jetzt geht das wieder los...

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ilselore:
Ich versichere Dir, ich habe mich intensiv und sehr lange mit dem SH-Sport auseinandergesetzt.
[/quote]

Was heißt intensiv und lange? Hast Du selber mal einen Hund in SCHH geführt?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Der grösste Fehler, der in der Ausbildung zum SH-Hund gemacht wird ist, dass das Wesen völlig falsch eingeschäftzt wird. Ein Meideverhalten des Hundes wird durch Zwang oder Starkzwang korrigert. Du solltest wissen, das höchste Gut eines Lebewesen, ist seine Unversehrtheit. Was macht ein Hund, der Zwang oder gar Starkzwang ausesetzt ist, er beugt sich. Unter diesen Voraussetzungen kann kein einwandfreies Ergibnis auf Prüfungen erlangt werden.
[/quote]

Du hast die Antwort ja schon selber gegeben. So kann man kein gutes Ergebnis bei Prüfungen erzielen. Wenn manche Leute ihre Hunde falsch behandeln, dann ist das noch lange kein Grund die SCHH zu verurteilen. Es gibt auch in anderen Hundesportarten schwarze Schafe unter den Hundeführern.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Ich war selbst aktive Hundesportlerin, zwar in einer anderen Richtung (Schlittenhundesport). Auch hier gibt es zahlreiche negative Beispiele, was krankhafter Egoismus eines Mushers (Schlittenhundeführer) anrichten kann.
Die Krankhaften findest Du überall.
[/quote]

Was wäre wenn ich deshalb sagen würde, dass Schlittenhundesport zu verurteilen ist, weil dort die Hunde gequält werden?

Grüße Helmut
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Im Schutzdienst soll auch der Wehrtrieb des Hundes angesprochen werden (was ich persönlich für den SPORT-Hund ablehne...).
[/quote]

Wo hast Du das her, dass beim Schutzdienst der Wehrtrieb angesprochen werden soll?
Meiner Meinung nach sollte der Hund kein Wehrverhalten zeigen. Wehrverhalten ist ein Zeichen von Schwäche. Der Hund zeigt Wehrverhalten nur, wenn er sich bedroht fühlt. Ein Hund, der sich beim Schutzdienst, nach hunderten Wiederholungen der selben Übungen, noch immer bedroht fühlt, ist ein wirklich extrem schwacher Hund.
Wer sowas von seinem Hund beim Schutzdienst sehen will, hat nichts verstanden.
Vermutlich hast Du aber nur die Begriffe etwas durcheinander gebracht. Was man sehen will ist aktives Aggressionsverhalten. Ob das unbedingt notwendig ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Ich halte es nicht für notwendig, da nichts davon in der Prüfungsordnung steht.

Grüße Helmut

[Dieser Beitrag wurde von Malinois am 25. Januar 2002 editiert.]
 
hallo inge!

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Diese zweifelhaften Methoden kann man auf mindestens 7 von 10 Hundeplätzen beobachten, ganz egal, ob dort SchH-Sport, Agility, THS oder was auch immer betrieben wird. Selbst in Welpen- und Junghundgruppen konnte ich dergleichen schon beobachten! [/quote]

der wert 7 von 10 ist ziemlich krass - ich habe bis jetzt nicht so derart negative erfahrungen gemacht. dass es vorkommt, ist unbestritten, aber die regel ist es sicherlich nicht.

es ist sicherlich nicht sinn und zweck der schh-ausbildung, den wehrtrieb auszunutzen. jeder vernünftige ausbilder wird offen und ehrlich sein und dem hundeführer sagen, dass es keinen sinn hat, mit dem einen oder anderen hund (oder aber auch mit dem hundeführer!!) sportschutz zu betreiben. die vorübungen (das beutespiel) sind aber in jedem fall zu empfehlen. ob es dann für eine prüfung oder für einen turniereinsatz reicht oder nicht, ist eigentlich egal. sollte man meinen .... wenn da nicht der ehrgeiz der hundeführer wäre.... aber - wie du schon erwähnt hast - ist das kein problem der schh, sondern das findet man in allen sparten des hundesportes.

schh-hunde sind sicherlich nicht mehr oder weniger gefährlich als andere. wer immer das noch glaubt, sollte sich vielleicht doch genauer damit auseinandersetzen.

viele grüße, chico


[Dieser Beitrag wurde von Chico am 25. Januar 2002 editiert.]
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Malinois:
Was wäre wenn ich deshalb sagen würde, dass Schlittenhundesport zu verurteilen ist, weil dort die Hunde gequält werden?

