Kastration gegen Unsicherheit?

Boo

Anfänger Knochen
Huhu

hat jemand erfahrungen im bezug auf sehr unsichere hunde und wie das nach der kastration besser oder schlechter wurde?

mein hund (ca 13 Monate alter Schäfermix aus dem Tierheim) ist sehr unsicher mit anderen hunden, braucht bei fremden hunden sehr lang um warm zu werden und ist an der leine sehr pseudoagressiv.

ich denke aus vielerlei gründen über eine kastration nach.
1. Prostata und Hodenkrebsrisiko sinkt
2. Vorhautentzündung kommt häufig nicht mehr vor
3. Mehr Ruhe im Hund
4. Bisher gabs da keine Probleme aber ich habe Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft, es gibt genug Hunde ohne Heim
5. kein Wunsch nach Vermehrung meines Mischlings
6. Hoffnung, sein Verhalten wird entspannter mit anderen Hunden
(im Freilauf schleicht er sich z.b. immer regelrecht an mit gesträubtem kamm in sehr geduckter haltung)

Ich bin nun nur unsicher weil viele sagen es wäre eine Amputation, Hunde und gerade Rüden würden ihre Hormone zur Kommunikation brauchen und nat. die Angst, mein ohnehin schon unsicherer Hund könnte noch unsicherer werden und völlig abdrehen.

Ich würde gerne vorher eine Chemische Kastration probieren um zu sehen wie es bei ihm wirken könnte. Aber vielleicht hat vorab jemanden seinen Rüden kastrieren lassen und kann mir etwas zum Verhalten vorher und nachher sagen.
 
wart ab, bis er wenigstens zwei jahre alt ist, dann ist er körperlich und geistig einigermaßen ausgereift, und vermutlich auch sicherer,wenn du ihn entsprechend unterstützt...zu frühe kastration bringt mehr nachteile als vorteile, und selbstsicherheit bringt ihm das auch nicht!
 
wart ab, bis er wenigstens zwei jahre alt ist, dann ist er körperlich und geistig einigermaßen ausgereift, und vermutlich auch sicherer,wenn du ihn entsprechend unterstützt...zu frühe kastration bringt mehr nachteile als vorteile, und selbstsicherheit bringt ihm das auch nicht!

Welche wären das?
 
.zu frühe kastration bringt mehr nachteile als vorteile, und selbstsicherheit bringt ihm das auch nicht!

*seufz* :rolleyes:

Hör bitte nicht auf solche Aussagen - das sind Meinungen aber keine wissenschaftlich, fundierten FAKTEN.

Fakt ist, ich habe meinen Rüden mit 8 Monaten kastrieren lassen und es sind KEINE Nachteile daraus entstanden. Im Gegenzug aber sehr viele Vorteile, vor allem aber hat es ihm sehr viel Stress genommen. Auch im Umgang mit anderen Hunden.

Je länger du wartest, desto mehr könnte sich dein Hund das Verhalten "anlernen". Stichwort: manifestiertes Verhalten. Eine Kastra mit 2 Jahren ist absolut sinnlos, wenn man sich ein anderes Verhalten wünscht - denn dann ist es bereits eingelernt, abgespeichert und fertig... Aus die Maus.

Die Kastra kann ein hormongesteuertes Verhalten gut lösen... sollte das Verhaltensproblem anderweitig gelagert sein, wird die Kastra es weder verbessern, noch verschlechtern! Dann muss man mit effizientem Training und viel Geduld daran arbeiten.

Zb. ein Rüde der immer wie ein Irrer nach vorne geht und jeden anderen Rüden fressen will, wird nach einer Kastra mit 2 Jahren nicht damit aufhören... MEINER hat sofort damit aufgehört. War einfach ein hormongesteuertes Macho Verhalten - er hatte keine Zeit damit Erfolge zu erzielen und das Verhalten abzuspeichern.

Heute ist meiner mit fast jedem Rüden verträglich, dass spazieren gehen sehr entspannt, während andere Rüdenbesitzer gehetzt durch die Gegend flüchten, riesen Bogen gehen und immer einen keifenden, geifernden Rüden an der Leine haben, wenn in 7 km Entfernung nur ein anderer Rüde auftaucht... :cool:

Bzg. Unsicherheit: Kann besser werden, muss aber nicht. Schlechter wirds wohl kaum noch werden können :cool:

Ich bin nun nur unsicher weil viele sagen es wäre eine Amputation, Hunde und gerade Rüden würden ihre Hormone zur Kommunikation brauchen

Vergiss den Schwachsinn mit der Amputation... :rolleyes: dazu will ich gar nix mehr sagen.

Wozu ein Rüde seine Hormone zur Kommunikation braucht ist mir schleierhaft, soweit ich weiß kommunizieren sie nicht mit ihren Hoden und wir Menschen auch nicht mit den Eierstöcken... :D

Ein Rüde ist ein Rüde und bleibt ein Rüde... ob der da nun unten was baumeln hat oder nicht... wurscht.

