Kein Vertrauen zum Menschen

sugarfrog

Neuer Knochen
Hallo,

aus gegebenem Anlass, Tierarztbesuch, hoffe ich hier auf gute Ratschläge, wie ich meinem ca 1-jährigem Charly das Vertrauen in Menschen lehren kann.

Kurz zu seiner Vorgeschichte: Im Mai herrenlos, total verängstigt eingefangen (mit Betäubung, da es nicht anders ging). Im Tierheim war er nur gestresst und hat sich dort anteilnahmslos in sein Schicksal ergeben.

Nun lebt er seit 3 Monaten bei uns und ist ein anderer Hund. Nach 3 Wochen hat er das erste Mal Spielzeug und Kauknochen ins Maul genommen und angefangen mir bedingt zu vertrauen.

Stand derzeit ist, Hunde (die er nicht kennt, oder die ihn anbellen) und Menschen bereiten ihm Angst. Kann er nicht flüchten wird er aggresiv und beißt wild um sich.

Ich habe jetzt ganz fixe Gassigehzeiten (wo weniger Hunde unterwegs sind) mit bestimmten Routen, kommt ein Hund nehme ich ihn relativ nahe zu mir und gehe einfach kommentarlos im selben Tempo, allerdings eher in großem Bogen, vorbei. Das scheint langsam zu fruchten, da er sich immer weniger aufregt und manchmal sogar ohne Theater vorbeigeht.

Nun aber das eigentliche Problem, er vertraut Menschen nicht! Die Tierärztin wollte ihm in die Ohren gucken und da ist er völlig ausgeflippt. Ohne Beißkorb hätte er sie zerfleischt :( . Somit war auch keine wirkliche Behandlung möglich. Am Montag müssen wir wieder hin und ich denke er wird sich nicht viel anders geben.

Was kann ich tun, um ihm wieder Vertrauen zum Menschen zu geben?

Liebe Grüße
Claudia
 
Hallo Claudia!

Das wichtigste ist Geduld, Geduld und nochmals Geduld.

Mein Kleiner war auch panisch was Menschen betraf als wir ihn bekommen haben. Mittlerweile sind drei Jahre vergangen, es ist viiiiel besser geworden, aber weg wird es wohl nie gehen.
Leute die er kennt, zu denen er regelmässig Kontakt hat, da funktioniert das Vertrauen haben super.
Bei Leute die er selten sieht oder die überhaupt fremd sind, versetzen ihn nach wie vor in Angst.

Ganz wichtig ist, finde ich, dass Du es erstmal akzeptierst, dass es so ist. Ist nicht immer leicht, vor allem wenn die Umwelt oft Unverständnis zeigt. Oder auch weil man glaubt jetzt gibt´s super Fortschritte und plötzlich kommt wieder ein gewaltiger Rückschlag.

Bei meinem Kleinen funktioniert es am Besten, wenn die Leute ihn erstmals ignorieren. Manche Menschen machen das automatisch, anderen sag ich es deutlich, dass sie es tut sollen.
Ansonsten ist es wichtig, dass Du Deinem Wuffi Sicherheit gibst, in solchen Situationen für ihn da bist.

Recht gute Erfolge haben wir auch mit dem zufüttern von einem Nahrungsergänzungsmittel namens L-Theanin. Wirkt keine Wunder, lässt ihn aber auch in Stresssituationen ansprechbar bleiben.

Mit Hunden hatten wir das Problem nie. Aber ich denke, da würde ein souveräner, gelassener Hund, der neutral auf andere Hunde reagiert und mit dem ihr gemeinsam spaziergen geht ganz gut helfen können, damit er sieht, dass nichts Schlimmes passiert.

Wünsch Dir gaaanz viel Kraft und Geduld für Deinen Charly!:)
 
Danke für die schnelle Antwort.

Ich aktzeptiere schon seine Angst, aber der gestrige Tierarztbesuch hat mir deutlich vor Augen geführt, dass Charly durchaus gefährlich werden kann, wenn er Panik bekommt.

