Offenbar HD und Arthrose - und jetzt?

SchäferChristl

Junior Knochen
Hallo liebe Foris,

ich habe vorige Woche in der Tierklinik Leoben die Diagnose HD und Arthrose (linke Hüfte) bekommen. Jetzt, nachdem ich das eine Woche sacken lassen habe, bin ich fähig, hier um Rat zu fragen.
Dass ich ziemlich verzweifelt bin brauche ich wahrscheinlich nicht zu erwähnen.

Ich weiß auch gar nicht, wie ich weiter vorgehen soll. In der Tierklinik hat man mir folgende vier Methoden der Behandlung aufgezählt:

1.) Schmerzmittel
2.) Goldimplantat
3.) Künstliches Hüftgelenk
4.) Irgendwas abschneiden (hab mir das nicht genau gemerkt, weil alles ein bisschen viel auf einmal war, jedenfalls geht der Hund danach dann komisch)

Als erstes habe ich Rimadyl mitbekommen. Das hilft aber gar nicht. Also ich merke keinen Unterschied. Das Problem bei meinem Hund: Er mag sich nicht viel bewegen, ist recht müde. Aber keine Ahnung, ob das wirklich von der Hüfte kommt. Müssten Schmerzmittel nicht eigentlich den Zustand verbessern? Zumindest ein bisschen?

Hier wird im Zusammenhang mit HD oft die Tierklinik Hollabrunn empfohlen. Leider ist die sehr weit weg (wohne in Kärnten).
Kann mir jemand sagen, ob es auch möglich ist, Röntgenbilder hinzuschicken und telefonisch eine Auskunft zu erhalten? (Man kann mir dafür ja gerne eine Rechnung schreiben).
Gibt es noch andere gute Tierärzte/Tierkliniken? Ich möchte auf jeden Fall noch eine zweite Meinung haben, denn jetzt, wo nicht mal die Schmerzmittel helfen, bin ich komplett überfragt, was denn da die beste Möglichkeit ist.
Und noch eine Frage habe ich: Könnt ihr mir sagen, wie teuer ein künstliches Hüftgelenk ist und wie eure Erfahrungen damit sind? Wie lange braucht der Heilungsprozess, also bis der Hund wieder "normal" belastet werden kann?
 
Wie alt ist denn dein Hund? Und wie schwer ist die HD? Die andere Seite ist gesund?
Inca hat ja HD D2 beidseitig, kreuzbandoperierte Knie, Arthrosen, Probleme an der Wirbelsäule, das volle Programm eigentlich. Wir gehen 14-tägig zur Physio, machen viel gleichmäßige Bewegung und ich gebe Zusätze zum Futter. Meistens kommt sie ohne Schmerzmittel aus. Die Physiotherapeutin sagt dass Inca für diese Befunde noch erstaunlich beweglich ist. Letztens hat sie auch mal für 14 Tage Schmerzmittel bekommen weil es ihr echt nicht gut ging. Die ersten paar Tage war sie trotz den Tabletten sehr schlapp. Wie lang gibst du die Tabletten jetzt?
 
Ich kann gut verstehen, dass Du verzweifelt bist, aber nicht verzweifeln, es gibt immer noch Alternativen zur OP.
Soweit ich weiß, kostet ein Hüftgelenk ca. 3000,-- also nicht wirklich ein Schnäppchen und ich kenne Hunde bei denen war es nachher nicht so toll.

Ich kann Dir, aus eigener Erfahrung, Goldimplantate empfehlen. Die kosten einen Bruchteil davon, ich bezahle in Wien 80,-- pro Stift und mein Hund bekam in beiden Hüften, je 3 Stück rein.
Bei uns hat Gold immer sehr, sehr gut geholfen, gerade bei Hüftproblemen ist die Wirkung super gut.
Wichtig ist, dass Du einen TA hast, der das auch kann und nicht überall Goldimplantate setzt, die nichts helfen, weil falsch gesetzt.
Chirurgen wollen operieren, das bringt Geld und das haben sie gelernt, also braucht man einen TA der auch Alternativen gegenüber aufgeschlossen ist.

Hollabrunn ist ein eigenes Kapitel, die nehmen so richtig viel Geld, meine Erfahrungen waren sehr durchwachsen mit Hollabrunn.

Rimadyl ist auch so eine Sache, bei uns hat es dann nicht mehr gewirkt, ich habe dann Metacam gegeben.
Aber immer nur Schmerzmittel geben, ist kein Lösung, das weiß ich auch aus eigener Erfahrung.
Sehr gut ist schwimmen, wenn Dein Wuff das mag, Physiotherapie ist auch gut, kostet aber auch eine Menge Geld.

