Johanniskrautöl

So Edith,

die erste Antwort aus meiner Kräutergroup hab ich bekommen. Ich leite es Dir (mit Zustimmung der Verfasserin) ungekürzt weiter.
LG
Inge

------------------------------------------------------------------

Hallo Inge,

Johanniskrautöl ist wirklich gut, hilft auch super bei Sonnenbrand, aber bei sowas glaub ich eher nicht an Erfolge.

ich würde es in dem Fall mit Bockshornkleesamen versuchen. Bockshornklee möglichst frisch mahlen, 1:1 mit Wasser vermischen, den Brei in ein leichtes Tuch einschlagen und um die Pfote wickeln. Wirkt ziehend und auch gegen tiefer gelegene Vereiterungen etc. Den Wickel immer mal so ne halbe Stunde drauf machen. Danach würde ich mit Schwedenbitter spülen. Damit haben wir super Erfahrungen beim Menschen, Schweinen, Pferden und Katzen gemacht.

Öle und viele Salben verkleben Wunden. Statt dass Luft an die Wunde kommt, kleistern sie die Hautoberfläche zu und schliessen auf die Art häufig irgendwelche Keime ein, die sich dann friedlich unter der Fettschicht vermehren oder sogar in die Blutbahn eindringen und sich dann an anderen
Stellen bemerkbar machen.

Stutzig macht mich, dass es sich verbreitet und nun auch am Kopf auftritt. Da bin ich allerdings auch ratlos, aber ich habe sowas schon mal beim Menschen gehört, dass eine ehemals kleine Wunde Probleme am ganzen Körper macht und die Entzündung quasi "wandert". An der Stelle bin ich dann
auch ziemlich überfragt und würde versuchsweise mal zu einer innerlichen Kur von Schwedenbitter greifen.

Aber ob ein Hund so eine Kur über 6 Wochen mit macht, bezweifel ich ein wenig.... Für mich klingt das stark nach einem Erreger in der Blutbahn, aber wie man den weg bekommt, und ob Schwedenbitter da wirklich hilft? Es ist auf jeden Fall einen Versuch wert.

Liebe Grüsse L.
-------------------------------------------------------------------------
 
Und nun die 2. Antwort auf Deine Fragen

Was die Antworten und deren Verfasserinnen betrifft:
Die erste Antwort war von jemanden, der sich Jahren intensiv mit der Heilwirkung von Schwedenbitter beschäftigt, die heutige Antwort von einer ausgebildeten Kräuterpädagogin.l

Sollten noch weitere Antworten kommen, leite ich das hier weiter.

Noch ein Bitte:
Halte uns hier bitte auf dem Laufenden, denn ebenso wichtig wie "Wissen" ist die "Erfahrung".

LG
Inge

------------------------------------------------------------------------
Hallöchen

melde mich hiermit mal "zurück".

Also ich würde auch auf jeden Fall mit Schwedenbitter spülen bzw. kurz baden...evtl. leicht verdünnt anfangen.
Mit Bockshornklee und schlecht heilenden Wunden hab ich leider null Erfahrung...ich kenne es eher als Zugmittel bei Abszessen, Furunkeln...

Johanniskrautöl ist soooo schlecht nicht. Kenne hier einen Fall aus der Nachbarschaft, wos bei einem jahrelang offenen Bein super Erfolge gegeben hat - bis hin zur Heilung. Das im Johanniskrautöl enthaltene Hyperforin (kein Tippfehler...das ist der 2. bedeutende Wirkstoff neben Hypericin) ist stark antibakteriell und entzündungshemmend...und eben nur fettlöslich..daher auch nur im Rotöl drin. Könnte also durchaus funzen.

Was mir hier auch noch in den Sinn kommt sind gerbstoffhaltige Drogen...Eichenrinde, Blutwurz/Tormentill...also starken Tee-Auszug und dann darin die Pfote baden. Außerdem....und das war sogar eigentlich spontan meine erste Eingebung... fällt mir hier ganz besonders der Beinwell ein. Das Allantoin des Beinwells wirkt wundheilend, gerade auch bei schlecht heilenden Wunden. Es fördert vor allem die Neubildung von gesundem Gewebe. Also das wäre meine 1. Wahl...Breiumschläge aus Beinwellwurzel nach dem Bad in Schwedenbitter. Wenn es mit dem Schwedenbitter wegen starker Abwehr des Hundes (das ist echt gewöhnungsbedürftig und nicht jeden Tier duldet das) käme neben den Gerbstoffdrogen evtl. auch noch Ackerschachtelhalmbäder in Frage...wegen der Kieselsäure.

Jaja...ich höre jetzt die ersten Seufzer...Beinwell= Phyrrolizidinalkaloide= nicht auf offene Wunden.
Die Diskussion um die Phyrrolizidinalkaloide hatte ich an anderer Stelle grad heftigst. Ehrlich...ich sehe das lässiger und hier eben doch mehr den Vorteil der Heilwirkung. Dass der Hund einen Leberschaden davon trägt, wenn man die Pfote damit behandelt kann man wohl ausschließen.

