"Jagdhund" oder "Wo habe ich versagt?"

hab mich auch für den sanften weg der hundeerziehung entschieden. bei gröberen verstössen gegen die hausordnung kann auch mal ein schimpfer dabei sein, aber im grossen und ganzen versuche ist mit viel liebe und geduld meine zwei gfraster im zaum zu halten :D .
und es hat bis jetzt auch erfolg gebracht: die lilly kommt jetzt schon öfters in anwesenheit von enten auf "hier" zu mir zurück(das ziel ist dass sie immer kommt, auch wenn enten in sicht), die leila zieht nur mehr halb so wild an der leine(ja, das kann man auch ohne stachelhalsband erreichen), und gestern hat mir meine mutter erzählt dass sie am feld aus 100m entfernung auf "hier" sofort da waren.

also, an alle die probleme mir ihren hunden haben(wer hat die nicht?): mit liebe und konsequenz wird es mit der zeit!
 
dicker schrieb:
Klingt sehr wacklig, aber wenns klappt...(glaube trotzdem, man hätte dem Hund besser getan, wenn sein Konflikt offen gelöst worden wäre...)

Wieso wackelig? :confused:

Was meinst du mit offen gelöst? Ich glaube nicht dass es eine gute Idee gewesen wäre wenn man in hätte mit einem Dackel "kämpfen" lassen! Gegen einen kleine Rangelei zur Festlegung der Rangordnung sag ich ja nichts, gehört auch irgendwie dazu, nur wäre bei einer Rangelei mit Rocky mit Sicherheit etwas passiert! Und genau aus diesem Grund wurde er ja seinem Besitzer weggenommen da es schon einige Vorfälle gegeben hat.

lg Katrin
 
dicker schrieb:
Wenn ich in einer schwierigen Situation Gehorsam verlange und mein Hund dem nicht folge leistet vertraut er mir nicht! Was ist für dich Vertrauen: "Platz" auf der stillen Wiese?
Wenn ein Hund schlechte Erfahrungen mit anderen Rüden gemacht hat (in denen ich vielleicht dabei war, allerdings ohne Pfefferspray), dauert es eine ganze Weile, bis er mit so einer Situation wieder klar kommt( das ist auch Wesenssache). Ihn ins Platz zu schicken, wenn er sich bedroht fühlt wäre also absolut verkehrt. Er ist in dieser Situation so aufgeregt, dass er nicht klar denken kann. Daher muss ich als denkender Mensch die Situation so verändern, damit er damit umgehen kann.

Ein Hund in der UO vertraut mir, er folgt mir in Situationen, die ihn z.B. ängstigen, in dem Wissen, dass ihm nichts passiert solange er sich an mir orientiert
Das kannst Du doch gar nicht verhindern, dass ihn etwas passiert: jemand tritt ihm auf den Schwanz (ist uns letzte Woche im Wald passiert, ein Jogger ist absichtlich auf den Schweif von einem meiner Hunde gestiegen, obwohl sie am Wegesrand abgesetzt waren, der Weg ist 3 m breit!), rempelt ihn etc.... Oder: Schreck vor einem lauten Geräusch und Sprung in den Elektrozaun. so etwas kannst Du nicht verhindern, und dann ist es passiert, und Du warst dabei, und konntest es uch nicht verhindern.
Es ist natürlich viel leichter mit einem wesensfesten, super sozialisierten Hund zu arbeiten, der noch nie ein schlechte Erfahrung gemacht hat bzw die dann leichter wegsteckt.

So ist es, deswegen bedarf es bei jedem ausgetragenem Konflikt eines positiven Abschluss, weil der Hund sonst den Spaß an der Arbeit mit dem Menschen verliert, eventuell ins Meideverhalten kommt...
Weshalb überhaupt Konflikt :confused: , ich hatte mit meinem Hund noch nie einen Konflikt, weil nur positiv gearbeitet wird. Aber ich zwing ihn ja auch nicht zu etwas, wenn er Angst hat.

