Longiertraining

Wieder so ein Wissenschaftler, der mit dem Nichtwissen der Leut gute Kohle macht (der Typ verlangt ja horrende Preise!). Rettungshunde dürfen das nicht machen, weil sonst die zu enge Bindung zum HF die Konzentration beeinträchtigt? Häää?
Gefahr der Erschöpfung ist gegeben, weil der Hund dann dauernd im Kreis rennen muß...no na.

Ist mir suspekt, es geht einfacher auch ;)

lg
Karin
 
Zuletzt bearbeitet:
Es geht glaublich hauptsächlich darum, dass der Hund auf die Distanz gearbeitet werden kann. "Mein Raum/dein Raum" - Denken halt.
Nein, es geht in erster Linie darum, die soziale Bindung zu fördern. Die Lenkbarkeit auf Distanz bekommt man sozusagen gratis dazu. ;)

@ Karin: Baumann ist zwar Buchautor, aber sicher kein theoretischer Wissenschaftler. Er kommt zu 100 Prozent aus der praktischen Ecke. ;)

Thomas Baumann, ehemaliger Leiter der Diensthundeschule des Landes Sachsen, ehemaliger Polizei- und Diensthundespezialist bei INTERPOL, Hundesachverständiger und erfolgreicher Sachbuchautor. Baumann koordiniert bei Berlin in seinem Hundezentrum ein Trainer Team und leitet die neugegründete Dogworld. Der Schwerpunkt seiner Aktivitäten umfaßt neben der Problemhund-Therapie bei Familienhunden, die Dienst- und Spürhundausbildung sowie die Schulung und Fortbildung von Trainern und Verhaltensberatern.

LG, Andy
 
Man longiert ohne Leine.. allerdings finde ich das *ich stoße dich weg, damit du lieber zu mir kommst*-Theorie ziemlich abartig.

Grüßle
Günni
 
Man longiert ohne Leine.. allerdings finde ich das *ich stoße dich weg, damit du lieber zu mir kommst*-Theorie ziemlich abartig.

Grüßle
Günni


Obwohl ich kein freund dieser Theorie bin, frage ich mich was an einem physikalischen Faktum abartig ist. ;)

Druck erzeugt Gegendruck - Zug erzeugt Gegendruck etc. = Ablehnung der Befriedigung von Gelüsten erzeugt wenn richtig ausgeführt Anbiederung zum Ressourceninhaber etc.

Georg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ei bitte Georg.. häng dich nicht an jedem einzelnen Wort auf.

Ich finde es aus menschlicher Sicht her nicht so gut, sich dieses Faktums zu bedienen, um den Hund an sich zu binden.

Meiner bescheidenen Meinung nach ist das der falsche Weg.

Besser formuliert jetzt?
 
Ich hab alle drei Bücher vom Baumann gelesen und auch seine anderen Veröffentlichungen. Da gibt es nichts Abartiges. MB ist (bis auf ganz wenige Ausnahmen) gegen die Anwendung von Starkzwang und arbeitet vor allem mit Motivation.

Der Mann kommt aus dem Polizeihundewesen und hat auch mit ganz guten Leistungen an Schutzturnieren teilgenommen, hat dadurch naturgemäß einen etwas anderen Zugang zum Hundetraining.

Er ist sicher auch ein geschickter Verknüpfer von eigenen und fremden Ideen/Arbeitsweisen (und vermarktet das auch dementsprechend), aber sollte ein guter Trainer nicht gerade das tun? Viele Methoden kennen, damit er möglichst für jeden Hund den richtigen Weg finden kann, indem er diese variiert und kombiniert?

