Marxdorfer-mehrere Fragen

Luisepan

Neuer Knochen
Hallo,
Seit eine Bekannte sich vor einigen Jahren einen Marxdorfer Wolfshund geholt hat, beobachte ich diese Rasse.
Diese Hunde werden, trotz explosiver Mischung, als familienhunde verkauft. Der Hund meiner Bekannten hat genau einen Schäferhund im abstammungsnachweis, danach wurden immer wieder Marxdorfer mit Saarloos gekreuzt. Sie wusste, worauf sie sich einlässt, doch wieviele vertrauen naiv auf die hp der Züchter? Ihr Hund wurde erst mit knapp einem Jahr stubenrein, dafür im selben Alter(obwohl deswegen extrem auf Sozialisierung geachtet wurde) extrem scheu, hat einiges zerstört usw.. Eben ein typischer Wolfshund.

Inzwischen ist es ein super hund, aber das hat einiges an Arbeit und Erfahrung gekostet.wieviele von den "ich will einen Hund, der aussieht wie ein Wolf, sich aber verhält, wie ein Labrador" Käufer sind damit überfordert?

In dieser Zucht gibt es jedes Jahr ca vier Würfe.

Trotz dieser Fakten, habe ich in der ganzen Zeit erst einmal einen Welpen gefunden, für den neue Besitzer gesucht wurden. Laut Vertrag muss man die Züchter informieren, wenn man den Hund abgeben möchte, bzw nehmen sie den Hund zurück. Aber trotzdem haben die Züchter auch nie ältere Hunde zur Vermittlung, nur ihre eigenen Welpen. Auch in Tierheimen hab ich noch nie einen Hund gesehen, der ein Marxdorfer sein kann.

Wie kann das sein? Bei dieser Rasse und der Menge an Hunden, ist es unwahrscheinlich, dass nie einer zur Vermittlung auftaucht..

Wenn man nach Erfahrungen oder Problemen mit Marxdorfern googelt, findet man fast nichts. Lediglich ein paar alte Forenbeiträge zur Rasse allgemein. Einmal auch den Hinweis, dass öffentlich darüber schreiben nicht gut sei. Und einen Thread, wo kritiklos und unrealistisch geschwärmt wird.

Suche nach Leuten, die licht ins Dunkel bringen können, auch nach Besitzern von Marxdorfern, oder Menschen, die von einem wissen, der abgegeben wurde. Es kann nicht sein, dass man von den ganzen hunden nichts mehr hört, sobald sie die zuchtstätte verlassen haben.
 
Ich würde eher die Psychologie deiner Bekannten erforschen, warum das Haustier unbedingt Jack-London-Flair haben muss. In 9 von 10 Fällen hätte ein Papillon-Hündchen nicht nur genügt, sondern wäre sogar eine deutlich bessere Wahl gewesen.

Dann wirst du der Käuferseele bei Ocicat, Wolfsmischling &Co schon näher kommen. Und wo Kunden sind, da ist auch Angebot.

Wo die Hunde verschwinden, kann ich dir sagen: In Tschechien oder anderen nachbarnländern, wenn sie hier untragbar geworden sind. Vielleicht auch im Boden einer abgelegen Weide.

Ich wäre seinerzeit mal fast an eine Wolfshündin von dort geraten, die so ein Mannsbild unbedingt haben musste und dann nach 2 Jahren recht anstrengend fand.
Ein normaler Hund hätte seinem Ego nicht genügt, allenfalls noch ein Pitbull oder Bandog, aber die hatten halt nicht diese Aura eines starken Burschen am Chilkoot Trail. Und ein richtiger Schutzhund sollte die Hündin sein. Der fragliche (Schäfer)Hundeverein scheint mehr Schaden als Nutzen angerichtet zu haben.
(Der Typ hatte mindestens ein Dutzend Knicks im Schwanz sowie eine deutliche Großhirnschrumpfung, und dürfte trotz dieses Fehlers Menschen vermehrt haben...)

"Kira" ging, da ich schon ein anspruchsvolles Tier hatte und von mehreren anspruchsvollen Tieren nichts halte, zurück nach Tschechien zum Wolfshund-Züchter.
 
Weil die meisten wie stinknormale Husky/Schäfermischlinge aussehen.
Wie z.B. der Tamaskan. :p Könnte eine plausible Erklärung sein.
Es handelt sich hierbei auch um keine anerkannte Rasse sondern einen Mischling.
 
