Sari
Anfänger Knochen
Mein letzter Tag
Für Charly
Ich wachte eines morgens auf und mein Auge tat mir weh. Es war etwas an meinem Auge, es war groß und ich konnte nicht mehr sehen. Ich wusste nicht genau was es war. Es war Haselnuss groß und wuchs immer mehr. Ich hatte das schon mal, aber die haben mir das weg gemacht als ich geschlafen habe. Meine Freundin, Sarah heißt sie, fast so alt wie ich, 16 Jahre. Ich kenne sie schon immer. Früher habe ich einem Mann gehört, doch als er plötzlich von einem dieser lauten Wagen abgeholt wurde sah ich ihn nie wieder. Gott sei dank kannte ich dieses Mädchen und ihre Familie sehr gut. Eigentlich mochte mich nur Sarah, wir waren immer gute Freunde.
Eines Tages waren wir zu besuch bei Sarah und Ihren Eltern, ich musste aber im Wagen warten, plötzlich hielt neben unserem Auto ein großer lauter Wagen, es tat sehr weh in den Ohren und ich Jaulte die ganze Zeit. Sarah holte mich aus dem Kofferraum in den Garten.
Als mein Herrchen abgeholt wurde, und ich im Garten meiner neuen Familie angebunden und verwirrt saß, kam sie zu mir und tröstete mich. Sie hatte Angst um mich und ich spürte das.
Als der laute und der schwarze Wagen weg fuhren, kam der Hausherr auf uns zu. Er sah uns an, sah wie sie weinte und sagte: Da haben wir jetzt wohl noch einen Hund.
Der Andere Hund war Kira, eine Mischlingshündin, wir verstanden uns schon immer sehr gut.
Ich war sehr traurig und wütend weil mein Herrchen ohne mich weggefahren ist, ich war böse auf alle, habe viel gejault und wollte den ganzen Tag nur darauf warten, dass Sarah von der Schule kommt. Einmal kam noch mal der Mann der mein Herrchen mitgenommen hatte, ich habe ihn in den Finger gezwickt, das hatte er verdient.
In den nächsten vier Jahren haben wir viel erlebt. Ich wurde krank und konnte lange Zeit nicht laufen, meine Hüfte wollte nicht so wie ich das will. Als das vorbei war wurden meine Knie so steif und schmerzten so sehr, doch das bekamen wir auch in den Griff. Ich musste oft zum Tierarzt. Ich mochte die nicht. Ich wollte nicht das die mich anfassen, ich habe mich immer sehr aufgeregt und die banden mir das Maul zu. Doch wenn das vorbei war, war wieder alles gut. Meine Augen waren auch nicht mehr gut. Ich bekam jeden Tag tropfen darein. Aber ich war stark und auch das störende ding konnte mir nichts anhaben.
Doch jetzt war es irgendwie größer.
Doch es ging uns eigentlich gut, ich konnte wieder schwimmen und spazieren gehen.
Aber an diesem morgen war mein Auge schlimmer. Meine Sarah musste nicht zur Schule, ab und zu kamen Zeiten wo sie den ganzen Tag zu hause war, das war das tollste.
Als Mama aufstand (so nannten sie alle), sah sie mich an und sagte zu Sarah, das es so nicht mehr geht und sie heute mal mit mir los wollten. Ich dachte mir schon wohin es geht. Naja, gut. Letztes mal schlief ich dort bei denen ein und das Ding an meinem Auge war weg als ich aufwachte.
Wir fuhren Mittags los und wie ich es ahnte war das Ziel der Tierarzt. Meine Sarah und Mama waren nicht nervös, sie meinten das kriegen wir hin. Am besten gefiel mir am Tierarzt das dort andere Hunde waren. Hündinnen liebte ich und die Rüden hatten bei mir nichts zu melden, ich habe gerne das Wartezimmer aufgemischt.
Wir gingen rein und ich wollte mich nicht anfassen lassen, mit vier Leuten mussten sie mich halten. Der Tierarzt schaute sich mein Auge an. Er sprach lange mit uns, aber mehr passierte nicht. Ich war sehr erleichtert. Wir gingen raus, meine Sarah und ich. Im Flur knurrte ich einen Hund an, doch Sarah zerrte mich an der leine nach draußen und schrie: Lass das jetzt sein! Ich war erschrocken über den klang in Ihrer Stimme. Ich blieb an Ihrer Seite, doch sie schaute mich nicht an. Sie weinte. Ich legte die freundlichste Miene auf, doch sie schaute nicht hin. Mama kam und die beiden halfen mir ins Auto.