Er beschreibt das Longieren als eine Methode, die "Bindung" zu fördern und nicht als die einzig Wahre. Da ich zum Thema Bindung sowieso eine etwas andere Ansicht vertrete, würde ich es als Arbeit zur Förderung der Aufmerksamkeit und Konzentration auf den HF bezeichnen. :)

LG, Andy
 
@ Karin: Baumann ist zwar Buchautor, aber sicher kein theoretischer Wissenschaftler. Er kommt zu 100 Prozent aus der praktischen Ecke. ;)

LG, Andy

Hi Andy:

ich wußte es doch :D - ich wollte Wissenschaftler schon mit "" schreiben ;)

Ich hab mir das durchgelesen, kann mich aber auch mit einigen Gedankengängen nicht anfreunden.
Beim Hüten gibts da eine ähnliche Übung - den Kreis um stehende Schafe herum (bei denen auch ich stehe), mit besagten Richtungswechseln und "down"-Kommandos - hat aber einen anderen Sinn ;)

Sicher, es ist wieder mal eine Methode, bin aber der Meinung, daß es wesentlich einfachere gibt, um Bindung und Aufmerksamkeit zu fördern.

lg
Karin
 
Hi und guten Morgen!

Ok, ich geb zu, vom Baumann hab ich noch kein Buch gelesen, werde das aber nachholen!!

Ich hab mir den Artikel jetzt zum dritten Mal durchgelesen und hab trotzdem meine Zweifel.

Hier gehts hauptsächlich um die soziale Bindung. Und daß - wenn ich den Hund von mir "wegschiebe" - er den verstärkten Drang hat, zu mir zurück zu kommen, ist auch klar. Nur....da muß schon Bindung vorhanden sein, sonst hätte er diesen Drang nicht.

Er empfiehlt dieses Training für Hunde, die ihren Besitzer "ignorieren", die beim Spazierengehen eigene Wege gehen oder für die Kommandos des HF "Luft" sind. Wenn dem Hund aber der HF ziemlich egal ist, dann wird er auch problemlos außerhalb des Kreises bleiben und (an der Schleppleine) lieber schnüffeln gehen oder die Umgebung erkunden.
Worin liegt dann der Vorteil?

Und er rät vom Longiertraining für RH-Hunde ab, weil eine intensive soziale Bindung die Konzentration beeinträchtigen kann. :eek:
Das kann ich mir allerdings nicht vorstellen, weil ich eine RH-Hündin kenne, die eine super Bindung zu ihrer HFin hat und super arbeitet, die war schon im Iran im Einsatz. Es sind ja nicht alle Hunde "Kleber".

Also, entweder hab ich einen Denkfehler drin oder ich bin zu blöd, um das zu kapieren.
@ Georg und Andy: bitte um "Denkhilfe" ;)

lg
Karin
 
Hier gehts hauptsächlich um die soziale Bindung. Und daß - wenn ich den Hund von mir "wegschiebe" - er den verstärkten Drang hat, zu mir zurück zu kommen, ist auch klar. Nur....da muß schon Bindung vorhanden sein, sonst hätte er diesen Drang nicht.

Er empfiehlt dieses Training für Hunde, die ihren Besitzer "ignorieren", die beim Spazierengehen eigene Wege gehen oder für die Kommandos des HF "Luft" sind. Wenn dem Hund aber der HF ziemlich egal ist, dann wird er auch problemlos außerhalb des Kreises bleiben und (an der Schleppleine) lieber schnüffeln gehen oder die Umgebung erkunden.
Worin liegt dann der Vorteil?

hi karin,

obwohl ich die methode auch nur vom hören sagen und vom artikel kenne, hätt ich das so verstanden: hund geht z.b. beim spazieren gehen seine eigenen wege, entscheidet selbst, wo er hin will und was er tun will. im training dann verlangt HF, dass hund außerhalb des kreises bleibt. der effekt "das verbotene wird interessant" tritt ein - wohl zu beginn auch weil sonst grad nichts aufregendes für hund zu untersuchen wäre. so wird dem hund eine möglichkeit, für die er sich sonst frei entscheiden könnte, verwehrt - obwohl noch eine vielzahl anderer möglichkeiten offen wären. so nach dem motto, 10 möglichkeiten hat der hund, ich will nun nicht, dass er eine bestimmte davon wählt (der wohl übliche trainingsweg), sondern verbiete eine der 10 möglichkeiten. genau die wird dann für den hund zum zentrum seines interesses. .... hinzu kommt wahrscheinlich noch der effekt, dass interaktion und kommunikation zw. hund und HF stattfindet (die vielleicht sonst selten ist). ... aber vielleicht sind die gedanken auch nur ein netter versuch und der clou liegt ganz wo anders ;)

ich find diese methode auch eher kompliziert gedacht für etwas, was man (wie schon gesagt wurde) auch anders haben könnte. aber vielleicht täusch ich mich, und man muss es nur mal in natura sehen. (bin schon gespannt auf das seminar im april.)