Ich habe immer mischlinge aus zweiter oder dritter Hand, aber würde niemanden verurteilen, der eine bestimmte Rasse haben möchte..auch wenn es ein wolfshund ist.

Wobei es wirklich genügend dieser "wolfsromantiker" gibt, wovon die meisten dann überfordert sein dürften, deswegen wundere ich mich ja, dass keine Marxdorfer abzugeben sind. Meine Bekannte sagt zu jedem, der sie nach dem Hund fragt übrigens auch "Schäfer Husky", weil sie lange Erklärungen Nerven und es eben nicht um Profilierung mit dem "Wolf" geht.

Aber im Allgemeinen ist es schon ein Unterschied, zwischen Marxdorfer und Schäfer Huskymix, das kann auch nicht die Erklärung sein. Habe bei zwei Mixhunden(waren aber saarloosmix) nachgefragt, beides waren sicher keine Marxdorfer.

Ich weiß, dass es keine Rasse ist.

Eigentlich könnte es mir egal sein, aber seit ich diesen Hund in Urlaubsbetreung hatte, liegt mir das Thema am Herzen. Es ist ein extrem sensibler und intelligenter Hund, inzwischen ein echter Vorzeigehund, aber mir wird schlecht, wenn ich an die zig Hunde denke, die dort verscherbelt werden, noch dazu unter falschen Vorrausetzungen. Die Hunde können schließlich nichts dafür!

Diese Emtwicklung unbedingt Wildtierkreuzungen als Haustier haben zu müssen, finde ich auch schrecklich. Vom high Content wolfshund bis zur Savannah Katze. Aber darum geht's hier nicht.
 
Ich habe immer mischlinge aus zweiter oder dritter Hand, aber würde niemanden verurteilen, der eine bestimmte Rasse haben möchte..auch wenn es ein wolfshund ist.

Wobei es wirklich genügend dieser "wolfsromantiker" gibt, wovon die meisten dann überfordert sein dürften, deswegen wundere ich mich ja, dass keine Marxdorfer abzugeben sind. Meine Bekannte sagt zu jedem, der sie nach dem Hund fragt übrigens auch "Schäfer Husky", weil sie lange Erklärungen Nerven und es eben nicht um Profilierung mit dem "Wolf" geht.

Aber im Allgemeinen ist es schon ein Unterschied, zwischen Marxdorfer und Schäfer Huskymix, das kann auch nicht die Erklärung sein. Habe bei zwei Mixhunden(waren aber saarloosmix) nachgefragt, beides waren sicher keine Marxdorfer.

Ich weiß, dass es keine Rasse ist.

Eigentlich könnte es mir egal sein, aber seit ich diesen Hund in Urlaubsbetreung hatte, liegt mir das Thema am Herzen. Es ist ein extrem sensibler und intelligenter Hund, inzwischen ein echter Vorzeigehund, aber mir wird schlecht, wenn ich an die zig Hunde denke, die dort verscherbelt werden, noch dazu unter falschen Vorrausetzungen. Die Hunde können schließlich nichts dafür!

Diese Emtwicklung unbedingt Wildtierkreuzungen als Haustier haben zu müssen, finde ich auch schrecklich. Vom high Content wolfshund bis zur Savannah Katze. Aber darum geht's hier nicht.
 
Wobei es wirklich genügend dieser "wolfsromantiker" gibt, wovon die meisten dann überfordert sein dürften, deswegen wundere ich mich ja, dass keine Marxdorfer abzugeben sind. Meine Bekannte sagt zu jedem, der sie nach dem Hund fragt übrigens auch "Schäfer Husky", weil sie lange Erklärungen Nerven und es eben nicht um Profilierung mit dem "Wolf" geht.

Wir hatten auf den Hundeplatz auch einen Mann mit einem Wolfshund, der wegen einer Beißerei, weil er aus dem Garten ausgebrochen ist, die Sachkunde machen musste.. Er sagte uns das gleiche, dass er den Leuten erzählt, er hätte einen Husky Mischling.. ;)

Das waren auch nette Leute die diesen Hund aus dem Tierheim übernommen hatten, wobei sie wussten, was sie sich ins Haus holen.. und weil sie immer schon ähnliche Rassen gehalten hatten, haben sie sich damals für diesen Hund entschieden..

