Pubertierender Rüde beginnt mit anderem Rüden zu raufen

khali

Junior Knochen
Hallo

ich habe zwar einiges zu dem Thema gefunden, aber ich möchte gerne explizit einen Rat für das Verhalten meines Hundes haben, v.a. weil ich noch einr echter Anfänger bin was Hundehaltung betrifft. Ich habe meinen Hund am Donnerstag aus dem Tierheim geholt, vorher bin ich ca. 2 Monate mit ihm 3-5 mal in der Woche spazieren gegangen. Ich hatte eigentlich immer das gefühl, dass er eins ehr ruhiger Rüde ist, der sich zB mit Hündinnen exzellent versteht. Mit anderen Rüde wurde mir gesagt, dass er sich da auch recht gut versteht. Tierheimhunde darf man nicht von der Leine lassen, deshalb konnte ich das nie bestätigen. Denn an der Leine waren mir Verträglichkeitstests einfach zu gefährlich.
So nun gestern bin ich mit der Schäferhündin eines Freundes getroffen und die beiden (meiner ist auch ein Schäfermix, ca. 1,5 Jahre alt) haben sich sehr gut verstanden, zwar recht ruppig gespielt aber solang das beide aushalten ist dagegen ja nichts einzuwenden. Dann kam ein Freund der Schäferhündin dazu (auch ein Schäfer) mit dem meiner dann prombt zusammengekracht ist.
Wobei meiner ordentlich gestänkert hat (was ich ihm versucht habe zu verbieten aber er hat mich nur bedingt ernst genommen). Man hat dem älteren deutlich angemerkt, dass er meinen Junspund nicht ernst nimmt, aber das aufreiten hat ihm dann überhaupt nicht gepasst und es kaum zur "Prügelei". Alle Herrchen sind dann prombt in Geschrei ausgebrochen und ich hab versucht den Hund zu mir zu rufen, es ist mir erst nach einiger Zeit gelungen....

Tja.. hat vielleicht jemand einen Tipp, wie man besser reagieren kann? Ich will meinen Rüden auf jeden Fall kastrieren lassen, unabhängig davon wie er sich mit anderen Rüden versteht, aber kann das vielleicht auch etwas bringen?
Am Montag werde ich mit ihm zur Tierärztin schauen, auch weil er sehr dünn ist und ich mal einen allgemeinen Rat von ihr haben möchte wie ich am besten weiter vorgehe.

Grüße
khali
 
wie alt isn der rüde?

kastration KANN was bringen....muß aber nicht sein. würds aber trotzdem machen lassen an deiner stelle denk ich, besser sollts schon werden....

könntest aber auch mal probieren ob er wenn NUR ein rüde da ist, genauso reagiert. viell. haben sie sich ums weiberl gezankt.

dass er nur bedingt auf dich hört, wenn du ihn erst seit donnerstag hast, ist normal...sind ja erst ein paar tage. da ists eh schon toll, dass er ÜBERHAUPT hört in solchen situationen :)
 
Hm, so wie ich Dein Posting gerade gelesen habe hast Du den Rüden ja auch noch nicht sehr lange, wahrscheinlich ist Eure Bindung auch noch nicht so groß.
Wichtig wäre mit Sicherheit hier noch mehr aufzubauen und an einem Abbruchsignal intensiv zu üben.
Ich weiss ja nicht ob Du mit ihm eine Hundeschule besuchst, ansonsten würde ich Dir dringend zu einem Hundeschulen Besuch raten.

Das alle Hundehalter auf die Raufenden mit Gebrüll los sind war wohl auch so das falscheste was getan werden konnte, da dies die Streithähne erst so richtig anfeuert.
Das wichtigste Gebot bei Streitereien ist erstmal Ruhe bewaren und eventuell die Hunde einfach trennen. (Hierfür sollten die Hundeführer aber schon ein wenig Ahnung haben wie)

Kastration ist immer ein zweiseitiges Schwert, kann helfen muss aber nicht. Daher solch eine Lösung am besten mit Tierarzt und Hundetrainer abbsrpechen.
Auch wird die Kastration alleine, sofern keine erzieherische Maßnahme begleitend zum Einsatz kommt, auch nicht alles sein.
 
Hallo

der Hund ist geschätzt 1 - 1,5 jahre alt.
Nein ich besuche keine Hundeschule, da hier in der Gegend es keine guten gibt. Ich habe mir einige angesehen, von anderen nur "gehört" und die arbeiten alle entweder mit sehr viel Leinendruck oder auch mit Methoden wie entsprechende Stachelhalsbänder etc. die ich einfach nicht anwenden will.
Will sagen, ich fühl mich und meinen Hund in keiner gut aufgehoben.
Tja *seufz*... ich üb mit ihm auf jeden Fall auf jeden Fall schon auch aus der Ferne Platz halten und den Hier, bzw warten Befehl. Es klappt oft aber nicht immer, vor allem das Platz dauert wenn ich nicht daneben stehe recht lange.