lg rübe
 
hi karin,

obwohl ich die methode auch nur vom hören sagen und vom artikel kenne, hätt ich das so verstanden: hund geht z.b. beim spazieren gehen seine eigenen wege, entscheidet selbst, wo er hin will und was er tun will. im training dann verlangt HF, dass hund außerhalb des kreises bleibt. der effekt "das verbotene wird interessant" tritt ein - wohl zu beginn auch weil sonst grad nichts aufregendes für hund zu untersuchen wäre. so wird dem hund eine möglichkeit, für die er sich sonst frei entscheiden könnte, verwehrt - obwohl noch eine vielzahl anderer möglichkeiten offen wären. so nach dem motto, 10 möglichkeiten hat der hund, ich will nun nicht, dass er eine bestimmte davon wählt (der wohl übliche trainingsweg), sondern verbiete eine der 10 möglichkeiten. genau die wird dann für den hund zum zentrum seines interesses. .... hinzu kommt wahrscheinlich noch der effekt, dass interaktion und kommunikation zw. hund und HF stattfindet (die vielleicht sonst selten ist). ... aber vielleicht sind die gedanken auch nur ein netter versuch und der clou liegt ganz wo anders ;)

ich find diese methode auch eher kompliziert gedacht für etwas, was man (wie schon gesagt wurde) auch anders haben könnte. aber vielleicht täusch ich mich, und man muss es nur mal in natura sehen. (bin schon gespannt auf das seminar im april.)

lg rübe


Huhu Nina!

Das mit dem Verbieten ist so eine Sache, wenn der Hund überhaupt keine Ambitionen zeigt, zu mir in den Kreis zu kommen, weil ... ja weil es ihn nicht interessiert (weil keine Bindung da ist) , dann pufft das Verbot ins Leere.

Andererseits werde ich einem Hund, der unbedingt zu mir kommen will, das nicht verbieten. Warum auch - bin ja froh, wenn es so ist.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob der Hund versteht, wenn HF immer positiv reagiert, wenn der Hund bei ihm ist oder kommt und plötzlich wird er nachdrücklich daran gehindert.

Da find ich den tieferen Sinn nicht.

P.S: Du machst das Baumann-Seminar mit?

lg
Karin
 
Zuletzt bearbeitet:

huhu karin :D

Das mit dem Verbieten ist so eine Sache, wenn der Hund überhaupt keine Ambitionen zeigt, zu mir in den Kreis zu kommen, weil ... ja weil es ihn nicht interessiert (weil keine Bindung da ist) , dann pufft das Verbot ins Leere.

deswegen denk ich, dass 1. keine große ablenkung rundum sein darf, und 2. der HF vielleicht durch futter oder so interessant gemacht wird. ... aber das ist jetzt schon geraten.

Andererseits werde ich einem Hund, der unbedingt zu mir kommen will, das nicht verbieten. Warum auch - bin ja froh, wenn es so ist.
Außerdem bin ich mir nicht sicher, ob der Hund versteht, wenn HF immer positiv reagiert, wenn der Hund bei ihm ist oder kommt und plötzlich wird er nachdrücklich daran gehindert.

das find ich eben auch ein bissl schwierig. denn z.b. einem sensiblen hund das herkommen "zu verbieten" (denn das ist es schließlich, auch wenn man es positiv belegt) würd ich nicht machen. wegschicken find ich nicht problematisch, aber nicht zurückkommen dürfen schon. aber da ist die grenze wahrscheinlich fließend.

aber die methode ist ja auch für hunde mit schlechter bindung gedacht. sprich, für die ist das "wegbleiben" ja wieder kein problem. in solchen fällen kann ich mir das also schon vorstellen.