Aber lt. der Familie ist ein Wolfshund mit keiner anderen Rassen zu vergleichen, weil sie viel mehr Zuwendung, Auslauf und Beschäftigung als jede andere Rasse brauchen.. Diese Hunde können stundenlang unterwegs sein, ohne müde zu werden und das täglich..

So steht auch in dem beigefügten Link,

„Zu beachten ist weiterhin ein ausgeprägter Jagdtrieb in Verbindung mit enormer Körperkraft und Ausdauer, die, wenn dieser Hund nicht zur Jagd eingesetzt werden soll, auf andere Weise befriedigt, bzw. kompensiert werden muss. Tests haben ergeben, dass TWHs mühelos in der Lage sind, 100km am Stück im Lauftempo zurückzulegen, mit anschließender erstaunlich kurzer Rekonvaleszenzdauer. Mit Spaziergängen an der Leine ist es also nicht getan.“

Quelle: http://www.tschechoslowakischerwolfshund.de/erziehung.shtml

Bekommen sie diese Auslastung nicht, können sie eine kaum vorstellbare Zerstörungswut an den Tag legen, was in dem Bericht auch sehr gut beschrieben ist..

Weshalb solche Hunde sicher nicht einfach und schon gar nicht Artgerecht für Jedermann zu halten sind... zudem man ihnen mit einer paar Stunden Gassi täglich nicht gerecht wird, was in dem beigefügten Link auch sehr gut erklärt ist..

Die Familie vom Hundeplatz hat den Test bestanden und das Grundstück auch besser gesichert. Der Mann war sehr ehrlich und sagte, dass sie ihren Hund lieben und extrem viel mit ihm unternehmen, aber noch einmal würden sie es sich nicht antun, weil bei aller Liebe, man so einem Hund kaum gerecht werden kann, obwohl sie auch sportlich täglich mit ihm unterwegs sind…

Nimmt man jetzt einen normalen HH der zudem noch berufstätig ist, kann man so einem Tier vermutlich wirklich nur sehr schwer gerecht werden.. und mit der Auslastung einmal die Woche ist es ja nicht getan, lt. den Fachleuten... so verschwinden vermutlich viele Wolfshunde in der Versenkung, weil sie ihren Leuten vor lauter Langeweile die Einrichtung geschreddert haben oder einfach zu ansträngend geworden sind..
 
Schön, dass dieser wolfshund so ein Glück hatte und Leute, die sich darauf eingelassen haben..

Bei den saarloos(+Marxdorfern) ist ein großes problem, dass sie so ängstlich sind. Sie wurden extra so gezüchtet, steht so im Standard, weil es ja so toll "wölfisch" ist.
Der Hund meiner Bekannten wurde als Welpe an alles gewöhnt, wobei er von Anfang an extrem nervös war, auch zu Hause lang nicht runterkommen konnte. Als er alt genug war, um weite Strecken ruhig zu laufen, hat ihm das sehr gut getan. Aber vieles hat er, denke ich, wegen dieser Nervosität zerstört, das zerbeißen und zerkauen von Gegenständen hat ihn beruhigt.
Inzwischen hat er seit Jahren ein kleines Quietschtier, dass er noch nie zerstört hat, das er zu Hause holt, wenn er wieder etwas gestresst ist. Damit zu quietschen ist ein Ventil für ihn, seitdem zerbeißt er nichts mehr, auch wenns mal weniger Bewegung gibt.

Mit einem Jahr ca fing er an, extreme Angst vor fremden Menschen zu haben. So sehr, dass er auch nach vorne ging, wenn er nicht ausweichen konnte, zb an der Leine. Das hat Jahre an Arbeit gekostet und freiwillig nimmt er noch immer erst nach Stunden, zu neuen Menschen, Kontakt auf. Man kann mit ihm durch den Ort gehen, aber eine große Menschenmenge wäre noch immer schrecklich für ihn.

Solche hunde als unkomplizierte familienhunde abzugeben, ist wirklich eine Frechheit! Ich habe gehört, dass es bei den Saarloos ein Umdenken gegeben hat, ansonsten finde ich Zucht und Abgabe von Tieren, die es in unserer Gesellschaft so schwer haben, schon bedenklich.
Wobei tschechische Wolfshunde ganz anders sind, deswegen bitte nicht alle in einen Topf werfen! Die sind sicher auch eine Herausforderung, aber wieder wegen anderer Dinge.

Danke für eure Antworten!
 
