'n Aamd
Eigentlich isses längst kein Thema mehr: Touya, mein 11 Monate alter Akita, ist immer und überall im Mittelpunkt... Anfangs konnt ich das noch verstehen, da war er ein plumper kleiner wolliger Welpe mit Schlappohren, Riesenpfoten und MIAUTE.
Aber inzwischen ist er 61cm hoch, 28 Kilo schwer, trägt ein schwarzes Nietenhalsband (zum ABSCHRECKEN von Groupies... umsonst) und viele kreischen: "EIN WOLF!!". Ich wart noch sehnsüchtig auf ne Anzeige wegen illegaler Haltung eines Wolfes... oder, wie jemand schonmal keuchte, einer Hyäne. Das Schlimmste: die Leute meinen das ernst.
Und immernoch Groupies. In Mechelen gibt's sich allmählich, weil ihn da langsam alle kennen. Aber Brüssel ist kein Kabuffkaff wie Mechelen, sondern die Hauptstadt Europas... und da begegnet einem immer wieder jemand, der "noch nie so einen (schönen, hinreißenden, etc.) Hund gesehen" hat. Teils verpass ich meinen Zug wegen solchen Groupies.
Aber heute war es wirklich der Hammer Und irgendwie fand ich das so süß, dass ichs erzählen will.
Ich fuhr mit ihm nach Brüssel, um meinen monatlichen Manga- und Nudeln (chinesische Instantnudeln, in 3 Minuten fertig, 25 Cent pro Portion, machen nicht dick - ich ess kaum was anderes...) Einkauf zu machen. Erst wollte ich Touya daheim lassen, aber dann fiel mir ein, dass Tuong vom Mangaladen mir schonmal die Preise auf Inu Yasha-Sachen abrundet, weil Touya auch ein Inu und Tuong ganz begeistert von ihm is. Und ich hab ihn sooooooo gern dabei!
Tja, so kam ich am Brüssler Nordbahnhof an, wollte noch ein paar digitale Fotos am Automaten drucken, denn Mechelen hat sowas nicht
Da stand plötzlich ein Pfadfinderbengel, etwa 8 oder 9, vor mir, schaute mich stur an, und streichelte Touya. Fragte, ob das mein Hund ist, während ich den Automaten bediene. Mit einer Hand auf Touya, fuchtelte er mit der anderen am Automaten rum: ER will aber die Fotos drucken! Und wählte kreuz und quer Fotos aus, die ich dann wieder raussortieren durfte, die Nervensäge
Jedenfalls, während er so fuchtelte, ging ein ca. 7jähriges, entzückendes kleines Mädchen (mit Kleidchen und Strohhut, warum hab ich das nicht fotografiert??) frontal auf Touya zu, und umarmte seinen Kopf und beugte sich drüber, dass von Touya's armer Rübe nix mehr zu sehen war. Da wurde ich skeptisch, denn auch ein kinderlieber Hund kann die Schnauze voll kriegen. Aber nein. Wenn Touya was nicht mag, entkringelt sich sein Schwanz, aber der wedelte nur dämlich vor sich hin
Bald wurde er so von 2 kleinen Rotznasen belagert und ich wusste nicht, ob ich genervt oder amusiert sein sollte. Als die Gruppenleiterin in ihren lächerlichen Shorts ankam, ging das Mädchen, aber Dylan, so hieß der Bengel, wurde bockig und versteckte sich hinter Touya. Zwischen den beiden brach ein stummer Machtkampf los, das konnte ich an ihren Gesichtern sehen. Und mein armer Hund und ich standen in der Schusslinie und waren unschuldig schuldig an der Situation
Da kam noch ein Pfadfinderbengel, etwa 9 oder 10, und drückte Touya den Hintern runter. Damit er halt sein "Sitz" kriegt, hab ich Touya schnell Sitz gesagt, ehe der Hund genervt wird. Und da hielt der Junge ihm die Hand hin und Touya, begeisterter Pfotenbenutzer, gab Pfötchen. Dylan war begeistert! Ignorierte die Alte, die genervt davonstapfte (nicht für lange), und knuddelte Touya mit aller Kraft, Touya fand das supertoll und schon stand er über Dylan und sabberte ihn ab. Und quiekte: "Papatte, papatte!" (Pfötchen, Pfötchen!). Hörte nimmer auf. Dylan: glücklich. Ich: verzweifelt genervt, mein Lächeln sooooo steif:
Irgendwann kam aber der Zug fur die Scouts und Dylan löste sich langsam und widerwillen, von meinem Hund, der nicht auf Wolke 7 schwebte, sondern tanzte. Wenn Touya eines liebt, dann ist das Aufmerksamkeit und so krass wie von Dylan bekam er die von Fremden noch nie.
