie wär noch zu jung, um läufig zu sein... das Ergebnis war ein einziger, dicker und sehr süßer Welpe.
 
Das haben wir auch gerade. 17 Monate alter Rüde und 17 Wochen alte Hündin. Wenn die Kleine zu lästig wird, oder große Töne spuckt, macht er das auch. Passieren kann in unserem Fall nicht- er ist kastriert!

Mich stört es nicht weiter, da ich der Meinung bin, dass das ein völlig nomales HUndeverhalten ist. Bei uns hat er es nie gemacht, nur beim Sohn von einer Freundin hat er es mal probiert, da musste ich natürlich dazwischen gehen.
 
Gibt nicht nur zwei Arten ;)
Auch Hunde die Stress haben reiten auf um sich abzureagieren.
Oder um Ruhe in ein Rudel reinzubringen. Wenn es zu wild wird im Rudel.
Auch während es Spielen kommt ein aufreiten oft vor.
Nicht immer ist es Sexualtrieb oder Dominanz.
 
Stimme Irish zu und zitier mich mal selber:

Das kann vieles heißen. Meistens habe ich Althunde dabei beobachtet, wenn sie Ruhe reinbringen wollten, ein halbernstes "zur Ordnung rufen", ein Unterbrechen von zu wildem Spiel mit Objekten, ein (hinterlistiges ) Ablenken von einer begehrten Ressource u.ä.

LG
Ulli
 
also bei uns ist es so, dass immer nur meine hündin (9 Monate) auf den kastrierten 2 jährigen rüden aufreitet. nicht umgekehrt.

sie hat bei ihm einfach alle freiheiten - also beim spielen usw... sie lässt ihm hald keine ruhe - weil wenn er mal schlafen will oder so, bringt sie alle möglichen spielsachen zu ihm - grad das sie diese ihm nicht gleich am kopf wirft... aber er würde sich nicht wehren (ich glaub auch wenn sie ihm schon so richtig am a.... geht)

bei ihrem papa war das ganz anders... wenn sie das bei ihm (65-70kg rotti) macht, knurrt er einmal wenns ihm zuviel wird, und sie macht einen bogen um ihn.
bei uns zu hause hat meiner meinung nach sie die hosen an....
 
Mein Rüde (unkastriert) reitet immer dann auf die Hündin (kastriert) auf, wenn sie ein Spielzeug im Maul hat, das er gerne hätte.
daraufhin lässt sie sich auf den Rücken fallen und dann gehst los mit dem spielerischen Gerangel, wobei der Rüde mitunter doch seinen besten Freund leicht ausfährt :cool:

Umgekehrt reitet aber auch die Hündin auf, hier habe ich noch nicht herausgefunden, warum und in welchen Situationen sie das tut, er steht dabei wie die Kuh wenns donnert und lässt sie werkeln.

Ich schreite nie ein, da es weder für die Hunde noch für mich ein Problem darstellt.
Die beiden machen das auch nur miteinander, bei fremden Hunden reiten weder er noch sie auf.
 
Wenn meine Mutter mit ihrem Dackelweibchen bei uns ist (kommt einmal die Woche vor), dann reitet der kleine Schmarrn auch auf meinen großen Rüden auf (was ja irgendwie äusserst witzig ausschaut). Aber sie tut dies nur weil entweder will sie spielen und ihn damit auffordern mitzuspielen oder er hat einen Kauknochen und sie lenkt ihn mit aufreiten ab und schnappt sich dann den begehrten Kauknochen. Wobei es wurscht ist wieviel Kauknochen am Boden liegen, immer will sie das was er gerade bearbeitet. Sie hat aber auch Narrenfreiheit bei ihm und er lässt sich alles gefallen.
Sie sind aber auch beide fast gleich alt (10 und 11mon).
 
ich werd es meiner hündin auch nicht abgewöhnen bzw. dazwischen gehen...
solange der rüde kein problem hat (und das hat er meiner meinung nach nicht - er kennt sich glaub ich nur nie wirklich aus was sie damit bezwecken will...) - bzw. wenn er eines hätte, würde er sich bestimmt wehren.

@wintermond...
unserem rüden gehts genauso - der arme weiß in der situation echt nicht, was er machen soll und steht auch einfach nur da und lässt sie hald mal machen...
 
Stimme Irish zu und zitier mich mal selber:

Das kann vieles heißen. Meistens habe ich Althunde dabei beobachtet, wenn sie Ruhe reinbringen wollten, ein halbernstes "zur Ordnung rufen", ein Unterbrechen von zu wildem Spiel mit Objekten, ein (hinterlistiges ) Ablenken von einer begehrten Ressource u.ä.

LG
Ulli

Ah, Interessant das mit der Ressourcen-Ablenkung.
Das wusste ich nicht, konnte es auch noch nie beobachten.
Oder aber wenn ich so recht Überlege.
Wenn ich mit Asti spiele, Ab und an ist die Madame noch aufgelegt für Raufspiele mit mir. Sie wird dann doch recht wild dabei. Bernie kommt und reitet auf sie auf und unterbricht somit das wilde Treiben.
Ganz klarer Fall von " Ruhe im Karton."
Nur, sobald Asti das Spiel unterbricht holt Bernie ein Spielzeug, drängelt sich zwischen mich und Asti, setzt sich hin mit dem Spielzeug im Maul. Spielen will er nicht. Auch nicht mit Asti.
Betrachtet er mich als seine Ressource? Es sieht immer so aus als würde er die Asti von mir ablenken wollen.
Wenn er keine Spielzeug findet bringt er was er findet. Meistens schnappt er sich eine Papierrolle aus dem Altpapier raus.
 
