akela1
Super Knochen
also:
ich wollte damals eine dogge haben. mir wäre es lieber gewesen eine ausgewachsene, aber ich habe keine gefunden. internet war damals noch nicht so meine zeit. ich habe mich in zeitungen, mundpropaganda, tierheimen und so umgesehen. vom züchter wollte ich keine, weil mir die hunde dort zu teuer waren (ausserdem waren nur welpen zu haben).
ich hab dann in einer tierzeitschrift eine anzeige entdeckt von einer dame, die privat doggen verkauft. ich hab angerufen und gleich darauf persönlich vorbei geschaut.
es handelte sich um einen hundesalon !!! (keine tierhandlung)
ich war im ersten moment verschreckt, weil ich ja nichts vom welpenkauf aus der tierhandlung halte.
da ich ja in dieser hinsicht sehr skeptisch war hab ich viele eindeutige fragen gestellt.
ich wollte eine dogge, farbschlag gelb, rüde, unkupiert nicht jünger als 12 wochen aus österreich mit papieren zu einen fairen preis.
die dame meinte kein problem, eine freundin von ihr "züchtet" doggen, zufällig gelbe, schwarze und gestromte. der nächste wurf wäre in einigen tagen, bis die hunde zu haben sind dauert es mindesten 2 monate.
frage: preis ?
antwort: ATS 10 000 !
frage: warum ist eine dogge bei ihnen so "billig" und beim züchter (alla pravitas) kosten die günstigsten exemplare ATS 25 000 ??
antwort: weil hunde mit farbfehlern oder restwelpen günstiger abgegeben werden. mit solchen hunden kann man dann auf ausstellungen gehen, aber man bekommt halt keine zuchttauglichkeit.
war für mich alles einleuchtend und seriös. auch der laden war total seriös. also keine welpen oder so, wie man sich halt einen hundesalon vorstellt.
also bin ich auf den deal eingegangen.
eines tages nach ? 2-3 monaten später ? ruft mich des nachtens (22 uhr) die dame an: der hund ist da und abholbereit. ich war etwas entsetzt wegen der uhrzeit. die dame meinte ich soll den hund gleich abholen, weil sie hat noch andere welpen da und die dogge zerdrückt die welpen oder so, genau weiß ich nicht mehr, was die frau gefaselt hat ??
naja, ich hab mich eh schon gefreut auf den hund (vorfreude), also bin ich gleich hin. mit zeugen, denn bei verträgen bin ich vorsichtig.
ich komm dort an, (mit einem haufen ratschläge vom tierarzt im kopf wie achten ob er agil oder apathisch ist, schleimhäute testen hautreflexe,....)
bei einem zweifel den hund nicht nehmen.
naja, der hund war soweit okay, verspielt, speckig wie welpen nunmal sind (babyspeck mein ich), zähne waren da,....
die dame meinte wir warten noch kurz auf den ta, der hund wird noch schnell geimpft und entwurt und dann gehen wir zum vertraglichen über.
der ta ist gekommen, hat dem hund eine spritze verpasst (!!impfstoff ist durchsichtig wie wasser bitte für später merken)
weiter geht´s hier:
ich habe einen kaufvertrag vorgesetzt bekommen, indem festgelegt wurde, dass der hund tierärztlich versorgt wurde (impfpass/impfung/entwurmung)
der preis war beinhaltet, namen,.... unterschrift.
ich habe bezahlt unterschrieben und wollte dann eben die papiere. dann gab es eine diskussion. papiere gibt es keine. WARUM ???
dann kam die wahrheit ans tageslicht:
der hund ist gar nicht aus österreich sondern aus tschechien. gerade eben angekommen. darum keine papiere, darum nur so "günstig".
normalerweise hätte ich den hund zurückgeben müssen, mein geld verlangen müssen und wäre gegangen. ABER:
ich habe mich ja schon 2-3 monate auf den hund vorbereitet und gefreut.
der hund schien mir in ordnung zu sein, also hab ich ihn behalten.
fatal wie ich feststellen musste, dann aramis (den ich an einem donnerstag nacht geholt habe) hatte bis sonntag nichts gegessen, keine leberstreichwurst, kein pedigree welpen-schälchen, nichts.
montag war ich dann bei meinem tierarzt. der schaut in den impfpass, schaut mich an und sagt: du, da stimmt was nicht, von dem arzt hab ich vor kurzem was gelesen. ich geh dem nach.
danach hat er aramis untersucht. und proben genommen, blut, urin, kot, speichel und alles ins labor geschickt.
herausgekommen ist aramis hat parvovirose und ist nicht einmal 6 wochen alt (er hatte noch nicht einmal alle milchzähne).