Grüße Helmut
[/quote]

Dann würdest Du denken, wie es die Holländer bis in die 80er Jahre getan haben. Schlittenhundesport war bis dahin verboten.

Ilse
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Malinois:
Wo hast Du das her, dass beim Schutzdienst der Wehrtrieb angesprochen werden soll?
Meiner Meinung nach sollte der Hund kein Wehrverhalten zeigen. Wehrverhalten ist ein Zeichen von Schwäche. Der Hund zeigt Wehrverhalten nur, wenn er sich bedroht fühlt. Ein Hund, der sich beim Schutzdienst, nach hunderten Wiederholungen der selben Übungen, noch immer bedroht fühlt, ist ein wirklich extrem schwacher Hund.
Wer sowas von seinem Hund beim Schutzdienst sehen will, hat nichts verstanden.
Vermutlich hast Du aber nur die Begriffe etwas durcheinander gebracht. Was man sehen will ist aktives Aggressionsverhalten. Ob das unbedingt notwendig ist oder nicht, darüber scheiden sich die Geister. Ich halte es nicht für notwendig, da nichts davon in der Prüfungsordnung steht.

Grüße Helmut

[Dieser Beitrag wurde von Malinois am 25. Januar 2002 editiert.]
[/quote]

Wer gut ausgebildete Hunde in Wehrtrieb- und Aggressionsverhalten erleben möchte, sollte sich die Mühe machen, und eine Polizeihundeschule besichtigen. Dort sieht man, wie ein Hund unter höchster Bedrängnis, durch schnelle Attacken an die Grenze ihrer Psyche bebracht werden. Vom Beutetrieb zum Wehrverhalten, eine Sache von Sekunden. Und das ohne Gebrüll und Stockschläge.

Ilse
 
Hallo Inge,

es mag vieleicht sein dass auf vielen Hundesportplätzen speziell die SchHler zu etwas härteren Mitteln greifen. Eines solltest du aber nicht vergessen! Wenn Du auf Agility Plätze gehst, auf welchen der Standart im hohen Bereich liegt, ist es auch eher selten dass die Hunde diese Übungen nur für die Belohnung machen. Überall wo Leistungssport betrieben wird, muss etwas herhalten.
Was den SchH - Sport anbelangt, will man sowieso keine Agresiven Hunde mehr sehen. Die Richter wollen freudige Arbeiten sehen. Hunde die mit Zwang geführt werden verlieren unweigerlich Punkte.
 
an gerd
das möchte ich gerne wissen, WO du das gesehen hast,dass bei Agility ohne Bestätigung und mit Druck gearbeitet wird...
es gibt sicher einige die es versuchen,wenn der Erfolg sich nicht rasch genug einstellt..ist aber der falsche Weg,die meisten Hunde werden dadurch nur langsamer u. freudloser den Parcours oder die Übungen bewältigen. Gewinnen kann aber nur der schnellste UND fehlerlose Hund......

Beim Dreikönigsturnier ÖGV in BADEN am 5.1. (ich war am 6.1.WM/Aus.)schloss der Richter eine Hundeführerin aus - wegen Grobheit am Hund..ich habe diesen Vorfall nicht gesehen,sie hat ihn angeblich, am Start, nur gehalten und etwas zum Boden gedrückt....
egal; er hat entschieden,sie hätte ihn "gebeutelt" (totschütteln ? )

mein tauber DA 9j.hat die erste Zeit viel aushalten müssen,er hat es zum Glück verkraftet,seine erste Prüfung in AGILITY (nach Vereinswechsel )
bestand er mit sg.ein Monat danach die BGH 1 sg.erst mit Agility erreichte ich einen freudigen Gehorsam,und seine volle Aufmerksamkeit...aber nur spielerisch...er zeigte mir an, wenn es für ihn zuviel wurde,d. h. wenn seine Konzentration nachlies ,auch ob er Ball, Beißwurst oder kleine Futterstückchen wollte, spürte ich.
Heute "behandle" ich erfolgreich die Problemhunde mit Agility....
ein kontrolliertes Spiel schafft wieder Vertrauen und Selbstbewußtsein beim Hund.

