Brauchen Hamster ein Laufrad?
Tierarzt med. vet. Roman Camen
Über dieses Thema wurde erst kürzlich an der Universität Bern eine Forschungsarbeit veröffentlicht. Das Ergebnis dieser Arbeit zeigte, dass die Laufräder den Hamstern nicht schaden und auch
keine Sucht verursachen. Weiter erkannten die Forscher, dass
Stereotypien, wie zum Beispiel Käfignagen, bei Hamstern
mit Laufrad deutlich geringer ausgeprägt waren als bei solchen ohne Laufrad.
Hamster sind im Gegensatz zu Mäusen und Ratten ausgesprochen schlechte Kletterer. Dies zwingt sie in der freien Natur dazu, grosse Strecken zurückzulegen, um Partner oder Futter zu finden. Hamster in einer Käfighaltung haben niemals den Auslauf, den sie von Natur aus bräuchten. Insofern macht es sicher Sinn, die Tiere mit solch einem Spielzeug zu beglücken. Ein Laufrad darf aber niemals ein Freipass sein, den Käfig sonst karg einzurichten. Hamster brauchen Höhlen, Töpfchen, Buddelkisten und ähnliches.
Wichtig ist aber die richtige Wahl des Laufrades. Ist zum Beispiel die Lauffläche aus Gitterstäben, kann es zu Verletzungen kommen, befindet sich an einer Seite ein Ständer, tritt ein Schereneffekt ein, an dem sich der Hamster ebenfalls verletzen kann. Ist das Laufrad zu klein, besteht die Gefahr von Wirbelsäulenverkrümmungen. Aber aufgepasst, ein verkrümmter Rücken beim Hamster muss nicht zwingend dem Laufrad zugeordnet werden. Dieses Symptom beobachtet man auch bei Kalziummangel, bei Rückenschmerzen, oder es kann auch eine simple Alterserscheinung sein.
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