Jagdterrier, Erfahrungen

Lykaon

Super Knochen
Habe mir vorübergehend einen 2jährigen Jagdterrier eingetreten.

Gehört einer 70jährigen Dame, diese ist rekonvaleszent. Hund ist nicht erzogen und kennt nichts. Keine Naturwiese, keinen Bach, keinen Wald. Lebt als Schoßhund, vorwiegend im Garten. (Ich verneige mich mal wieder vor den Wohltätern vom organisierten "Tierschutz", welch perfekte Vermittlung, 1A....)

Wenn die Dame den Hund ableint, dann ist er weg. Ich weiß nicht, wie weit ihr das Tier wegrennen würde, der Blick sagt aber "zum Horizont und dann noch 20km".

Ich und die Schleppleine hassen einander aus tiefster Seele. Die ersten 3km muss dieses eklige Gängelband definitiv sein, weil die Kleine geistig weggetreten ist und nur die tolle Wiese, den Bach, den Wald sieht. (Alles zum ersten Mal.)

Aber dann habe ich recht guten Kontakt zu dem Hund. Kann rückrufen, Sitz klappt, Jogger vorbei lassen klappt auch. (Sprich, das Niveau "Welpe an Tag 2" haben wir zügig erreicht.)

Die Kleine möchte so gern übermütig im Kreis laufen. Und mit den anderen Hunden auf der Wiese spielen. Dafür müsste ich das Gängelband loslassen.

Hat jemand diese Rasse? Kann man es in völlig fremder Umgebung riskieren, die verdammte Schleppleine auf der Hundewiese einige Zeit nachschleifen zu lassen? Ich kann die Jagdweise dieser Rasse nicht einschätzen. Rennt der Terrier ohne Nachdenken weg, wenn er etwas wittert?
 
Das ist sie, fasziniert vom 1. Gewässer ihres Lebens.

Wenn ich sie soweit hinkriege, dass sie sich nicht vertschüßt, wird sie hinkünftig mehr Auslauf haben dürfen. (Bisher: Wohnstraße rauf und runter, an der kurzen Leine.)

Ferner kläfft sie und gräbt die Beete um, surprise surprise, wäre perfekt wenn sie dieses Hobby in den Auwald verlagert.
 

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Vorübergehender Hundesitter. Also das "hinkünftig mehr Auslauf" ist wohl eher deine Vorstellung, dass du den Hund in Blitzesschnelle rückrufsicher machst und das Frauchen in Folge ihren Hund ableint.
Das erscheint mir ziemlich unrealistisch, milde gesagt.

Fakt ist: Der Hund gehört nicht dir - du bist Hundesitter. Nicht mehr, nicht weniger.

D.h. entweder führst du den Hund so, dass er dir keinesfalls davonlaufen kann. Also 100% Leine.
Oder du überlässt das Sitten jemand anderem.

Glaub mir - du willst nicht einer 70 jährigen Dame sagen müssen, dass ihr Liebling gerade abgepascht ist.

Und nein, da wäre nicht die Dame dran schuld, weil sie ihrem Hund nix beigebracht hat. Sondern du, weil du das weißt und dich trotzdem nicht danach richten willst.
 
Wenn ich einen fremden Hund beaufsichtige, dann habe ich die Pflicht, es so zu handhaben, dass er weder sich noch anderen Schaden zufügen kann und er wieder gesund an die Besitzerin zurückgegeben werden kann. Somit ist ableinen logischerweise ein nogo
 
Als Terrierbesitzer , wenn auch nur Foxls (der weniger durchgeknallten Variante) und regelmässigem Kontakt mit den Irren -
Lass die Leine dran, spielen in einem sicher eingezäunten Bereich - wobei die Jagdflummis durchaus auch mal über 120cm hohen Maschendraht spingen. Sie lernt gerne, und es macht ihr Spass - aber ich denke mal, dass sie entscheidet, was noch mehr Spass macht.Jagdterrier sind wie alle Terrier sehr eigenständige,, selbstbewusste Hunde, Entscheidungen selbst zu treffen ist bei der Jagd überlebenswichtig, leider kann man diese Eigenschaft nicht nur da abrufen. Leinenlos während der Brut- und Setzzeit ist bei nicht erzogenen Terriern keine gute Idee - sie kommen wieder, allerdings Stunden später ;)
 