an ilselore
bin ganz deiner Meinung
Freunde (unsere Hunde)soll man auch wie gute Freunde behandeln
vor fast 30 J.hatte ich eine DSH damals war die Hundeausbildung noch ganz anders es wurde schon sehr früh mit Schutzarbeit begonnen,sie hatte dadurch eine sehr niedrige Reizschwelle
in Zeiten wo Hunde öffentlich hingerichtet werden,finde ich diesen Hundesport nicht mehr angebracht,weil er oft in ungeübten Händen,viel Schaden,aus Unverständnis, besonders in der Öffentlichkeit anrichten kann.
helen
 
Wir sind eigentlich ganz vom eigentlichen Thema abgekommen....
im weitesten Sinn hat es aber sehr wohl damit zu tun,denn die Ausbildung beginnt schon am ersten Tag,wenn man seinen Welpen bekommt,und ALLE Erlebnisse prägen den Hund oft fürs ganze Leben...
erst vor kurzem fand ich ein Foto aus der Welpenzeit...und die Erklärung warum er manchmal langhaarige Hunde verbellt (ich dachte vermenschlicht- es sei eine Art Neidkomplex -kurzhaariger DA ) dabei hatte ihn damals ein junger Bobtail beim Spiel überrollt...ist mit wehenden Haar auf ihn zugestürmt,mein Hund stand ängstlich geduckt da,ich kann mich aber nicht erinnern,ob da noch mehr war...
bei den meisten Welpengruppen
passen die Besitzer oft nicht genügend auf..
und die Aussagen wie:die machen sich das schon aus...kann ich nicht mehr hören...auch beim Spielen der Welpen,kann es schon zu ernsten Konflikten kommen,die für uns oft gar nicht ersichtlich sind,und erst wenn sie erwachsen werden,verstehen wir nicht warum sowie meiner, keine langhaarigen Hunde mag.

Heute habe ich mich über die sooooo gut erlernte "Kehrtwendung" geärgert....
mit 3 Hunden,3 Leinen mit einer zusammengefasst...wenn dann der "Alte" hintenherum nach vor will,ist man schnell eingewickelt....auch das hat sich gut eingeprägt,leider...obwohl wir jahrelang nur Agility betreiben,und das ist eine schwierige Sache,jede Übung oder besser jeder Lauf ist anders,er muss ständig aufmerksam sein,in alle Richtungen zu drigieren und abrufbar sein.
Meine Hunde und ich brauchen viel Abwechslung,Tempo,und Spiel,daher ist Agility für uns sehr geeignet.
Die Unterordnung hat uns immer sehr gelangweilt,beim Breitensport hatten wir da immer die meisten Punkteabzüge, und ich tagelang "Muskelkater"
so genug gefaselt ....
helen
 
An Gerd:

kann es sein, dass Du mein Posting mit dem von Ilselore verwechselt hast? Ich habe doch - genau wie Du auch - darauf hingewiesen, dass Starkzwang überall da vorkommt, wo falscher Ehrgeiz oder mangelndes Wissen durch Gewalt ersetzt werden sollen - und das findet man überall, nicht nur im SchH-Bereich! Ich teile NICHT Ilses Meinung, dass im SchH-Sport generell falsch ausgebildet wird und/oder diese Sportart überflüssig ist! Alles klar?

Gerd, Chico, Malinois:

Natürlich wollen die Richter keine aggressiven Hunde sehen! Aber, Gerd, ein Hund in der Wehr ist nicht automatisch ein aggressiver Hund! Im übrigen, Chico und Malinois: wem wollt Ihr ernsthaft weismachen, dass es nicht genügend HF gibt, die - weil's fixer geht - ihren Hund über die Wehr ausbilden??? Bei der Ausbildung der Diensthunde wird dies sogar gefordert!!! (Nachzulesen bei Th. Baumann: "Neue Wege der Polizeihund-Ausbildung") Bei Diensthunden macht das in meinen Augen auch Sinn, aber bei Sporthunden - da bin ich völlig Eurer Meinung - hat der Wehrtrieb nix zu suchen. Er wird aber dennoch bentutzt, und zwar viel häufiger, als es manch einer zugeben möchte... Und indem man dies mit "aktiver Aggression" schön zu reden versucht, ändert an der Tatsache an sich auch nichts!

Gruß Inge + BC
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
An Gerd:

Ich teile NICHT Ilses Meinung, dass im SchH-Sport generell falsch ausgebildet wird und/oder diese Sportart überflüssig ist! Alles klar?