Wenn man die Rassebeschreibung der Wolfshunde Rassen liest und deine Aussage hier, scheinen sie sich doch sehr ähnlich zu sein.. auch was die Ängstlichkeit betrifft:

"Ebenso wie seine Urmutter, die Wölfin Brita und viele weitere Wölfe, reagiert er von Natur aus äußerst sensibel und manchmal ängstlich auf die Reizüberflutung der menschlichen Gesellschaft."

"Da dieser Hund später in die Pubertät kommt als andere Rassen und seine vollständige Reife erst im Alter von etwa drei Jahren erlangt (auch hier zeigt sich der Wolf in ihm), ist die Erziehung eine langwierigere Angelegenheit"

Quelle: http://www.tschechoslowakischerwolfshund.de/erziehung.shtml
 
Solche hunde als unkomplizierte familienhunde abzugeben, ist wirklich eine Frechheit! Ich habe gehört, dass es bei den Saarloos ein Umdenken gegeben hat, ansonsten finde ich Zucht und Abgabe von Tieren, die es in unserer Gesellschaft so schwer haben, schon bedenklich.

Ja, weil kaum ein Mensch ihren Bedürfnissen gerecht werden kann.. aber wo eine Nachfrage ist, sind Züchter... ;) und weil niemand auf seinen Welpen sitzen bleiben möchte, werden die dann auch vermittelt... Ich glaube auch gar nicht, dass ein Züchter die Zeit hat, die neuen HH auf Herz und Nieren zu prüfen..

Ich hatte mal drei in not geratene Rassehunde aufgenommen und vermittelt.. Die Nachfrage war wirklich sehr groß, trotzdem hat es fast 1 Jahr gedauert, bis ich die richtigen Leuten gefunden hatte.. und das waren wirklich keine komplizierten Rassen.. wenn ich mir jetzt vorstelle, welche Ansprüche und Anforderungen diese Wolfshunde Rassen stellen, ist doch eine anständige Vermittlung kaum bzw. sehr schwer möglich...
 
Wenn man nach der Rasse googelt, gibt es doch etliche Züchter und Hunde, die abgegeben werden/wurden...

vermutlich eher selten, aber hier schreibt jemand sehr ehrlich den Abgabegrund einer Marxdorfer Wolfshündin und das er die Hündin nicht an berufstätige vermittelt:

"BITTE KEINE ANFRAGEN VON BERUFSTÄTIGEN DIE DEN HUND WÄHREND DER ARBEITSZEIT ALLEINE ZUHAUSE LASSEN!!!"


Quelle: http://www.dhd24.com/azl/index.php?anz_id=79911946

(Die Annonce ist vom letzten Jahr, sonst hätte ich sie nicht eingestellt)
 
Uff...

Erstmal - ganz richtig, Luise - man kann sie nicht in einen Topf werfen.

Zunächst einmal gibt es nur 2 anerkannte Wolfhundrassen - den Saarloos Wolfhond und den Tschechoslowakischen Wolfhund. Auch wenn sie für Laien optisch ähnlich aussehen, so sind sie im Wesen doch in der Theorie zu 100%, aber auch in der Praxis sehr sehr häufig sehr unterschiedlich. Der Saarloos ist - etwas pauschal umschrieben, der sanftere, zurückhaltendere Wolfhund (leider immer wieder auch richtig scheu), während der TWH häufig sehr kernig und fordernder ist. Geht v.a. auf die Entstehungsgeschichte zurück - der TWH wurde eine Zeit lang sehr streng auf Gebrauchshundeeigenschaften hin gezüchtet und sollte als neuer, besserer Diensthund an der damals noch tschechoslowakischen Grenze eingesetzt werden. Gescheitert ist dies v.a., weil sich die Tiere sehr stark an einen Menschen binden; dort jedoch die HF der Diensthunde regelmässig wechselten.