Ich will dir die Kastra gar nicht einreden - musst du allein entscheiden. Die Vorteile die du aufgezeigt hast, sind schon alle richtig. Wenn du dir ganz unsicher bist, dann versuch mal die chemische Kastration (obwohl ich davon auch nix halte) und schau wie und ob sich etwas ändert. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
sprich mit deinem TA und einem guten hundetrainer drüber, die deinen hund kennen, habe ich auch gemacht.....

es KANN sehr wohl dazu kommen, dass dein hund noch unsicherer wird, MUSS aber nicht......

ich habe es mir bei meinem vorigen angstaggressiven NICHT gentraut, weil ich befürchtet habe, dass es noch schlimmer werden könnte, bei jetziger wurde mit 2,5 jahren kastriert aufgrund seines prostataproblemes, da haben aber auch alle gemeint, der war vom wesen her schon in diesem alter sehr gefestigt und es hatte keinerlei auswirkungen......

muss man von hund zu hund entscheiden!
 
Hallo,
ich habe 2 Rüden, beide kastriert. Einer wurde mit 11 Monaten kastriert, war vorher sicher und ist es noch. Aber er riecht sehr gut für andere Rüden und diese lieben ihn sehr. Sollte das bei deinem unsicheren Hund passieren, hat er dann ein Problem, wenn er dauernd bestiegen wird. Er hat aber auch kein Problem mit Hündinnen, die mögen ihn auch.
Mein 2. Hund wurde mit 2 Jahren kastriert, ist nach wie vor sehr rüde und hat auch Probleme mit anderen Rüden. Vor allem, weil diese immer sehr an "seinem" gut riechenden Kumpel interessiert sind. Er hat auch kein so gutes Verhältnis zu Hündinnen, die scheinen ihn nicht "riechen" zu können, warum auch immer.
An der Leine ist er sowieso eine Katastrophe, da hilft nur Training und keine Kastra.

Also dass Kastration die totale Entspannung und Verträglichkeit bringt kann ich nicht bestätigen.
 
mein rüde wurde sehr viel unsicherer durch die kastra, ich würde also an deiner stelle wirklich chemisch vortesten ;)
 
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1. Prostata und Hodenkrebsrisiko sinkt
2. Vorhautentzündung kommt häufig nicht mehr vor
3. Mehr Ruhe im Hund
4. Bisher gabs da keine Probleme aber ich habe Angst vor einer ungewollten Schwangerschaft, es gibt genug Hunde ohne Heim
5. kein Wunsch nach Vermehrung meines Mischlings
6. Hoffnung, sein Verhalten wird entspannter mit anderen Hunden
(im Freilauf schleicht er sich z.b. immer regelrecht an mit gesträubtem kamm in sehr geduckter haltung)
1. ist empirisch nicht bewiesen
3. immer Charaktersache
4. diese Meinung finde ich SUPER
5. Mischlinge sind oft die gesünderen/älteren/agileren Hunde
6. dafür gibts keine Garantie: es gibt (wie bei Menschen) Machos und Softies

gesundheitlich spricht nichts für oder gegen eine Kastration!
 
Hallo,
ich habe 2 Rüden, beide kastriert. Einer wurde mit 11 Monaten kastriert, war vorher sicher und ist es noch. Aber er riecht sehr gut für andere Rüden und diese lieben ihn sehr. Sollte das bei deinem unsicheren Hund passieren, hat er dann ein Problem, wenn er dauernd bestiegen wird. Er hat aber auch kein Problem mit Hündinnen, die mögen ihn auch.
Mein 2. Hund wurde mit 2 Jahren kastriert, ist nach wie vor sehr rüde und hat auch Probleme mit anderen Rüden. Vor allem, weil diese immer sehr an "seinem" gut riechenden Kumpel interessiert sind. Er hat auch kein so gutes Verhältnis zu Hündinnen, die scheinen ihn nicht "riechen" zu können, warum auch immer.
An der Leine ist er sowieso eine Katastrophe, da hilft nur Training und keine Kastra.

Also dass Kastration die totale Entspannung und Verträglichkeit bringt kann ich nicht bestätigen.

Hast du es schon mit Chlorophyltabletten versucht :)
 
Eine Kastration ist kein Heilmittel gegen Verhaltensauffälligkeiten, allerdings werden viele Rüden entspannter, wenn sie nicht mehr mit Testosteron voll sind...und das bewirkt dann auch viele positive Folgeverhaltensweisen, nur die Arbeit am Problem löst eine Kastra mit sicherheit nicht:)

Ich denke eine chemische Kastra könnte eine ganz gute Lösung sein, allerdings gibt es da bei einigen Hunden Nebenwirkungen, soweit ich hier herinnen schon gelesen habe...vielleicht meldet sich ja noch wer, der das schon hat machen lassen...:)
 
Was andere sagen, wird dir wenig helfen. Du musst einschätzen, ob DEIN Tier etwas von der Kastra haben könnte.

Ich war mir beim Kater und beim ersten Rüden absolut sicher, dass es ihnen gut tun wird. Beide waren dann sehr gelassene, ruhige Tiere.