Gruß Inge + BC
[/quote]

Hallo Inge,

ich habe zwar nichts von generell geschrieben, jedoch könnten wir uns auf
vielfach oder häufig einigen.
Ich habe auch nicht geschrieben, dass der SchH-Sport überflüssig ist.
Ich habe ledeiglich erwähnt, dass ich meinen Hund nicht zum SchH-Sport ausbilden lasse.

alles klar?
Ilse
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Natürlich wollen die Richter keine aggressiven Hunde sehen! Aber, Gerd, ein Hund in der Wehr ist nicht automatisch ein aggressiver Hund! Im übrigen, Chico und Malinois: wem wollt Ihr ernsthaft weismachen, dass es nicht genügend HF gibt, die - weil's fixer geht - ihren Hund über die Wehr ausbilden??? Bei der Ausbildung der Diensthunde wird dies sogar gefordert!!!
[/quote]

Da hast Du offenbar etwas falsch verstanden. Wenn ein Hund sich wehrt, dann macht er das, weil er sich bedroht fühlt. Wenn ein Hund sich beim Schutzdienst bedroht fühlt, dann ist das ein schwacher Hund. Kein guter Hund fühlt sich bei der 200. Wiederholung der selben Übung bedroht. Folglich hat er auch keinen Grund sich zu wehren.
Diensthunde werden ganz bestimmt nicht so gearbeitet. Diensthunde müssen ein gesundes Selbstbewußtsein haben. Da hat der Hundeführer bestimmt kein Interesse, dass der Hund soweit in die Enge getrieben wird, dass er sich wehrt. Ganz im Gegenteil. Der Hund wird so gearbeitet, dass er sein Selbstbewußtsein noch steigern kann.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
(Nachzulesen bei Th. Baumann: "Neue Wege der Polizeihund-Ausbildung") Bei Diensthunden macht das in meinen Augen auch Sinn, aber bei Sporthunden - da bin ich völlig Eurer Meinung - hat der Wehrtrieb nix zu suchen.
[/quote]

Ich habe dieses Buch, ist aber schon einige Zeit her, dass ich es gelesen habe. Werde mal nachschlagen. Ich bin aber überzeugt, dass Baumann das nicht so geschrieben hat, bzw. das nicht so meint.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Er wird aber dennoch bentutzt, und zwar viel häufiger, als es manch einer zugeben möchte... Und indem man dies mit "aktiver Aggression" schön zu reden versucht, ändert an der Tatsache an sich auch nichts!
[/quote]

Das hat nichts mit schönreden zu tun. Wehrtrieb ist ein Blödsinn, alleine schon vom Begriff her. Man will Hunde, die einen Helfer aktiv dominieren, nicht welche, die sich wehren müssen.
Ich erwarte mir von meinem Hund, dass er sich selbstbewußt dem Helfer stellt und nicht, dass er sich so lange in die Enge treiben läßt, dass er sich wehren muß. Bei dem was ich mache, kannst Du mit so einem Hund auch nichts erreichen. Hunde, die nur reaktiv gearbeitet werden (beissen zu, wenn sie nicht mehr auskönnen), haben da keine Chance, weil dann der Helfer einfach keine Aktion setzt. Dann versagt der Hund.
Selbst bei SCHH funktioniert es nicht. Ein Hund, der sich bedroht fühlt wird eher versuchen zu flüchten, als anzugreifen (Selbsterhaltungstrieb - den gibt es nämlich wirklich). Erst wenn er nicht mehr flüchten kann, dann greift er an. Am Platz, bei der Prüfung ist der Hund alleine mit dem Helfer, ohne Leine und etliche Meter vom Hundeführer entfernt. Wenn er sich da vom Helfer bedroht fühlen würde, dann würde er flüchten.
Sowas kann man nicht brauchen.

Grüße Helmut
 
Das Überprüfen des Aggressionspotential im Wehrverhalten eines Hundes wird mit Zivilpersonen (also ohne Schutzkleidung, Beissärmel) durchgeführt.
In der Regel trägt der Hund einen Beisskorb.
Wird der Hund durch diesen zu sehr irritiert,wird er von seinem Hundeführer an der Leine, natürlich unter Einhaltung vieler Vorsichtsmassnahmen, auf den zivilen Helfer gelassen. Während der Übung wird der Hund vom Helfer attackiert, er bedrängt den Hund mit seinem Körper. Der Helfer kneift und zwickt den Hund. Reagiert der Hund jetz wehrhaft und aggressiv, steigert man die Übung, indem man das Nachsetzen des Hundes auf einen flüchtigen Menschen einübt. Der Hund muss versuchen, eine Flucht zu verhindern.

