Leute anbellen, haare aufstellen - Frage

Goldibub

Anfänger Knochen
Liebe Wuffler,

habe mal eine Frage und zwar mein junger Goldirüde hat in den letzten paar Monaten so eine komische Eigenart entwickelt bei mir und meinem Verlobten.

Er bellt Leute an und stellt die Nackenhaare auf und zwar macht er das nicht bei jedem Mensch sondern nur bei Leuten die sich denke ich mal seiner Meinung nach "komisch" verhalten.

Müllmänner die die Misttonnen holen, ist ihm suspekt, da bleibt er stehen (egal wo die sind) stellt seine Haare auf und bellt so ein tiefes brummeliges Bellen.

Oder Bauarbeiten die auf der Straße was handerwerkln

Männer die auf mich zulaufen, heute zb: ich stehe etwas daneben (vor einem großen Tor und warte auf meinen Verlobten, es regnet sehr stark, ein Mann läuft auf uns (mich und meinen Hund zu, da es eben stark regnet) wieder stellt er die Haare auf und bellt.

Oder ich gehe mit ihm spazieren, ein mann steht vor dem zigarettenautomaten kramt herum, sieht mich kommen, geht auf mich (da beginnt er schon zu bellen...) und fragt ob ich eine Bankomatkarte zum Leihen habe.

Leute die ihn längere Zeit ansehen und irgendwie Hände ausgestreckt auf ihn zugehen um ihn zu streicheln (auch nur bei Männern)

Das sind alles nur paar Beispiele, er macht das nicht bei allen Leuten aber zu 98 Prozent bellt er Männer an, die irgendwas tun.

Normale Spaziergänger oder Kinder, Kinderwagen etc. interessiert ihn alles nicht, bellt er nicht.

Ein Bekannter meint das er mich irgendwie vor Männern beschützen will, aber ich denke das ein Hund bestimmt nicht so was tut...


Warum tut er das?

Wie kann ich verhindern das er das tut?

Warum macht er es eigentlich nur bei Männern?

LG
 
Weil ich vorher gerade den Thread souveräne Führung gelesen habe, kann es sein (hab leider schon schlechte erfahrungen mit männer gemacht, da hatte ich noch keinen hund) bzgl. alleine auf der straße gehen männer schauen mir nach pfeifen, männer versuchen mich anzuflirten etc. (hatte schon einen der mich bis nach hause verfolgen wollte, weil ich mit ihm kein eis essen wollte^^)

Kann es sein das ich meine unbewussten Gefühle auf meinen Hund übertrage?

Aber das hätte zB. nichts mit den Müllmännern oder rennenden Männern zu tun....

Hmmmm...:confused:
 
Kann es sein das ich meine unbewussten Gefühle auf meinen Hund übertrage?

das kann gut sein. sobald du (auch unbewusst) einen Funken Unsicherheit ausstrahlst, nimmt der Hund das gern auf. vielleicht verhältst du dich auch ein klein bisschen anders, wenn Männer auf dich zukommen. das muss dir selber gar nicht auffallen. aber dem Hund. beobachte dich mal selber in solchen Situationen, vielleicht fällt dir was auf. also ich denke, dass es eher "dein Problem" ist, weniger das deines Hundes.
 
woher kommt denn dein hund? was weisst du über seine vorgeschichte? kann es sein, dass er schlechte erfahrungen mit männern gemacht hat?

meiner bellt ja leider immer noch so manche menschen (vor allem männer) auch noch nach 3 jahren an - allerdings kommt tequila auch aus einer tötungsstation und hatte bestimmt keine guten erfahrungen mit männern gemacht (schrotkugeln im körper).

versuche deinen hund abzulenken, bevor er männer verbellt, am leichtesten geht das mit leckerlies - alles gute! :)
 
Angelika, ich glaub, so gut wie jeder Hund hat so seine "Favorites", die ihm suspekt sind und die dann verbellt werden. :D Ben mag zB keine Menschen und Gegenstände, die fad in der Gegend rumstehen/rumhängen/rumliegen. heute hängt da doch glatt eine Jacke an einer Tür! die wird dann von weitem abgecheckt, ob das eh nicht plötzlich zu Godzilla mutiert. :eek::D
 
