Mein Hund in der Pubertät: Erfahrungen, Meinungen, Tipps (für WUFF-Ausgabe 3/2006)

Hans Mosser

Medium Knochen
Hallo meine Lieben,

in der WUFF-Märzausgabe kommt das Thema "Der pubertierende Hund" (dztg. Arbeitstitel). Uns interessiert eure Meinung dazu, die praktischen Erfahrungen mit dem eigenen Wuffi, eure Tipps, alles, was ihr in diesem Zusammenhang für wichtig hält.

Auszüge von einigen der postings/Beiträge werden in der Märzausgabe im Rahmen des Artikels abgedruckt, in diesem Fall würden wir dann noch Namen, PLZ, Ort und ggf. ein Foto von Wuffi mit Frauerl/Herrl benötigen.

Liebe Grüße!
Hans Mosser
Hundemagazin WUFF
 
Mundl kam mit 9 Monaten zu uns, und zeigte uns gleich einmal, was Pubertät bedeutet.... mit 10/11 Monaten begann er, möglichst viele Kommandos zu überhören, war beständig auf der Suche nach seiner geliebten Farina (einer Rottweilerhündin in der Nachbarschaft, die aber zu seinem Leidwesen im Zwinger sass)... er entwickelte sich zum echten Clown, war voll mit überschüssigen Energien, beim Gehorsamstraining aber zappelig.... Wir waren damals viel spazieren....3 Stunden am Stück war schon fast Tagesprogramm, ich wäre gern mit ihm Rad gefahren, aber das ging nicht, da er ja als Labrador deutlich gefährdet ist Gelenkprobleme zu bekommen.

Nachdem Farina läufig wurde und mit Mundl kein vernünftiger Spaziergang mehr möglich war (er warf schon beim Haustür verlassen die Nase in den Wind, winselte ständig im Haus) haben wir ihn kastrieren lassen. Nun ist Mundl zwei und ein ruhigerer Geselle!

Insgesamt kann man sagen, dass die Zeit stressig war, aber da man sich mit dem Kerl mehr auseinandersetzen muss, sicher auch gut für die Beziehung:D
Also Tip:
Hund nicht von der Schleppleine,
Am Gehorsam arbeiten,
viel spazieren gehen,
geistiges auslasten (Suchspiele,
bevorzugt aus der Hand füttern,
Humor bewahren
 
AW: Mein Hund in der Pubertät: Erfahrungen, Meinungen, Tipps (für WUFF-Ausgabe 3/2006

Ich hab ja gerade so eine "Pubertierende" daheim als Pflegehund. Ist genauso wie bei den Menschen auch, sie versucht die Grenzen auszutesten. Das geht von geknurre wenn sie etwas aus den Maul geben soll (ich schimpfe sie nie für das knurren, sondern ignoriere das geflissentlich! Würd ich auch nie tun, sonst schnappt der Hund mal ohne Vorwarnung hin.), bis zu völligen Ignorieren meiner Anweisungen.

Am liebsten würde sie den ganzen Tag nur mehr toben, wobei ich aber darauf Acht gebe das sie IMMER Ruhepausen einhält (also nicht nur im Welpenalter, sondern auch beim Junghund). Beschäftigung wo sie mitdenken und sich konzentrieren muß macht sie derzeit viel müder wie Auslauf (da dreht sie nur noch mehr auf, wenn wir nachher nach Hause kommen).

Meinen Erfahrungen nach vergessen Hunde in der Pubertät meistens fast alles was sie bisher gelernt haben. Da hilft nur Augen zu und durch und nach den paar Monaten wieder von vorne anfangen notfalls (wobei der Hund dann wesentlich schneller wieder bereits erlerntes abrufen kann).
 
Ich bin der Meinung, daß es bei Rüden die Geschlechtsreif werden, besonders schwierig ist in einer Großstadt zu leben. Sie "vergessen" das Gelernte, weil der Geruch einer heissen Hündin, ihre Fortpflanzungstriebe wecken. Bei einem mehr. Bei anderen weniger.
Vergessen, haben sie das Gelernte nicht. Eher verdrängt auf später. So in der Art:" Jetzt kann ich nicht. Ich will ja.. Aber die Natur ruft."
Wenn sie in dieser Zeit auch noch beginnen, ihre Besitzer anzuknurren, liegts eher an der Erziehung und nicht an der Pupertät.
Ob Rüde oder Hündin, ein Hund wird nicht von heute auf morgen ein Dominator. Dieses Verhalten, zeigts sich schon im Welpenalter, oder aber ihm wurden nie Grenzen gesetzt.
In dieser Zeit ist es wichtig, nicht aufzugeben und weiter üben. Zuhause und unterwegs.
 
