Kläffen beim Spielen auf der Wiese

Herbert/Gaby

Anfänger Knochen
Hallo,

unser Benji (Jack Russel-Dackel-Mix), ca. 1,5 Jahre alt ist ein ganz lieber, der auch schon brav auf die meisten Grundkommandos hört (haben ihn seit ca. 4 Monaten und kannte/konnte vorher nur "Nein").

Unser einziges "Problem" besteht darin, daß er, sobald er mit einem anderen Hund frei laufen kann, anfängt dauernd zu kläffen. Egal, ob der Hund jetzt mit ihm spielt und läuft oder nicht. Das hält kein normales Ohr dauerhaft aus, ich hab schon jedesmal Angst, daß Fensterscheiben deswegen zerspringen. ;)
"Aus" oder "Nein" hilft leider auch nicht, obwohl es in fast jeder anderen Situation von ihm befolgt wird.

Wenn er zu Hause mit unserer Hündin spielt, läuft das Ganze zwar teilweise wild, aber akustisch ruhig und ohne Keiferei ab, nur draußen kläfft er, auch wenn ihm vom Laufen schon die Zunge raushängt...
Auch sonst bellt er so gut wie nie, z. B. wenn es läutet oder er andere Hunde hört...

Wie kann man ihm das abgewöhnen bzw. es zumindest in erträgliche Bahnen lenken? Wer hat Tipps?

lg
Gaby und Herbert
 
Gute Frage, würde mich auch mal interessieren.
Meine Maus bellt beim Spielen auch - allerdings wohl nicht so extrem wie deiner, denn sie macht es nur, wenn der andere nicht mit ihr spielt. Dann bellt sie aber ziemlich ununterbrochen. Auf mein "Schluss" hört sie kurz auf, um dann wieder anzufangen...:rolleyes:
 
Hallo,

habe mittlerweile einen klitzekleinen Fortschritt gemacht. Habe versucht ihm das Kommando "Still" zu vermitteln.

Jedesmal, wenn er es schafft, ein Stückchen zu rennen ohne dabei zu bellen, ruf ich "Still", hockerl mich mit einem Megaleckerli hin und schon kommen beide angerannt und er bekommt ein Leckerli und viel Lob. Wenn er beim Laufen allerdings bellt, hockerl ich mich mit einem Megaleckerli hin und nur Fe (unser zweiter Hund) bekommt ein Leckerli.

Wenn er es überhaupt nicht ohne Bellen hinkriegt, darf nur sie laufen, solange bis er mit dem Bellen aufhört, dann kommt wieder das Kommando Still und dann darf er wieder mitspielen, und alles fängt wieder von vorne an.

Genauso mach ich es, wenn andere Hunde kommen, die er natürlich auch zur Spielaufforderung anbellt (er will nämlich mit allem spielen, was 4 Beine hat). Wir gehen langsam vorbei, Kommando Still und wenn er ruhig bleibt -> Leckerli und viel Lob.

Mittlerweile ist es nun so, daß er zumindest zeitweise beim Spielen nicht kläfft und ich glaub, wir sind auf dem Weg das langsam (sehr langsam:rolleyes: ) in den Griff zu kriegen, aber man ist ja bescheiden und gibt sich auch mit kleinen Erfolgen zufrieden;)

lg
Gaby
 
super, da gratuliere ich!

Toll, dass du da so hartnäckig bist und deinen Weg gefunden hast, ihm das beizubringen :) ;)
 
Kann es sein, dass dein Hund zuviel laufen darf, so dass er entweder in Stress gerät oder ein Jagdverhalten ansetzt? Ich kenne einen Jack Russel, der immer total durchdreht, wenn er mit anderen zu lange auf der Wiese spielen darf. Seine Leute kommen jetzt immer nur ganz kurz und bevor er wieder ausrastet, gehen sie wieder.
 
Hi,
finde es auch toll das du eine Lösung gefunden zu haben scheinst.
Auch unser 9 jähriger Apollo bellt gerne beim spielen, leider verstehen das manche Hunde am Anfang überhaupt nicht oder sogar völlig falsch. Zum Glück hört Apollo sehr gut könnte mir sonst vorstellen das er durch sein spielerisches Gebelle auch schon mal in verbissene Konflikte geraten könnte. Unser Neuzugang, ein 2 jähriger Schäfer-Husky-Mix aus Ungarn hatte in den ersten Tagen auch Probleme mit der Verständigung, zum Glück hat er aber inzwischen den Unterschied verstanden ob Apollo nur spielen oder ihn tatsächlich ermahnen will.
Wünsche dir weiterhin viel Erfolg;)
Es grüßen Apollo und Sisko
 