Dass auch TWH, obwohl vom Wesen offener und durchaus in der Lage, auch in der städtischen Gesellschaft ohne Stress zurecht zu kommen, nicht für Jedermann geeignet sind, ist richtig. Es sind durchsetzungsstarke Tiere mit eigenem Willen, die zudem häufig nicht sehr gut alleine bleiben können und in allem sehr intensiv sind. Insofern - ja, sie sind anders, als die häufig vorkommenden und beliebten Rassen wie Retriever, Collies, Schäferhunde ect. Auch richtig ist, dass ihre Erziehung und Ausbildung zeit- und arbeitsreicher ist und sie generell eben nicht so leicht führbar sind. Ich würde aber meinen, dass es durchaus Rassen gibt, die in einigen Dingen ähnlich sind - auf die Schnelle fällt mir sofort der Akita ein. Der TWH ist nicht "nicht für Jedermann", weil seine Bedürfnisse schwerer zu befriedigen wären oder er großartig mehr hätte, sondern weil die meisten Menschen mit dem schwer alleine bleiben lernen und mit ihrer als Welpen und Junghund meist extrem wilden und ungestümen Art überfordert und zudem nicht gewillt sind, sich mehr als oberflächlich auf das Tier einzulassen. Gerade die ersten Jahre läuft ein TWH weder einfach nebenher, noch kann er nebenher erzogen werden.

Falsch ist, dass sie mehr Bewegung und Beschäftigung brauchen. Da sind die mit diverse aktiven Rassen zu vergleichen, wobei sie gerade die geistige Auslastung nicht so aktiv einfordern, wie zB. BC, Malinois ect. Nur weil ein TWH theoretisch 100km am Stück laufen kann, heisst das nicht, dass er das auch will und braucht. Jeder Mensch könnte einen Marathon laufen; die wenigsten tun es und selbst die, die es tun, tun es bei weitem nicht jeden Tag. Im übrigen würden die meisten TWH auch streiken, denn sie sind grundsätzlich eher energiesparende Hunde. Was keinen Sinn und/oder Spaß macht, wird möglichst vermieden. Hier gilt - wie bei allen anderen Hunden auch - you get what you train. Wenn ich meinen (Wolf)hund dazu trimme, immer mehr und mehr zu leisten, wird er auch immer mehr und mehr brauchen. Weiters wage ich ganz stark zu bezweifeln, dass ein normal gehaltener TWH von jetzt auf gleich 100km laufen kann. Auch ein TWH muss auf derartige Leistungen hintrainiert werden. Jene, die bei aktiven Menschen landen und sportlich gehalten werden, können ev. die 40km Ausdauerprüfung am Rad ohne großartiges Training absolvieren (wobei es auch da immer wieder schon alleine zu Problemen mit den Ballen kommt), aber sicher keine 100km.
Die viel zitierte Zerstörungswut bezieht sich in erster Linie aufs alleine bleiben.

Was diverse andere Kreationen wie Tamaskan, Amerikanischer Wolfshund, Sandros Leisha Wolfsschäferhund oder eben Marxdorfer betrifft - es handelt sich hierbei um keine anerkannten Rassen, sondern um Mixerei, die meist noch nicht einmal ein anderes "Ziel" verfolgt als jenes, optisch (und - zumindest beim AWH charakterlich) möglichst wolfsänhliche Hunde zu erschaffen.

Generell lehne ich es ab, ein Tier deshalb halten zu wollen, weil es möglichst wölfisch ist (meine Intention für den TWH war damals, eine Alternative zum DSH zu finden, was er durchaus ist - wenn man weiß, was einen erwartet und was nicht) - nicht umsonst ist der Wolf in Obhut des Menschen nicht Wolf geblieben, sondern langsam zum Hund geworden.

Mit Marxdorfern kenne ich mich nicht wirklich aus, liebe Luise; ich kenne auch nur einen einzigen. Eine Hündin und die hat kaum was von einem Wolfhund. Sie sieht aus wie ein schlanker Husky und ist charakterlich ein freundlicher Schäfer. Ihr Besitzer hat sie Secondhand übernommen. Wie weit Marxdorfer mittlerweile verbreitet sind und wieviele wieder abgegeben werden, weiß ich leider nicht. Einen (absolut abzulehenden) Boom bemerke ich v.a. bei Amis und TWH. Wenn du möchtest und mir deine Mailadresse pmst, leite ich deine Anfrage aber gerne an besagten Halter weiter, mit der Bitte um Kontaktaufnahme - vielleicht weiß er da ein wenig mehr... :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Geht v.a. auf die Entstehungsgeschichte zurück - der TWH wurde eine Zeit lang sehr streng auf Gebrauchshundeeigenschaften hin gezüchtet und sollte als neuer, besserer Diensthund an der damals noch tschechoslowakischen Grenze eingesetzt werden. Gescheitert ist dies v.a., weil sich die Tiere sehr stark an einen Menschen binden; dort jedoch die HF der Diensthunde regelmässig wechselten.