Ilse
 
Hallo Malinois,

Zitat aus Th. Baumanns Buch (Seite 41 ff): "Trotz der aufgezeigten möglichen Nachteile einer Aktivierung des Wehrtriebes beim Hund ist er in einer polizeilich orientierten SchH-Ausbildung unerläßlich. Im Gegensatz zum Beutetrieb unterliegt der Wehrtrieb nämlich nicht der reiz- und aktionsspezifischen Ermüdung..."

"Unlust auf Beute kann dem Polizeihund durchaus mal verziehen werden, nicht aber ein launenhaftes Wehrverhalten."

"Im Hundesport mag ein vermeintlicher Champion mit einem Beute-/Wehrtrieb-Potential von 80% zu 20% im Schutzdienst noch 100 Punkte erreichen können; seine Einsatztauglichkeit als Polizeihund kann aber kaum über 40% eingeschätzt werden. Eine derart geringe Wehrfähigkeit reicht oftmals im polizeilichen Einsatz nicht aus."

Soweit die Zitate. Dem gibt es nur folgendes hinzuzufügen: für einen SPORT-Hund laufen die Übungen - wie Du ganz richtig schreibst - immer und immer wieder gleich ab. Und genau das unterscheidet ihn vom Einsatz eines Diensthundes! Die zu stellenden Person wird sich gewiss nicht an irgendwelche Regeln sportlicher Fairness halten - der Hund muss aber auch dann noch in der Lage sein, den Angriff abzuWEHREN!!!

Und weil - wie Baumann völlig richtig schreibt - der Beutetrieb bei monotoner, schematischer Wiederholung bald erlischt, greifen eben viele Sport-HF zur Ausbildung über die Wehr, damit der Hund trotzdem noch zufasst. Den besseren Weg zu beschreiten - nämlich mehr Abwechslung bei den Übungen, dafür eine längere Ausbildungszeit in Kauf nehmen - das ist vielen zu mühsam.

Ich meine allerdings, dass hieran zu gutem Teil die PO Schuld ist. Viel zu schematisiert werden die einzelnen Übungen abverlangt, sowohl in der UO wie im Schutzdienst. Und die FH-Arbeit entbehrt sowieso in der geforderten Form jeder Logik... Aber das führt jetzt wirklich zu weit weg.

Gruß
Inge + BC
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Inge + BC:
Zitat aus Th. Baumanns Buch (Seite 41 ff): "Trotz der aufgezeigten möglichen Nachteile einer Aktivierung des Wehrtriebes beim Hund ist er in einer polizeilich orientierten SchH-Ausbildung unerläßlich. Im Gegensatz zum Beutetrieb unterliegt der Wehrtrieb nämlich nicht der reiz- und aktionsspezifischen Ermüdung..."
[/quote]

Gut, spare ich mir das Nachlesen;-) Ich dachte nicht, dass auch Baumann noch immer diesen blöden und unsinnigen Begriff Wehrtrieb verwendet.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Soweit die Zitate. Dem gibt es nur folgendes hinzuzufügen: für einen SPORT-Hund laufen die Übungen - wie Du ganz richtig schreibst - immer und immer wieder gleich ab. Und genau das unterscheidet ihn vom Einsatz eines Diensthundes! Die zu stellenden Person wird sich gewiss nicht an irgendwelche Regeln sportlicher Fairness halten - der Hund muss aber auch dann noch in der Lage sein, den Angriff abzuWEHREN!!!
[/quote]