Wir hatten mit unserem Rüdiger bis vor einiger Zeit ebenso das Problem, daß er auf seiner Hundespielwiese ununterbrochen bellte. Durch einen sehr lieben Freund von uns wurden wir darauf aufmerksam gemacht, daß er eine Art Adrenalinjunky sei:confused: . Er kläfft zu Beginn als Spielaufforderung, die von den anderen Hunden teilweise mißverstanden wird. Anschließend bellt er aus Beleidigung, weil keiner seiner Aufforderung nachkommt. Je mehr er bellt, desto mehr schauckelt er sich damit selbst auf, hat dann sogar Schaum vorm Maul. Dieser Zustand dauerte schon mehrere Wochen an und wir standen dem irgendwie hilflos gegenüber. Bis wir, eben durch unseren Freund, Techniken fanden, dem entgegenzutreten. Einerseits haben wir die Spielwiese gemieden und uns eine Andere gesucht, denn Rüdiger fühlte sich irgendwie schon als King dieser Wiese. Ebenso machten wir im ersten Lebensjahr den Fehler, Ihn dort wirklich immer tun und lassen zu können, was er wollte. Er war es also nicht mehr gewohnt, dort auf Befehle zu gehorchen. Auf der neuen Wiese haben wir dann wieder ganz von vorne begonnen. Mit Leckerli auf jeden, von ihm ausgeführten Befehl. Wir nützten die Umgebung für verschiedenste Übungen. Über Baustämme springen oder unten durchkriechen, usw. Nach wenigen Tagen schon merkten wir eine Veränderung in Rüdigers Verhalten. Er war wesentlich stressfreier und ruhiger unterwegs. Gelegentliches, kurz anhaltendes Bellen kommt vor, aber er ist doch ein Hund, oder? Wir sind irrsinnig froh darüber, noch rechtzeitig erkannt zu haben, was wir nicht richtig machen. Noch mehr freuen wir uns, einen Freund gefunden zu haben, der den Grund des Verhaltens unseres Hundes erkannt hat und uns mit Rat und Tat half. Danke Oli!:D
 
Hallo Daenie,

wir haben das Bellproblem ja nicht nur auf einer Wiese, sondern auf jeder Wiese bzw. sobald er ohne Leine irgendwo laufen kann. Und er bellt ja auch weiter, wenn die anderen Hunde mit ihm spielen, wenn einer mal nicht mit ihm spielt, hört er nach kurzer Zeit und dem Kommando still ja auch auf. Aber wenn er während des Spielens kläfft, schaukelt er sich glaub ich schon selber etwas auf.

Er darf auch nicht alles tun und lassen, so wie es ihm gerade paßt - weder zu Hause noch draußen...

Aber wie gesagt, wir machen mit unserer Methode mittlerweile kleine Fortschritte und ich bin zuversichtlich, daß wir das in ein paar Wochen oder Monaten :o
einigermaßen in den Griff kriegen. Die Hoffnung stirbt zuletzt :D

lg
Gaby
 
Genau, die Hoffnung stirbt zuletzt:D Macht weiter so!
Wir sind auch noch immer dabei, am Bellen zu arbeiten. Sobald er anfängt, lenken wir in mit einer Übung ab. Getrocknete Lunge ist dafür eine tolle Belohnung. zB daran riechen lassen, Hund ablegen. Ein paar Schritte entfernt das Leckerli verstecken, zurückgehen und Suchen schicken! Unser Wuff liebt das, darüber hinaus vergisst er, warum er zuvor gebellt hat. Unser Freund hat auch gemeint, wenn ein Hund sich mit dem Bellen aufschauckelt, wird vermehrt Adrenalin und Cortisol als Stresshormone ausgeschüttet. Adrenalin hat eine kurze Halbwertszeit, was bedeutet, dass es rasch wieder abgebaut wird. Jedoch Cortisol bleibt mehrere Tage im Blut. Dies kann in weiterer Hinsicht auf Dauer ein gesundheitliches Problem darstellen. Darum ist es für mich sehr wichtig, ihn aus "stressigen" Situationen herauszuholen. Ebenso werfen wir kaum noch Stockerl oder Ball, dies sind für unseren Hund zwar tolle Spiele, die er heiß liebt, aber ihn auch aufregen. Wenn er wieder mal ganz brav ist, kriegt er das Stockerl 2-3mal geworfen, danach wird es wieder weggepackt. Er findet zwar wieder ein neues, dass er einem dann in die Hand zu legen versucht, wird aber leider (armer Wuffi:o ) ignoriert. Das akzeptiert er mittlerweile ganz brav. Ein "Nein" bekommt er von mir nur noch selten zu hören, da er in Zeiten meiner absoluten Verzweiflung, dieses Wort so oft hörte, dass er darauf überhaupt nicht mehr zu reflektieren scheinte. Ich versuche jetzt einfach, ihn zu beobachten und herauszufinden, welche Situationen für ihn Stress darstellen und ihn liebevoll daran zu gewöhnen oder dem aus dem Weg zu gehen. Ich glaube, man kann als Hundebesitzer viele Fehler machen, unsere Wuffis verzeihen viel. Doch wichtig ist es, diese Fehler zu erkennen und nach anderen Lösungen zu suchen. Viel Glück noch, Gaby!
 
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