Grüße
khali
 
Zuletzt bearbeitet:
ich würd mir da jetzt auch noch nicht solche sorgen machen.
du hast den hund noch nicht sehr lange und kennst seine körpersprache noch nicht so gut. ich kann bei meinem rüden sehr gut einschätzen wie er zu anderen gerade steht.
vielleicht muß deiner auch erst mal lernen wie er mit älteren rüden umzugehen hat. da wird er wohl nch lehrgeld bezahlen müssen. denn ein älterer akzeptiert das aufreiten von jüngeren nun mal nicht.
ich würd einmal an deiner bindung zu ihm arbeiten und mich dann mit sozialen, souveränen älteren rüden treffen wo du weißt die zerfleischen deinen nicht gleich.
aber auf jedenfall vorher mal mit ihm bindung und gehorsam üben.
kastration ist kein allheilmittel. kann helfen oder auch nicht.
red mal mit ta. vielleicht probierst du es vorher mal mit einer hormonspritze.
lg silvie
 
Huhu

nur kurz zum kastrieren: Will ihn auf keinen Fall kastrieren weil er so ist, die Entscheidung stand bereits (in Absprache mit der Tierärztin des Tierheimes und den Pflegern) als ich ihn am Donnerstag geholt habe. Wollte nur allgemein wissen ob sich das auch auswirkt.
Ich lasse ihn ja jetzt nur frei laufen, wenn ich weit sehen kann und so frühzeitig eingreife, wenn andere Hunde zu sehen sind. Allerdings bin ich mir nicht sicher ob es richtig ist ihn dann an die Leine zu nehmen. Lernt er dann nicht erst recht, dass andere Hunde freiheitsverlust für ihn bedeuten. Außerdem ist ja sozialistion gerade für Tierheimhunde, die das in ihrer Kindheit nie gelernt haben etwas sehr wichtiges.
Der Rüde war im übrigen eh sehr souverän und hat ihn erst zurechtgewiesen als er aufreiten wollte.

Nunja ich werde die Kommandos mehr mit ihm üben.
Stimmt es eigentlich, dass man wenn der Hund sowieso nicht hören würde überhaupt lieber die Klappe hält und ihn garnicht erst zu rufen versucht?
Ich versuche immer einen Befehl nur einmal zu geben, den er dann auch befolgen soll (solche einfachen Dinge wie Sitz und Platz an meiner Seite zB ), aber immer tut er das nicht. Sollte man ihn dann energisch dazu bringen?
Ich lobe ihn auch immer, wenn er auf Zuruf zu mir kommt, auch wenn es länger dauert, weil ich gelesen habe, dass der Hund immer etwas positives mit der Befolgung eines Befehls verbinden soll. Aber sollte ich dann zB wenn es zu lange gedauert hat lieber das Leckerli weglassen und es nur geben wenn er umgehend reagiert?
Hab soviele Fragen, obwohl ich dachte, dass ich sehr viel gelesen habe bevor ich den Hund angeschafft habe.

Grüße
khali
 
also verlang mal nicht gleich zuviel von deinem wuffel, du hast ihn erst paar tage, vergiß das nicht :)

naja befehl nur einmal geben ist gut...aber was willst tun wenn er beim ersten mal nicht gleich reagiert? klar sag ich dann ein zweites mal sitz und auch ein drittes mal wenns sein muß, dafür schmälert sich das lob je öfter ich reden muß. von daher find ich das okay, wenn er nicht umgehend reagiert auf hier, nur verbal loben....aber an deiner stelle würd ich damit erst bissi später anfangen. jetzt am anfang kriegt er IMMER ein leckerlie wenn er zu dir kommt, selbst wenn du gar nix gesagt hast oder eben zweimal reden mußtest.

würd mich jetzt am anfang mehr auf die bindung konzentrieren und nebenher gehorsam machen...also mehr spielerisch und auf fun.

das mitn anleinen wenn du andere hunde siehst, find ich ebenfalls okay. ich leine meinen hund auch an, wenn ich einen fremden hund sehe. ich kann ja nicht wissen wie der ANDERE drauf ist und ob er verträglich ist, außerdem kann ich aus der ferne nicht wissen, obs dem anderen besitzer recht ist, wenn meiner hinrennt .....
 
Gut zu wissen, danke :) !
Man hat nur den krankhaften Drang nix falsch zu machen, v.a. wenn der Hund nicht seit Welpentagen bei einem wohnt :) .

Grüße
khali
 
Hallo

das hier ist er: Wuff
Allerdings war das Anfang März, wo er noch im Tierheim war und ich nur mit ihm spazieren gegangen bin. Man beachte die irrsinnig langen Krallen (bis vorne durchblutet damals) mit denen er rein gekommen ist, heute sind die bereits auf normal Länge gestutzt.

