Möchte gerne Pflegestelle werden

[nelly23]

Hallo,

brauche Informationen wie das genau als Pflegestelle funktioniert, wie z.B.:

• kann ich ein Profil angeben (kinderlieb, muss alleine bleiben können, mit anderen Hunden vertragen,...)?
• wie lange ist der Hund längstens bei mir?
• kann es passieren, dass wenn niemand den Hund möchte, er bei mir bleiben muss?
• ist man nur für eine bestimmte Organisation Pflegestelle?
• Gibt es unseriöse Tierschutzorganisationen?

Wir würden das wirklich sehr gern machen, aber haben leider überhaupt keine Erfahrung.
Da ich einen 8jährigen Sohn und einen eigenen Hund habe, möchte ich kein Risiko eingehen. Mein Kind ist sehr tierlieb und hundeerfahren und unser Hund versteht sich mit jedem!

Bitte um INFO

 

[akina1]

Ich schätze die Hunde die eine Pflegestelle suchen sind von irgendwo gerettet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man da ein Profil abgeben kann. Du bekommst ein Überraschungspaket, wo du nicht weist was drinnen ist. Möglicherweise ist er nicht mal gesund. Ich persönlich hätte vor Krankheit keine Angst, da ich glaube zu Wissen dass die Tierschutzorgas für die TA Kosten aufkommen. WENN ja WENN ich nicht die Angst hätte, dass diese Krankheiten ansteckend sein könnten und meine zwei daran erkranken können.

Wie lange der Hund bei dir ist, wird dir wahrscheinlich niemand sagen können, weil es eben drauf ankommt, ob er krank ist, ob er aufgrund seiner Eigenheiten und seines Alters schnell vermittelbar ist. Ich denke Pflegestellen können in Ausnahmefällen selbst sagen wie lange sie Platz für den Hund haben.

Als Pflegestelle bist irgendwie abhängig, dass die Orga den Hund vermittelt. Wenn die jetzt grad DEINEN Hund nicht mit Enthusiasmus vermitteln können dann hast ihn sicher lang. Und wenn man von Dir erwartet, dass du selbst als Vermittlerin tätig wirst, dann musst dir halt überlegen ob du den Zeitaufwand übrig hast.

Ich denke man kann durchaus Hunde verschiedener Orgas pflegen.
Wäre auch noch abzuklären, ob man als Pflegestelle was bezahlt bekommt (Anerkennungsbeitrag).

Kann deine Bedenken durchaus verstehen.

Hab selber mal Pflegestelle sein wollen und mit einer Orga-Mitarbeiterin geredet. Auskünfte siehe oben. Bin es deshalb nicht geworden, sondern hab einen fixen Zweithund gekriegt.

 

[nelly23]

Vielen Dank für deinen Beitrag.

Ich denke schon, dass man sich´s in etwa aussuchen kann und auf vielen Homepages steht, dass die Hunde vorher auf diverse Krankheiten untersucht werden. Denn die meisten Pflegestellen haben selbst einen Hund und wollen das Risiko einer Erkrankung des eigenen Hundes nicht in Kauf nehmen.

Anerkennungsbeitrag möchte ich gar keinen, wichtig wäre mir nur, dass der Hund an einen schönen Platz vermittelt wird.

Jahrelang habe ich Vier Pfoten Geld gespendet, jetzt möchte ich aber selbst aktiv werden und helfen. Leider habe ich nicht die Zeit mich um einen TSH-Hund zu kümmern, denn ich wohne am anderen Ende von Wien, bin berufstätgig, habe einen Sohn und einen Mann. Wenn ich also von der Arbeit nach Hause komm, hole ich meinen Sohn ab, geh einkaufen, kochen,.....

Ehrlich gesagt, hätte ich mit mehr Info´s gerechnet, vielleicht bin ich aber auch im falschen Forum?!

 

[Rudis Rudel]

Hallo, ich arbeite seit einiger Zeit als Pflegestelle für einen Verein und habe nur gute Erfahrungen gemacht - kann es also nur weiterempfehlen.
Zu Deinen Fragen kann ich natürlich nur die Angaben zu dem Verein machen, für den ich Pflegestelle bin:

• kann ich ein Profil angeben (kinderlieb, muss alleine bleiben können, mit anderen Hunden vertragen,...)? JA, hab ich auch immer gemacht, da ich eigene Hunde im Haushalt habe. Meine Wünsche wurden berücksichtigt. (Hätte ja für den Verein sonst auch keinen Sinn)
• wie lange ist der Hund längstens bei mir? Darüber kann man natürlich vorher keine Aussage machen, hängt davon ab, wie schnell der Hund vermittelt wird. Du kannst aber selbst gut bei der Vermittlung mitwirken (Internet, Anzeigen, Aushänge... ich hab auch noch meinen Tierarzt gebeten sich umzuhören...) Meine Hunde waren zwischen 1 und 3 Monaten bei mir.
• kann es passieren, dass wenn niemand den Hund möchte, er bei mir bleiben muss? Der Hund bleibt so lange in der Vermittlung, bis er vermittelt ist, selbst wenn es länger dauert, keiner zwingt Dich den Hund zu behalten. Aber bis zur endgültigen Vermittlung sollte er schon bleiben - es ist nicht im Sinne des Hundes, auch noch zwischen Pflegestellen hin und her zu wandern, weil einer keine Lust mehr hat. (Versetz Dich mal in die Lage des Hundes)
• ist man nur für eine bestimmte Organisation Pflegestelle? In der Regel haben die Vereine natürlich Interesse daran, feste Pflegestellen zu haben, auf die sie sich auch verlassen können. Oft muss ja auch mal schnell ein Hund untergebracht werden und da ist es schon gut, wenn es ein paar mögliche Ansprechpartner gibt.
• Gibt es unseriöse Tierschutzorganisationen? Ich glaube ja, hab zumindest davon gehört. Ich selbst habe noch keine schlechten Erfahrungen gemacht. Mein Verein arbeitet ohne finanzielle Interessen - die Schutzgebühr kommt vollständig den Tieren zugute. In Notfällen ist immer ein Ansprechpartner da.

Wir würden das wirklich sehr gern machen, aber haben leider überhaupt keine Erfahrung.
Da ich einen 8jährigen Sohn und einen eigenen Hund habe, möchte ich kein Risiko eingehen. Mein Kind ist sehr tierlieb und hundeerfahren und unser Hund versteht sich mit jedem!
Ich habe vier eigene Hunde, die sich nicht mit jedem verstehen und diese Besonderheit wurde immer berücksichtigt. Die Hunde des Vereins sind in der Regel gut verträglich. Ich habe auch nie einen Hund einfach zugeteilt bekommen sondern wurde immer vorher gefragt, ob er in mein Rudel passen würde.

Schau einfach mal unter www.tiere-in-spanien.de - da findest Du alle weiteren Informationen zur Pflegestelle für diesen Verein.

Viele Grüße! Ich kann Dich in Deinem Plan nur bestärken - es ist ein schönes Gefühl, den Tieren zu helfen.

 

[Nisi]

Hallo!

Schön, dass du Pflegestelle werden möchtest...

kann ich ein Profil angeben (kinderlieb, muss alleine bleiben können, mit anderen Hunden vertragen,...)?

Natürlich kannst du sagen, was bei dir vorrübergehend einziehen darf und mit was der Pflegewuff verträglich sein sollte, dass ist wirklich selbstverständlich, es sollen sich ja alle Parteien wohlfühlen.

wie lange ist der Hund längstens bei mir?

Das kommt darauf an... manche Hunde sind in 2-3 Wochen schon wieder weg, andere brauchen bis zur Vermittlung länger (Welpen sind immer schneller vermittelt aber auch anstrengender in der Pflege und Erziehung - bei Erwachsenen Hunden dauert es auch mal bis zu 3 Monate)

kann es passieren, dass wenn niemand den Hund möchte, er bei mir bleiben muss?

Müssen tut gar nichts... keine Pflegestelle wird gezwungen einen Hund zu behalten!

ist man nur für eine bestimmte Organisation Pflegestelle?

Wir als Verein freuen uns immer wenn wir eine fixe Pflegestelle haben die ausschließlich für uns und unsere Hunde arbeiten möchte

Gibt es unseriöse Tierschutzorganisationen?

Ja, leider muss ich sagen, gibt es die auch...

 

[nelly23]

Vielen Dank für die ausführlichen Info´s

Ich habe mich auch schon mit mehreren Leuten darüber unterhalten, jeder hat halt so seine eigene Meinung dazu. Die Erfahrungen muss ich aber selbst machen, ob es nun gute oder schlechte sind.

Was ich noch gern wissen würde, wäre, ob mein Hund traurig ist, wenn uns unser Pflegehund verlässt?
Ich werde sowieso heulen, aber hat mein Hund auch solche Gefühle?

 

[Rudis Rudel]

Also meine Hunde haben bisher keinem Pflegehund hinterhergeweint (Sie haben eh eine engere Bindung zu mir als untereinander). Ich hatte allerdings immer gleich wieder den nächsten, wenn einer vermittelt war - so kam nicht mal ich zum Hinterherweinen. Die Trennung ist nicht so schlimm, wenn man bei den neuen Besitzern ein gutes Gefühl hat, und als Pflegestelle hat man i.d.R. ein Mitspracherecht, an wen der Hund vermittelt wird. Ich habe auch nach wie vor Kontakt zu den Besitzern meiner Ex - Schützlinge.
Ich glaube, die Hunde sehen die Sache etwas emotionsloser als wir Menschen.
Viele Grüße!