Hol Dir auf alle Fälle eine 2. Meinung ein und dann entscheide Dich, aber nicht gleich operieren.

Alles Gute für euch!
LG Ingrid
 
Danke für eure Antworten.

Ähm ja wie schwer die HD ist kann ich nicht sagen, das wurde mir nicht wirklich genau gesagt. Auf mein Nachfragen hin sagte der TA "ja, schwer kann man schon sagen" oder so. Aber in meinen Augen kann das jetzt auch viel bedeuten.

Achso ja der Hund ist ein DSH und 4 1/2 Jahre alt. Die rechte Seite ist in Ordnung. Knie und Wirbelsäule sind auch okay.

Die Tabletten bekommt sie seit einer Woche. Vor drei Wochen hat sie aber schon mal für 10 Tage Onsior bekommen, weil sie sich vermutlich auf der rechten Seite irgendwas im Bein gezerrt hat (hat beim Springen aufgejault, das hat sich dann aber nach 4 Tagen gelegt).

Die Tierklinik in Leoben sprach von "Goldtreat" als eine Behandlungsmethode. Das ist aber keine Akupunktur. Keine Ahnung was da besser wäre, aber ich frage mich ja ohnehin, ob das überhaupt einen Sinn macht, wenn sogar die Schmerztabletten nicht helfen.

Ich weiß, dass Schmerzmittel keine Dauerlösung sind, aber mal zur Überbrückung.
Wobei ich derzeit ja sowieso nicht weiß, ob da wirklich die Hüfte alleine die Schuld hat und die Probleme nicht von woanders her kommen (T4 Wert ist nicht so hoch, sie hat diverse Allergien und Antikörper gegen Anaplasmen, wobei es laut TA und Labor unwahrscheinlich ist, dass die Krankheit ausgebrochen ist).

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand einen Tipp geben könnten für einen kompetenten Tierarzt... vielleicht ist es ja erst einmal möglich, eine telefonische Auskunft zu bekommen, dann muss ich nicht durch halb Österreich fahren nur um Rötgenbilder zu zeigen.
 
Goldimplantate sind eine Dauerakkupunktur, genau auf die Schmerzpunkte gesetzt, die Erfolgsquote bei den Hüften liegt bei ca. 90%, bei meinem Hund, leider verstorben, hat die eine Hüfte bereits aufgegeben (OT von meinem TA) und die 2. Hüfte hat noch gekämpft und war geschwollen.
Leopold war fast 13 Jahre alt, als er eben Gold in die Hüften bekam und es hat geholfen, nach ca. 6 Wochen war er schmerzfrei.
Vorher war er trotz Schmerzmedikamente nie schmerzfrei.

Wir haben vorher schon Gold in die Lendenwirbelsäule, in die Schulter und in den Ellbogen geben lassen, alles hat geholfen.
Ich kann Dir natürlich meinen TA empfehlen, der wird Dir aber sagen, Sie müssen herkommen, den interessieren keine Röntgenbilder, der untersucht den Hund und ertastet die Schmerzpunkte. Ich weiß, ist unkonventionell, aber es funtioniert, ich kenne ihn seit 12 Jahren.

Niemand kann Dir Deine Entscheidung abnehmen, wenn Du möchtest, dann kann ich Dir die Tel.Nr. etc., gerne per Privatnachricht senden, aber wie gesagt, da musst Du hinfahren.
LG Ingrid
 
Hallo Ingrid,

geben lasse ich mir die Nummer gerne, evt. kann ich ja sonst im Sommerurlaub mal einen "Ausflug" dahin machen. ;) Vielleicht kannst du mir dann ja noch schreiben, wie das mit dem Setzen funktioniert. Passiert das unter Narkose?

Meine Tierärztin hat den Hund als er aufjaulte auch abgetastet und da machte er bei den Hüft-Trigger-Points keinen Mucks, bei den Knien aber schon... Ach keine Ahnung.
 
Hallo Ingrid,

geben lasse ich mir die Nummer gerne, evt. kann ich ja sonst im Sommerurlaub mal einen "Ausflug" dahin machen. ;) Vielleicht kannst du mir dann ja noch schreiben, wie das mit dem Setzen funktioniert. Passiert das unter Narkose?

Meine Tierärztin hat den Hund als er aufjaulte auch abgetastet und da machte er bei den Hüft-Trigger-Points keinen Mucks, bei den Knien aber schon... Ach keine Ahnung.