Und wenn ich eines hasse, dann ist das Aufmerksamkeit von Rotznasen, und so krass wie von Dylan bekam ich die von Fremden noch nie. Aber er war ja arg süß, der Bengel
Im Nachhinein wurde mir klar: eine Begegnung ist, während sie stattfindet, nur eine Situation von vielen. Aber: danach bleibt der eine dem anderen im Gedächtniss, man hat dadurch einen Menschen oder ein Tier dieser Welt mehr kennengelernt, kennt Namen, hat jemanden, von dem man erzählen kann und ist so, wenn auch nur nebensächlich, ins Leben des anderen eingegangen. Man wird sich richtig klar über die Existenz des anderen. Ich meine, ich sitz jetzt hier und rede von einem Jungen, der für mich vorher niht existierte und plötzlich war er da! Ein ätzender kleiner Bengel, aber er stampfte so radikal in meine Aufmerksamkeit und in mein Leben, dass ich ihn einfach wertvoll finden muss! Er sitzt jetzt (naja, mittlerweile wird er pennen) vielleicht in seiner Scoutsgruppe oder Familie und erzählt von Touya und mir, so wie ich euch und meiner Mutter von ihm. Dieser Gedanke, dass man im Leben des anderen existiert, egal wie klein die Rolle ist, ist einfach schön Die eigene Existenz wird dadurch wichtiger und verbreitet und die Welt wirkt viel lebendiger und persönlicher.
Auch, wenn man das in der Situation selbst nicht weiß und sich wünscht, dass der Bengel schnell abhaut, im Nachhinein war es eine wichtige Situation
Ich überleg jetzt, ob ich mit Touya keine Kinderkrankenhäuser besuchen sollte, wenn Kinder sich so an ihm freuen - er liebt Aufmerksamkeit und alle lieben ihn.
Eigentlich isses längst kein Thema mehr: Touya, mein 11 Monate alter Akita, ist immer und überall im Mittelpunkt... Anfangs konnt ich das noch verstehen, da war er ein plumper kleiner wolliger Welpe mit Schlappohren, Riesenpfoten und MIAUTE.
Aber inzwischen ist er 61cm hoch, 28 Kilo schwer, trägt ein schwarzes Nietenhalsband (zum ABSCHRECKEN von Groupies... umsonst) und viele kreischen: "EIN WOLF!!". Ich wart noch sehnsüchtig auf ne Anzeige wegen illegaler Haltung eines Wolfes... oder, wie jemand schonmal keuchte, einer Hyäne. Das Schlimmste: die Leute meinen das ernst.
Und immernoch Groupies. In Mechelen gibt's sich allmählich, weil ihn da langsam alle kennen. Aber Brüssel ist kein Kabuffkaff wie Mechelen, sondern die Hauptstadt Europas... und da begegnet einem immer wieder jemand, der "noch nie so einen (schönen, hinreißenden, etc.) Hund gesehen" hat. Teils verpass ich meinen Zug wegen solchen Groupies.
Aber heute war es wirklich der Hammer Und irgendwie fand ich das so süß, dass ichs erzählen will.
Ich fuhr mit ihm nach Brüssel, um meinen monatlichen Manga- und Nudeln (chinesische Instantnudeln, in 3 Minuten fertig, 25 Cent pro Portion, machen nicht dick - ich ess kaum was anderes...) Einkauf zu machen. Erst wollte ich Touya daheim lassen, aber dann fiel mir ein, dass Tuong vom Mangaladen mir schonmal die Preise auf Inu Yasha-Sachen abrundet, weil Touya auch ein Inu und Tuong ganz begeistert von ihm is. Und ich hab ihn sooooooo gern dabei!