P.S: Du machst das Baumann-Seminar mit? Wo ist das?

organisiert von pro hund, findet in weistrach (nähe steyr) statt.

lg rübe/nina
 
organisiert von pro hund, findet in weistrach (nähe steyr) statt.

lg rübe/nina

Hi Nina!

Dankefür die Info, ich dachte, irgendwo in der Nähe von Wien :(

Aaaaaber, hab mir heute am Vormittag ein Baumann-Buch ausgeborgt und werd das am WE schmökern! Vielleicht bringt das "Licht ins Dunkel" :D

lg
Karin
 
Diese Methode ist doch recht ortsfest aufgebaut. D.h. auf irgendeiner Wiese/Hundeplatz/Privatgrundstück wird dieser Kreis aufgebaut und dort wird dann auch trainiert.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob das dann wirklich überall funktioniert.
Im Alltag würde das so ausschauen, dass ich mit meinem Hund jeden Tag am Ort A spazierengehe, er ist dort unaufmerksam, beachtet mich nicht, weil alles andere ja soviel interessanter ist.
1-2x pro Woche setze ich mich ins Auto und fahre mit ihm zum Ort B, einer Hundeschule, die dieses Training anbietet. Dort lernt er dann sich nach seinem HF zu richten, aufmerksam zu sein und die Distanzkontrolle.

Hunde lernen doch sehr ortsbezogen. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass das Üben nur an einem Ort (mal schnell zu Hause üben ist ja doch recht schwierig) automatisch auf alle anderen Orte übergreift. Umsonst gibts ja nicht das Problem, dass viele Hunde am Hundeplatz top folgen und im Alltag eher weniger (oder auch umgekehrt ;) ).

Wo liegt hier mein Denkfehler (denn offensichtlich funktioniert diese Methode ja)?
 
Wo liegt hier mein Denkfehler (denn offensichtlich funktioniert diese Methode ja)?

Ich glaube, da Prinzip funktioniert einfach so: Wenn Du willst, dass Dein Hund Dir Aufmerksamkeit schenkt, musst Du ihm Deine Aufmerksamkeit entziehen. Dazu braucht es keinen Longierkreis oder sonstige Wundermittel. Einen super aufmerksamen Hund bekommt man immer dann, wenn man ihn eine Zeitlang links liegen lässt.

lg
Gerda
 
Baumann ist erste Sahne. Seine Preise sind horrend, aber dafür ist er und seine Erfolge authentisch.
Bei einem ernsten Prob wäre er meine erste Adresse.
Auch sein Lakoko. Baumann ist sicherlich kein Fake. Er weiß, was er tut.
 
Ich glaube, da Prinzip funktioniert einfach so: Wenn Du willst, dass Dein Hund Dir Aufmerksamkeit schenkt, musst Du ihm Deine Aufmerksamkeit entziehen. Dazu braucht es keinen Longierkreis oder sonstige Wundermittel. Einen super aufmerksamen Hund bekommt man immer dann, wenn man ihn eine Zeitlang links liegen lässt.

lg
Gerda
Nope, auch nicht immer. Kommt auf den Hundetyp an. Manche Herdenschutzhunde oder Hunde aus dem Süden kannst du endlos links liegen lassen. Die gehen ihre Wege und gut ist. Sind höchstens froh, wenn du sie nicht belästigst. Links liegen lassen und fordern ist da erfolgversprechender.
 
Nope, auch nicht immer. Kommt auf den Hundetyp an. Manche Herdenschutzhunde oder Hunde aus dem Süden kannst du endlos links liegen lassen. Die gehen ihre Wege und gut ist. Sind höchstens froh, wenn du sie nicht belästigst. Links liegen lassen und fordern ist da erfolgversprechender.

Stimmt sicher - kommt ganz auf die Hundepersönlichkeit an. Es ist meistens eine schwierige Gratwanderung. Wenn man aber sieht, wie manche Hundebesitzer ihren Hund permanent "gängeln", dann ist es nicht verwunderlich, dass der Hund seinen Menschen ignoriert.

lg
Gerda
 
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