Nachdem ich selbst 2 Bullterrier habe und auf einige weitere Bullis aufpasse, sowie bei der Aufzucht mithelfe, kann ich dir ganz sicher brauchbare Infos geben - ABER dabei bitte nicht vergessen, dass jeder einzelne Hunde unabhängig von seiner Rasse seine Eigenheiten hat.
Man kann also NIEMALS über eine Rasse reden und damit einen Hund beschreiben...aber das siehst du scheinbar eh richtig
Kommt euer Hund mit anderen Tieren klar?
Ja und nein..
Sie sind grundsätzlich recht freundliche Hunde (Rüden mit anderen Rüden gibt öfter ein Problem), sollten meiner Meinung nach trotzdem nicht einfach so mit anderen Hunden laufen.
Gut bekannte Hunde sind selten ein Problem, aber wenn es mal scheppert, dann ORDENTLICH, darum lieber vorsichtiger sein.
Ich würde eigentlich dazu raten, sie nicht in Situationen zu bringen, in denen sie von anderen Hunden überfordert oder gar dumm angemacht werden....
Mit anderen Hunden OHNE Aufsicht daheim lassen oder laufen lassen ist auf jeden Fall zu vermeiden!!!
Wachsam?
Manche ja, die meisten eher nicht.
Jagdlich interessiert?
....Terrier....JA, leider!
Eher menschenscheu oder Menschenfreund?
GANZ EINDEUTIG MENSCHENFREUND!!!
Bullitypische Krankheiten?
- Reaktionen auf Futter sind häufig (ohne Werbung machen zu wollen, muss ich sagen, dass wir mit HILLS die besten Erfahrungen gemacht haben)
- Taubheit besonders bei weissen Bullis möglich (einseitig häufiger, aber auch beidseitig)...Bullterrier vom österreichischen Züchter sind darauf aber untersucht
- Herzprobleme tauchen ab und zu auf (GANZ WICHTIG ist hier die Wahl des Tierarztes, da viele TÄ das "typische" Bullterrier-Herz nicht kennen)
- Canini-Engstand ("Innensteher") häufig...die Fangzähne des Unterkiefers "stechen" dabei mehr oder weniger stark in das Oberkiefer, was aber nur selten ein Problem darstellt, den Hund von der Zucht aber natürlich ausschließt
Zusätzlich MEINE GANZ PERSÖNLICHE Meinung, die von vielen Bulli-Züchtern und Haltern nicht so gesehen und erst recht nicht gern gehört wird!
Ich fürchte sie leiden häufig an:
- Kurzatmigkeit und Atmung durch das Maul....oft wegen ihrem Übergewicht, das bei Bullterrier-Haltern als NORMALGEWICHT gesehen wird (dank den Ausstellungen und den schlecht bewertenden Richtern), meiner Meinung nach kann aber auch die Schädelform ihren Beitrag liefern, da bei der "tiefgezogenen" Nase (nicht wegen der Wölbung, sondern weil sie im Vergleich zu anderen Hunden oft tatsächlich tiefer sitzt) u.U. auch Veränderungen in der Nasenmuschel zu erwarten sind, die die Nasenatmung erschweren (Auswirkung ähnlich wie bei brachyzephalen Hunden)!!!
- vermindertes Gesichtsfeld oder gar allgemeine Sehschwäche....mir fällt auf, dass viele Bullterrier auf unbewegliche Dinge weniger reagieren als andere Hunde und so wirken als würden sie sich bei der "Suche auf Sicht" anstrengen
Das war´s aber auch schon wieder (bis auf hunderte andere "Fehler" und Krankheiten, die aber eh in allen Rassen auftreten können..z.B. Vorbiss, ED,...).
Ganz wichtig sind wohl diese Punkte:
- nicht unbeaufsichtigt oder mit zu viel Vertrauen mit anderen Hunden laufen lassen (Bulli lässt sich viel gefallen, aber wenn es reicht, dann REICHT ES!)
- nicht zu viel füttern....auch wenn Züchter es oft anders sehen wollen, der Bullterrier sollte von oben gesehen NICHT wie eine Robbe mit Schultern aussehen, sondern sehr wohl zwischen Rippenbogen und Hüfte eine leichte Taille haben ;-)
Gerade im Wachstum NICHT vollstopfen, sie werden schnell zu schwer, was auf keinen Fall gut für den Bewegungsapparat ist
- Herz sollte immer wieder gecheckt werden
- Einrichtung muss bullisicher sein oder eh kurz vor dem Austausch stehen, wenn man sich einen jungen Bulli ins Haus holt