Zu hause angekommen setzten sich alle aus der Familie in die Küche, doch keiner sprach. Ich legte meinen Kopf in den Schoß von Sarah, sie streichelte mich, aber sie weinte und schaute nur aus dem Fenster, den ganzen Nachmittag.
Meine Familie unterhielt sich leise, den ganzen Nachmittag. Gegen Abend nahm mich Sarah an die Leine um mit mir um den Block zu gehen. Sie weinte immer noch und sprach den ganzen weg leise mit mir.
Als wir wieder zuhause waren, sprach sie mit Mama in der Küche. Der Tierarzt hatte heute etwas schlimmes gemacht, anders konnte es nicht sein. Alle waren so komisch und traurig.
Mama nahm das Telefon und ging mit Kira ins Wohnzimmer. Sarah und ich setzten uns auf den Boden, nun sah sie mich endlich an und drückte mich ganz fest. Ich legte mich hin, mit dem Kopf auf Ihren Schoß und ließ mich Streicheln. Mama kam zu uns und streichelte mich auch. Als es klingelte bin ich nicht bellend zur Tür gerannt wie ich es sonst tat, ich blieb liegen. Kira, die im Wohnzimmer eingesperrt war, fing an zu jaulen, das tat sie sonst nie, doch ich blieb ruhig bei Sarah liegen.
Mama kam zur Tür rein und ich roch das ER da war, der Tierarzt. Ich schaute nicht hoch denn Sarah hatte solche Angst, wohl vor ihm. Er kam zu uns runter, streichelte mich und Ich spürte einen Stich. Kira jaulte so laut, Sarah und Mama weinten doch ich war Stark. Ich war für sie da mein leben lang.
Diesen Text habe ich für meinen schwarzen Labrador-Schäferhund mix Charly geschrieben, der im April 2001 aufgrund eines Krebsgeschwürs auf dem Augenlied eingeschläfert werden musste.
Für Charly
Ich wachte eines morgens auf und mein Auge tat mir weh. Es war etwas an meinem Auge, es war groß und ich konnte nicht mehr sehen. Ich wusste nicht genau was es war. Es war Haselnuss groß und wuchs immer mehr. Ich hatte das schon mal, aber die haben mir das weg gemacht als ich geschlafen habe. Meine Freundin, Sarah heißt sie, fast so alt wie ich, 16 Jahre. Ich kenne sie schon immer. Früher habe ich einem Mann gehört, doch als er plötzlich von einem dieser lauten Wagen abgeholt wurde sah ich ihn nie wieder. Gott sei dank kannte ich dieses Mädchen und ihre Familie sehr gut. Eigentlich mochte mich nur Sarah, wir waren immer gute Freunde.
Eines Tages waren wir zu besuch bei Sarah und Ihren Eltern, ich musste aber im Wagen warten, plötzlich hielt neben unserem Auto ein großer lauter Wagen, es tat sehr weh in den Ohren und ich Jaulte die ganze Zeit. Sarah holte mich aus dem Kofferraum in den Garten.
Als mein Herrchen abgeholt wurde, und ich im Garten meiner neuen Familie angebunden und verwirrt saß, kam sie zu mir und tröstete mich. Sie hatte Angst um mich und ich spürte das.
Als der laute und der schwarze Wagen weg fuhren, kam der Hausherr auf uns zu. Er sah uns an, sah wie sie weinte und sagte: Da haben wir jetzt wohl noch einen Hund.
Der Andere Hund war Kira, eine Mischlingshündin, wir verstanden uns schon immer sehr gut.
Ich war sehr traurig und wütend weil mein Herrchen ohne mich weggefahren ist, ich war böse auf alle, habe viel gejault und wollte den ganzen Tag nur darauf warten, dass Sarah von der Schule kommt. Einmal kam noch mal der Mann der mein Herrchen mitgenommen hatte, ich habe ihn in den Finger gezwickt, das hatte er verdient.