Grüße
khali
 
Hallo Khali,
erstmal Glückwunsch zu deinem neuen Familienmitglied
Ich kenn die Problematik der Hundeschulen in Linz und Umgebung, da ist echt nicht viel Gutes dabei.
Ich würd folgendermaßen vorgehen:
1. Hund in ungesicherten Gebieten vorerst nicht von der Leine lassen und an der Schleppleine oder einer langen Flexi das Herkommen üben. Dann in sicherem Gelände ohne Leine weiterüben
2. Bindungsspiele machen (Zerrspiele mit Beisswurst oder Spieltau)
3. Mit viel Geduld, Motivation über Futter, Spiel und mit Körpersprache erziehen und ausbilden
4. Eine Kastration verändert das Wesen eines Hundes nur bedingt und nicht immer positiv.
5. Fürs Herkommen belohne ich einen Hund in der momentanen Situation IMMER, damit er lernt dass Herkommen was Tolles ist
6. Das Wichtigste im Leben deines Hundes sollst du sein. Das heißt Spiel mit anderen Hunden ist im Moment zu vernachlässigen und Spiel mit dir ist vorzuziehen
7. Nichts überstürzen, denn ihr habt es im Moment doppelt schwer
Falls du noch einen guten Tierarzt suchst sag bescheid

lg Rotti
 
rotti1998 hat´s super auf den Punkt gebracht, auf was es ankommt.
Ergänzend würde ich ihn auch ab und zu mit einem "ausgewählten" Hund kontrolliert spielen lassen, damit er den Umgang mit seinen Artgenossen positiv kennen lernt. Am besten wäre das in einem eingezäunten Gelände oder Garten, damit nicht wieder ein 3. Hund dazu kommt und es dann wieder Zoff gibt.
 
Hallo,
erstmal Gratulation zu Deinem neuen Familienmitglied... find ich super, dass Du einen aus dem Tierheim genommen hast und Dir vorallem so viele Gedanken dazu machst... echt vorbildlich!!! :)

Ferndiagnose ist natürlich unmöglich, aber so wie Du die Situation der Keilerei beschreibst, denk ich auch, dass da am ehesten die Kombination Rüde-Hündin-2.Rüde auslösend war.

Dass Dein Halbstarker in dem Alter halt auch austesten muss, wie er auf andere wirkt, ist wohl völlig normal.
Vermutlich hat er ja durch den Aufenthalt im Tierheim auch eher ein Defizit im Umgang mit Artgenossen, da wird er sich erst dran gewöhnen müssen.

Hier kommt auch von mir der Tipp: arbeite primär an der Bindung zwischen Euch beiden und ansonsten versuch, gut sozialisierte Hunde kennenzulernen und lass Deinen Hund mit ihnen "Sozialverhalten üben".
Bleib selber so ruhig wie möglich, falls es doch mal krachen sollte, damit Du Deinen Hund nicht unwillentlich in seiner Annahme bestätigst, dass sich das jetzt wirklich um eine stressige Situation handelt und er ja völlig recht hat, dass er da jetzt drauf reagiert...

Bezüglich Kastration kann ich nur sagen: Indie wurde mit 1,5 Jahren kastriert (jetzt ist er 4) und er kommt seitdem mit viel mehr Rüden klar als vorher.
Wobei er aber leider offenbar auch ab und zu für eine Hündin gehalten wird und dann von unkastrierten Rüden mit "Herzerln in den Augen" verfolgt wird, was ihm so ganz und gar nicht schmeckt. Das ist wohl ein Los, das viele kastrierte Rüden mit ihm teilen...

Ich wünsch Dir viel Spass mit Deinem Hunzi!
So gewissenhaft und intensiv, wie Du Dich mit dem Thema beschäftigst, wirst Du das schon in den Griff kriegen!
LG Irene
 
Huhu

danke für die ganzen Tipps!! Offensichtlich hab ich instinktiv einige bereits beachtet, denn heute morgen hab ich ihn im Bach wo keine Hunde waren so richtig fetzen lassen (macht ihms ehr viel Spaß im bach Stöckchen hinterzupreschen) und zwischendrin hab ich ihn immer wieder mit "komm" und den stock in der hand zu mir geholt, ihn dann ganz doll gelobt ein Leckerli gegeben und weitergemacht.
Mit der Flexileine bin ich v.a. dann unterwegs wenn zu Zeiten gehen muss wo viele Hunde auf der Donaulände unterwegs sind und ich damit rechnen muss, dass ich ihn nicht frei lassen kann, aber auch da hab ich dann schon das "hier" geübt mit stöckchen in der Hand.
Habs nun auch schon ganz gut raus, wie ich ihn mit dem Stock gut motivieren kann. Leider hat er bisher alle anderen Spielzeuge (Ball, Kong mit Schnurr) nicht so wirklich angenommen, aber ich hab jetzt schon ein Ziehtau in Aussicht und werd es mal damit versuchen.

Mh aber ich kann den Hund shcon mit seiner Schäferfreundin spielen lassen oder? Meistens hat der besitzer eh keine zeit, dann wenn ich Spazieren gehe aber zB am Wochenende haben wir beide zeit und da hab ich mir schon für nächstes Wochenende wieder überlegt ob ich mit seiner Hündin gehen soll. Die beiden verstehen sich nämlich echt traumhaft.

Ich werde auf jeden Fall beherzigen was ihr geschrieben habt, nochmal danke.

Grüße
khali
 
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