Angelika, ich glaub, so gut wie jeder Hund hat so seine "Favorites", die ihm suspekt sind und die dann verbellt werden. :D Ben mag zB keine Menschen und Gegenstände, die fad in der Gegend rumstehen/rumhängen/rumliegen. heute hängt da doch glatt eine Jacke an einer Tür! die wird dann von weitem abgecheckt, ob das eh nicht plötzlich zu Godzilla mutiert. :eek::D

da hast du recht!

tequila hat gestern ganz böse eine kleine sonne aus ton verbellt, die an einem ast hin- und her gebaumelt ist :eek::D

aber menschen verbellen ist halt schon oft mühsam, manche reagieren darauf ziemlich sauer :o daher gibts auch nur bei uns am feld freilauf, wo ich mit radarblick menschen schon von weitem erspähen kann.
 
von Goldibub:alleine auf der straße gehen männer schauen mir nach pfeifen, männer versuchen mich anzuflirten etc.

Oh Mann diese männer ,echt schlimm :p

Unsere Hündin mag auch nicht so wirklich größerer männer ,da kommt schon mal ein knurren und ein Beller :mad: möglich das sie mit größeren männer schlechte erfahrung gemacht hat . Naja da hilt nur Souveräne führung (siehe TH souveräne führung xd)

Mich hat aber meine Hündin voll lieb und knurrt mich net an =) ausser ich nehme ihren lieblngspatz (sofa) in anspruch xd da muss sie aber durch meine kleine böse :D:D

LG Chris :):)
 
Wie soll ich ihm genau das abgewöhnen zu bellen ich mein bei allen bellt er ja nicht, aber wie genau handel ich in dem Moment indem er bellt und er aber nicht bellen soll? :D
 
Du solltest herausfinden bei welchen er immer bellt ,und im vorfeld wenn so eine person kommt versuchen ihn abzulencken . Wenn er sich ablenken lässt und er sich auf dich konzentriert dann lobe ihn :) Mach bei solchen personen die er anbellt einen kleinen bogen ,und wenn er nicht bellt lob ihn und gib ihm ein Leckerlie :) Dann versuch den bogen enger zu gehen bei solchen personen ,und bellt er nicht lob ihn wieder und ein leckerlie . Sei ruhig und konsequent ,vermittle ihm das dieses verhalten unerwünscht ist ! Versuch selber immer ruhig zu bleiben und bleib cool ,fang nicht an selber zu flippen denn das merken die Wuffis :) Bei mir hat geholfen das ich selber herr der lage war und ruhig und cool ,denn wenn du anfängst lauter zu werden ,merken die das und werden noch lauter und steigern sich rein :mad: Sollte er sich richtig reingesteigert haben ,lass weitergehen ohne viel zu Quaseln :cool:

LG Chris :)
 
ohjaaa genau dieses problem haben wir jetzt mal hinter uns :-)

meist ist es ja die reaktion der hunde, hei bevor du mir was tust, belle und knurre ich mal, dass du dich auch gleich auskennst :D

mein letzter fall, mein dobermann, aus schlechter haltung, panische angst vor menschen, mir gegenüber blindes vertrauen (nach viel zeit an training und aufbauarbeit), aber auch einen natürlichen schutzinstinkt, das alles im kombination, ergab ein "vorgehen", d.h. ein "stellen" (gekläffe, hinspringen) bei menschen, die ihm suspekt waren, hauptsächlich männer, aber auch plötzlich auftauchende menschen, wie z.b. jogger, wenn wir im wald spazieren gegangen sind.

der erste punkt des trainings bestand darin, dass er lernte, sofort auf mein kommando zurückzukommen. also jederzeit abrufbereit, wenn sich ein spaziergänger, jogger, walker, radfahrer etc. aber auch ein hund näherte. dann nahm ich meinen dobi an die leine, und vermittelte ihm einfach, dass da keine gefahr von diesem menschen ausging. also, bereits wenn sich dieser mensch näherte, bereits da kamen von mir die signale. verbale signale, also bei uns war es ein: ist schon gut, alles ok, dann kam der blick des dobis, ich nickte und für ihn war es dann ok und wir gingen ganz normal an dieser ev. "gefahr" vorbei, ohne an der leine zu ziehen, ohne gekläffe oder geknurre.

das klingt jetzt so leicht und easy :D und ich sage jetzt, nein es war nicht leicht und easy! denn das war beinharte arbeit mit dem hund! vertrauensaufbau und gehorsam, viel zeit und arbeit, aber es funktioniert!