Ich lebe derzeit mit einem pubertierenden Knaben und ebensolchem Jungrüden-Rüpel. Die Ähnlichkeiten sind verblüffend.

Beide marschieren hosenträgerschnalzend mit geschwellter Brust durch die Gegend, hinterfragen alles und jeden, finden das andere Geschlecht unwiderstehlich, aber höchst mysteriös, reagieren auf mütterliche/frauchenhafte Annäherungsversuche ablehnend sind aber gleichzeitig anlehnungsbedürftig, hochsensibel, schnell gekränkt und launenhaft bis zum erbrechen - hormongebeutelt eben - UND beide sind in ihrer gespielten Großkotzigkeit einfach rührend und zum Küssen.
Es lebe die Pubertät.....

Ulli
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo!
Jaja, die Pupertät! Davon können meine 10 Monate alte Aussie Hündin Geischa und ich ein Lied singen.
Viele bezeichnen diese Phase auch gerne "Sturm und Drang" *g*

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Angefangen hat sie bei meiner Hündin vor ca. zwei Monaten also war sie zu dieser Zeit acht Monate alt.
Geischa fing an Kommandos einfach zu ignorieren oder einfach zu verwechseln. Das kommt auch nicht so gut wenn man in der U-Bahn fährt und dem Hund sagt das er sich hinsetzen soll, doch Geischa rollte sich von links nach rechts.

Mir scheint es so als würde sie mich genau in diesen Situationen mit diesem Gewissen Blick anschauen und dabei innerlich bis über beide Ohren grinsen.

Weiters hatte sie vor dieser Zeit nie ein Problem mit dem Staubsauger. Mit mühevoller Kleinstarbeit habe ich ihr von Anfang an erklärt das der Staubsauger ihr Freund ist, der nicht gehütet werden darf *g*. Doch als ich einmal anfing zum Staubsaugen, hat sie mich mit eingezogenen Schweif und angelegten Ohren angesehen als würde ein Monster in unserem Wohnzimmer stehen.

Stundenlang bin ich in der Hundezone gestanden mit Spielzeug und Leckerchen bewaffnet doch Geischa wollte einfach noch nicht gehen. Da hat nichts geholfen, kein rufen, kein freundliches Getue, kein Ignorieren,...
Doch mit einem guten Tipp meiner Trainerin (!!doppelt geräücherte Dürre!!) hat Geischa dann doch eingesehen dass sie zu mir kommen soll wenn ich sie rufe.

Das Gehör ist auf Durchzug gestellt und es scheint als hätte Geischa nur Unsinn im Kopf zu haben. Doch hat sie als richtiges Energiebündel mein Herz im Strum erobert.
Und seinen wir doch mal alle ehrlich - waren wir nicht alle mal in der Pupertät?

Einen Tipp um diese Phase zu überstehn:
GEDULD, GEDULD UND NOCHMAL GEDULD!!!

Und nicht zu früh freunen, ab dem 18. Monat kommt dann nämlich die 2. pupatäre Phase *g*

LG
*Katrin&Geischa*
 
Vielleicht ist mein 10 Monate altes, schaumgebremst pubertierendes weibliches Gör ja eine Ausnahme, aber:
Eli gehorcht nach wie vor. Sie kommt, wenn ich sie rufe (meistens braucht's das gar nicht, weil sie automatisch hinter mir herkommt, wenn ich mich zum Gehen wende), sie rebelliert nicht etc. Fades Ding. :eek: :p
Aber erstens ist Eli der sechste Hund, den ich vom Welpenalter an groß ziehe, somit kann mich nimmer viel erschüttern, und zweitens hab ich meine beiden unbezahlbaren Miterzieherinnen Sali (12) und Noa (3), die den Teenager schon auf Normalgröße stutzen, wenn er aufmuckt. :D
Aufkeimende Geltungssucht der jungen Dame wird schlimmstenfalls mit einem Räuspern meinerseits quittiert, Eli schaut mich an und ändert ihre Pläne. Wenig bis gar kein Stress also ... :cool:
 
salinoa2000 schrieb:
Vielleicht ist mein 10 Monate altes, schaumgebremst pubertierendes weibliches Gör ja eine Ausnahme..