und der tierarzt der aramis erstversorgt hatte war von der tierärztekammer ?? angezeigt ?? worden, weil er praktiziert, obwohl er nicht mehr dürfte. er verkauft blanko-impfpässe und spritzt nur wasser, damit man glaubt das tier würde wirklich geimpft.
scheisse für mich und aramis.
nach dieser diagnose, haben wir sofort mit aramis´ behandlung angefangen. da unsere chancen 95 zu 5 standen machte ich mir nicht allzu große hoffnung, dass er überlebt.
ich bin in die tierarztpraxis eingezogen in einen quarantäne raum, mit aramis und akela. ich habe aramis zum großteil selbst versorgt (alle 2-3 stunden neuen tropf aufgehängt, abwechselnd, glukose (traubenzuckerlösung) und noch was ??) tag und nacht. aramis konnte nichts bei sich behalten, selbst von wasser musste er kotzen. blut im urin, kot, erbrochenen. der kot war flüssig, das war kein durchfall mehr sondern nur braune suppe.
zudem war er sehr apathisch. er reagierte nicht auf rufen, klatschen, er konnte nicht aufstehen und machte sich auch so nicht bemerkbar.
ausser wenn er musste (egal was, kotzen, kacken, lullin) das hat er auch immer brav auf eine zeitung gemacht, aber man musste ihn halten und beim aufstehen helfen. an sonsten ist er nur unter der wärelampe gelegen oder unter einer decke neben mir und akela.
10 tage lang ging das so. wir haben auch schon die t61 spritze (hochprozentiges gift, dass zum einschläfern verwendet wird) aufgezogen und im kühlschrank liegen gehabt. jedesmal, wenn ich mich dazu entschlossen habe ihn zu erlösen und ihn einschläfern zu lassen, ging es ihm etwas besser. also hab ich ihm nochmal und nochmal und nochmal eine chance gegeben. für mich war es die schlimmste zeit meines lebens, denn ich habe mich fast täglich von aramis verabschiedet.
plötzlich einmal in der nacht, bin ich auf´s klo gegangen, hab ich ihn jaulen hören. seine erste reaktion seit der diagnose parvo. und von da an war mir klar, dieser kleine scheisser will kämpfen. also haben wir gekämpft. wir haben ein mittel aus usa ausprobiert, hat aber nix gebracht.
bis mein jetziger lebensgefährte (der bruder des tierarztes) auf die idee gekommen ist ihn haferschleimsuppe zu geben, damit sich eine schleimwand an den magen und die speiserühre und darmwände legt. so könnte er etwas aufnehmen ohne den magen oder was zu reizen. und es hat funktioniert.
aramis hat zuerst 2 mal täglich einen esslöffel davon bekommen und dann stündlich. es ist ihm dann von tag zu tag besser gegangen, aber vorbei war die krankheit erst ein dreiviertel jahr später. aramis hatte diese zeit noch flüssigsten durchfall (er machte sich auch in der nacht beim schlafen an, ohne dass er es merkte) und solange er ansteckend war durfte er natürlich auch nicht mit hunden spielen wo die gefahr bestand, dass er sie ansteckte. also welpen und junghunde waren tabu, genauso die hunde, die ich nicht kannte (es bestand die gefahr, dass sie ungeimpft waren und aramis sie ansteckt). daher hat er seine gesamte prägephase und junghundezeit in abstinenz verbracht (bzw. nur in vertrautem rahmen, mit hunden wo ich gefahren ausschließen konnte).
es wurde besser, monat für monat wurde der kot fester, die lebensmittelverträglichkeit auch und seine fitness ebenfalls. er nahm allmählich sogar zu. ich habe fotos von aramis da war er gerade etwas über ein jahr, man könnte glauben er wäre ein greyhound.
ich habe das glück, dass aramis trotz seiner lange abstinenz überaus verträglich mit rüden, hündinnen, kastriert oder nicht, andere tiere und menschen ist. noch heute ist aramis ein dauertierarztpatient. durch die parvo. ist sein immunsystem geschwächt und er hat weniger weiße blutkörperchen als normal. d.h. aramis erkrankt schneller und öfter an allem möglichen schas als normale hunde, einfach weil seine abwehrkräfte zu wenige sind.
rechtlich bin ich gegen die hundefriseurin und gegen den tierarzt vorgegangen. der tierarzt ist von der bildfläche verschwunden und die hundesalon-frau ist in konkurs gegangen und ich habe nie einen schilling oder cent gesehen, bevor ich dran komme mit dem schadensersatz reiht sich noch die bank, die post, der staat und wenn danach nix mehr übrig bleibt schau ich durch die finger und so war es dann auch. (übrigens war die geschichte schon mal im wuff-magazin)
geschichte zu ende
lg
ich wollte damals eine dogge haben. mir wäre es lieber gewesen eine ausgewachsene, aber ich habe keine gefunden. internet war damals noch nicht so meine zeit. ich habe mich in zeitungen, mundpropaganda, tierheimen und so umgesehen. vom züchter wollte ich keine, weil mir die hunde dort zu teuer waren (ausserdem waren nur welpen zu haben).