Wurden die Knie auch geröntgt?
Obwohl Inca´s Hüften sehr schlecht sind, sind die Knie die größeren Probleme. Sie sind kreuzbandoperiert und voller Arthrosen. :(
 
Eine Bekannte von mir hat auch mit Goldimplantaten gute Erfahrungen gemacht.
Ich bin in der Tierklinik Wels vor 4 Jahren bzgl. div. Möglichkeiten aufgeklärt worden (die bislang alle nicht notwendig waren)
Kann mich an den Preis einer Hüfte nicht erinnern aber 3000,- Euro waren es nicht - da wär ich nämlich in Ohnmacht gefallen
 
Ich kann Dir natürlich meinen TA empfehlen, der wird Dir aber sagen, Sie müssen herkommen, den interessieren keine Röntgenbilder, der untersucht den Hund und ertastet die Schmerzpunkte.

Dort würde ich nicht hingehen. Hellseherische Kräfte bezüglich einer Hüftmissbildung sind nicht das, was ich mir erwarte. Hd kann sehr verschieden aussehen und was wirklich ist, sieht man am Röntgen.

Ich empfehle dir - und gerne im öffentlichen Bereich - die Tierklinik Aspern.

Das Gangbild meiner Hunde wurde untersucht, anschließend alle verdächtigen Stellen geröntgt.

Danach folgte ein Beratungsgespräch, was genau meine Hunde haben, wie die langfristige Prognose ist und welche Behandlungsmethode Sinn macht. Ich konnte folgen, als mir der Tierarzt die Röntgenbilder erklärte.

Die Prognose war jeweils recht gut, weil ich schmale Hunde mit geringem Gewicht (20-25kg) und naturgemäßen Proportionen habe.
Unsere Haustierärztin ließ keinen Zweifel, dass ein Rottweiler, eine Bulldogge oder ein Schäfer mit Fließheck bei gleicher Missbildung wesentlich ärgere Berschwerden zu erwarten hätte. Der Muskelzug an den Hüften ist dann nämlich ungünstiger.

Bei meinem Schäfer-Husky-Mix mit zwei E-Hüften (Oberschenkelköpfe von Rachitis deformiert) hieß es, man wolle versuchen, die TEP hinaus zu zögern.
Er starb knapp 10jährig an Knochenkrebs, mit seinen eigenen Hüften.

Eingesetzt wurden jeweils VIELE GIs, bis hinunter in die Pfoten.
Auf vorhergehende Akupunktur wurde in allen Fällen verzichtet, weil GIs nicht dasselbe wie Akupunktur sind.

Einer Freundin von mir wurden in Dänemark die "Goldtreats" gesetzt, die du angesprochen hast. Die sind so eine Art Minispiralen aus eng gewickeltem Golddraht, die mehr Ionen ins Gewebe abgeben sollen.
Auch bei ihr wurde keine Akupunktur gemacht.

Meine Freundin musste sich ihre sehr schlechten Hüften dennoch bald austauschen lassen. Das Gold wirkt nicht gegen starke Arthrose. Sie ist aber mit den Implantaten entlang der Wirbelsäule sehr zufrieden.

Das jüngste Organ-Röntgen meiner etwa 11jährigen Hündin (OP wegen Hauttumor) zeigte alle GIs entlang der Wirbelsäule und in der Pfote schön an Ort und Stelle. Man muss den Asperner Chef loben. ;)
Die Hündin läuft und springt für ihr Alter tadellos.

Der junge Rüde, der seine GIs mit 19 Wochen bekam, ist ein Springhirsch. Er ist nun 5 und hat volle Beweglichkeit beider Hüften. Allerdings ist es keine allzu schlimme HD.
Die Idee hinter den GIs ist, dass er im Alter spät oder nie Probleme kriegt. Obs was nutzt, wird man erst in 3-4 Jahren sagen können.

Der Eingriff erfolgt beim Tier in Vollnarkose.
Nach Auskunft meiner Freundin, die nur eine lokale Betäubung hatte, taten die Stiche irrsinnig weh, besonders die im Kreuz. Also macht die Vollnarkose der Tiere sicher Sinn.

Bezahlt habe ich je Hund etwa 900.- und 2 Stunden nach der OP schaut es so aus:

22178336kc.jpg


Der Junior hat das wunderbar weggesteckt und bekam noch am Heimtransport Spiellaune.
 
@lyakon
Du musst ja auch nicht hingehen, man hat ja die Wahlmöglichkeit.
Ich kann auch gerne öffentlich posten wo ich war, kein Problem, Dr. Zednik.
Ich meinte auch nicht, dass er überhaupt kein Röntgen macht, wenn notwendig, dann natürlich.
Es wird natürlich der Hund untersucht und das Gangbild beurteilt und ich kenne ihn seit 12 Jahren, war 4x dort für Gold und er hatte immer recht, auch wenn andere TÄ nach Röntgen was anderes meinten. Ohne ihn hätte Leopold nach seinem Unfall, nie wieder gehen können.
Und ich war 4x dabei und kann daher sehr wohl beurteilen ob es ohne Narkose weh tut oder nicht und es tut nicht weh.
Aber wie gesagt, jeder soll für sich entscheiden was er tut und wo er hin geht.
LG Ingrid
 
Bezüglich Gold hab ich eh schon im anderen Thread geantwortet, hab auch lang recherchiert ob GA oder GI, und es dann einfach machen lassen ;) Bella hat nicht nur an den Hüften Gold, sondern auch Wirbelsäule und an der Pfote und so.