Asti war auch eine Ausnahme. Sie kam schon als pupertierendes Weibchen auf die Welt. So ignorant wie sie war ;)
Sie wurde erst mit knapp zwei Jahren ruhiger und folgsamer.
 
Geischa vwl schrieb:
Und nicht zu früh freunen, ab dem 18. Monat kommt dann nämlich die 2. pupatäre Phase *g*

Keiner meiner Hunde hatte je eine zweite pupertierende Phase.
Ich denke es liegt viel mehr an den Besitzern. Zuerst gehen sie in die Hundeschule und üben fleissig mit ihren Hunden. Schaffen die Begleithundeprüfung und vorbei ist der Ehrgeiz. Ab und an wird noch geübt und das war es.
 
Irish schrieb:
Keiner meiner Hunde hatte je eine zweite pupertierende Phase.
Ich denke es liegt viel mehr an den Besitzern. Zuerst gehen sie in die Hundeschule und üben fleissig mit ihren Hunden. Schaffen die Begleithundeprüfung und vorbei ist der Ehrgeiz. Ab und an wird noch geübt und das war es.

ich glaub auch, dass viele in der Pubertät (der Hunde) "aufgeben" - der Hund folgt nimmer, an die Leine und aus (hab ich schon öfter erlebt in unserer Siedlung...)

Ulli
 
Shonka schrieb:
ich glaub auch, dass viele in der Pubertät (der Hunde) "aufgeben" - der Hund folgt nimmer, an die Leine und aus (hab ich schon öfter erlebt in unserer Siedlung...)

Ulli

Ja und dann ist der Hund ein Doddel und wird einfach abgegeben. :(
Dabei ist der Doddel einzig und alleine der Besitzer.
 
Ich glaube mein Hund kam auch schon pubertierend zur Welt.:D Manchmal ignorierte er meine Kommandos so, dass man ihn für schwerhörig halten konnte.:rolleyes: Aber ich lernte von ihm, dass man einfach nur etwas Geduld braucht und ,dass man mit Motivation sehr viel erreichen kann.
Nach leichten Anfangsschwierigkeiten schafften wir dann auch die BH1. Mit 2 Jahren wurde er dann auch wirklich ruhiger. Er ist zu einem Hund geworden auf den man sich in jeder Situation verlassen kann.(früher hätte ich das nicht für möglich gehalten:D )
 
whitestar schrieb:
Mit 2 Jahren wurde er dann auch wirklich ruhiger. Er ist zu einem Hund geworden auf den man sich in jeder Situation verlassen kann.(früher hätte ich das nicht für möglich gehalten:D )

Das macht mir Hoffnung!!:D

Zur Pubertät:
Also Anzeichen einer Pubertät bemerkte ich bei Idefix mit ca. 7 Monaten. Er hat einfach auf gar nix gehört und beim spazierengehen ohne leine fing er auf einmal an, den Turbo einuschalten und weg war er...ich war schon ziemlich genervt, da ohne leine spazieren gehen für mich einfach doch um einiges entspannender ist und ich das nicht missen möchte...aber, siehe da, nach ca. einem monat (an der leine bzw.unter dauerberieselung mit leckerlis:D ) gab sich das alles wieder und nun hört er (meist) auch wieder, wenn ich ihn rufe.

andere pubertäts-mäzchen waren: unmotiviert in die wohnung machen (obwohl vorher monatelang stubenrein) und alles markieren, was zu finden ist.

Im großen und ganzen ging diese phase bei uns relativ einfach vorüber und ich habe es nicht als besonders anstrengend empfunden. allerdings bin ich auch mit einem ziemlich braven hund gesegnet (der sturkopf ist rassebedingt red ich mir ein :o :D )
 
Irish schrieb:
Keiner meiner Hunde hatte je eine zweite pupertierende Phase.
Ich denke es liegt viel mehr an den Besitzern. Zuerst gehen sie in die Hundeschule und üben fleissig mit ihren Hunden. Schaffen die Begleithundeprüfung und vorbei ist der Ehrgeiz. Ab und an wird noch geübt und das war es.
*rechtgeb* ;)
Von einer zweiten Pubertäts-Phase hab ich übrigens auch nie etwas bemerkt.

