Gut, ok, mein Bericht (Vorsicht lang!!):
Ich hab vor 12 Jahren beim Reitergut Marchfeld mit dem Reiten begonnen, wohlgemerkt 20 Longestunden (eh normal) und natürlich Englisch.
Dann bin ich zum Zuckermantelhof gekommen (war damals noch kein "offizieller" Stall). Dazwischen war ich bei einem Bauer, der jemanden für seine Pferd gebraucht hat und auf einem Arabergestüt in Dörfles. Dann war der Zuckermantelhof "eröffnet" und ich hab wieder Schulunterricht genommen. Dort bin ich allerdings mit einer Einstellerin nicht zurecht gekommen und bin dann am Reiterhof Napoleon gelandet. Dort war ich wieder im Schulbetrieb und hab dort den Reiterpass gemacht. Dann hab ich dort verschiedene Mitreitpferde gehabt und die letzte Besitzerin war eifersüchtig, weil ihr Pferd mehr auf mich gehört hat als auf sie. Tja, dann bin ich gegangen und hab ein Jahr Pause gemacht.
Danach war ich in Wien in einem "Reitstall" (wenn man das dort so nennen kann) und hab dort ein Mitreitpferd genommen. Dort war das so, dass der Stallinhaber Pferde vermietet hat, die du wie dein eigenes behandeln darfst und eigentlich auch musstest, weil er sich garnicht drum geschert hat...
Jedenfalls war dieses Mitreitpferd (übrigens mein jetziges eigenes) 15 Jahre alt, eine Haflingerstute, total roh! Sie kannte garnichts! Man konnte sie von den anderen nicht von der Koppel wegholen, sie ist mir jedesmal abgeboscht wenn ich sie putzen wollte (Weg von der Box zum Putzplatz waren 8 Meter!!).
Naja, dann meinte der Stallinhaber nur: "Musst ihr zeigen, wer der Boss ist...!" Er hat sie genommen in den Round Pen geschmissen und sie derart mit der Peitsche gescheucht, geschlagen und geängstigt, dass ich sie ein ganzes Jahr nicht mehr in den Round Pen bekommen hab!

Nach diesem Vorfall hab ich, durch eine Freundin die auch dort war, mit NHT (Natural Horsemanship Team) begonnen und hab alle Kurse mit ihr gemacht. Von da an, ging es aufwärts! Ich konnte sie putzen, führen, reiten (kannte sie auch nicht, obwohl 15 Jahre alt), ausreiten alleine, usw. Sie dürfte vor mir auch schon schlechte Erfahrungen gemacht haben, da sie vor allem und jedem Angst gehabt hat (unter anderem hat sie auch mehrere große Narben, die auf Misshandlungen hindeuten könnten).
Irgendwann meinte der Stallinhaber, er haut mich raus, weil ich ihn gefragt habe, ob ich einer anderen, unterernährten Stute mehr füttern dürfte!!
Dann hab ich gesagt, ich geh, aber nur mit Pferd! Ich musste schließlich jahrelang ALLES zahlen, angefangen von der Mitreitgebühr über Tierarzt, Hufschmied und Trainings. Er hat sie mir um 20.000 Schilling verkauft, obwohl sie vielleicht grad mal die Hälfte wert war, denn ein halbes Jahr später (hatte leider keine Ankaufsuntersuchung gemacht, weil sie Jahrelang vorher nie etwas hatte, ausser Kleinigkeiten, wie Husten,etc.) mussten wir feststellen, dass sie leichte Hufrollenentzündung und leichte Arthrose hatte.
Sie war ein Problempferd und er wusste, dass nur ich sie nehmen würde (er hätt sie wahrscheinlich zum Metzger gegeben!). Dann besaß er auch noch die Frechheit, mir zu sagen, kannst doch dableiben nur musst halt Einstellgebühr 3000,- Schilling im Monat zahlen. Haha, für eine Einstreu, die grad mal 1cm hoch war und für verschimmeltes Futter! Ich musste mir dort zwangsweise mein Pferd selber ausmisten (obwohl gemietet) weil sie dort nur verfaulte oder verschimmelte Einstreu und Futter hatten und sie sprichwörtlich in der Pisse stand. Dort sind in einem Jahr 7 Pferde krepiert und alle wunderten sich...
Jedenfalls bin ich dort weggezogen (3 Tage nachdem ich sie gekauft habe) und bin auf einem Stall in Parbasdorf gezogen. Einstellgebühr: 250,- p.M. Dort hatte sie es eigentlich gut, stand in einer Riesenpaddockbox mit 1A Einstreu und Futter, kam täglich auf die Koppel, usw. Leider war dort der Hallenboden und Viereckboden Sch***, was ich leider zu spät bemerkt hatte. Das Resultat: Sehnenscheidenentzündung (Tierarzt hat mir 3000,- Schilling abgenommen und die VetMed zusätzlich noch 210,- Euro für normale Lahmheitsuntersuchung und Medikamente).
Dabei wurde auch die Hufrollenentzündung festgestellt, und von da an brauchte sie Orthopädische Hufeisen vorne und hinten Normal Beschlag. Kosten: 120,- alle 3 Monate (Ihre Hufe wachsen extrem langsam nach). Davor hatte sie ein Hufabszess bekommen, weil sie barfuß ging und der Ausreitboden dort zu hart und steinig war. Also durfte ich sie ein halbes Jahr lang nicht reiten und blieb daweil noch, weil ich eh nicht reiten durfte.
Dann konnte ich wieder trainieren und bin auf den Thavonhof

gezogen, hab sie auf Western umgestellt, mir einen Continental Westernsattel gekauft und hab dort trainiert. Wir sind bisher bis WRC (Western Riding Certificate) Niveau gekommen. Als ich noch Englisch (Dressur) geritten bin, hat sie nie mitgemacht, obwohl ich sie in Beritt hatte! Western hat sie sofort kapiert und fleissig mitgemacht. Sie konnte es nach der 1. Stunde besser als ich...!
Ich bin dann öfter umgezogen, weil ich dann weniger Zeit hatte. Hab sie teilweise auf der Weide oder in Ställen stehen gehabt.
Naja, meine damaligen Kosten am Thavonhof waren:
420,- Einstellgebühr, Trainer 25,- p. Std. (also 1-2x pro Woche), Tierarzt immer mal wieder, Hufschmied (alle 3 Monate 130,-, normal alle 4-6 Wochen Vollbeschlag 80,-, ausschneiden 35,-), eventuelle Futterzusatzmittel (Biotin, Super E, Magnesium, Knoblauch,...) will ich garnicht zusammenrechnen!
Meine Empfehlung: Nimm dir bitte keinen Hengst! Und schau, dass du möglichst viel Erfahrung sammeln kannst. Am besten du nimmst dir ein Mitreitpferd, mit dem du privat Unterricht oder Einzelunterricht nehmen kannst! Und überleg dir ein paar Ställe mehr als den einen, denn vielleicht musst du eventuell auch mal umziehen, etc. Schau auch, dass du Seminare, Kurse, etc. machen kannst und Prüfungen (Pass, Nadel, Lizenz, WRC,...), denn da lernst du eine ganze Menge!
Weiss nicht, ob ich jetzt noch irgendwas vergessen hab, aber falls du noch Fragen hast, frag mich einfach!
