Prägungsphase Welpen

L

Lamira

Guest
hallo,
ich bin neu hier und hoffe ihr schreibt mir eure meinungen zu folgendem thema:
wir (5-köpfige familie) möchten gerne wieder einen hund (unser ist vor 1 jahr leider gestorben), aber für einen teuren rassehund haben wir kein geld (ist ja auch die haltung eines hundes nicht gerade billig).
jedenfalls hätten wir die möglichkeit einen welpen zu bekommen. die bekannte meiner freundin hat labrador-mischlinge günstig zu vergeben. die welpen wurden die ersten 4 wochen im haus gehalten, und die letzten 4 wochen im angrenzenden stadel, bzw. draussen im garten. die frau lebt mit ihrem mann (deren kinder sind schon erwachsen) ziemlich idyllisch auf dem land, ohne direkte nachbarn mit noch 3 hunden und anderem Getier. es kommen schon immer wieder mal leute vorbei, manchmal nachbarskinder, welche kontakt mit den welpen haben. die frau ist lieb mit den hunden, die welpen sind alle entwurmt, geimpft und gechipt. sie machen einen munteren, gesunden eindruck, sind nicht gerade ängstlich, aber etwas zurückhaltend.
denkt ihr, die hatten zuwenig verschiedenen menschenkontakt? werden sie sich noch an den trubel einer großen familie mit kindern gewöhnen?
man hört einfach oft von verhaltensgestörten hunden und so einen möchte ich natürlich nicht, komisch, bei unserer verstorbenen hündin (auch ein mischlingshund), war ich noch völlig arglos und hab nicht viel hinterfragt...
was meint ihr dazu? könnte es probleme mit so einem welpen geben (vor allem wenn er mal groß ist)? schlechte erfahrungen haben sie ja nicht gemacht, nur vielleicht zuwenige (verschiedene Menschen/Kinderkontakte). ach ja, die mutterhündin ist eine ganz liebe und zutrauliche...

lg, lamira
 
Also ich denke wenn die Welpen nicht ohne völligen Kontakt zur Außenwelt gehalten werden, also in einem dunklen Verschlag etc, dann sollte es eigentlich keine Probleme geben. Wie verhalten sie sich denn wenn ihr mit den Kindern auf Besuch kommt?
Sind sie sehr ängstlich od. sind sie interessiert und suchen sie den Kontakt?

Ich würde mir nicht den Welpen aussuchen der am ängstlichsten den Kindern gegenüber ist, auch nicht den, der sofort los stürmt und der frechste ist, der gesunde Mittelweg ist am besten.

Die Prägungsphase dauert bis zur 16. Woche, wenn ihr da nicht alles falsch macht, und wie Du ja schreibst jetzt eigentlich auch alles passt, die Besitzer der Mutterhündin einen guten Eindruck machen, liebevoll mit den Welpen umgehen, dann sollte es eigentlich keine Probleme geben.
Sicher sollen die Kleinen jetzt schon das Haus kennen lernen, sich an ganz normale Haushaltsgeräusche gewöhnen können, wenn möglich Auto fahren kennen lernen, Staubsauger kennen lernen und noch vieles mehr, auch Leine und Halsband kennen lernen, das ist der Idealfall, nicht immer klappt das.
Ich persönlich würde mit den Kindern auf Besuch fahren, die Welpen genau beobachten, wie verhalten sie sich, nochmals mit den Besitzern reden und mich dann in Ruhe entscheiden.
Unser Großer kommt von einer Züchterin die hatte auch keine Kinder und etliche Geschwister aus seinem Wurf gingen in Familien mit Kindern, da gab es nirgends Probleme.
LG Ingrid
 
Wenn der Welpe nicht älter als 10 Wochen ist bei Übernahme, sehe ich da eigentlich gar keine Probleme.

(Was ist übrigens "günstig"? - mehr als 200€ würde ich für so einen ( hoffentlich Hoppala ) Mischling nicht bezahlen. Und zwar einfach deswegen, weil die gute Frau sonst auf die Idee kommt, das Ganze als kleinen Nebenerwerb zu betrachten und noch ein paar Würfe macht mit ihrer Hündin....)
 
Hallo,

ich würd einfach fragen, ob du mit Kindern vorbeikommen kannst und dann entscheidet ihr je nachdem die Hunde reagieren. Wenn der Dame wichtig ist, dass der Welpe einen guten Platz bekommt, wird sie bestimmt einem kleinen "Test" zustimmen, in dem beispielsweise die Kinder im Garten rumtoben sollen und man sieht wie der Welpe reagiert. Oder es wird geschrien (was bei Kindern ja nicht ungewöhnlich wäre :D) und es wird vorsichtig gestreichelt.
Der Welpe, der das alles am besten mitmacht, wär meine 1. Wahl.

Solange die Hunde nur zu wenig und nicht schlechte Erfahrungen gemacht haben, seh ich da nicht so ein großes Problem.