Woher weißt du nun, das am E-Gerät schon Hunde gestorben, geschädigt worde sind? Oder war das nur eine Vermutung?
Keine Vermutung, weiss ich. Bin viel in Deutschland bei div. Seminaren und Symposien. Da lernt man viele Leute ein wenig näher kennen. :D

Er kann von anderen lernen, es bedarf dafür einfach ein geschultes Auge...
Zusehen und selber machen sind zwei verschiedene Dinge. Ausserdem: wer kann beurteilen, ob ein Trainer ein gutes Auge hat oder nicht? :rolleyes:

L.G.

Dalabi
 
dicker schrieb:
So ist es, deswegen bedarf es bei jedem ausgetragenem Konflikt eines positiven Abschluss, weil der Hund sonst den Spaß an der Arbeit mit dem Menschen verliert, eventuell ins Meideverhalten kommt..
Na was jetzt? Er soll nicht ins Meideverhalten kommen, dann soll er wieder schon.... :rolleyes: :confused:
dicker schrieb:
Wenn alles versucht wurde, der Hund korrekt in der UO steht aber trotzdem noch jagt (meist bei Hunden, die schon "Blut geleckt" haben) kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...

Bonsai
 
Bonsai schrieb:
Na was jetzt? Er soll nicht ins Meideverhalten kommen, dann soll er wieder schon.... :rolleyes: :confused:

Also ich habe das so verstanden:
Wenn man mit Strafe arbeitet, zeigt der Hunde logischerweise Meideverhalten und weicht dem Besitzer aus, was unerwünscht ist, daher wird dann wieder versucht, den Hund positiv zu stimmen. Ich frage mich nur, welcher Hund kommt nach dem zweiten Mal noch und setzt sich ein weiteres Mal der Gefahr aus etwas abzukriegen ? Entweder ist der Hund dumm oder bereits völlig kaputt. In der Natur würde er nicht überleben.

Im 2.Fall ist das Meideverhalten erwünscht (er soll das Wild meiden)

Mal sehen, was Dicker dazu sagt.

Dalabi
 
Ich fürchte, die Frage, ob in der Hundeerziehung bei "schwierigen Fällen" Härte (in welcher Form auch immer) angebracht ist, wird hier nicht zu klären sein. Auch ich war früher ein Verfechter von Starkzwang bei Problemen, die auch mit größten (freudlichen) Bemühungen über Jahre nicht in den Griff zu bekommen sind, weil ein hund eben in jeder Situation "zu folgen hat", wie es "dicker" hier propagiert. Heute denke ich aber, daß das Vertrauensverhältnis zum Hund wichtiger ist als die Möglichkeit, den Hund überall in Freifolge führen zu können.

Und jeder, der Teletak (übrigens korrekterweise ohne T am Schluß) für ein probates Mittel in der Hundeerziehung hält, möge sich bitte mal folgenden Artikel zu Gemüte führen:

http://www.hundezeitung.de/satire/teletaktmensch.html
 
Isegrim schrieb:
Heute denke ich aber, daß das Vertrauensverhältnis zum Hund wichtiger ist als die Möglichkeit, den Hund überall in Freifolge führen zu können.

Genau darum geht es doch! Wenn ICH nicht fähig bin, ein (aus menschlicher Sicht) unangebrachtes Verhalten in den Griff zu bekommen, dann muss der Hund ja nicht "mit Gewalt" (genau so gemeint wie geschrieben) in jeder Situation frei laufen. Da ist dann halt mehr Kreativität bei Auslastung und Beschäftigung gefragt - aber deshalb t(r)aktiere ich doch nicht ein Lebewesen mit Strom- (oder auch Sprüh-)stößen per Fernbedienung!!!

Andrea (die früher auch nicht gerade zimperlich mit ihren Hunden umgegangen ist, aber seither zum Glück dazugelernt hat...)
 