Wenn wir in ein Lokal gehen, dann ist er komischerweise total gelassen und er lässt sich auch von Fremden streicheln.....kommt zu uns wer auf Besuch, oder gehen wir draußen an Leuten vorbei, die ihm suspekt sind, dann reagiert er mit Angst, Panik und teilweise eben auch mit Aggression.

Wir gehen manchmal mit einer Freundin und deren Hündin spazieren, die total souverän ist, leider entspannt Charly das überhaupt nicht mit anderen Hunden. Kennt er einen anderen Hund erstmal (bis jetzt Hündinnen) dann tobt er auch sehr ausgelassen mit ihnen......

Liebe Grüße
Claudia
 
Für die Zukunft: Wenn er gesund ist, besuche die Tierärztin zwischendurch immer wieder mal, wenn in der Praxis grad nichts los ist. Die Tierärztin gibt ihm dann ein paar Leckerlies, falls er das möchte auch mal Streicheleinheiten - und dann geht ihr wieder. Dadurch kann der Hund vertrauen aufbauen und der nächste medizinisch notwendige Besuch beim Tierarzt verläuft dann etwas ruhiger :)
 
Ich aktzeptiere schon seine Angst, aber der gestrige Tierarztbesuch hat mir deutlich vor Augen geführt, dass Charly durchaus gefährlich werden kann, wenn er Panik bekommt.

Ich kann mir vorstellen, daß diese Erkenntnis für Dich jetzt ein ganz schlimmes Gefühl ist. Aber ich glaube, daß JEDER Hund (und nicht nur jeder Hund, sondern jedes Lebewesen) gefährlich werden kann, wenn er in Panik gerät, keine Möglichkeit zur Flucht sieht und vielleicht glaubt sein blankes Leben "verteidigen" zu müssen. Klar, was soll der Hund aus seiner Sicht, dann sonst anderes tun, als "seine Waffen" einsetzen.

Du hast schon enorm viel geleistet, wenn Du den Hund aus der Lethargie geholt hast, in die er im TH verfallen war. Aber möglicherweise hat Dein Hund sehr schlimme Erfahrungen gemacht, bevor er eingefangen wurde. Die Aufgabe ihm wirklich Vertrauen in die Menschen und die Welt zu vermitteln ist ENORM schwierig. Ich würde mir dazu als Unterstützung die beste professionelle Hilfe holen, die ich finden kann.

Liebe Grüße, Conny
 
Hallo Claudia,

vielleicht hast du die Möglichkeit mit deinem Hund im Bereich Mantrailing zu arbeiten? Just 4 Therapie/Fun, um deinen Hund die Angst vor Mensch und Hund zu nehmen?

Vielleicht findet sich ein kompetenter Trainer in deiner Nähe?

LG und alles Gute!

TheraTrailing für Angsthunde

Eine neue Trainingsform lässt Hundehalter Hoffnung schöpfen. Selbst bei schwer traumatisierten Hunden konnten bisher beeindruckende Erfolge erzielt werden.

Unglaublich, dass das derselbe Hund ist! Noch vor drei Monaten war es fast ausgeschlossen, den französischen Schäferhund Bo in ein Auto zu bekommen. Eine Erfahrung, die auch die Mitarbeiter des Tierheims machen mussten, als sie ihn zu Rovena Langkau vom K-9 Suchhundezentrum bringen wollten. Der Transport war eine Tortur für Mensch und Hund, aber er hat sich gelohnt. Die Hoffnung des Tierheims, dass Frau Langkau mit ihrem TheraTrailing dem jungen Beauceron helfen könnte, hat sich erfüllt, und das sogar in erstaunlich kurzer Zeit.

