hmmm-das sehe ich etwas differenzierter....
Für meine Hündin wär das ganz sicher nicht dasselbe gewesen. Sie wurde ja schon unruhig wenn sie merkte ich gehe gleich. Wenn ich nun zu ihr gesagt hätte : ich komme gleich, sei brav o.ä hätte ich ja wieder ihre Aufmerksamkeit auf mich gezogen.
versteh mich bitte nicht falsch, ich plaudere nicht auf sie ein sondern ich verwende ein kommando. ich texte sie nicht zu mit sei brav und lieb und leise und ich bring dir dann überraschungseier mit wenn du so bist wie ichs gern hätt etc.
ich verwende ein klar verknüpftes kommando.
ich fange an mich bereit zu machen für was auch ich immer zu tun habe. da ich meine hose anziehe, ist für den hund unklares signal: gehen wir? oder gehst du? das heißt bei der hose stellt er mir eine frage, mit seinem blick, seinem interesse. ich beantworte diese frage mit: "nein, du bleibst zu hause"
das ist keine arie die ich singe sondern ein hingemurmeltes klares kommando. nachdem ich mich wieder meinen belangen zuwende und vom hund ab. er beobachtet mich dann aber nicht mehr sondern hat sich schon hingelegt und sich mental damit abgefunden dass ich alleine weggeh.
ab da weiß mein hund, weitere fragen/beobachtende blicke sind nicht von nöten, hoffnung kann sie ausschließen.
Und es wäre in dieser Situation völlig egal was ich sage-zumal der Hund es ja-wenn ich es zum allersten Mal sage sowieso nicht versteht. Ich hab also einen Hund der ziemlich aufgekratzt ist, den ich anspreche und dann geh ich. Der Hund hat keine Ahnung was Du ihm sagst und ist wahrscheinlich auch so aufgekratzt dass er nichtmal wahrnimmt was Du sagst. Inwieweit hilft ihm das?
natürlich versteht sie das das erste mal nicht, aber das erste mal hat dein hund ebenfalls nicht verstanden warum du zeitung liest, das muss verknüpft werden und ich verknüpfe es nicht mit halbe stunde zeitung lesen da ich mir dafür keine zeit nehmen will dass ich sinnlos symbolisch nixtu, ich erledige das mit einem satz der als verknüpft dann immer gilt, und der hund schaltet dann auf ruhe um und interessiert sich nicht mehr für mich, da ich seine frage beantwortet habe. wie dein immerwährendes zeitunglesen auch gilt.
Jemand spricht Dich an-Du verstehst es nicht-und er verlässt daraufhin den Raum-wärst Du nicht auch in einer Erwartungshaltung?
gilt aber bei "sitz" auch, muss auch erst verknüpft werden. zuerst versteht der hund kein wort, naturgemäß, aber sowieso auch kein mensch, wenn ich dir auf russisch sag du bleibst zu hause, verstehst auch du das nicht, erst wenn du paar mal gesehen hast was ich damit meine, verstehst du es, dann aber verstehst du es und beobachtest mich nach meinem russischen satz nicht mehr was ich eigentlich tue wenn ich dir das sage.
bisher hat sich das für mich so gelesen als würdest Du das sagen und dann gleich gehen. Wenn Du es eine halbe Stunde vorher sagst-wie soll der Hund das noch in Zusammenhang bringen?
ich habe einen wolfhundmix und die sind berühmt dafür dass man sie nicht alleine lassen kann, ich musste da also sehr behutsam absolut klar und differenziert vorgehen.
also 1. ich schnapp mir meine hose, hund springt auf, kommando "nein, du bleibst zu hause"
2. ich ziehe mich weiter an, bereite mich vor, tu umeinand wie es mir mein termin erfordert und ignoriere den hund, der sowieso entspannt liegt, er kennt sich ja aus
3. ich füttere den hund bevor ich geh, so hat er ne positive beschäftigung während ich direkt daneben durch die türe gehe, das mach ich angezogen mit jacke schon an und tasche bereit, schuhe an -ist mein abschied.
4. ich rufe ihm noch zu: ich komme sofort/ich komme bald/ ich komme später
je nach dem was davon realitätsentsprechend ist
ich habe bei dem gesamten prozedere keinen aufgeregten hund, außer ich steh da mit der vollen schüssel, darüber freut er sich sehr. und wenn ich durch die tür geh, guckt er nicht mal nach mir. und das errreiche ich bei einem hund der mich gar aufs klo begleiten würd bzw mit dem ich schon mal geduscht habe er duscht mit mir am liebsten
Zur Gegenkonditionierung. Viele Hunde erkennen ja rasch sämtliche Vorstufen des alleinseins. Schuhe, Schlüssel etc werden somit schon allein zum Auslöser für Angst. Wie der Pawlowsche Hund der allein beim Läuten schon sabbert. Ist der Hund mal so 'trainiert' dass schon das Schuhe anziehen ihn in eine Stresssituation bringt-wie soll er dann ruhig alleinbleiben können. Also erstmal die Verknüpfung lösen damit der Hund nicht schon bevor man überhaupt zu üben anfängt auf hunderttausend hochspult.
LG
der hund wird immer nach vorzeichen suchen, das ist seine urnatur, und am meisten schockiert wird er sein wenn er keine findet und sich mental abslout nicht drauf einstellen kann dass du plötzlich ohne vorwarnung einfach gehst. wenn du die jacke mit gegenkonditionierung entknüpfst dann sucht er sich andere infos, er wird immer welche finden, weil er sie auch braucht, darum ist es sinnvoll ihm welche anzubieten die klar differenziert sind. das nimmt er an, das gibt ihm innere ruhe.
probiers doch mal ohne orwarnung aus der wohnung rennen, machs barfuß am besten, aufspringen rausrennen -kann das schön werden, ansgtfrei für den hund?
nein, er hat nur keine angst noch...weil er diese vorzeichenlose situ nicht kennt aber beim nächsten mal hat er noch mehr panik, weil er glaubt, er kanns nun gar nie mehr einschätzen.
wichtig ist dass man ein kommando gibt wo der hund das aus einer situ schon kennt wo der besitzer zurück kam, und entspannt war -eben auto.
und beschäftig dich nicht mitm schlüssel, denn selbst wenn du unerwartet ausm fenster springst, auch das gibt deinem hund ganz sicher keine sicherheit und innere ausgeglichenheit. nur weil du seine vorängste nicht gesehen hast. umso größer wird die panik sein wenn du weg bist ohne vorwarnung.