Ich stelle jetzt mal den Bericht hier ein, den ich damals ein paar Tage nach Betelgueze's Magendrehung geschrieben habe - das war heuer im März:
Betelgueze (knappe 6 Jahre alt) hatte eine Magendrehung....aber gleich vorweg, es sieht ganz gut aus, wenn keine unvorhergesehenen Komplikationen auftreten, dürfte sie es überleben.
Freitag am frühen Abend war ich mit den Grauen radfahren, Betelgueze blieb alleine zuhause. Ich war von 17:30h bis 18:45h circa unterwegs, in der Zeit hat sie in der Küche aus einer Pfanne von der Arbeitsplatte runter die Reste von unserem Mittagessen geklaut: ein Ofenauflauf mit ein wenig Faschiertem, Kartoffeln, Champignons, Paprika, Melanzani, Zucchini, Zwiebeln.
Eine eher kleine Portion, würde ich sagen. Sie muss dabei hoch aufgerichtet gestanden sein, unsere Arbeitsplatte ist hoch. Und wahrscheinlich war sie auch hektisch dabei.
Als ich zurückkam, hat sie noch ein kleines Stück Leckerli von mir angenommen, aber bald darauf Anzeichen von Übelkeit gezeigt.
Daraufhin hab' ich sie in den Garten gelassen. Circa 20min später - etwa 19:20h - habe ich nachgesehen, und da ging es ihr schon richtig schlecht. Sie lag halb, saß halb unten am Abhang im Garten, wusste nicht recht, wie ihr geschah und jammerte in völlig unüblichen, noch nie gehörten Klagelauten vor sich hin. Ich rief sie, aber sie kam nicht sofort. Mir war aber gleich klar, dass da etwas gar nicht in Ordnung war, also bin ich rein, schnell anziehen, Autoschlüssel usw. holen. Als ich fertig war, lag sie schon vor der Terrassentüre, wimmernd und klagend. Jetzt konnte ich auch ihren Leib sehen: schon deutlich aufgedunsen...
Um 19:30h waren wir beim Tierarzt, Röntgen zur Absicherung, dann gleich Not-OP. Gottseidank war der TA plus eine junge TA in Ausbildung da, seine erfahrene Kollegin kam auch bald dazu. Sie waren also zu dritt, und haben 3 Stunden lang operiert. Zwischendurch kam er mal kurz raus, hat mir erzählt, dass es nicht sehr gut aussieht und gefragt, ob er weitermachen soll, die Aussichten lägen bei 50:50 in etwa. Natürlich, gar keine Frage!
Um 23h war sie fertig mit der OP, um 23:30h waren wir zuhause.
Die erste Nacht war ruhig, Betelgueze ja noch unter Einfluss der Narkose und Morphium. Am Vormittag waren wir dann wieder in der Ordination, eine Nährstofflösung per Infusion. 4h sind wir da im Futterkammerl gesessen.
Da ging es ihr ganz gut, aber am Nachmittag wurde ihr übel, sie hat 2 x erbrochen, die (extrem übelriechenden, nicht mit normalem Erbrochenen zu vergleichen) Reste der Mahlzeit vom Vortag, die der TA wohl nicht hatte entfernen können aus dem Magen. Wir waren am Samstag abend noch mal in der Ordination, noch ein paar Medikamente zur Unterstützung, Kreislauf überprüfen etc.
Die nächste Nacht war eher unruhig, eine Restübelkeit war wohl noch da.
Sie wusste nicht recht, wie hinlegen. Sonntag schon besser, erste Mahlzeit nach Rücksprache mit TA um 11h - bleibt drinnen - seit dem geht es aufwärts. Abends ist es immer eher schlechter, morgens besser. Sie bekommt mindestens 5 x am Tag Futter, Schonkost in kleinen Portionen. Wasser auch nur rationiert, nicht mehr als max. 1/4 l auf einmal.
Gestern abend hatte sie den ersten normalen Kotabsatz.
Was mir noch Sorgen macht, sie hat sehr viel Flüssigkeit im Bauch, es gluckert, wenn sie läuft.
Ihr Kreislauf war vor, während und nach der OP immer stabil - das hat sehr geholfen. Und sie hat kein richtiges Fieber bekommen, das Maximum war 39 °C, jetzt 38,2°C.
Wenn ich nicht zuhause gewesen wäre, wäre Betelgueze jetzt tot. Und nicht nur das, die Schmerzen bei sowas müssen ganz arg sein, ich mag es mir gar nicht vorstellen, was da alles abläuft, wenn ein Hund alleine zuhause ist, während er eine Magendrehung erleidet.