Da hast Du vollkommen recht. Der Diensthund muß vollkommen andere Aufgaben bewältigen. Trotzdem sind die Grundvoraussetzungen ähnlich. Die meisten Diensthunde, die ich kenne könnten genausogut als Sporthunde geführt werden und umgekehrt. Nur das unterschiedliche Training macht es aus. Ich erwarte mir von einem Diensthund aber auch, dass er ein besonnener Hund ist, der nicht unkontrolliert in irgendwelches Wehrverhalten fällt. Wehrverhalten ist ein rein reaktives Verhalten. Von einem guten Diensthund (und auch Sporthund) erwarte ich mir aber aktives und nicht reaktives Verhalten. Der gute Diensthund muß den Täter auch dominant stellen, wenn der lieblich und beruhigend auf ihn einredet. Andererseits muß er kontrollierbar sein, auch wenn jemand wild herumgestikuliert und den Hund anschreit.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Und weil - wie Baumann völlig richtig schreibt - der Beutetrieb bei monotoner, schematischer Wiederholung bald erlischt, greifen eben viele Sport-HF zur Ausbildung über die Wehr, damit der Hund trotzdem noch zufasst. Den besseren Weg zu beschreiten - nämlich mehr Abwechslung bei den Übungen, dafür eine längere Ausbildungszeit in Kauf nehmen - das ist vielen zu mühsam.
[/quote]

Der bessere Weg wäre wohl, nur mit geeingneten Hunde zu arbeiten, sowohl beim Sport als auch beim Dienst.

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Ich meine allerdings, dass hieran zu gutem Teil die PO Schuld ist. Viel zu schematisiert werden die einzelnen Übungen abverlangt, sowohl in der UO wie im Schutzdienst. Und die FH-Arbeit entbehrt sowieso in der geforderten Form jeder Logik... Aber das führt jetzt wirklich zu weit weg.
[/quote]

Also diesbezüglich sind wir 100% ig einer Meinung.

Grüße Helmut
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Ilselore:
In der Regel trägt der Hund einen Beisskorb.
Wird der Hund durch diesen zu sehr irritiert,wird er von seinem Hundeführer an der Leine, natürlich unter Einhaltung vieler Vorsichtsmassnahmen, auf den zivilen Helfer gelassen. Während der Übung wird der Hund vom Helfer attackiert, er bedrängt den Hund mit seinem Körper. Der Helfer kneift und zwickt den Hund. Reagiert der Hund jetz wehrhaft und aggressiv, steigert man die Übung, indem man das Nachsetzen des Hundes auf einen flüchtigen Menschen einübt. Der Hund muss versuchen, eine Flucht zu verhindern.
[/quote]

Ilse,

ich arbeite regelmäßig mit Diensthundeführern von Polizei und Gendarmerie (auch Sondereinsatz und Zugriffshunde), aber zwicken und kneifen gehört ganz sicher nicht zu unseren Ausbildungsmethoden. Wir arbeiten mit Hunden, die von der Grundveranlagung genug mitbringen um diese Arbeit gut zu erbringen, ohne dass man zu solchen merkwürdigen Methoden greifen muß.
Zivil wird mit Maulkorb, oder Unterziehmanschetten gearbeitet. Dabei wird der Hund in erster Linie von seinem Hundeführer auf den Helfer eingestellt und nicht vom Helfer durch zwicken und kneifen provoziert. Wo hast Du das denn gesehen?

Grüßer Helmut
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Malinois:
Ilse,

Dabei wird der Hund in erster Linie von seinem Hundeführer auf den Helfer eingestellt und nicht vom Helfer durch zwicken und kneifen provoziert. Wo hast Du das denn gesehen?

Grüßer Helmut
[/quote]

Im Ruhrgebiet, Polizei-Hunde-Schule in Dortmund.
Ich sollte vielleicht noch erwähnen, diese Übungsstunden diente immer noch dem Tauglichkeits-Test zum evtl. Ankauf eines Hundes. All diese Tiere, die ich über 3 Tage beobachten durfte waren Tiere, die noch nicht als Diensthunde eingestellt waren.

Gut 1 Jahr später hospitierte ich noch einmal in dieser PO-Hu-Schule. Dieser Hund (Jupp), den ich damals sah, wurde als tauglich befunden und somit angekauft. Nach 1 Jahr sah eine Übung schon ganz anders aus. Der Scheintäter war, aus meiner Sicht, ein Künster der Drohgebärden, in sehr beeindrucktender Art und Weise zwang er den Hund, unterstützt durch heftige Atacken, diesmal kam auch ein Gummistock zum Einsatz, dass sich dieser mit allem was er hatte, zur Wehr zu setzen.
Ehrlich, ich wusste nicht, wen ich mehr bestaunen konnte, den Hund, der durch seine aktive Agression zu beeindrucken wusste, oder den Scheintäter, dessen Kondition grenzenlos zu sein schien.......

Ilse
 
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