Er ist ranghöher als die Kleine und daher der Meinung, dass ihm mehr Aufmerksamkeit von Dir zusteht als ihr.
 
Ah, Interessant das mit der Ressourcen-Ablenkung.
Das wusste ich nicht, konnte es auch noch nie beobachten.
Oder aber wenn ich so recht Überlege.
Wenn ich mit Asti spiele, Ab und an ist die Madame noch aufgelegt für Raufspiele mit mir. Sie wird dann doch recht wild dabei. Bernie kommt und reitet auf sie auf und unterbricht somit das wilde Treiben.
Ganz klarer Fall von " Ruhe im Karton."
Nur, sobald Asti das Spiel unterbricht holt Bernie ein Spielzeug, drängelt sich zwischen mich und Asti, setzt sich hin mit dem Spielzeug im Maul. Spielen will er nicht. Auch nicht mit Asti.
Betrachtet er mich als seine Ressource? Es sieht immer so aus als würde er die Asti von mir ablenken wollen.
Wenn er keine Spielzeug findet bringt er was er findet. Meistens schnappt er sich eine Papierrolle aus dem Altpapier raus.

Hm, das passiert bei meinen auch im Überschwang und weil der Leo doch recht wild und laut mit ihnen spielt. Sicher sind wir auch Ressourcen (unter anderem :D) und die wichtigsten noch dazu, aber dass er sie runterholt und dann etwas bringt, das er "herzeigen" kann, als Besitztum (und Schnuller gleichermaßen) sozusagen, spricht ja total für ihn und für geglückte Sozialisierung (auch wenns, wie bei uns bei anderen Hunden ganz anders ausschaut), denn das ist eine sehr kluge Problemlösungsstrategie mit anschließender selbstgewählter und selbstbestimmter Beruhigung. Toller Bursche!!
 
Hm, das passiert bei meinen auch im Überschwang und weil der Leo doch recht wild und laut mit ihnen spielt. Sicher sind wir auch Ressourcen (unter anderem :D) und die wichtigsten noch dazu, aber dass er sie runterholt und dann etwas bringt, das er "herzeigen" kann, als Besitztum (und Schnuller gleichermaßen) sozusagen, spricht ja total für ihn und für geglückte Sozialisierung (auch wenns, wie bei uns bei anderen Hunden ganz anders ausschaut), denn das ist eine sehr kluge Problemlösungsstrategie mit anschließender selbstgewählter und selbstbestimmter Beruhigung. Toller Bursche!!

Ha! Is ja auch mein Bursche. :D

Vielen Dank, das passt genau. :)
Man lernt eben nie aus. Obwohl ich dieses Schnullerverhalten( finde ich süss das Wort) eh von ihm kenne.
Wenn ich nachhause komme oder mein Mann, zeigt er es. Nur eben anders.
Das dieses Verhalten er auch gegenüber der Asti zeigt, nach dem Aufreiten, soweit habe ich nicht gedacht.
Also, das es auch Selbstbestimmte Beruhigung ist.
 
Danke erstmal für die vielen Postings! Wenn es sich um reines Dominanz Aufreiten handeln würde, hätte ich auch kein Problem damit. Schließlich ist die Kleine manchmal wirklich ne lästige Laus und er darf ihr ruhig zeigen, wo es lang geht.
Da gehen wir auch nie dazwischen, das machen sich díe zwei schon selbst aus.
Aber wie gesagt - es handelt sich nicht um Dominanzaufreiten sondern definitiv um massives Paarungsaufreiten! Und das geht uns einfach zu weit! Es regt ihn auch zu sehr auf, vor allem wenn man dann doch dazwischen geht dauert es, bis er wieder "runter" kommt.

Mittlerweile ist ein "normales" Spielen eigentlich nicht mehr möglich, was schade ist.

Kastration wäre wirklich nur die aller-allerletzte Lösung und ich will sie eigentlich nicht, hat vielleicht schon mal jemand die sogenannte Hormonspritze ausprobiert?
Wäre dankbar für Erfahrungsberichte!
Danke Stef
 
Wir haben im Moment eine ähnliche Situation daheim, nicht so krass, aber immerhin.
Unser Welpenmädchen ist 4 Monate alt und zum Glück von stabiler Statur :D
Das heißt, sie kann sich ganz gut gegen den aufdringlichen Kerl behaupten.

Trotzdem hab ich heute in meinen klugen Büchern geblättert, weil auf Dauer
nervt die Sache, und ich habe folgendes gefunden:

Dr. Wolff (Unsere Hunde-gesund durch Homöopathie) empfiehlt bei
Übererregung des Rüden 1x wöchentlich Platinum D200,
an den restlichen Tagen der Woche Origanum D6 4x täglich.

Morgen geh ich einkaufen. Nachden ich viel von Homöopathie halte, und mit
Dr. Wolff schon gute Erfahrungen gemacht habe, bin ich zuversichtlich!

Liebe Grüsse
 
@ schlumpfi: Vielen Dank für den Tipp - werde heute nachmittag gleich in die Apotheke sausen und mir das holen.

Mittlerweile hat sich die Situation allerdings schon etwas gebessert, da die "Kleine" innerhalb von nur 2 Wochen dermaßen gewachsen ist :D, dass sie sich schon ganz gut gegen diesen Rüpel wehren kann.
Er hat auch verstanden, dass seine Annäherungsversuche nicht immer ganz willkommen sind.
Jetzt versucht er es noch ganz selten - armer Kerl, wo sie doch so ne Hübsche ist :D

Aber die Globuli geb ich ihm zusätzlich - dann ist er hoffentlich etwas entspannter!
Danke und LG
Stef
 
Oben