Moin,
das Problem bei solchen Foren und unter Hundehaltern ist, dass jeder so seine eigenen Erfahrungen gemacht hat und das das bei den verschiedenen Hunderassen wohl sehr unterschiedlich aussieht.
Warum siehst du Ausstellungen so negativ? Einem wesensfesten Hund machen sie überhaupt nichts. Und nicht wesensfeste haben in der Zucht sowieso nichts verloren.
Weil sich mir der Sinn nicht erschließt, mehrmals zu so etwas zu gehen. Das bringt für den Hund nichts mehr.
Gegenfrage: warum soll ich einen Hund jagdlich ausbilden, wenn ich ihn das Erlernte nicht in der Praxis ausüben lassen kann, d.h. wenn ich nicht hauptberuflich Jäger oder Förster bin.
Ich geh jetzt mal von Retrievern aus: Sollst Du gar nicht. Es ist für die Hunde zwar toll, weil so ihre Anlagen optimal gefördert werden, aber Ersatzbeschäftigung wie z.B. Dummy sind voll ausreichend. Auch damit erreicht man die Zuchtzulassung für Standardzucht.
Kommen eure Hunde aus den Arbeitslinien wirklich ausschließlich in Jägerhand? Wird wirklich mit allen gearbeitet? Dann ist es super.
Nein. Vielleicht 10-20% kommen in Jägerhand. Mit vielleicht 40% wird jagdlich gearbeitet/trainiert.
Mit ca. 90 % wird gearbeitet, wenn man Dummy einrechnet.
Noch bedenklicher ist es in der jagdlichen Leistungszucht mit der Auswahl der Zuchtpartner. Da will man nur in den eigenen Leistungslinien bleiben, der Genpool ist schon verdammt klein, aber man würde sich eher beißen, als vielleicht einmal einen Zuchtpartner aus den Showlinien zu wählen.
Das ist bei jagdlicher Leistungszucht noch kein Problem. Beide Hunde können ja aus Standardzucht kommen. Generationenübergreifend wird es erst bei spezieller jagdlicher Leistungszucht.
Probleme gibt es da allerdings derzeit bei uns noch nicht, weil mit Arbeitslinien aus dem Ausland doch immer mal wieder was reinkommt. Aber ein guter Züchter schaut natürlich schon, dass er keinen hohen Inzuchtfaktor hat.
Ich sehe das Problem bei Flats eher im Entstehen der Showlinien. Es waren reine Arbeitshunde und jetzt entsteht insbesondere im Süden ein Showwesen. Das verkleinert natürlich den Pool. Insbesondere bei einer doch noch relativ seltenen Rasse.
Wer wert auf Arbeitshunde legt, braucht Hunde, die auch arbeiten können. Wenn der Halter seine Zeit auf Shows verbringt, happert es halt oft daran. Dafür können die Hunde nichts.
Und Arbeit liegt den Hunden. Ob das bei Shows so ist, wage ich zu bezweifeln. Mir ist lieber, wenn ein Hund seine Wesensfestigkeit draußen in der Natur zeigt als in einer Halle auf dem Laufsteg.
Und noch mal: Was ist denn der Sinn, mehrmals aufs Shows zu gehen? Es bleibt doch der selbe Hund vom Äußeren her.
Tschüss
Ned