Is zwar ein bisschen OT, aber was Bauern für eine Einstellung zu Tieren haben durfte ich gestern wieder hautnah miterleben...
Bei uns im Ort gabs ein Fest, unter anderem war eine Frau da die Tiere im Käfig mithatte und zur Schau stellte für die Kinder.
Einen kleinen Ponyanhänger mit Hasen und Meerschweinchen zum Streicheln, die durch praktisch alle anwesenden Kinder gereicht wurden, einen Käfig mit Vögeln der am Boden stand (und jeder Besucherhund der vorbeiging stürzte hin und versetzte die Vögel in helle Aufregung sodass sie gegen das Gitter flatterten und gegeneinander krachten), und einen Hamsterkäfig mit einer jungen Katze, geschätzte sechs bis acht Wochen alt. In dem Käfig war ein bisschen Heu, sonst nichts, kein Wasser, kein Unterschlupf (der hätte sowieso keinen Platz gehabt). Und jedes zweite Kind machte ohne zu fragen den Käfig oben auf und betatschte die Katze. Und die Eltern freuten sich "weil die Katze is ja so lieb".
Einige hörte ich darüber reden dass die Katze arm sei, aber keiner machte den Mund auf.
Ich hab den ATA angerufen und nachgefragt ob das erlaubt sei, er meinte nein, und daraufhin ging ich die Frau aufklären. Ich bat sie freundlich um ein Gespräch unter vier Augen und versuchte ihr die Stresssituation der Katze (und auch der Vögel) klarzumachen und bat sie die Tiere doch nach Hause zu bringen. Weiters wies ich sie darauf hin dass die Katze kein Wasser zur Verfügung habe, da erklärte sie mir man habe im Auto genügend Milch mit und der Katze würde das alles gefallen. Man habe sie vor zwei Tagen gerettet nachdem die Mutter sie verstoßen habe und sie habe es sehr gut bei ihnen. Ich bemühte mich die Rettung und das schöne Leben zu Hause gebührend zu loben und erklärte ihr dass es für das Tier nach dieser Geschichte umso mehr Stress bedeuten würde was hier mit ihr geschieht. Als wenig Einsicht kam informierte ich sie dass das Ausstellen von Tieren ohne Genehmigung gar nicht erlaubt sei und ich das dem ATA melden würde. Daraufhin stellte sie Käfig samt Katze zumindest ins Auto und ich bedankte mich und ging weg.
Eine halbe Stunde später kamen einige erboste Bauern schimpfend zu mir und fragten mich ob ich die Tierschützerin sei, die hier "allen das schöne Fest kaputtmachen" würde, und ob ich nicht sehen könnte wie sich die Kinder über die Tiere freuten.
Auf meine Frage ob sie nicht sehen könnten dass sich die Tiere hingegen überhaupt nicht freuen, wurde ich gefragt ob ich keine Arbeit hätte weil mir so fad sei und ich mich hier als Kontrollor aufspiele, ich wurde gebeten doch den Rasen zu verlassen weil ich da "so viele arme Käferl" zusammentrete, es wurde geschimpft dass man wegen der blöden Tierschützer heutzutage überhaupt keine Veranstaltung mehr machen dürfe, ich wurde belehrt dass ich als Nichtbauer sowieso keine Ahnung von Tieren habe und man das besonders gern habe " vu Viechern ka Ahnung haben aber hier herkumman und laut schreien", ich wurde als Idiotin bezeichnet, die sich "mit ihrn Hundsviech schleichen suid" und es wurde nach meinem Namen gefragt damit man sich (wo auch immer) über mich beschweren könne.
Meine Versuche vernünftig mit den Bauern zu reden scheiterten kläglich, da ich kaum je einen Satz zu Ende reden durfte. Und wenn sie mich gnädigerweise mal ausreden ließen kam IMMER dieselbe Gegenfrage: "Host du ka Orbeit daham?" (Was das mit ihrer an Tierquälerei grenzenden Kinderbespaßung zu tun hatte, fand ich im ganzen Gespräch nicht heraus) Ihr einziges Argument war dass die Katze es zu Hause so schön habe und sie den einen Tag im Käfig ja wohl aushalten würde, und außerdem sei ihr ganzer Betrieb daheim vorbildlich geführt.....