Hallo!

Danke erstmal für die Tipps :)

Ich bin wirklich nicht darauf aus, mit Gewalt etwas bei meinen Hunden zu erreichen. An unausgelastet kann es auch nicht liegen, ich mache gleich viel wie immer mit ihr und sie macht auf mich einen sehr zufriedenen Eindruck und nicht irgendwie unterfordert oder so.
Extrem ballwahnsinnig ist sie, aber wenn sie irgendetwas sieht, was sie jagen könnte, ist der Ball komplett egal - sonst würde sie für ihn alles machen.
Futter interessiert sie nur mäßig. In solchen Situationen ist sie richtig "weggetreten" und reagiert auf nichts mehr :(

LG Nina
 
Hallo!
Mein Hund jagt auch alles, was vor ihm wegläuft.
Einmal ist er an eine Katze geraten, die auf ihn losgegangen ist, Ergebnis Bauch zerkratzt aber geholfen hats nix, er jagt deswegen nicht weniger!
Da bei uns sehr viele Katzen unterwegs sind, kann ich ihn deshalb beim Spazierengehen so gut wie nie von der Leine lassen.
Mittlerweile ist er bei Katzen schon ein bisserl ruhiger(an der Leine), er will zwar hin zur Katze aber wenn die Katze weit genug entfernt ist, und keine Anstalten macht davon zu laufen, beruhigt er sich wieder.

Wenn er doch einmal davon läuft zum Jagen, mache ich es im Moment immer so das ich schnurstracks weitergehe ohne ein Wort, und dann versteck ich mich vor ihm. (In der Hoffnung, das er mich dann suchen geht :rolleyes: )
-Aber, ob das was hilft, kann ich nicht sagen!

Ich persönlich glaube nicht, das sich mein Hund mit irgendwas (Ball) ablenken lässt, wenn er mal ein Hetzobjekt entdeckt hat!

lg&viel Erfolg
KimP
 
@bonsai: es freut mich wenn du mit deinen hunden noch nie ein problem hattest, ich und viele hundebesitzer hatten sie allerdings schon.
 
superberni schrieb:
@bonsai: es freut mich wenn du mit deinen hunden noch nie ein problem hattest, ich und viele hundebesitzer hatten sie allerdings schon.
Nö nö nö, dreh mir bitte nicht die Worte im Mund um :). Du hast geschrieben: "wer hat die nicht?" Du hast nicht geschrieben: "wer hatte die nicht?"
Jetzt, in der Gegenwart, im doch schon reiferen Alter meiner Hunde, kann ich guten Gewissens sagen, dass ich keinerlei Probleme habe. Das heißt aber nicht, dass ich nie ein Problem hatte. Ich hab sie nur im Laufe der Jahre alle gelöst, es hat seine Zeit gedauert, aber jetzt ist es äußerst angenehm.

lg
Bonsai
 
@bonsai: du gibst es also doch zu :D :D :D . naja, wer hat schon die "immer folgenden ach so braven nie eine pubertätsphase habenden hunde"?

ich nehme an wenn die lilly 10 ist wird sie auch nicht mehr jagen... zumindst hoffe ich es :p
 
superberni schrieb:
@bonsai: du gibst es also doch zu :D :D :D . naja, wer hat schon die "immer folgenden ach so braven nie eine pubertätsphase habenden hunde"?

Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber solche Hunde gibts es durchaus! Und davon gar nicht mal so wenig! :D

lg Katrin
 
Bonsai schrieb:
Na was jetzt? Er soll nicht ins Meideverhalten kommen, dann soll er wieder schon.... :rolleyes: :confused:


Bonsai

Beispiel: Hund macht "sitz", ein anderer Hund läuft vorbei, Hund geht aus dem Kommando, Korrektur. Gleiche Situation wird nochmals gestellt, Hund bleibt sitzen, persönliches Lob-> positiver Abschluss, damit der Hund weiterhin freudig mitarbeitet und mich als kompetent ansieht.

andres Beispiel: Notorischer Jäger wurde professionell mit E-Gerät konditioniert, geht absofort bei Jagdobjekt ins Meiderverhalten (statt es zu jagen)


Amarone:
Genau darum geht es doch! Wenn ICH nicht fähig bin, ein (aus menschlicher Sicht) unangebrachtes Verhalten in den Griff zu bekommen,
Es geht mir immer noch um den Second-Hand-Hund, denn mein "Vorgänger" hat versagt, entweder weil das Jagen nicht unterbunden wurde oder weil der Hund z.B. abgerichtet wurde!

dann muss der Hund ja nicht "mit Gewalt" (genau so gemeint wie geschrieben) in jeder Situation frei laufen
Wenn schon durch Gewalt, da es nur ein paar Einwirkungen sind (im Gegenzug ein freies Leben ohne Leine)
 
dicker schrieb:
Es geht mir immer noch um den Second-Hand-Hund, denn mein "Vorgänger" hat versagt, entweder weil das Jagen nicht unterbunden wurde oder weil der Hund z.B. abgerichtet wurde!

Trotzdem schaffe ICH es in der konkreten Situation nicht, das jeweilige Verhalten in die von mir gewünschte Richtung zu beeinflussen - jemand anderer, der begabter, besser ausgebildet etc. ist oder aber zu dem jeweiligen Hund einen besonderen Draht entwickelt, würde es vielleicht schaffen - ohne Knopfdruck.

dicker schrieb:
Wenn schon durch Gewalt, da es nur ein paar Einwirkungen sind (im Gegenzug ein freies Leben ohne Leine)

Stimmt, "durch" Gewalt - war auch mehr als Wortspiel gedacht! Ich bin eben der Meinung dass dieses "freie Leben ohne Leine" nicht in jeder Situation sein muss. Mir persönlich ist es lieber, ein Hund geht im freien Gelände, wo mit Wild zu rechnen ist, an der Schleppleine und erhält nur dort freien Auslauf, wo es gefahrlos möglich ist, als er geht nach Stromstößen ins Meideverhalten!

@dogged:
Kennst du diesen Link? http://www.grosse-muensterlaenderin.de/GM/gm_menue1.htm
Da wird sehr ausführlich ein Anti-Jagdtraining vorgestellt - vielleicht findest du da ein paar Anregungen!

Liebe Grüße
Andrea
 
superberni schrieb:
@bonsai: du gibst es also doch zu :D :D :D .
Ich habs doch nie abgestritten :). Immerhin waren beide Hündinnen bereits erwachsen, als sie zu mir gekommen sind, die eine absolut überängstlich, die andere überaktiv.

ich nehme an wenn die lilly 10 ist wird sie auch nicht mehr jagen... zumindst hoffe ich es :p
Also Rodos würde schon sehr gerne jagen, obwohl er 10 ist und Bonita auch mit ihren 9 Jahren. Heute morgen erst haben sie eine Katze entdeckt und sind alle drei wie die Irren losgedüst, aber nur drei Meter, denn genauso schnell haben sie eine Notbremsung eingelegt, als mein scharfer Ruf ihre Ohrwascheln erreichte. :D. Übrigens, Enana ist erst vier und mit ihr habe ich auch kein Problem :).

lg
Bonsai
 
Hund stammt vom Beutegreifer Wolf ab. Deshalb verstehe ich Eure Verwunderung darüber nicht, dass Hund im Normalfall Jagdtrieb hat.

Wo liegt das Problem, den Hund, wenn er gehorsamsmäßig nicht Hundert Prozent zu kontrollieren ist (und ein wirklich jagdtriebiger Hund wird das niemals sein - hundert Prozent), ihn einfach in diesen Situationen anzuleinen?

LGr Sled_Dog
 
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