Meningitis mit irreparablen Hirnschäden bei Hund

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butzlmaus

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Guten Tag,

bei meiner Hündin (Schäfer-Mischling, ca. 9 Jahre alt) wurde vor ca. 2 Wochen eine (bakterielle) Gehirnhautentzündung diagnostiziert. Ebensolang liegt sie schon auf der Seite und kann nicht mehr aufstehen.

Die Geschichte begann damit, dass sie ein bisschen abgeschlagen wirkte und nicht mehr ins Auto hüpfen wollte. Als mir dann vorkam, dass sie Fieber hat und etwas komisch ging und sie auch nichts fressen wollte, fuhr ich zum Tierarzt - er meinte, es sei wahrscheinlich nur ein bisschen Gelenkschmerzen o.ä. Die Temperatur war 39,4. Sie bekam fieber- und schmerzmindernde Tabletten für 3 Tage.
Am nächsten Tag wirkte sie recht ok, aber am 3. Tag fing sie dann an, etwas mit den Hinterbeinen zu schwanken und wirkte generell etwas instabil. Daraufhin fuhr ich wieder zum TA (einem anderen diesmal), der meinte, die Symptome sprechen klar für eine Gehirnhautentzündung. Sie bekam ein Antibiotikum gespritzt, und ich sollte auch die nächsten 2 Tage vorbeikommen für weitere Antibiotika-Spritzen. Am Tag darauf war es dann aber so schlimm, dass sie sich kaum mehr allein auf den Beinen halten konnte. Der TA nahm sie gleich stationär auf, hängte sie an den Tropf. Am Tag darauf (Tag Nr. 5) ging es ihr sehr schlecht, ihr zog es den Kopf immer auf die Seite, in den Beinen war sie ganz steif, sie fraß nicht und war kaum "ansprechbar" (wenn man das bei Hunden so sagen kann). Dann ging es ihr immer wieder ein bisschen besser, ein bisschen schlechter. Von Aufstehen oder Laufen aber nicht die Rede.
Nun ist sie schon seit über 2 Wochen in der Klinik, die akute Phase ist vorbei. Sie frisst und trinkt wieder normal, ist locker in den Beinen und bekommt nur noch Entzündungshemmer und ein Medikament zur Hirnregeneration, das man normalerweise nach Schlaganfällen gibt. Zuerst machte sie ein paar Fortschritte, richtete sich vorne schon ein bisschen auf, aber seit 3-4 Tagen geht leider gar nichts mehr voran...wenn man sie aufrichten will, wird sie in den Hinterbeinen wieder steif, und man merkt, dass mit Stehen einfach gar nichts geht...z.T. quietscht sie auch, weil sie offensichtlich noch sehr schmerzempfindlich in der hinteren Region ist. Auch kann sie nur auf einer Seite liegen - dreht man sie um, hat sie einen starken "seitwärstdrall" und fühlt sich sichtbar unwohl. Der TA meint, wir sollen noch eine Woche warten und schauen, ob sich noch etwas bessert, aber dass es leider auch sein kann, dass Teile des Gehirns (in diesem Fall die Koordination/Gleichgewicht) irreparabel zerstört sein könnten - Einschläfern wäre hier leider dann die einzige Möglichkeit.
Ich möchte aber nichts unversucht lassen und wollte fragen, ob jemand eine ähnliche Situation schon gehabt hat, und ob es Möglichkeiten wie z.B. eine Rehab / Physiotherapie für Hunde gibt, die auch den Muskelaufbau usw. wieder fördern?
Oder ob jemand sonstige Behandlungsmöglichkeiten kennt?

Vielen Dank im Voraus für alle Beiträge!!!

Herzliche Grüße
S. Draschitz
 
Hallo!

