Ochs im Glas

angie52

Super Knochen
Hat jemand vielleicht auch gestern diese Sendung gesehen?
http://tv.orf.at/program/orf1/20151215/727718501
Leider ist das kein Link zur Nachschau, aber vielleicht kommt das noch. Wiederholungen gibt es schon, aber zu Unzeiten.

Jedenfalls ging es dabei darum, einen ganzen Ochsen zu verarbeiten und einzurexen. Hauptthema war aber für mich eigentlich, dass - wenn man schon ein Tier töten muss, um zu essen - man auch ALLES von diesem Tier verwertet. Nämlich wirklich alles, und bis ein ganzer Ochse von einer Großfamilie verzehrt worden ist, dauert das schon eine Zeit lang. Nur darf man sich gewisse "Gustostückerl" nicht aussuchen, anderenfalls verstärkt man die Massentierhaltung. Denn ein ganzes Rind hat eben nur eine begrenzte Zahl von Körperteilen.

Was mich besonders beeindruckt hat, war die Art der Tötung des Tieres. Er war auf der Weide gemeinsam mit anderen Rindern und wurde dort mit einem gezielten Schuss getötet. Ohne Angst, und auch die anderen haben nicht die Flucht ergriffen. Einer seiner "Kameraden" hat sogar an ihm geschnuppert, anscheinend gespürt, was los ist und dann weitergegrast.

Wir essen nicht viel Fleisch. Bisher habe ich von der Bäuerin, deren Rinder auch draußen leben dürfen, 1x im Jahr 10kg Rindfleisch gekauft, und das reicht vollauf. Heuer gab es nichts, weil durch Auflagen der EU der bisherige "Schlager" nicht mehr möglich war. Das gibt mir schon schwer zu denken. Einerseits weiß ich ja, dass EU Richtlinien oft merkwürdige Wege gehen, andererseits .....? Habe ich vertraut, wo man nicht soll?

Oder ist vielleicht gar so eine Tötung wie oben beschrieben aus Hygienegründen verboten?
 
Wir essen nicht viel Fleisch. Bisher habe ich von der Bäuerin, deren Rinder auch draußen leben dürfen, 1x im Jahr 10kg Rindfleisch gekauft, und das reicht vollauf. Heuer gab es nichts, weil durch Auflagen der EU der bisherige "Schlager" nicht mehr möglich war. Das gibt mir schon schwer zu denken. Einerseits weiß ich ja, dass EU Richtlinien oft merkwürdige Wege gehen, andererseits .....? Habe ich vertraut, wo man nicht soll?

Oder ist vielleicht gar so eine Tötung wie oben beschrieben aus Hygienegründen verboten?

Das ist mir unverständlich... Auf der anderen Seite ist in Österreich das Schächten erlaubt, wie im geschlossenem Thema berichtet wurde.. möchte wissen ob und wie da die Hygiene Vorschriften kontrolliert werden... auf der anderen Seite wird das Hausschlachten verboten, wegen der Tötung???

Wir kaufen unser Fleisch bei unserem Dorfmetzger, der die Tiere vom Bauern zwei Orte weiter bezieht und diese auch Hausschlachtet.. Vielleicht sind unsere Gesetze andere, aber die Hygiene Vorschriften sind vermutlich überall die gleichen..
 
Ich glaube, ich habe mich missverständlich ausgedrückt und 2 verschiedene Dinge vermengt, weil ich diese Sendung gesehen habe. Dort wurde das Tier auf der Weide getötet.

Bei meiner Bäuerin handelt es sich wohl um Hausschlachtung, aber meines Wissens nicht auf diese Art. Trotzdem ist es für die Tiere doch schonender, wenn sie nicht in Massen zum Schlachthof gebracht werden, sondern der Schlachter auf den Hof kommt. Dieser hat anscheinend die Berechtigung dazu nicht mehr, weil gewisse neue Auflagen nicht erfüllt werden. Welche das sind, weiß ich leider nicht und wollte auch nicht nachbohren.
Ich war jedenfalls sehr verwundert, denn plausible Gründe würden mir nur wegen des Tierschutzes oder wegen der Hygiene einfallen. Das ist aber auf meinem Mist gewachsen und meinen Gedankengängen entsprungen, es wurde mir nicht als Begründung gesagt.
 
ein Biobauer bei uns hat seine Hochlandrinder auch so getötet, mit dem Bolzengerät auf die Weide gegangen, das getötete Tier dann mit den Frontlader zum Hof gebracht....hängend..für mich einfach die "beste" Art wenn man schon tötet..ein gezielter Schuß und das in gewohnter Umgebung und fertig....die Tier haben keinen Stress, der Rest der Herde bleibt völlig ruhig und grast weiter....

Ich sage das übrigens immer schon, wenn ein Tier getötet wird, dann sollte alles verwertet werden..nicht nur die Gustostückerl...ich kenne das von meiner Kindheit so, das ein Schwein komplett aufgearbeitet wurde...nix weggeworfen...es wurde Speck gemacht, Würsteln, Leberknödel und Blutwurst, Sulze und Grammeln usw. usw., wir haben da immer mitgeholfen, waren auch beim Schlachten am Hof dabei..da wurde nichts weg transportiert so wie es jetzt überall der Fall sit...weil die Auflagen so streng geworden sind, das Hausschalchtung mit Verkauf kaum mehr möglich ist, außer man nimmt viel Geld in die Hand um alles EU-Konform herzurichten...
 
Die Auflagen der EU für viele Kleinbetriebe, wie diese Hausschlachtungen oder kleinen Bauern Läden/Höfe, sind nur unter schwierigen Auflagen noch einzuhalten... Gewinner sind die großen Konzerne und Schlachthöfe, deren Schlachtung und Hygiene sicher nicht unseren Vorstellungen, aber den EU-Auflagen/Normen entspricht..

Eine Bekannte hat einen kleinen Bio-Bauernladen mit allerlei selbstgemachten, wie Marmeladen, Fruchtaufstrich, Senf, Likören und Schnaps uvm.. Sie hat so strenge Auflagen zu erfüllen, die zudem sehr teuer sind, weil alles was sie macht, genaustens aufgeführt und zur Kontrolle an ein Labor geschickt werden muss, dass sie schon oft alles hinschmeißen wollte..

Es ist ihr Hobby und sie muss nicht davon leben, sonst hätte sie es längst aufgegeben..
 
Die Bäuerin, von der ich das Fleisch immer gekauft habe, hat vor einigen Jahren die Extra-Küche, die nur für das Zerlegen und Verarbeiten der Rinder gebraucht wird, komplett umgebaut - auch wegen der EU-Vorschriften. Sie hat sich damals schon ein wenig beklagt darüber. Gar nicht so sehr wegen der hohen Kosten, die ihr das verursacht hat, sondern hauptsächlich wegen der bürokratischen Dinge - für jeden Schaxx Meldungen machen, usw.
Jetzt scheint das alles - nicht umsonst, aber vergeblich - gewesen zu sein.

Von dieser Sendung habe ich jetzt übrigens doch einen Link gefunden, falls es jemanden interessiert.
http://tvthek.orf.at/program/Ochs-im-Glas/10807500/Ochs-im-Glas/11233152
Ist aber nur ein paar Tage verfügbar.
 
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