Der THW Hundehalter vom Hundeplatz erzählte uns, weil die Schärfe vom Schäferhund nicht erreicht wurde und die Eigenschaften vom Wolf für den Dienst als Grenzhund nicht förderlich waren.. Diese Hunde waren einfach zu scheu und schreckhaft, weshalb sie als Diensthunde untauglich und deshalb die Zucht eingestellt wurde.. so steht es auch in der Entstehungsgeschichte zur Rassebeschreibung:

"versuchte man einige dieser Tiere als Diensthunde beim Grenzschutz einzusetzen. Die meisten dieser Hunde waren aber nicht diensttauglich. Sie waren zwar sehr robust und ausdauernd, dieses Ziel wurde erreicht, die Schärfe des Schäferhundes aber war weg. Sie waren z.T. auch sehr scheu, sehr schreckhaft und sehr misstrauisch Fremden gegenüber, was sehr wolfstypisch ist. Man hat immer wieder versucht sie als Diensthunde zu trainieren, aber ohne Erfolg. Die Armee musste dann einsehen, dass diese Hunde für den Grenzschutz nicht geeignet waren und trat als Auftraggeber der Zucht zurück. Nach diesem Entscheid kam die Zucht dann nach 1971 fast zum Erliegen, einzelne Tiere wurden sogar getötet."

Quelle: http://chwolf.org/woelfe-kennenlernen/wolfshunde/tschechoslowakischer-wolfshund
 
Vielen Dank für eure Antworten! Besonders für die Infos über den TWH(Kenne nur einen persönlich) und vor allem auch für die Anzeige vom Marxdorfer!

Da es keine Rasse ist, sind die Hunde wahrscheinlich sehr unterschiedlich, ich hoffe, die meisten ähneln Schäferhunden.(wobei die weißen Schäfer auch recht zurückhaltend sein sollen.) ab sofort und zu werden dort auch noch Saarloos oder Marxdorfer mit Schäfern direkt gemischt, dann ist die Chance auf so einen Hund vielleicht größer. Kommt natürlich auch auf die verwendeten Hunde drauf an.der Hund meiner Bekannten ist zum Großteil Saarloos, vielleicht liegt es daran.

Es sind auch keine schlechten Hunde, im Gegenteil. Es ist einfach diese "gewerbsmäßige Hundezucht" und das Verkaufen als Familienhund, das ich so schlimm finde.

Dass TWH u AWH immer beliebter werden, liegt wohl daran, dass diese Hunde am wölfischsten Aussehen.besonders bei den AWH ist das fatal. Die Leute, die diese Hunde nach Europa gebracht haben, gehören eigentlich eingesperrt! Manche von den Hunden sind noch nichtmal 5 Generationen vom Wolf entfernt..warum macht man soetwas? Als Hundefreund? Wo es in den USA genug Probleme mit solchen Mischungen gibt? Diese Tiere hier im schlimmsten Fall gar nicht leben können, oder nur unter Stress? Und dann auch noch schön züchten, besser vermehren.und an genauso "kluge und verantwortungsvolle" Leute angeben..
 
Keine Ahnung, dieses Inserat hab ich wohl übersehen. Aber ich bin doch froh, dass es anscheinend Hunde in der Vermittlung gibt. Hab mir schon alles mögliche ausgemalt. Trotzdem werde ich das weiter verfolgen, bitte auch um weitere Infos, wenn ihr welche habt!
 
Keine Ahnung, dieses Inserat hab ich wohl übersehen. Aber ich bin doch froh, dass es anscheinend Hunde in der Vermittlung gibt. Hab mir schon alles mögliche ausgemalt. Trotzdem werde ich das weiter verfolgen, bitte auch um weitere Infos, wenn ihr welche habt!

Bei der Anzeige steht noch die Telefon Nummer dabei.. rufe doch mal an, vielleicht bekommst noch Infos zum Züchter und ob für den Hund eine passende Familie gefunden wurde..

Viel Erfolg! :)
 
Es sind auch keine schlechten Hunde, im Gegenteil. Es ist einfach diese "gewerbsmäßige Hundezucht" und das Verkaufen als Familienhund, das ich so schlimm finde...

Ganz sicher nicht.. und die Hunde können auch am aller wenigsten was dafür, dass sie wegen ihrem Aussehen gezüchtet und verkauft werden..