Zuerst einmal, es tut mir sehr leid, daß es Deiner Hündin so schlecht geht, kann mir vorstellen, daß Du Dir furchtbare Sorgen machst.
Ich kann aus eigener Erfahrung (mein Hund hatte auch Meningitis, allerdings keine bakterielle, sondern die "sterile" Form SRMA) nur sagen, daß eine Menigitis eine sehr schwere Krankheit ist, wo auch die Regeneration einen längeren Zeitraum brauchen kann. Auch die Fortschritte können vorübergehend einmal ins Stocken kommen. Mein Hund war noch mehrere Wochen nach der Klinikentlassung so licht- und geräuschempfindlich, daß ich untertags die Vorhänge zugezogen lassen mußte und den Fernseher höchstens im Flüsterton angestellt hab. Mehr als eine Runde durch den Park hat er sowieso nicht geschafft. Und heute - 2 Jahre nach der Erkrankung ist er fit und lebenslustig; spielt, läuft und lernt gerne. Physiotherapie für Hunde gibt es, meines Wissens gibt es sogar im Forum hier eine Physiotherapeutin.

Aber zunächst ein paar Fragen:
Wurde mit Sicherheit (also durch Lumbalpunktion) diagnostiziert, daß es sich um eine bakterielle Meningitis handelt? Mir hat man damals nämlich erklärt, daß bei eher jungen Hunden, die sterile Form der Meningitis wesentlich häufiger ist und da wäre eine Behandlung mit Cortison nötig (es gibt aber auch Tierärzte hier im Forum z.B. Chimney oder Pikdame2000, die Dir hier mehr Informationen geben können).
Und hat Deine Hündin ein Neurologe gründlich untersucht? Das wäre bei so einer speziellen Erkrankung nämlich mMn dringend nötig.

Auf jeden Fall halt ich die Daumen, daß sich Deine Fellnase vollständig erholt.

Liebe Grüße, Conny
 
Es tut mir furchtbar leid für Dich, dass es Deiner Maus so schlecht geht, das ist die Hölle, ich weiß das und man möchte aber auch nichts unversucht lassen.

Ich habe mit Meniningitis keine Erfahrungen, Gott sei Dank, aber sonst einen reichen Schatz an Erfahrungen was Therapien etc. angeht.
Wo seid ihr denn daheim und wo liegt Deine Hündin?

Klar gibt es Physiotherapie für den Hund, es gibt auch div. Rehab Möglichkeiten, ob man es für dieses Problem auch anwenden kann, weiß ich leider nicht, das muss ein Spezialist sagen.
Es gibt noch viele andere Möglichkeiten, Homöopathie, Akkupunktur etc., aber das muss auch ein Spezialist sagen.
Meine Erfahrung hat mir aber gezeigt, dass diese Möglichkeiten oft Wunder bewirken, aber TÄ aus der Schulmedizin sie einfach abtun.
Da muss man selber aktiv werden und jemanden finden der das anbietet und auch weiß was er tut.
Vielleicht könnte ich Dir jemanden empfehlen, ich muss aber wissen wo Du daheim bist.
Alles Gute für euch und wenn ich Dir helfen kann, dann gerne, melde Dich einfach!
LG Ingrid
 
@ Conny: Vielen Dank für deinen Beitrag! Nein, bei Sissi wurde rein symptomatisch eine Meningitis "diagnostiziert". Danke für den Tipp mit dem Neurologen, ich werde dieses Wochenende noch auf die VetMed in die neurologische Abteilung fahren und hoffe, sie können mir weiterhelfen und auch die nötigen Verfahren durchführen.

@ Poekelmaus: Ebenfalls vielen Dank! Ich bin derzeit in Wien im 23. daheim.

Lg Susanna
 
Vetmed wäre auch meine Idee gewesen.
Und falls eine Physiotherapie Sinn macht: im 23. ist da eine recht nette TA, Barker-Benfield.
 
@ Conny: Vielen Dank für deinen Beitrag! Nein, bei Sissi wurde rein symptomatisch eine Meningitis "diagnostiziert". Danke für den Tipp mit dem Neurologen, ich werde dieses Wochenende noch auf die VetMed in die neurologische Abteilung fahren und hoffe, sie können mir weiterhelfen und auch die nötigen Verfahren durchführen.