Nachtrag zu vorhin: Eli ist daheim etwas verschmuster und anlehnungsbedürftiger als sonst ... kann sein, dass sie in absehbarer Zeit läufig wird. Dauert aber sicher noch, hat mir heute ein sehr erfahrener Rüde mitgeteilt! :D
 
Irish schrieb:
Asti war auch eine Ausnahme. Sie kam schon als pupertierendes Weibchen auf die Welt. So ignorant wie sie war ;)
Sie wurde erst mit knapp zwei Jahren ruhiger und folgsamer.

so eine hab ich auch. war bei ihr aber schon mit einem jahr vorbei, gott sei dank :D
 
meine 1. Hündin hatte absolut keine sogenannte Pubertät, sie war immer
sehr gehorsam und auf mich bezogen.
Meine 2. Hündin ist stur, ignorant, man muss ständig aufpassen, das man
es nicht übersieht... bei ihr dauert die Pupertät bereits 7 Jahre:D ,wobei
sie schon sehr gehorsam ist, aber eben immer für Überraschungen gut.
Meine jetztige Junge ist wieder so ein "wann fängt die Pupertät endlich an" Hund. Sie ist jetzt 1,5 Jahre alt.
Sie gehorcht, sie bleibt da, sie jagd nicht, sie läuft nicht zu anderen Hunden
sie ist im Haus brav, sie bleibt vom Anfang an ohne Probleme alleine :confused: :confused: nicht die Spur einer Pubertät, nur vor ihren
Läufigkeiten, da war sie stark verändert........während der Läufigkeit
gab es auch nie Gehorsamsprobleme, aber es kommt ja noch de 18. Monat:D
 
AW: Mein Hund in der Pubertät: Erfahrungen, Meinungen, Tipps (für WUFF-Ausgabe 3/2006

Irish schrieb:
Wenn sie in dieser Zeit auch noch beginnen, ihre Besitzer anzuknurren, liegts eher an der Erziehung und nicht an der Pupertät.

Muß dazusagen das Morticia vor uns nie jemanden hatte der sie IRGENDWIE erzogen hat (Sie war ja auf einem Schrottplatz "zuhause"). Denke aber schon das es nicht nur mit der Erziehung zusammenhängt sondern das der Hund einfach austestet wie weit er gehen darf/kann in einem gewissen Alter halt mehr. Ich fahre bei ihr super mit dem ignorieren ala "da steh ich einfach drüber". Sie gibt jetzt die Sachen schon brav her, kein Knurren und Abschnappen mehr, aber bis dahin war üben selbstverständlich notwendig.

Ich meinte mit "komplett vergessen" auch nicht das die Hunde es nicht mehr wissen was sie gelernt haben, sondern sie sind durch den Hormonstress viel zu sehr abgelenkt und überfordert um das Gelernte auszuführen. Nach dieser stressigen Zeit, einfach wieder einüben und in Erinnerung rufen, wenns während der Sturm- und Drangphase so gar nicht geht.
 
Geischa vwl schrieb:
...
Jaja, die Pupertät! ... waren wir nicht alle mal in der Pupertät?
... kommt dann nämlich die 2. pupatäre Phase *g*
Bitte! Es heißt PUBERTÄT und hat nichts mit Pupsen zu tun! :eek: :p :D
 
@Kurenai du weisst nicht viel über sie. Möglich ist es das sie von Welpenalter an eine war, die ihren Kopf gerne durchgesetzt hat.
Daher schrieb ich ja auch
Ob Rüde oder Hündin, ein Hund wird nicht von heute auf morgen ein Dominator. Dieses Verhalten, zeigts sich schon im Welpenalter, oder aber ihm wurden nie Grenzen gesetzt.
In einen Welpenwurf ist immer oder fast immer einer Welpe dabei, der wilder ist und sich nix gefallen lässt von seinen Geschwistern. Ein Rüpel eben :)
Ich hab vor kurzen einen 10 Wochen alten Welpen getroffen, der furchtbar wild war. Er spielte mit einen älteren Welpen, der nicht wusste,was das sollte.
Der Wilde Welpe knurrte und zwickte den anderen. Er spielte sich in Rage. Sprang den anderen an, dieser schrie und lag schon am Rücken. Keiner der Besitzer griff ein. "Ach die spielen nur.."
Kein Erklären half.. Waren übrigens Weihnachtsgeschenke die beiden Hunde.
*hmpf*
 
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