ich hab dann in einer tierzeitschrift eine anzeige entdeckt von einer dame, die privat doggen verkauft. ich hab angerufen und gleich darauf persönlich vorbei geschaut.
es handelte sich um einen hundesalon !!! (keine tierhandlung)
ich war im ersten moment verschreckt, weil ich ja nichts vom welpenkauf aus der tierhandlung halte.
da ich ja in dieser hinsicht sehr skeptisch war hab ich viele eindeutige fragen gestellt.
ich wollte eine dogge, farbschlag gelb, rüde, unkupiert nicht jünger als 12 wochen aus österreich mit papieren zu einen fairen preis.
die dame meinte kein problem, eine freundin von ihr "züchtet" doggen, zufällig gelbe, schwarze und gestromte. der nächste wurf wäre in einigen tagen, bis die hunde zu haben sind dauert es mindesten 2 monate.
frage: preis ?
antwort: ATS 10 000 !
frage: warum ist eine dogge bei ihnen so "billig" und beim züchter (alla pravitas) kosten die günstigsten exemplare ATS 25 000 ??
antwort: weil hunde mit farbfehlern oder restwelpen günstiger abgegeben werden. mit solchen hunden kann man dann auf ausstellungen gehen, aber man bekommt halt keine zuchttauglichkeit.
war für mich alles einleuchtend und seriös. auch der laden war total seriös. also keine welpen oder so, wie man sich halt einen hundesalon vorstellt.
also bin ich auf den deal eingegangen.
eines tages nach ? 2-3 monaten später ? ruft mich des nachtens (22 uhr) die dame an: der hund ist da und abholbereit. ich war etwas entsetzt wegen der uhrzeit. die dame meinte ich soll den hund gleich abholen, weil sie hat noch andere welpen da und die dogge zerdrückt die welpen oder so, genau weiß ich nicht mehr, was die frau gefaselt hat ??
naja, ich hab mich eh schon gefreut auf den hund (vorfreude), also bin ich gleich hin. mit zeugen, denn bei verträgen bin ich vorsichtig.
ich komm dort an, (mit einem haufen ratschläge vom tierarzt im kopf wie achten ob er agil oder apathisch ist, schleimhäute testen hautreflexe,....)
bei einem zweifel den hund nicht nehmen.
naja, der hund war soweit okay, verspielt, speckig wie welpen nunmal sind (babyspeck mein ich), zähne waren da,....
die dame meinte wir warten noch kurz auf den ta, der hund wird noch schnell geimpft und entwurt und dann gehen wir zum vertraglichen über.
der ta ist gekommen, hat dem hund eine spritze verpasst (!!impfstoff ist durchsichtig wie wasser bitte für später merken)
weiter geht´s hier:
ich habe einen kaufvertrag vorgesetzt bekommen, indem festgelegt wurde, dass der hund tierärztlich versorgt wurde (impfpass/impfung/entwurmung)
der preis war beinhaltet, namen,.... unterschrift.
ich habe bezahlt unterschrieben und wollte dann eben die papiere. dann gab es eine diskussion. papiere gibt es keine. WARUM ???
dann kam die wahrheit ans tageslicht:
der hund ist gar nicht aus österreich sondern aus tschechien. gerade eben angekommen. darum keine papiere, darum nur so "günstig".
normalerweise hätte ich den hund zurückgeben müssen, mein geld verlangen müssen und wäre gegangen. ABER:
ich habe mich ja schon 2-3 monate auf den hund vorbereitet und gefreut.
der hund schien mir in ordnung zu sein, also hab ich ihn behalten.
fatal wie ich feststellen musste, dann aramis (den ich an einem donnerstag nacht geholt habe) hatte bis sonntag nichts gegessen, keine leberstreichwurst, kein pedigree welpen-schälchen, nichts.
montag war ich dann bei meinem tierarzt. der schaut in den impfpass, schaut mich an und sagt: du, da stimmt was nicht, von dem arzt hab ich vor kurzem was gelesen. ich geh dem nach.
danach hat er aramis untersucht. und proben genommen, blut, urin, kot, speichel und alles ins labor geschickt.
herausgekommen ist aramis hat parvovirose und ist nicht einmal 6 wochen alt (er hatte noch nicht einmal alle milchzähne).