Dass TWH u AWH immer beliebter werden, liegt wohl daran, dass diese Hunde am wölfischsten Aussehen.besonders bei den AWH ist das fatal. Die Leute, die diese Hunde nach Europa gebracht haben, gehören eigentlich eingesperrt! Manche von den Hunden sind noch nichtmal 5 Generationen vom Wolf entfernt..warum macht man soetwas? Als Hundefreund? Wo es in den USA genug Probleme mit solchen Mischungen gibt? Diese Tiere hier im schlimmsten Fall gar nicht leben können, oder nur unter Stress? Und dann auch noch schön züchten, besser vermehren.und an genauso "kluge und verantwortungsvolle" Leute angeben..

Ja, diese Züchter und etliche mehr gehören eingesperrt, die Hunde züchten, denen hier kaum einer gerecht werden kann.. aber das ist das Leid vieler Rassen, die wegen ihrem Aussehen gezüchtet werden, deren Anforderungen aber nur die wenigsten Menschen erfüllen können...

Es gibt leider nur wenige Menschen, die so denken wie du... :)
 
Der THW Hundehalter vom Hundeplatz erzählte uns, weil die Schärfe vom Schäferhund nicht erreicht wurde und die Eigenschaften vom Wolf für den Dienst als Grenzhund nicht förderlich waren.. Diese Hunde waren einfach zu scheu und schreckhaft, weshalb sie als Diensthunde untauglich und deshalb die Zucht eingestellt wurde.. so steht es auch in der Entstehungsgeschichte zur Rassebeschreibung:

"versuchte man einige dieser Tiere als Diensthunde beim Grenzschutz einzusetzen. Die meisten dieser Hunde waren aber nicht diensttauglich. Sie waren zwar sehr robust und ausdauernd, dieses Ziel wurde erreicht, die Schärfe des Schäferhundes aber war weg. Sie waren z.T. auch sehr scheu, sehr schreckhaft und sehr misstrauisch Fremden gegenüber, was sehr wolfstypisch ist. Man hat immer wieder versucht sie als Diensthunde zu trainieren, aber ohne Erfolg. Die Armee musste dann einsehen, dass diese Hunde für den Grenzschutz nicht geeignet waren und trat als Auftraggeber der Zucht zurück. Nach diesem Entscheid kam die Zucht dann nach 1971 fast zum Erliegen, einzelne Tiere wurden sogar getötet."

Quelle: http://chwolf.org/woelfe-kennenlernen/wolfshunde/tschechoslowakischer-wolfshund

Die Seite ist grundsätzlich gut, wenngleich auch z.T. ein wenig pauschal (was bei einem möglichst knappen Rasseprofil unumgänglich ist).
Gründe für das scheitern des Experiments waren nicht nur Scheue (es gab durchaus Tiere, die an der Grenze eingesetzt wurden - bei Rassen, die erst im Entstehen sind, ist es ja nicht selten, dass die Bandbreite an Charakteren noch stark variieren kann), sondern auch die extreme Bindung an eine Person und die aufwändigere Ausbildung. Ein TWH lässt sich nicht wie ein Schäferhund ausbilden; man muss kreativer sein und einiges mehr an Zeit aufbringen und gerade zu Beginn mit instabilen Leistungen rechnen. Zeit ist aber bekanntlich Geld. Und es dürfte auf der Hand liegen, dass man dann doch lieber auf die relativ einfach und schnell auszubildenden bewährten Rassen zurück griff. Wen´s wirklich interessiert, der kann hier nachlesen - da findet man, denke ich, recht schön die Entwicklung meiner eigenen Hündin, die auch sportlich geführt wird und kann sich anhand der Beschreibungen vermutlich ganz gut ausmalen, wo die Schwierigkeiten liegen können.

Wen´s wirklich interessiert, der sollte sich mit trailenden TWH-HF in Verbindung setzen - die Eignung dieser Rasse zum Mantrailen ist z.B. hervorragend und sie werden mittlerweile durchaus für diverse Einsätze verwendet. Thema TWH und Schutz ist deshalb heikel, weil die wenigsten einen Sinn darin erkennen, zig Mal um eine Beute zu zergeln. In den Ursprungsländern wird häufig allerdings auch noch anders gearbeitet, als bei uns (mit wesentlich mehr Ernstbezug). Und einem TWH der es ernst meint und seinen Menschen, sein Revier... whatever verteidigt, möchte ich absolut nicht gegenüber stehen.