Nun, was nun wirklich hilft ist wohl schwierig zu sagen...aber alles ist einen Versuch wert.
Ich wünsche dem armen Hundi jedenfalls baldige gute Besserung.

Liebe Grüße
D.
-----------------------------------------------------------------------
 
Ich persönlich würde z. B. nie Öl auf eine offene blutende Wunde geben.

Ich zitiere jetzt mal mein erstes Posting in diesem Thread, weil ich diesbezüglich auch in der Kräutergroup nachgehakt habe und weil ich nach vor dieser Meinung bin.

Folgende Antwort hab ich von der Kräuterpädagogin in unserer Group erhalten:

(da ich vorher um Erlaubnis der Weiterleitung in dieses offene, für alle lesbare Forum gebeten habe, habe ich aber von vorneherein zugesagt, die Namen zu anonymisieren)

LG
Inge

----------------------------------------------------------------------
Hallo Inge,

da geb ich dir grundsätzlich sogar Recht. Die Gründe dafür hat L. bereits auch schon aufgeführt.

Zitat L. : "Öle und viele Salben verkleben Wunden. Statt dass Luft an die Wunde kommt, kleistern sie die Hautoberfläche zu und schliessen auf die Art häufig irgendwelche Keime ein, die sich dann friedlich unter der Fettschicht vermehren oder sogar in die Blutbahn eindringen und sich dann an anderen Stellen bemerkbar machen."

AAAAber...bei Johanniskrautöl scheint das doch irgendwie anders zu sein, wenn man mal die (teilweise eigenen) Erfahrungen damit betrachtet. Das Hyperforin im Johanniskrautöl ist antibakteriell, antiviral, antiseptisch (desinfizierend) und antimykotisch dazu noch schmerzlindernd und wundheilungsfördernd sowie zellregenierierend. Hier überwiegen wohl die Heilwirkungen, gegenüber den Nachteilen einer Behandlung von Wunden mit Fetten/Ölen. Ich will jetzt keinesfalls Johanniskrautöl als DAS WUNDERMITTEL darstellen sondern wollte damit nur nur sagen, dass ich Johanniskrautöl hier soooo verkehrt nicht finde... ob es dann bei der Pfote die gewünschte Wirkung bringt, weiß ich in Voraus auch nicht. Wie schon erwähnt, ich kenne hier sogar einen Fall aus der Nachbarschaft, wo ein offenes Bein jahrelang Probleme machte und nichts half. Mit Johanniskrautöl kam dann der Durchbruch...es wurde immer besser und ist nun ganz zugeheilt.
Ich verlasse mich bei solchen Dingen gerne auf die (persönlichen) Erfahrungen und weniger auf irgendwelche Bericht von sonstwo her ;-)

Ich würde es halt nicht dauernd drauf lassen. Bäder mit Schwedenkräuter oder den bereits genannten gerbstoffhaltigen/kieselsäurehaltigen Kräutern. Möglichst an der Luft trocknen lassen und auch wirklich ne Zeit Luft dran lassen und dann eben zusätzlich mit Johanniskrautöl einreiben. Oder halt Beinwellbrei-Umschläge...das wäre sowieso meine 1. Wahl ;-)

Liebe Grüße
D.
------------------------------------------------------------------------
 
Hallo Inge,

vielen Dank für die Tipps aus deiner Kräutergruppe mit denen ich mich, ehrlich gestanden, zum Teil leicht überfordert fühle.

Ich habe mittlerweile die Behandlung mit Johanniskrautöl eingestellt, da keine Besserung eingetreten ist und behandle mittlerweile die Unterseite der Pfote, wo die Haut abging mit selbst gemachter (nicht von mir:o) Arnikasalbe und die eigentliche Fistel, nach ein paar Tagen mit Arnikasalbe, jetzt wieder mit Calendula, da diese ja auch ziehende Wirkung hat und möchte mir noch eine Acker-Ringelblumensalbe besorgen (ich hoffe, die bekomme ich in der Apotheke).

Und es ist für mich total verblüffend, denn die Arnikasalbe hat fast vom ersten Tag an Wirkung gezeigt. Die Haut geht nicht mehr ab und der Schorf ist verschwunden. Die Pfote sieht im Moment so gut aus, wie schon lange nicht mehr und Mira humpelt fast gar nicht mehr. Unterstützend bekommt Mira auch schon seit einigen Wochen Schüßler Salze Nr. 12 (ich glaube, das hatte ich noch nicht erwähnt).

Ich möchte diese Behandlung jetzt noch mindestens so an die 10 Tg fortsetzen, bevor ich ggf noch einmal etwas neues ausprobieren muss.
 
Hallo,

mal wieder ein kurzer Zwischenbericht: Ich verwende immer noch Arnikasalbe und Mira humpelt seit einigen Tagen gar nicht mehr. :))

Die neu gebildete Haut auf der Unterseite ist zwar noch rosa und sehr dünn, aber ich bin doch sehr zuversichtlich, dass es jetzt stetig aufwärts geht.
 
Oben