Der Rüde litt frühzeitig an Lipomen und starb relativ jung an einer Krebsart, die durch die Kastration BEGÜNSTIGT wird: Das Osteosarkom tritt nachweislich wesentlich häufiger bei kastrierten Tieren auf. Er musste mit einem Primärtumor eingeschläfert werden, der noch nicht einmal gestreut hatte. Bei einem Hodenkrebs hätte er bessere Chancen gehabt.
Der Hund war ein DSH-Mix wie deiner. Deutsche Schäferhunde sind rassetypisch oft vom OS betroffen. Die Kastration steigert das Risiko - was ich leider erst beim Ausbruch der Krankheit gelernt habe.

Ich war mir bei meiner Hündin sicher, dass ihr die Kastra körperlich NICHT gut tun wird, aber seelisch absolut.
Sie hat nach der Kastra stark zugenommen und nun, 6 Monate nach dem Eingriff, ist der erste Tumor (wahrscheinlich Lipom) aufgetaucht. Auch zeigt sie seit der Kastra wesentlich mehr Neigung zu Futter-Überempfindlichkeit. Zweiteres hängt eindeutig mit der Kastra zusammen, bei ersterem vermute ich einen Zusammenhang. Ich habe das schon von anderen Besitzen gehört. Wir haben kastriert und dann bekam er/sie plötzlich diese Knubbel unter der Haut. Ist natürlich nicht bei jedem Hund so.

Ihre Aggressionen gegen andere Hunde sich um 80% verbessert. Das liegt sicher zum Teil an der Kastra, aber zum großen Teil auch daran, dass sie
- aus der belastenden Situation im Laden ihres Ex-Besitzers endlich herauskam. Für diesen territorialen Hund war es sehr stressig, dass dort oft fremde Hunde herein kamen.
- dass sie bei mir Grenzen gesetzt bekam. Madame hat nun einen Grundgehorsam und geht auch nicht mehr alleine wildern.
- dass ich prinzipiell keine Kontakte mit fremden Hunden will und denen von vornherein ausweiche. Auf einsamen Waldwegen sinkt ihr Stresspegel natürlich ab und sie neigt dann einfach weniger zum Stänkern.

Meine Hündin mag nicht jedes andere Weibchen. Vor allem keine dominanten Weibchen. Rüden mag sie, außer sie wären nicht respektvoll.
Daran kann die Kastration nichts ändern. Das ist nämlich keine Gehirn-Operation.

Mein junger Rüde wird vermutlich unkastriert bleiben. Er ist mit seinen 12 Monaten bereits sehr führig, zeigt sehr gutes Sozialverhalten und Probleme mit Artgenossen sind eher nicht zu erwarten.
Wahrscheinlich würden wir nach der Kastra mit dem Gewicht kämpfen. Und er hat vermutlich durch die eingemischten Rassen ebenfalls eine Prädisposition für bestimmte Tumore, die ich nicht durch die Kastration begünstigen will.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe meinen Rüden mit 11 Monaten kastrieren lassen. Er ist ein Terrier-Husky-Schäfer-Irgendwas-Mix aus dem Tierheim und war hyperaktiv, gestresst, sehr überdreht...

Mit anderen Hunden hatte er (noch) kein Problem, ich wollte ihm aber gar nicht erst die Möglichkeit geben, mit dem Stänkern, Aufreiten oder sonstigem anzufangen.

Inzwischen ist er 6 Jahre alt und ich kann nicht wirklich sagen, ob es was gebracht hat, da ich ja keinen Vergleich habe :p Er ist nicht aprupt ruhiger oder gelassener geworden oder hat mehr geschlafen. Aber ich habe schon den Verdacht, dass es ihm in der Enwicklung geholfen hat. Er hat eh so viel Stress mit dem "normalen" Alltag, da wollte ich ihm zumindest den hormonellen ersparen.

Einen unsicheren, ängstlichen Hund würde ich wohl eher nicht kastrieren lassen, es sei denn, es gibt gesundheitliche Gründe. Ich hätte durchaus die Sorge, dass sich sein Verhalten verstärkt und nicht bessert :o ist aber wohl reine Gefühlssache, ich kann keine Fälle nennen, bei denen es sich fix negativ ausgewirkt hat.

lg Cony
 
Ich denke eine chemische Kastra könnte eine ganz gute Lösung sein, allerdings gibt es da bei einigen Hunden Nebenwirkungen, soweit ich hier herinnen schon gelesen habe...vielleicht meldet sich ja noch wer, der das schon hat machen lassen...:)

Ich habe meinen damals 16jährigen Dackelrüden mit viel Bauchweh chemisch kastrieren lassen, als die junge Hündin vor ihrer ersten Läufigkeit stand, und ich ihm den Stress ersparen wollte ... es hat super funktioniert, ungewollte Nebenwirkungen zeigten sich keine.
Darlings Läufigkeit war ihm herzlich egal und als angenehme Nebenwirkung zuckt er nicht mehr total aus, wenn wir anderen Rüden begegnen :)
Ich weiß allerdings nicht, ob ich es nochmal machen werde - mittlerweile ist er 17.
 
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