In den nächsten vier Jahren haben wir viel erlebt. Ich wurde krank und konnte lange Zeit nicht laufen, meine Hüfte wollte nicht so wie ich das will. Als das vorbei war wurden meine Knie so steif und schmerzten so sehr, doch das bekamen wir auch in den Griff. Ich musste oft zum Tierarzt. Ich mochte die nicht. Ich wollte nicht das die mich anfassen, ich habe mich immer sehr aufgeregt und die banden mir das Maul zu. Doch wenn das vorbei war, war wieder alles gut. Meine Augen waren auch nicht mehr gut. Ich bekam jeden Tag tropfen darein. Aber ich war stark und auch das störende ding konnte mir nichts anhaben.
Doch jetzt war es irgendwie größer.
Doch es ging uns eigentlich gut, ich konnte wieder schwimmen und spazieren gehen.
Aber an diesem morgen war mein Auge schlimmer. Meine Sarah musste nicht zur Schule, ab und zu kamen Zeiten wo sie den ganzen Tag zu hause war, das war das tollste.
Als Mama aufstand (so nannten sie alle), sah sie mich an und sagte zu Sarah, das es so nicht mehr geht und sie heute mal mit mir los wollten. Ich dachte mir schon wohin es geht. Naja, gut. Letztes mal schlief ich dort bei denen ein und das Ding an meinem Auge war weg als ich aufwachte.
Wir fuhren Mittags los und wie ich es ahnte war das Ziel der Tierarzt. Meine Sarah und Mama waren nicht nervös, sie meinten das kriegen wir hin. Am besten gefiel mir am Tierarzt das dort andere Hunde waren. Hündinnen liebte ich und die Rüden hatten bei mir nichts zu melden, ich habe gerne das Wartezimmer aufgemischt.
Wir gingen rein und ich wollte mich nicht anfassen lassen, mit vier Leuten mussten sie mich halten. Der Tierarzt schaute sich mein Auge an. Er sprach lange mit uns, aber mehr passierte nicht. Ich war sehr erleichtert. Wir gingen raus, meine Sarah und ich. Im Flur knurrte ich einen Hund an, doch Sarah zerrte mich an der leine nach draußen und schrie: Lass das jetzt sein! Ich war erschrocken über den klang in Ihrer Stimme. Ich blieb an Ihrer Seite, doch sie schaute mich nicht an. Sie weinte. Ich legte die freundlichste Miene auf, doch sie schaute nicht hin. Mama kam und die beiden halfen mir ins Auto.
Zu hause angekommen setzten sich alle aus der Familie in die Küche, doch keiner sprach. Ich legte meinen Kopf in den Schoß von Sarah, sie streichelte mich, aber sie weinte und schaute nur aus dem Fenster, den ganzen Nachmittag.
Meine Familie unterhielt sich leise, den ganzen Nachmittag. Gegen Abend nahm mich Sarah an die Leine um mit mir um den Block zu gehen. Sie weinte immer noch und sprach den ganzen weg leise mit mir.
Als wir wieder zuhause waren, sprach sie mit Mama in der Küche. Der Tierarzt hatte heute etwas schlimmes gemacht, anders konnte es nicht sein. Alle waren so komisch und traurig.
Mama nahm das Telefon und ging mit Kira ins Wohnzimmer. Sarah und ich setzten uns auf den Boden, nun sah sie mich endlich an und drückte mich ganz fest. Ich legte mich hin, mit dem Kopf auf Ihren Schoß und ließ mich Streicheln. Mama kam zu uns und streichelte mich auch. Als es klingelte bin ich nicht bellend zur Tür gerannt wie ich es sonst tat, ich blieb liegen. Kira, die im Wohnzimmer eingesperrt war, fing an zu jaulen, das tat sie sonst nie, doch ich blieb ruhig bei Sarah liegen.
Mama kam zur Tür rein und ich roch das ER da war, der Tierarzt. Ich schaute nicht hoch denn Sarah hatte solche Angst, wohl vor ihm. Er kam zu uns runter, streichelte mich und Ich spürte einen Stich. Kira jaulte so laut, Sarah und Mama weinten doch ich war Stark. Ich war für sie da mein leben lang.
Diesen Text habe ich für meinen schwarzen Labrador-Schäferhund mix Charly geschrieben, der im April 2001 aufgrund eines Krebsgeschwürs auf dem Augenlied eingeschläfert werden musste.