Was Bo im Einzelnen erlebt hat, weiß man nicht. Fest steht, dass er im Alter von vier Monaten von der Polizei beschlagnahmt und dem Tierheim übergeben wurde. Dort wurde er unter anderem wegen seiner Verhaltensstörungen isoliert gehalten. Artgenossen gegenüber geriet er leicht in Stress und fuhr daraufhin Scheinangriffe. Dasselbe bei fremden Menschen: Er sprang sie an und zwickte sie in den Arm. Das Anlegen von Halsband oder Geschirr löste in ihm Panik aus, ebenso der Versuch, ihn in ein Auto zu bugsieren. Er fühlte sich schnell bedrängt und hatte wenig Vertrauen in Menschen, die etwas von ihm verlangten. Sein Verhalten war schwer kontrollierbar.

Das war vor drei Monaten. Heute sieht die Situation komplett anders aus. Bo ist inzwischen ein Jahr alt und dank TheraTrailing in der Lage, ein normales Leben zu führen. Autos, Menschen und Artgenossen jagen ihm keine Angst mehr ein. Sein Verhalten ist absolut kontrollierbar, ein Leben im Alltag mit ihm problemlos. Was ist das Erfolgsrezept von TheraTrailing? "Der Begriff TheraTrailing setzt sich zusammen aus Therapie und Trailing und bedeutet so viel wie Heilung oder Linderung durch das Verfolgen von Spuren", erklärt Rovena Langkau, die gemeinsam mit Alexandra Grunow das TheraTrailing ins Leben gerufen hat.

Was für uns zunächst vielleicht etwas abwegig klingt, ist für den Hund das Natürlichste der Welt: "Er taucht mit uns ein in seine sehr ursprüngliche Welt der Gerüche. Das hilft ihm, zurück zu seinen Wurzeln zu finden und in seine innere Mitte zu gelangen." Zudem verändert Trailen (das Suchen von Spuren) das Verhältnis von Mensch und Hund. Während im normalen Leben meist der Mensch tonangebend ist, muss er beim Trailen einen Teil der Führung an den Hund abgeben, denn nur dieser kann riechen, wo die Spur entlangführt, und beide zum Ziel führen. Das fördert das Selbstbewusstsein des Hundes und hilft Hund und Halter, sich gegenseitig mit anderen Augen zu sehen.

Entscheidend für den Erfolg des TheraTrailings ist ein exakt auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmter Trainingsaufbau. "Beim TheraTrailing muss dem Hund anfangs die Möglichkeit gegeben werden, sich in die Spur hineinzuträumen und sich in dem Nachgehen des Geruchs zu verlieren, alles andere auszuschalten. Wenn das funktioniert, kann ich nach und nach Reize auf der Spur einbauen, die den Hund im Alltag belasten", erzählt Rovena Langkau. "Jeder Teil des Trails muss genau durchdacht sein. Von der Auswahl der Versteck-Person und wo diese platziert wird über die Anzahl und Beschaffenheit der Geruchsartikel bis hin zur Umgebung und den Ablenkungsreizen."

So war das auch bei Bo und der positive Effekt ließ nicht lange auf sich warten. Innerhalb von sechs Tagen stieg er das erste Mal von alleine ins Auto ein, nach vier Wochen war es kein Problem mehr, ihm Halsband und Suchgeschirr anzuziehen. Sein Umgang mit Artgenossen hat sich weitestgehend normalisiert, von Unbekannten lässt er sich inzwischen anfassen, ohne dass sie befürchten müssen, gezwickt zu werden. Nach gerade mal drei Monaten hat sich Bo so nachhaltig stabilisiert, dass er als austherapiert gilt. "Werden Hunde zu früh weitervermittelt, fallen sie bei Stress schnell in ihr altes Verhaltensmuster zurück."
Deshalb provoziert Rovena Langkau solche Situationen bewusst, bevor sie einen Hund für austherapiert erklärt. Erst wenn die Hunde diesen Test bestanden haben, sind sie bereit, an einen geeigneten Platz weitervermittelt zu werden. Für Bo wünscht sich Frau Langkau unbedingt jemanden, der seine sehr guten Anlagen weiterhin fördert, zum Beispiel bei der Rettungshundearbeit. Die Erfahrung hat gezeigt, dass gerade Hunde, die im Alltag schwer zu führen sind, meist geniale Sucher sind.

