Ich habe leider auch schon viele traurige Erfahrungen gemacht mit Inzucht-Meerschweinchen, die irgendwann eben ins Tierheim gekommen sind, und ich immer wieder , wenn eines meiner 3-4 Meeris gestorben ist, ein armes aus dem Tierheim zu mir genommen habe . s.Story unten
Ich wünsche Biggi und ihrem Baby alles alles Gute und bete, daß das Baby überlebt .
Es ist wirklich traurig, wie gedankenlos menschen Tiere vermehren, denken sich ja nicht mal was dabei.
Helfe auch im Tierheim aus . Wenn jemand am 21.3. ins Bühlcenter Krems kommt, besucht unseren Infostand, wir berichten gerne über die Arbeit im Tierheim
Dies ist die traurige Geschichte von Kalle, der als Zuchtböckchen mißbraucht wurde. Kalle kam im Jänner 2006 nach einem Anruf einer Sozialhelferin ins Tierheim. Sie meldete, dass in einer von ihr betreuten Familie in einer Delogiertenwohnung viele Meerschweinchen gehalten würden. Die Wohnung sei voller Kakerlaken und wir sollen die Tiere so schnell wie möglich holen. Kalle kam mit einem zweiten Zuchtböckchen und drei Mädels, die hochträchtig waren - in einem umgedrehten Kasten, dessen Spannplatte von Urin durchtränkt war. Die Säue brachten kurz danach ihre Babies zur Welt, insgesamt bescherte uns dieser gewissenlose Meerivermehrer, der sich mit der "Zucht" leichtes Taschengeld erhoffte, elf Meerschweinchen.
Kalle und das andere Böckchen wurden kastriert und nach vier Wochen in eine kleine Gruppe integriert. Die Meeris waren alle sehr scheu, versteckten sich in ihren Häuschen . Im Frühling kamen unsere Meeris ins große Freigehege, das wir Dank der Krone Tierecke eröffnen konnten. Kalle lebte sich gut ein, doch irgendein Meerschweinchen oder Kaninchen biss ihm das linke Ohr ab. Kalle bekam Schmerzmittel und Antibiotika. Das Ohr, leider, war weg und verloren.
Im März 2007 beschloß ich, wieder ein Meeri aus dem Tierheim in meine kleine Gruppe zu nehmen und meine Wahl fiel auf Kalle. Die ersten Tage saß er in seinem Häuschen, traute sich kaum zu den anderen, dann faßte er Mut und freundete sich mit Rexopi Tobias und dem Peruaner Struppi an, und besonders mit Albinomeeridame Bianca. Nach einigen Tagen der Eingewöhnung begann ich, Kalles Vertrauen aufzubauen und in kürzester Zeit genoß er die allabendlichen Streicheleinheiten auf meinem Schloß, genoß Liebkosungen, die er wohl nie in seinem Leben bekommen hat.
Wie alt Kalle war - wir wissen es nicht. Im Juni, an einem Mittwoch, ging alles schnell. Kalle saß in seinem geliebten Zelt, kam nicht raus, aß nichts, sein rechtes Auge war etwas verklebt. Donnerstag brachte ich Kalle zum Tierarzt Dr. Josef Fuchs, der ihm eine Schmerzspritze gab und Augensalbe. Es sah aus, als hätte er eine Wunde im Augapfel. Bereits nach 24 Stunden verschlechterte sich das Auge, es stand vor, schimmerte bläulich, also wieder zum Tierarzt, Diagnose: Tumor, OP-Termin am nächsten Morgen. Kalles Auge wurde entfernt und der Tumor, der das Auge herausdrückte, herausgeschält.
Arm sah er aus, der kleine Mann. Sonntag ging es ihm nicht gut. Da unser Tierarzt nicht da war, fuhr ich mittags zu dem stellvertretenden Tierarzt, der Kalle an Infusionen setzte . Trotzdem - Kalle aß kaum, also Montag wieder zu unserem Tierarzt. Kalle bekam Schmerzmedikamente, Vitamine etc., am nächsten Tag eine zweite, grausame Diagnose:
Schlucklähmung. Zwangsfütterung - morgens, in der Mittagspause, nach der Arbeit und abends versuchte ich, Kalle Wasser mit Vitaminen einzuflößen, Gemüse- und Grießbrei, er war wieder in seiner Gruppe, versuchte auch zu essen, aber eben viel zu wenig und er nahm 10 dkg ab. Am Montag brachte ich Kalle wieder zum Tierarzt, ich befürchtete das Schlimmste. Aber Dr. Fuchs wollte ihn nicht aufgeben, er behandelte Kalle mit Vitaminpräparaten. Ein winziger Hoffnungschimmer: Kalle geht zu seinen Freunden, knabbert an kleinen Maiskolben. Wir helfen dir, Kalle, bei deinem schweren Kampf !
Aber es soll nicht sein, die Schlucklähmung wird massiver, Kalle hat insgesamt 20 dkg abgenommen, ist leicht wie eine Feder. Am Freitag 6.7. kommt, was ich befürchtet habe: Kalle geht in eine bessere Welt.
Möge es im Himmel für dich nur das saftigste Gras, den schönsten Petersilie, die größten Gurken geben !
Wenn nur eine Handvoll Leute, die gedankenlos Meeris vermehren, diese Seite lesen und aufhören zu "züchten", die Böckchen kastrieren lassen, um Nachwuchs zu unterbinden, dann war Kalles Tod nicht umsonst !
Kalle, du wirst immer in unserem Herzen sein.
deine Meerifreunde Tobias, Struppi, Bianca
und Brigitte
( " ) TOP