und der tierarzt der aramis erstversorgt hatte war von der tierärztekammer ?? angezeigt ?? worden, weil er praktiziert, obwohl er nicht mehr dürfte. er verkauft blanko-impfpässe und spritzt nur wasser, damit man glaubt das tier würde wirklich geimpft.
scheisse für mich und aramis.
nach dieser diagnose, haben wir sofort mit aramis´ behandlung angefangen. da unsere chancen 95 zu 5 standen machte ich mir nicht allzu große hoffnung, dass er überlebt.
ich bin in die tierarztpraxis eingezogen in einen quarantäne raum, mit aramis und akela. ich habe aramis zum großteil selbst versorgt (alle 2-3 stunden neuen tropf aufgehängt, abwechselnd, glukose (traubenzuckerlösung) und noch was ??) tag und nacht. aramis konnte nichts bei sich behalten, selbst von wasser musste er kotzen. blut im urin, kot, erbrochenen. der kot war flüssig, das war kein durchfall mehr sondern nur braune suppe.
zudem war er sehr apathisch. er reagierte nicht auf rufen, klatschen, er konnte nicht aufstehen und machte sich auch so nicht bemerkbar.
ausser wenn er musste (egal was, kotzen, kacken, lullin) das hat er auch immer brav auf eine zeitung gemacht, aber man musste ihn halten und beim aufstehen helfen. an sonsten ist er nur unter der wärelampe gelegen oder unter einer decke neben mir und akela.
10 tage lang ging das so. wir haben auch schon die t61 spritze (hochprozentiges gift, dass zum einschläfern verwendet wird) aufgezogen und im kühlschrank liegen gehabt. jedesmal, wenn ich mich dazu entschlossen habe ihn zu erlösen und ihn einschläfern zu lassen, ging es ihm etwas besser. also hab ich ihm nochmal und nochmal und nochmal eine chance gegeben. für mich war es die schlimmste zeit meines lebens, denn ich habe mich fast täglich von aramis verabschiedet.
plötzlich einmal in der nacht, bin ich auf´s klo gegangen, hab ich ihn jaulen hören. seine erste reaktion seit der diagnose parvo. und von da an war mir klar, dieser kleine scheisser will kämpfen. also haben wir gekämpft. wir haben ein mittel aus usa ausprobiert, hat aber nix gebracht.
bis mein jetziger lebensgefährte (der bruder des tierarztes) auf die idee gekommen ist ihn haferschleimsuppe zu geben, damit sich eine schleimwand an den magen und die speiserühre und darmwände legt. so könnte er etwas aufnehmen ohne den magen oder was zu reizen. und es hat funktioniert.
aramis hat zuerst 2 mal täglich einen esslöffel davon bekommen und dann stündlich. es ist ihm dann von tag zu tag besser gegangen, aber vorbei war die krankheit erst ein dreiviertel jahr später. aramis hatte diese zeit noch flüssigsten durchfall (er machte sich auch in der nacht beim schlafen an, ohne dass er es merkte) und solange er ansteckend war durfte er natürlich auch nicht mit hunden spielen wo die gefahr bestand, dass er sie ansteckte. also welpen und junghunde waren tabu, genauso die hunde, die ich nicht kannte (es bestand die gefahr, dass sie ungeimpft waren und aramis sie ansteckt). daher hat er seine gesamte prägephase und junghundezeit in abstinenz verbracht (bzw. nur in vertrautem rahmen, mit hunden wo ich gefahren ausschließen konnte).
es wurde besser, monat für monat wurde der kot fester, die lebensmittelverträglichkeit auch und seine fitness ebenfalls. er nahm allmählich sogar zu. ich habe fotos von aramis da war er gerade etwas über ein jahr, man könnte glauben er wäre ein greyhound.
ich habe das glück, dass aramis trotz seiner lange abstinenz überaus verträglich mit rüden, hündinnen, kastriert oder nicht, andere tiere und menschen ist. noch heute ist aramis ein dauertierarztpatient. durch die parvo. ist sein immunsystem geschwächt und er hat weniger weiße blutkörperchen als normal. d.h. aramis erkrankt schneller und öfter an allem möglichen schas als normale hunde, einfach weil seine abwehrkräfte zu wenige sind.
rechtlich bin ich gegen die hundefriseurin und gegen den tierarzt vorgegangen. der tierarzt ist von der bildfläche verschwunden und die hundesalon-frau ist in konkurs gegangen und ich habe nie einen schilling oder cent gesehen, bevor ich dran komme mit dem schadensersatz reiht sich noch die bank, die post, der staat und wenn danach nix mehr übrig bleibt schau ich durch die finger und so war es dann auch. (übrigens war die geschichte schon mal im wuff-magazin)
geschichte zu ende
lg
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