2 Terrier zu Hause ( Russen ) ! meine laufen zu 90% frei. Haben die Grundregeln von klein auf gelernt!
Und, meine laufen nicht Kopflos durch die Wälder. Trozdem, Terrier bleib Terrier und man muss immer
vorausschauend sein !
Ich trage die Verantwortung , weil es meine Hunde sind.

Als Sitter habe ich die Pflicht das der Hund " heile " wieder nach Hause kommt.
Auf keinen Fall den Hund ableinen und " herumprobieren "

Was ich hier erwähnen möchte. Schön das du einer älteren Dame bzw dem Hund hilfst
 
2 Terrier zu Hause ( Russen ) !
Russen? Die jagen selten, die wurden für anderes gezüchtet
Nein...... Spaß, ich weiß, dass du die kleinen meinst ;)

Terrier sind Erdhunde - das Umgraben der Beete gehört zu ihren Pflichten - Zeige ihr einen Platz i Garten, wo das Graben erlaubt ist - und schütte dort lockeren Erde auf. Jedes Mal, wenn sie wo anders gräbt, dorthin führen und Spieli oder Kausachen in der Erde verstecken, dann wird sicher bald nur noch dort graben, wenn du dabei ist
 
Ich habe keine Terrier und habe auch keine als Sitterhund, nur verschiedenste andere Hunde, aber ich würde als Sitter niemals einen dieser Hunde einfach so ableinen und herum lufen lassen. Eine Hündin die ich von Anfang an kenne ist die Ausnahme.

Ich würde mir viel zu viele Vorwürfe machen wenn dem Hund ausgerechnet bei mir etwas passiert. Hund rennt weg, gerät unter ein Auto etc.
Vor allem wenn der Hund scheinbar in seinem Leben noch nicht viel kennen gelernt hat. (Stichwort Wasser ist toll, wie lange, wie weit kann ich schwimmen,...)

Versuch den Hund lieber anders aus zu lassen, dann wird er auch sine Energie los und du bist in einem sicherem Bereich.
 
Russen? Die jagen selten, die wurden für anderes gezüchtet
Nein...... Spaß, ich weiß, dass du die kleinen meinst ;)

Terrier sind Erdhunde - das Umgraben der Beete gehört zu ihren Pflichten - Zeige ihr einen Platz i Garten, wo das Graben erlaubt ist - und schütte dort lockeren Erde auf. Jedes Mal, wenn sie wo anders gräbt, dorthin führen und Spieli oder Kausachen in der Erde verstecken, dann wird sicher bald nur noch dort graben, wenn du dabei ist
Richtig, die Kleinen, daher ist dein Seitenanstoß komplett überflüssig !!! ;-)

Ich habe über 15 Jahre Russkiy Toy Terrier - seit 2017 nur genannt Russkiy Toy ) ! Auch wenn sie Klein sind, sie jagen.
Meine erste Hündin war eine passionierte Jägerin. Wenn eine Schwalbe zu tief flog, hatte meine Hündin sie im Maul, ebenso legte sie sich
mit Äskulapnatter, Biber , Baumratten, Füchse, Dachs, Feldhasen ect an -
Sie hätte alles gejagd - Diese Rasse braucht aufgaben, ein gutes training um den Jagdtrieb umzulenken.
Auch meine jetzigen beiden bzw drei müssen aktiv beschäftigt werden - und zwar mit konsequenz und kompetenter " führung " !
1 Hündin, jedoch Ridgeback, geht mit uns gemeinsam ins Revier und ist aktiv im Jagdgeschehen.
 
Danke, Old Hag. Nein, sie ertränkt sich nicht.

Es geht darum, dass die Kleine überhaupt irgendwann unbehindert mit einem Hund spielen darf.