ich persönlich halte absolut nichts davon, den hund in solchen situationen mit leckerlis etc. abzulenken, denn dann ist es mit sicherheit mal soweit, dass ich mit einem rucksack voll leckerlis spazieren gehen kann :-( wenn ich so einen kandidaten in meinem rudel habe, lernt der hund immer mit solchen situationen umzugehen. ich kann nicht die ganze zeit ab- und umlenken, so wird der hund nie lernen :-(

ich vergleiche das gerne mit meinem persönlichen erfahrungen. ich blieb als kind mal in einem lift stecken und hatte panische angst, ich betrat jahrelang keinen aufzug mehr :-( bis zu dem tag, wo ich mir sagte, hei entweder machst jetzt was, oder zu läufst bis zu deiner pension die ganzen treppen, und die häuser werden immer höher :D. also begann ich mit "meinem" training, schön langsam, schritt für schritt und ich kann gar nicht zählen, wie oft ich den lift bevor die türen zugingen, wieder fluchtartig verließ :-( aber ich schaffte es, nach einiger zeit und training :D und natürlich belohnte ich mich dann selber, aber erst dann, als ich die übung absolviert hatte!! also wenn mich da einer irgendwie abgelenkt hätte, hätte das absolut nichts gebracht, ja für sekunden, aber dann wäre meine angst wieder dagewesen. also ich versuchte mit dieser situation umgehen zu lernen.

und so mache ich es mit hunden, in so einer situation. und natürlich mache ich so ein training nicht auf teufel komm raus, mit viel geduld und einfühlungsvermögen, aber dann doch auch mit grenzen. denn in dem augenblick, wenn der hund mir so ein verhalten zeigt, kommt von mir ein sehr deutliches signal, hei das möchte ich nicht, du brauchst mich nicht beschützen (so wie es bei meinem dobi war), und ich toleriere dein verhalten absolut nicht. denn gerade bei einem hund, so wie es mein dobi ist, hat er nicht nach vorne zu gehen! aus welchen gründen auch immer, auch wenn aus es unsicherheit ist. also war das nächste training ein abbruchssignal, ein zeichen, dass ich meinem hund vermitteln konnte, hei das will ich nicht. und ganz ganz wichtig ist das richtige timing! nicht erst dann, wenn der hunde schon alle haare aufgestellt hat, knurrt und in der leine hängt, nein schon in dem augenblick, wenn die "gefahr" in sichtweite kommt. also sehr sehr anstrengend z.t. für mich, da ich immer vorausschauend mit meinem dobi spazierenging. also ich ging mit ihm, sah "gefahr", rückruf und an der "gefahr" vorübergehen. und je näher diese kam, desto eindrücklicher kamem meine signale. bei meinem dobi, war es am ende nur mehr ein leichtes anstubsen am hinterteil mit dem zeigefinger, das für ihn dieses signal "ruhe" war. anstupsen, blick zu mir, meine rückantwort und gut war es.

aber das bedeutet mit sicherheit arbeit, an einem selber (versuchen die eigene unsicherheit bei solchen begegnungen abzulegen) aber auch mit dem hund, dem hund vermitteln zu können, hei ich bin ja da, es passiert dir nichts. aber auch die souveränität dem hund vermitteln zu können, ich akzeptiere dein verhalten nicht.

und das ohne druck und gewalt!!! denn nur so lernt mein hund, dass er sich auf mich verlassen kann und er mir vertrauen kann. in diesem fall hat dominanz und härte absolut keinen platz für mich!!! aber auch ein ewiges ablenken ist kein thema für mich. eine kombination aus vertrauen und souveränität, das ist das geheimrezept, der hund wird sicherer und ich sehe es jeden tag bei meinem dobi, heute nach 1 jahr, er schaut mich an, ich brauche nur mehr nicken und er weiß, dass keine gefahr besteht. heute läuft er ohne irgendwelche bedenken, an jogger, radfahrer etc. vorbei. heute lässt er jede fremde person in mein haus, wenn ich ihm sage, der ist ok. aber auch, weil er gelernt hat, dass ich ein unnötiges gebelle und geknurre einfach nicht toleriere.
 
Schon mal an eine Fremdelphase gedacht? Es könnte nämlich eine sein!

Oder das direkte auf euch zgehen, das mögen Hunde überhaupt nicht, das ist unter Hunden absolut unhöflich, weil es eine Bedrohung ist.
 
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