LG
 
Hallo,

ich würd einfach fragen, ob du mit Kindern vorbeikommen kannst und dann entscheidet ihr je nachdem die Hunde reagieren. Wenn der Dame wichtig ist, dass der Welpe einen guten Platz bekommt, wird sie bestimmt einem kleinen "Test" zustimmen, in dem beispielsweise die Kinder im Garten rumtoben sollen und man sieht wie der Welpe reagiert. Oder es wird geschrien (was bei Kindern ja nicht ungewöhnlich wäre :D) und es wird vorsichtig gestreichelt.
Der Welpe, der das alles am besten mitmacht, wär meine 1. Wahl.

Solange die Hunde nur zu wenig und nicht schlechte Erfahrungen gemacht haben, seh ich da nicht so ein großes Problem.

LG

Möchte diesen Rat nur verstärken - brauche nichts dazu zu schreiben!

Viel Glück!

F-K
 
vielen dank für eure antworten! für einen welpen möchte die besitzerin 150,-- euro unkostenbeitrag (sind ja wie gesagt geimpft, entwurmt u. gechipt) und es war ein ungeplanter wurf. ich war schon mit den kindern dort und die welpen waren zwar neugierig, aber auch etwas zurückhaltend, aber nicht ängstlich (hab´s schon anders erlebt mit welpen) - sie sind halt nicht so viele (fremde) menschen gewöhnt, denk ich. aber wahrscheinlich habt ihr recht und das lernen sie noch, sie wären ja erst 8 wochen bei der übergabe dieses wochenende. dann hol ich doch einen zu uns...:)
lg, lamira
 
Viel Glück und Freude!

Es ist gut, wenn Ihr den Welpen jetzt holt. Dann kann er eventuelle Erfahrungsmängel noch gut beseitigen und sich bei Euch gut einleben.

Später kommt vielleicht eine Angstphase und es ist für Euch schwieriger...

Ihr braucht ihn aber nicht gleich zu überladen mit Erfahrungen. Schaut einfach, wie er sich verhält und geht stückchenweise behutsam stetig vor. Dann wird es gut klappen.

Was die Kinder betrifft, paßt gut auf, laßt sie ihn nicht als Spielzeug betrachten und begleitet sie immer beim Zusammensein mit dem Hund, indem Ihr darauf achtet, daß sie ihn in seiner Körpersprache richtig verstehen lernen und nicht gar seine Mimik falsch verstehen und Vorwarnungen wegen Störung durch die Kinder mißverstehen...
Aber das schafft Ihr schon
und wenn Ihr eine gute Hundeschule findet, klappt es gut.
Eine Bitte auf den Weg: Beginnt vom ersten Tag an mit liebevollen geduldigen, aber gezielten Übungen für das Herkommen.....Denn das ist im Kursgeschehen oft zu schwer im ausreichenden Maße unterzubringen. Und außerdem seid Ihr jetzt Elternersatz für ihn und habt die besten Chancen, ihm "zu mir", "bleib bei mir" beim Gehen miteinander (Das erweist sich später als gute Grundlage gegen das lästige Ziehen..!) anzulegen...
Wenn möglich verhindert von Anfang an, daß er freßbare Sachen vom Boden... aufklaubt.....

Also jetzt mal

Alles, alles Gute!

F-K
 
Ich hatte heuer auch Mischlingswelpen, weil ich eine trächtige Hündin aufgenommen habe. Nicht mit Absicht, aber was solls. ;) Ich schick dir per PN den Link zur HP der Kleinen. Habs noch nicht über mich gebracht, sie zu löschen. Sie sind aber alle vergeben bis auf einen, und der bleibt bei mir.

Was du schreibst, klingt nicht schlecht. Mixwelpen wachsen oft viel schlimmer auf.

Persönlich habe ich mir allerdings schon mehr Arbeit gemacht. Ich mag die Kleinen gern und wollte ihnen einen guten Start ins Leben bieten. Auch hatte ich sie schon vor der Geburt inseriert und es haben sich Leute gemeldet, die ziemlich hohe Ansprüche hatten. (Therapiehund für berufliche Zwecke, vielseitiger Sporthund...)

Ideal wärs, wenn die Welpen sehr viel ins Haus dürften und wenn sie bewusst und im richtigen Alter mit verschiedenen Reizen konfrontiert würden. Wir hatten einen Streichel-Dienstplan, damit kein Baby zu kurz kommt. Es wurde gesungen, getrommelt, Klavier gespielt, Knallerbsen geschmissen, die Kleinen haben EM geschaut. Menschen mit Krücken waren bei ihnen, Kinder diversen Alters, Post, Müllabfuhr, Radfahrer etc.
Vor der Abgabe bin ich mit allen noch auf der Straße gewesen, in einer sehr verkehrsreichen und lauten Gegend. Sie waren an Leine und Halsband gewöhnt, kannten ihren Namen und das Hier. Selbstverständlich sind sie auch Auto gefahren.