Bzgl der heutigen TWH empfehle ich (denen, die´s wirklich interessiert), sich einfach mal die Mühe zu machen und eines der übers Jahr verteilt angebotenen Treffen (in Ö. wie auch in Dtld) zu besuchen. Dort wird man schnell feststellen, dass TWH i.d.R. nicht scheu und ängstlich sind und durchaus gut in die heutige Gesellschaft integriert werden können. Man sollte sich aber jedenfalls bewusst machen, dass bei dieser noch recht jungen Rasse die charakterlichen Unterschiede noch größer sind, als bei lange durchgezüchteten Rassen. Insofern sollte man wesentlich mehr als nur 1, 2 Tiere persönlich kenne, um sich ein objektives Bild machen zu können.

Hunde für Jedermann sind sie - wie im vorigen Beitrag erwähnt - dennoch nicht. Genauso wenig wie Huskys, Border Collie, Malinois, Akita, Herdenschutzhunde, Weimarener und viele andere auch. Ich fände es sehr schade, sie deshalb ganz zu verbieten oder "aussterben" zu lassen. Ich bin aber durchaus dafür, dass nicht jeder Hinz und Kunz alles halten darf, was er sich gerade einbildet. Und ich bin absolut dagegen, möglichst wölfische Tiere haben zu müssen, wie auch gegen jegliche physische Qualzuchten.

Mit der Mischung Saarloos-Weißer Schäferhund einen leichtführigeren und gesünderen (ich meine genau diese beiden Argumente pro MWH gelesen zu haben) Hund zu züchten, ist lächerlich. Beide Rassen sind nicht die gesündesten und bei beiden Rassen können hohe Reserviertheit bis Scheue auftreten.

@ Luise: diese Leute sind keine Hundefreunde, sondern Wolfsfanatiker, die leider nicht daran denken, dass sie weder dem eigenen Tier etwas Gutes tun, noch den sich langsam wieder ansiedelnden frei lebenden Wölfen.
 
Ich finde auch, dass es ein großer Unterschied ist, ob es sich um einen TWH oder einen AWH handelt.
Bei den TWH sehe ich es so, wie Astrid, es ist eine Rassel, die ihre Eigenheiten hat, wie andere auch, aber in die Gesellschaft integrierbar ist und deswegen ihre Berechtigung hat. Nur dass das Aussehen sicher oft die falschen Leute anzieht, ist schade..Ich hoffe, es wird kein Modehund!

Zu den AWH hab ich eigentlich eh schon alles gesagt..Die "Züchter" sollten in ein Gehege gesperrt werden und nie mehr rausgelassen!!
Sich aus "Wolfsliebe" so einen Hund zu nehmen, ist schon dumm und schlimm genug, aber den dann auch noch zu vermehren, ist unbegreiflich. Ich versteh das noch immer nicht. Vielleicht spielt auch das Geld eine Rolle, einer dieser Welpen kostet zwischen 1700 und 2500Eur. Je nach Farbe:freak::freak:

Marxdorfer und Gesundheit: der, den ich kenne, hatte bei Übergabe einen Nabelbruch und inzwischen HD. Noch nicht allzu schlimm. Außerdem ist er extrem empfindlich mit dem Futter, erst seit er gebarft wird, geht es. Verträgt auch gar kein Getreide. Er ist allgemein sehr empfindlich.psychisch und physisch.
 
Hallo!

Ich wollte mich hier über den Marxdorfer Wolfshund informieren. Jedoch hab ich hier über diese Rasse nicht so viel erfahren können.
In einem anderen Thread (Hundezucht Rupp) lese ich, daß dort 20 Hunde leben, was ich extremst viel finde. Aber wenn es nur 4 Würfe im Jahr gibt und es eine gewerbliche Zucht sein soll, kommen mir etliche Fragen auf. Oder hat Marxdorfer Wolfshund und Hundezucht Rupp nicht's miteinander zu tun?
Ja doch, oder?

Ich habe die HP's studiert, es klingt alles recht logisch und nachvollziehbar, aber 2 HP's von einem Züchter?

Gern hätte ich einen solchen Hund, da der Saaloos eher scheu und der TWH mir zu heftig beschrieben wird, dachte ich ein Marxdorfer Wolfshund würde zu mir passen.

Nun irritiert mich, das es wohl 2 HP's gibt und das gewerbliche Züchter eher keine Option für mich darstellen.
Gibt es Erfahrungen hier?
 
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