Quelle: http://www.zooundco24.de/unsere-maerkte/ueber-zoo-co/presse/artikel/theratrailing-fuer-angsthunde/
 
Bei meinem Angsthasen hat Geduld und nur füttern aus der Hand geholfen. Sie hatte Angst vor meinem Mann - er hat sie dann mit einzelnen Trockenfutterhappen gefüttert. Jetzt ist er der Tolle.
 
Huhu,

sorry, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe (totaler Stress).

Nachdem es unmöglich war (selbst mir) Charly in die Ohren zu gucken, haben wir ihm am Donnertag in Narkose mal reingeguckt und gleich kastrieren lassen.
Erfreulicherweise ist die Kastra gut verlaufen und ein Ohr wieder ganz OK und das Zweite auch schon besser. Hoffentlich bleibt das so und die Ohrentzündungen kamen wirklich von einer Futtermittelallergie.

Privaten Hundetrainer kann ich mir leider derzeit nicht leisten :o , habe aber ganz viel gelesen und versucht mich auf Charly einzustellen.

Die Tierärztin habe ich mal auf Bachblüten angesprochen und sie meinte zwar, dass sie ihm eher was "Stärkeres" geben würde, aber ich will meinen Hund nicht unbedingt auf Medikamente setzen....zumal wenn man einmal damit anfängt, ist es so gut wie unmöglich die wieder abzusetzen.

Wir versuchen es jetzt mal mit den Bachblüten, die mischt sie für ihn speziell zusammen :D . Hilft es nicht, so schadet es auch nicht.

Liebe Grüße
Claudia
 
Viel viel Zeit braucht dieser Hund und deine Geduld. Lass ihn nach und nach zu verschiedenen Freunden Vertrauen fassen, die bestenfalls auch hundeerfahren sein sollten oder zumindest keine Angst vor ihm haben.
 
Huhu,

Geduld hab ich :D

Unser derzeitiges Programm sieht so aus:
Täglich strikte Gassigehzeiten mit den selben Runden.

Charly hat mich seine Signale zu deuten schon recht gut gelehrt, ich kann schon recht früh an seiner Rute erkennen was er gerade fühlt.

Ist die Rute gelassen nach unten, mit Schwanzspitze in der Höhe ist alles OK.
Fängt er an zu wedeln hat er irgendetwas entdeckt, reagiert er dann nicht auf sanfte Leinenhilfe rufe ich ihn zu mir.
Ist er etwas aufgeregter, folgt von mir das Kommando "Komm" und wir ändern die Richtung.....das reicht oft schon um ihn wieder auf mich zu lenken.
Wenn natürlich andere Hunde unterwegs sind, dann sind wir noch lange nicht so weit, um "normal" vorbeigehen zu können.....aber es wird immer besser.....er verfällt weit nicht mehr so in Aggression und sehr schnell danach ist er wieder entspannt. (Eine Zeit lang war er dann den restlichen Spaziergang über unansprechbar)

Ich habe Charly immer mit und wenn wir zum Beispiel Essen gehen hat er absolut keine Probleme damit, auch nicht mit Fremden die ihn streicheln. Er darf sich nur nicht bedroht fühlen, dann hat er auch mit Fremden kein Problem. Speziell im Freien kommt er mit Menschen nicht so recht klar. Ich denke das ist ein Produkt aus dem dreiwöchigen Einfangversuch :( . Aber auch das wird schon besser. Am Tag können wir schon ohne Probleme vorbeigehen, Abends ist es eine Verfassenssache und wie die Leute gekleidet sind.

Bin weiterhin für alle Tips dankbar :D
 
Mein BGS hatte nie schlechte Erfahrungen mit Menschen - er mag sie trotzdem nicht.