Tja, so kam ich am Brüssler Nordbahnhof an, wollte noch ein paar digitale Fotos am Automaten drucken, denn Mechelen hat sowas nicht
Da stand plötzlich ein Pfadfinderbengel, etwa 8 oder 9, vor mir, schaute mich stur an, und streichelte Touya. Fragte, ob das mein Hund ist, während ich den Automaten bediene. Mit einer Hand auf Touya, fuchtelte er mit der anderen am Automaten rum: ER will aber die Fotos drucken! Und wählte kreuz und quer Fotos aus, die ich dann wieder raussortieren durfte, die Nervensäge
Jedenfalls, während er so fuchtelte, ging ein ca. 7jähriges, entzückendes kleines Mädchen (mit Kleidchen und Strohhut, warum hab ich das nicht fotografiert??) frontal auf Touya zu, und umarmte seinen Kopf und beugte sich drüber, dass von Touya's armer Rübe nix mehr zu sehen war. Da wurde ich skeptisch, denn auch ein kinderlieber Hund kann die Schnauze voll kriegen. Aber nein. Wenn Touya was nicht mag, entkringelt sich sein Schwanz, aber der wedelte nur dämlich vor sich hin
Bald wurde er so von 2 kleinen Rotznasen belagert und ich wusste nicht, ob ich genervt oder amusiert sein sollte. Als die Gruppenleiterin in ihren lächerlichen Shorts ankam, ging das Mädchen, aber Dylan, so hieß der Bengel, wurde bockig und versteckte sich hinter Touya. Zwischen den beiden brach ein stummer Machtkampf los, das konnte ich an ihren Gesichtern sehen. Und mein armer Hund und ich standen in der Schusslinie und waren unschuldig schuldig an der Situation
Da kam noch ein Pfadfinderbengel, etwa 9 oder 10, und drückte Touya den Hintern runter. Damit er halt sein "Sitz" kriegt, hab ich Touya schnell Sitz gesagt, ehe der Hund genervt wird. Und da hielt der Junge ihm die Hand hin und Touya, begeisterter Pfotenbenutzer, gab Pfötchen. Dylan war begeistert! Ignorierte die Alte, die genervt davonstapfte (nicht für lange), und knuddelte Touya mit aller Kraft, Touya fand das supertoll und schon stand er über Dylan und sabberte ihn ab. Und quiekte: "Papatte, papatte!" (Pfötchen, Pfötchen!). Hörte nimmer auf. Dylan: glücklich. Ich: verzweifelt genervt, mein Lächeln sooooo steif:
Irgendwann kam aber der Zug fur die Scouts und Dylan löste sich langsam und widerwillen, von meinem Hund, der nicht auf Wolke 7 schwebte, sondern tanzte. Wenn Touya eines liebt, dann ist das Aufmerksamkeit und so krass wie von Dylan bekam er die von Fremden noch nie.
Und wenn ich eines hasse, dann ist das Aufmerksamkeit von Rotznasen, und so krass wie von Dylan bekam ich die von Fremden noch nie. Aber er war ja arg süß, der Bengel
Im Nachhinein wurde mir klar: eine Begegnung ist, während sie stattfindet, nur eine Situation von vielen. Aber: danach bleibt der eine dem anderen im Gedächtniss, man hat dadurch einen Menschen oder ein Tier dieser Welt mehr kennengelernt, kennt Namen, hat jemanden, von dem man erzählen kann und ist so, wenn auch nur nebensächlich, ins Leben des anderen eingegangen. Man wird sich richtig klar über die Existenz des anderen. Ich meine, ich sitz jetzt hier und rede von einem Jungen, der für mich vorher niht existierte und plötzlich war er da! Ein ätzender kleiner Bengel, aber er stampfte so radikal in meine Aufmerksamkeit und in mein Leben, dass ich ihn einfach wertvoll finden muss! Er sitzt jetzt (naja, mittlerweile wird er pennen) vielleicht in seiner Scoutsgruppe oder Familie und erzählt von Touya und mir, so wie ich euch und meiner Mutter von ihm. Dieser Gedanke, dass man im Leben des anderen existiert, egal wie klein die Rolle ist, ist einfach schön Die eigene Existenz wird dadurch wichtiger und verbreitet und die Welt wirkt viel lebendiger und persönlicher.
Auch, wenn man das in der Situation selbst nicht weiß und sich wünscht, dass der Bengel schnell abhaut, im Nachhinein war es eine wichtige Situation
Ich überleg jetzt, ob ich mit Touya keine Kinderkrankenhäuser besuchen sollte, wenn Kinder sich so an ihm freuen - er liebt Aufmerksamkeit und alle lieben ihn.