Man kann auch mit Nahrungsergänzungen viel machen, ebenso kannst es mit Homöopathie versuchen. Unbedingt würd ich ne Physio um Rat fragen.
 
Blacky hat beidseitig schwere HD und er hat auch Goldimplantate bekommen. Wir haben es bei Dr. Steingassner machen lassen steingassner.com und es geht Blacky damit wirklich gut. Schon am nächsten Tag hatte er offensichtlich keine Schmerzen mehr, bei ihm wurde es in Narkose gemacht und ich habe damals so um die 630 od. 650 Euro bezahlt. Müsste genau nachschauen. Blacky wird im Herbst 10 Jahre alt und wir untersützen ihn auch noch mit Osteopathie, homöop. Mittel vom TA und seit ca. 1/2 Jahr bekommt er tägl. eine halbe Ration Meloxicam.
Damit geht es ihm wirklich gut.
 
ich habe damals so um die 630 od. 650 Euro bezahlt.

Bei Merlin wars auch so in der Größenordnung - damals, umgerechnet in den brandneuen Euro. ;)

Vor 5 Jahren wars etwas teurer als vor 15 Jahren, wahrscheinlich weil mit dem Euro alles billiger wird. :D

Ganz genau weiß ichs auch nicht, ich habe immer "Sammelrechnungen".
Vor- und Nachuntersuchungen, Waschen, Schneiden, Föhnen, Mundhygiene und Pediküre.;-)
 
Und ich war 4x dabei und kann daher sehr wohl beurteilen ob es ohne Narkose weh tut oder nicht und es tut nicht weh.

Natürlich - vom reinen Anschauen weiß man ja auch, ob das Reißen eines Zahns angenehm ist oder nicht... :rolleyes:
Gibt viele Sachen, die nach Ansicht vieler Zuseher nicht weh tun: Beschneiden von Babies, Kupieren von Jungtieren usw. Die Betroffenen kann man ja nicht fragen.

Und mit Verlaub, ein Tier das schläft hat entspannte Muskeln, leistet keine Gegenwehr und dürfte daher leichter und genauer zu stifteln sein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Natürlich - vom reinen Anschauen weiß man ja auch, ob das Reißen eines Zahns angenehm ist oder nicht... :rolleyes:
Gibt viele Sachen, die nach Ansicht vieler Zuseher nicht weh tun: Beschneiden von Babies, Kupieren von Jungtieren usw. Die Betroffenen kann man ja nicht fragen.

Und mit Verlaub, ein Tier das schläft hat entspannte Muskeln, leistet keine Gegenwehr und dürfte daher leichter und genauer zu stifteln sein.

Du kannst mir glauben, dass ich meinen Hund nach 13 Jahren so gut gekannt habe, dass ich sehr wohl beurteilen kann ob was weh tut oder nicht.
Also unterstelle mir bitte nicht, dass ich nicht weiß wovon ich rede!

Bist Du Tierärztin? Wenn nicht, dann glaube ich nicht, dass Du beurteilen kannst was einfacher ist, einen Hund in Narkose zu stifteln, oder einen Hund
der eben nicht in Narkose ist.
Das überlasse ich immer dem Tierarzt, sowas zu beurteilen.
Aber jeder soll das tun, was er für richtig hält, aber eben auch andere Meinungen und Tatsachen akzeptieren!
LG Ingrid
 
Das, was dem Hund Probleme macht ist ja in der Regel nicht die HD selbst, sondern die daraus folgenden Arthrosen/Entzündungen. Die kann man auch sehr gut (manchmal auch alternativ) behandeln. Rimadyl sollte eigentlich gut wirken. Bezüglich der von Dir angesprochenen Müdigkeit/Bewegungsunlust würde ich ev. andere Gründe erforschen.
 
ich würd gi den neuen hüften vorziehen
und seit ich bekanntschaft mit einer osteopathin gemacht habe, habe ich gelernt, daß die hüfte operiert wird, aber der schmerz oft von der wirbelsäule ist
ich würd dir deswegen auch mal eine osteopathin empfehlen ( nicht zu verwechseln mit chiropraktiker)
gib statt rimadyl mal cimalgex, ein versuch wärs wert
 
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