Die Hundewiesen sind hier alle nicht eingezäunt. Es sind einfach Waldwiesen, die als Hundefreilauf ausgewiesen sind (oder wo es toleriert wird).

Die Terrierhündin und Ajka sind dicke Freundinnen. Sie harmonieren charakterlich, beide sind wild und ausdauernd und raufen gern. Eine Zeit lang hatten sie eine eingezäunte Wiese vor einem Abbruchhaus, aber dort hat sich wer aufgeregt, dass Hunde "den Rasen" schädigen.

Und auf der Hundewiese ist es riskant, den Terrier abzuleinen - auch und gerade in Gegenwart des Frauerls. Der Hund kommt recht gut
auf meinem Heranpfiff - aber ich bin halt keine enge Bezugsperson.

Man kann eventuell ein zittriges Mini-Hunderl ohne Freilauf und ohne Spiel halten, aber keine Gebrauchshunderasse.

;-) Ich möchte keinesfalls einen Terrier. Bin bei einer ganzen Liste von Rassen der Ansicht, dass sie nicht als Familienhunde gehalten werden dürften, weil sie dieser Job überfordert. Aber wir haben ja die "Tierschützer" und freuen uns jetzt über Anglo-Francais und Kangals. Der Terrier ist immerhin klein und nicht gemeingefährlich, für den ist ein halbwegs normales Hundeleben realisierbar.
 
Zum besseren Verständnis: Das ist ein völlig legaler, als solcher gekennzeichneter Hunde-Auslauf am Stadtrand von Wien. An solche Orte geht man, damit die Hunde Artgenossen treffen und spielen können. Zäune gibt's da nicht.

ICH binde mir keinen Klotz ans Bein und halte daher nur kontinentale Schäferhunde und Gun Dogs. Ich steh einfach voll auf Gehorsam. Der verehrte Nächste holt sich Hunde, die über Berg und Tal jagen. Hilft aber nichts, einen gewissen Gehorsam brauchen sie hier alle.
 

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Du könntest eventuell mal bei einer Hundeschule anfragen, ob du das eingezäunte Gelände außerhalb der Kurszeiten gegen Spende für die Vereinskasse nutzen darfst.
Gibt es denn in Wien gar keine eingezäunten Hundezonen mehr?🤔
Frei lassen würde ich auch nicht riskieren wollen. Wenn trotzdem, nur mit GPS versehen.
 
Terrier sind schon eine Klasse für sich, Jagdterrier noch viel, viel mehr. Eigentlich werden sie nur in Jägerhände abgegeben - aus gutem Grund. Es gibt einige Exemplare, die "braver" sind, aber es gibt sehr viele, die das Gegenteil von " brav" sind. Sprich - wenn du die Kleine abrufen kannst, wenn sie verträglich mit anderen Hunden ist, dann ist es eh eine der "Braven". Trotzdem - Jagdterrier haben noch viel, viel mehr Jagdtrieb als normale Terrierrassen. Ableinen würde ich sie wirklich nur in abgesichertem Raum. Michaelas (Catos) Vorschlag einer Hundeschule, die das Gelände zur Verfügung stellt, ist super. Im Wald - nein. Ein einziger Geruch nach Wild und sie wird weg sein. Ohren auf Durchzug (ist bei Jagdterriern normal) und weg ist sie. Tapfer sind sie, die kleinen Terrier! Noch viel tapferer als normale Terrier! Die kennen nichts - die größte Wildsau gehen sie an. In den Fuchs- oder Dachsbau und mit dem Bewohner dessen anlegen - Null Problem. Dafür wurden sie gezüchtet.
Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass du sie irgendwie im Griff hast. Es geht um diese Zusammenarbeit zwischen Mensch und Hund - und ich vermute, du hast das drauf. Trotzdem - frei lassen im freien Gelände, würde ich nicht. Das ist mehr als riskant.
Abschließend.... auch wenn die Kleine einer alten Dame gehört - mein Bauchgefühl sagt mir, dass sie bei dir besser aufgehoben wäre. Jagdterrier sind absolut nichts für alte Damen, die sie nicht auslasten können. Entweder Jäger oder jemand, der etwas von Hund und Natur versteht. Und bereit ist, sich mit den Eigenschaften der Rasse auseinanderzusetzen - wie du es tust.
 