@ Poekelmaus: Ebenfalls vielen Dank! Ich bin derzeit in Wien im 23. daheim.

Lg Susanna


Auf der Vet.-Med. ist Dein Hund mMn in besten Händen; Mein Hund war auch dort in Behandlung und ich hab wirklich sehr gute Erfahrungen mit den dortigen Neurologen gemacht. Ich würde allerdings HEUTE noch ANRUFEN und das Problem einmal schildern. Am WE sind sicher nicht alle Ärzte im Dienst und vielleicht auch nicht alle Untersuchungen möglich. Ist sicher besser, wenn Du heute schon telefonisch abklärst, was am WE möglich ist. Auf eine "nur symptomatische" Diagnose würde ich mich auch nicht verlassen wollen, Krankheiten müssen nicht immer sooo typisch verlaufen, daß die Diagnose dann auch sicher ist.

Liebe Grüße, Conny
 
Am Wochenende ist nur Notdienst. Da wird dir wahrscheinlich gesagt, du sollst deinen Hund dortlassen und am Montag sieht ihn sich ein Fachtierarzt an. Du kannst trotzdem mal anrufen und nachfragen, aber wahrscheinlich wirst du diese Auskunft erhalten.

Schau, dass du entweder mit Dr. Akos Pakozdy oder Dr. Michael Leschnik reden kannst, bei denen seid ihr in besten Händen.
 
Ich muss den anderen hier absolut recht geben, ohne Diagnostik ist es raten. Und dafür geht es dem Hund mMn schon viel zu lange viel zu schlecht. Am Wochenende ist Notdienst, Neurologe, MRT und Liquoruntersuchung gibts erst wieder Montag wieder. Anschauen und ggf stationär aufnehmen kann man allerdings natürlich jederzeit. Alles Gute
 
An der Vet Med sind die Neurologen sehr gut, allerdings am WE würde ich dort nicht hingehen, vor allem muss man bei den div. Spezialambulanzen immer einen Termin vereinbaren, der hält dann auch.
Ich kann Dir auch meine TÄ in 1200 empfehlen, wenn Du das möchtest, die ist auch auf Neurologie spezialisiert.
Betr. evtl. Physiotherapie kann ich ebenfalls die Vet Med, Fr. Dr. Müller, empfehlen, da waren wir auch.
Aber es gibt hier im Forum auch eine Therapeutin die ist in der Schwechater Gegend daheim, mir fällt nur ihr Username nicht ein.
Betr. Akkupunktur etc., kann ich Dir einen TA in 1020 Wien empfehlen, Dr. Zednik, der macht nichts was nicht Erfolg verspricht.
Wenn Du was wissen möchtest, dann melde Dich einfach und halte uns bitte am laufenden was raus gekommen ist.
Alles Gute!
LG Ingrid
 
Danke für all eure Tipps und Antworten!!!

Sissi hatte mittlerweile CT und Liquorpunktion - Diagnose Granulomatöse Meningoenzephalitis - Prognose ist schwierig, aber zumindest gibt es Hoffnung! :-)

Lg
Susanna
 
Du kannst dich gerne bei mir melden, wenn du bezügl. Muskelaufbau bzw. Physio Hilfe benötigst. L.G Conny
 
Vielen herzlichen Dank an alle, werde mich gerne melden, wenn ich Rat brauche! :)

Momentan ist Sissi noch auf der VetMed, dann sehen wir weiter.

Lg
Susanna
 
Hallo butzlmaus

Mein Hund hatte die gleichen sympthome und bei uns war es so weit das mir die Ärzte dazu geraten haben ihm die Spritze zu geben weil er komplett weg war.. Allerdings gingen die Ärzte von einem Schlaganfall aus und hatten erst am dritten Tag Blut abgenommen und am vierte Tag war er weg .


Wie is es bei dir weiter gegangen ?? Hat es dein Hund überlebt ??
 
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