In der Praxis ist er als Therapiehund eingesetzt- mit ausgezeichnetem Erfolg.

In der freien Wildbahn (also auf der Straße) wäre er Menschen angegangen, die es wagen mich nach dem Weg zu fragen - das habe ich dahingehend unter Kontrolle, dass er über den Gehorsam auslenkbar ist (ein "Sitz" ist ein "Sitz").

Defacto hat er vorallem am Abend einen sehr ausgeprägten Beschützerinstinkt, der durch Gehorsamsleistung eindämmbar ist und das Spazierengehen (zumindest abends) kontrolliert.
In die Wohnung lasse ich Handwerker nur, wenn der Hund einen Mauli auf hat (sicher ist sicher - ist ja seine Wohnung *gg*)

Auswärts ist er auch ganz anders, wenn er das nicht als sein Revier betrachtet.... sich von anderen fremden streicheln lassen käme aber nicht in Frage - das geht nur und ausschließlich in der Praxis

Beim TA ist mein Hund eine absolute Katastrophe.....
auch dort gab es nie eine schlechte Erfahrung, aber....... es wird.

Der Herr Hund wird jetzt dann drei :)
 
auch wenn es schwer fällt: Bei Treffen der ungünstigen Art, bleib ruhig.
Deine Ruhe und Kraft wird deinem Hund Sicherheit geben.

Wenn Du immer die gleichen Wege gehst, wird er sich an die Artgenossen gewöhnen und sie nicht mehr als Gefahr od. Gegner erleben.

ich drück die Daumen
Feline
 
Wir haben eine Hündin, die in Spanien wohl wirklich sehr schlechte Erfahrungen gemacht hatte.
Sie war zwar nie aggressiv, aber sie war wirklich sehr ängstlich und unsicher. Speziell Männer fand sie wirklich suspekt. Wenn sich Herrli am Anfang zu schnell vom Sofa wegbewegte, dann hat sich die Dame gleich mal in eine Ecke verkrümelt. (das war schwierig für ihn, weil er sie gleich so ins Herz geschlossen hatte)

Ich kann dir nur sagen: die Zeit + Konsequenz & Strukturen wirken Wunder! Nun ist sie seit fast 4 Jahren bei uns und mittlerweile ein lustiger, offener und braver Hund, der alles Schwere aus der Vergangenheit verloren hat. Aber es war ein langer Weg.

Womit wir für besondere Ereignisse die hohen Stress bedeuten gute Erfahrungen gemacht haben: Zylkene - der enthaltene Stoff simuliert die Stoffe, die beim Welpen beim Säugen freigesetzt werden. Somit keine schweren Medis, aber wirken nach 2-3 Tagen entspannend auf den Hund, ohne Müdigkeit etc. zu verursachen. Das ist aber nur eine temporäre Stütze für das weitere Arbeiten mit ihm. Gib ihm Zeit - alles wird gut werden. Und auch noch ein Tipp: geh in eine gute Hundeschule die mit Körpersprache des Hundes arbeitet. Wenn du ihn "lesen" kannst, bist du viel sicherer und das tut ihm auch gut.

Und eines sage ich dir: wenn ihr erste Fortschritte macht, dann wird die Liebe zu diesem Hund so groß sein. Man ist so stolz auf das Tierchen und sich selbst! Ein tolles Gefühl!! :D
 
Mein BGS hatte nie schlechte Erfahrungen mit Menschen - er mag sie trotzdem nicht.

In der Praxis ist er als Therapiehund eingesetzt- mit ausgezeichnetem Erfolg.

In der freien Wildbahn (also auf der Straße) wäre er Menschen angegangen, die es wagen mich nach dem Weg zu fragen

Beim TA ist mein Hund eine absolute Katastrophe.....

Ich finde dieses Forum immer wieder verblüffend. :o Der erfolgreiche Therapiehund, der Menschen angehen würde.