Zum Tierschutz und der - unpassenden Vermittlung - gebe ich dir zu 100% recht! Einen Jagdterrier keinem Jäger, sondern einer alten Dame zu überlassen - das ist das Verkehrteste, was nur passieren kann! Aber ja ... Jäger sind ja seitens des Tierschutzes "böse", "pfui" - die dürfen doch nie und nimmer einen Hund bekommen. Auch, wenn sie das perfekte Herrli oder Frauli wären. Nein, Jäger - sowas geht in den Augen der Tierschützer gar nicht. Da ärgere ich mich auch immer! Kein Jagdterrier wird von seinem Züchter zu einem Menschen, der kein Jäger ist, vermittelt. Kein normaler Züchter von Jagdterriern tut das - wohl wissend, was Aufgabe dieser Rasse ist, wozu sie gezüchtet wurden.

Zum Bild des Hundeauslaufs in freier Natur, welches du gebracht hast... NEIN! Da kannst du mit 100%iger Sicherheit sagen, dass die Kleine dann weg ist.
 
Vermutlich wurde der Hund auch nicht richtig geprägt. Notwendige Mittel sind verboten. DAS ist eine Qual für Mensch und Tier. Da kann man froh sein, dass dieser Hund nicht zu den kräftigsten Hunden zählt. Hilfreich wären engste Bindung und Vertrauen gepaart mit eiserner Konsequenz, wo es darauf ankommt. Das muss man aber selbst erst einzuschätzen lernen. Man muss also auch das Verbieten üben. Das führt dann zu der Trixerei des Hundes, dass er so tut, als wollte er etwas Verbotenes tun, für das er nach befolgtem NEIN einen feinen Keks bekommt - Ziel erreicht. Ja ja, Menschen sind lernfähig und erziehbar. :)
 
Noch etwas zu Jagdterriern....bei der Kleinen dürfte es sich um ein harmloseres Exemplar handeln, vielleicht sogar um eine Mischung. Beim Jagdterrier wurden immer wieder Einkreuzungen vorgenommen. Teils, weil man noch mehr Schärfe erzielen wollte, teils, weil man friedlichere Hunde wollte. Bei vielen Jägern heißt es, dass man für Jagdterrier einen Waffenschein benötige ( so scharf sind sie). Das gilt nicht für alle, aber für einen Teil. Ein Jagdkollege meines Mannes hatte einen - der wurde nur von ihm gefüttert, alles andere wäre zu gefährlich gewesen. Unser ehemaliger Hausmeister in Linz hatte einen..da gibt es etliche Geschichtln. Andererseits erlebe ich auf Ausstellungen brave, harmlose, wohlerzogene Exemplare - auch das gibt es. Ausgelastet gemäß ihrer Rasseverwendung sollten sie aber alle werden! Wer einer 70 jährigen Frau einen Jagdterrier überlässt...da find ich jetzt gar keine Worte dafür, außer keine netten und harmlosen.
 
Soll wieder zu der 70jährigen Dame. Keine Bedürfnisse wecken, die von der Dame nicht befriedigt werden können. Auch ein Hund ist nur ein Gewohnheitstier. Hunde haben kein TV und kein Internet und kennen kein *haben muss*. Leistungssportler müssen auch eines Tages im besten Alter jahrelang abtrainieren, damit sie keine ernsten Entzugsbeschwerden bekommen. Also Ball flach halten, schön dezent bleiben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Jagdterrier sind oftmals sogar für den jagdlichen Hundeführer nicht zu kontrollieren. Ist die Leine ab wird losgelegt. Bis das Opfer tot ist oder der Jagdterrier. Ich kenne Exemplare denen ist selbst der Elektroschocker auf höchster Stufe wurscht (nicht, dass ich das gutheißen würde).
 
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