Ich habe lauter sehr positive Rückmeldungen der neuen Besitzer bekommen.
Aber ich hatte früher einen Hund, der in der Prägephase nur in einem Käfig gesessen ist. Und auch der wurde ein braver Kerl. Man kann alles nachlernen.

Bezüglich Preis: Auch wenn Cato das vielleicht nicht glauben mag - weder der Tierarzt noch die Futtermittelhersteller noch der Fleischer verrechnen für Mischlinge weniger als für Rassehunde. Auch die Arbeit für die Aufzucht eines Mischlingswurfs ist nicht geringer als für die von Rassehunden. *na sowas*

Zu bezahlen sind:

- Entwurmungen, Impfungen, Chip, EU-Pass, allfällige Hausbesuche des Tierarztes für Geburtshilfe, Impfungen, Begutachtung des kleinsten Welpen (Gundl-die-Hexe bekam Zähne und wollte nicht essen *um Gottes willen!!*), Behandlung kleinerer Kinder-Wehwehchen, Behandlung der durch das Kotfressen an Durchfall leidenden Hündin.

- Ausstattung für die Aufzucht, wie zum Beispiel Wurfkiste, zahlreiche türkische Leintücher, Großpackungen an Inkontinenz-Einlagen und Küchenrollen, Desinfektionsmittel, etliche digitale Fieberthermometer (waren alle Müll bis auf eines), Baby-Halsbänder, Baby-Brustgeschirre, Baby-Leinen, eine welpengerechte Digitalwaage, Holzleisten und Hasenstallgitter zwecks Errichtung einer Baby-Barriere, rutschfeste und wasserabweisende Badezimmermatten, ein Kinderplanschbecken, diverses Welpen-Spielzeug, einige neue Teppiche, das Ausmalen des Babyzimmers, das Aufforsten der Innenhofbegrünung (die Schatzis hinterließen eine Wüstenei), Teppichschaum, Teppichschaum, Teppichschaum.

- Futter vorgeburtlich. Die Babies verweigerten ab dem 45.Trächtigkeitstag jegliches Fertigfutter und ernährten sich von besten Fleischsorten mit Nudeln, Gemüse, teuren Ölen, diversen gesunden tierärztlich empfohlenen Zusatzstoffen. Mami vertilgte davon Mengen, die ich nie für möglich gehalten hätte. Der Fleischer küsst mir noch immer das Handerl.

- Futter nachgeburtlich: Royal Canin Welpenmilch, Starter, Babydog, Junior. Bis zu 15 Kilo pro Woche.
Zusätzlich Rindfleisch, Kalbfleisch, Hirschfleisch,Schweinefleisch, Fische, diverses Geflügel, diverse Innereien, diverses Bio - Gemüse, diverses Körndlzeug und diverse Nudelprodukte.

Meine haben 350.- gekostet, was laut TA ein Gottesgeschenk war.
Natürlich haben sich auch Leute gemeldet, die für Mischlinge maximal 200 Euro bezahlen würden. Denen hab ich empfohlen, sich einen Stoffhund, made in China, anzuschaffen. Für meine Babies haben sie nicht die nötigen Voraussetzungen erfüllt. *Bewerbungsunterlagen kommentarlos zurück, der Nächste bitte*
 
@Lykaon: ich sehe das trotzdem anders, hat nix mit Mischling- oder Rasse zu tun.

Wenn sich mein Hund den Haxn' bricht, komme ich für die Kosten auf. Wenn meine Hündin ungeplant trächtig wird, ist es nicht anders, dann habe ich auch für die Kosten und Folgekosten aufzukommen und kann mir meiner Meinung nach das Geld eben nicht mit gutem Recht zurückholen.
( Dein Fall ist wieder ein wenig anders gelagert, Du hast die Hündin trächtig übernommen, es war nicht Deine eigene Nachlässigkeit, die zu diesem Wurf geführt hat. )

Die von mir erwähnten 200€ sollen nur eine Schutzgebühr darstellen, mehr nicht, keinesfalls aber die Unkosten decken, die natürlich bei Mischlingswelpen genau so anfallen, zumindest für den TA, Futter etc.

Kleine Ergänzung: meistens lernen die Leute nur aus ihren Fehlern, wenn es auch im Geldbörsl ordentlich weh tut.

Wenn das aber wegfällt, dieser erzieherische Effekt der Unkosten, weil es genug Käufer gibt, die es völlig legitim finden für angeblich ungeplante Mischlingswelpen auch 300 oder 400€ zu zahlen, dann ist das nächste Hoppala doch schon beinahe vorprogrammiert, oder? Wohingegen jemand, den das ordentlich Geld gekostet hat, wohl eher entweder aufpasst in Zukunft oder, falls das nicht möglich ist, die Hündin eben kastrieren lassen wird.
 
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