Loki hat die Therapiehundeschule gar nicht erst begonnen, nachdem ich die Therapiehunde-Trainertante binnen 10 Minuten Schnupperstunde als therapiebedürftig einstufen musste. ;)

Er blickt jetzt auf viele erfolgreiche Stunden Lehrtätigkeit zurück. Erfolgreich ist er besonders als Pavlov´scher Hund *SABBER* und als mit bunten Zetteln beklebtes Anatomie-Beispiel eines Säugetiers.

Menschen sind toll. Immer, alle, jederzeit. Kleine Menschen, große Menschen, nüchterne und betrunkene Menschen. junge und sehr alte. Die Postfräuln ist eine liebe Herzensfreundin, das Apotheken-Team, die Taxifahrer, die Bankangestellten, die Schwestern im Rehabzentrum, wo die Oma war.
Auch diverse Tierarzt-Teams. ("Sagen Sie, ist der beim Tierarzt immer so nett?)
Ich fürchte, auch der Einbrecher wäre nett.
Kinder und Jugendlich sind sowieso toll und am allerbesten sind hübsche Mädchen mit zarten Streichelhänden, am besten aus aller Herren Länder. (Dieser schamlose Pascha liegt dann grunzend am Rücken.)

Merlin war viel distanzierter und schutzbereiter. Ihn hätte ich nicht mit Zetteln bekleben lassen oder zur Oma ins Rehab-Zentrum mitgenommen. Die schlechten Erfahrungen im Welpenalter hat er nie gänzlich vergessen.

Nimm dir viel Zeit dafür, Begegnungen mit Menschen und anderen herbei zu führen. Zeit ist das Schlüsselwort.
Geh oft zum Tierarzt rein, hol Keksi ab und geh wieder weg.
Erlaube Kontakte zu wenigen ausgesuchten Hunden, verhindere Begnungen mit Stänkeren. (Wenn möglich.)
Bitte hundegewohnte Menschen ums Keksigeben, später ums Streicheln und Spielen.

Ein allzu starres Gassi-System würde ich mir nicht anfangen, denn sonst hast du den Zirkus bei jeder Veränderung dieses Systems. Und wer sagt denn, dass du nie nachts zu einem fremden Tierarzt musst?
 
Ich habe es bereits geahnt, als ich es geschrieben habe...

Lyakon, da steht er wäre! das heisst, ich schreibe im Konjunktiv der Vergangenheit,
 
Huhu,

wir machen Fortschritte :D

Die letzten 14 Tage gehen wir ohne Beißkorb, dafür mit vielen Leckerlies und seinem Lieblingsspielzeug raus.
Ich mache mit ihm aus jedem Spaziergang ein Training, Sitz/Platz/Hier/Bleib/Schau , Belohnung ist abwechselnd Leckerli, loben, kraulen und der Jackpot sein Quitschi :cool:

Wir schaffen es bereits an bekannten Hundegärten und fremden Menschen ohne Probleme vorbeizugehen, bzw. ist er sogar da schon so gehorsam, dass er Sitz/Platz macht :)

Charly lässt sich abrufen, wenn er meint Krähen jagen zu müssen *freu*
aber das Highlight:

Gestern Abend sind wir auf 3 Meter bei einem anderen Hund vorbeigegangen, ohne das Charly ihn beachtet hat, später verfolgten uns zwei Schäfer bellend und mein Sir hat nicht zurückgebellt, war zwar etwas nervös, aber total folgsam.
Heute in 8 Meter Entfernung und freier Sicht 4 bellende Hunde und Charly hat sich nur auf mich und das spielen mit seinem Quitschi konzentriert und das trotz 5 Meter Flexileine :cool:

Ich hoffe echt, dass wir noch weiter voran kommen und ich denke das ändern meines Verhaltens in punkto Konsequenz der Kommandos verleiht ihm die Sicherheit.

Liebe Grüße
 
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