"Jagdhund" oder "Wo habe ich versagt?"

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Super Knochen
Hallo!

Bin am Ende mit meinem Hundelatein :(

Der "Fall": Che, 3 Jahre, Border Collie Mix, mit ca. 10 Mon. übernommen

Che war schon von Anfang an "narrisch" auf Katzen und alles, was sich irgendwie bewegt und pelzig ist.
Ich arbeit seit ich sie hab daran, mit mehr oder weniger kleinen Rückfällen. In letzter Zeit war es dann eigentlich so, dass ich sie fast überall laufen hab lassen können und halbwegs unter Kontrolle hatte, auch an der Leine.

Am Freitag ist sie mir beim Spaziergang bei den Feldern auf einmal abgedüst, ich vermute stark, dass sie ein Reh oder was gesehen hat. Auf meinen Zuruf hat sie überhaupt nicht reagiert, ohne jegliche Vorzeichen davongestürmt, nach 2 Minuten war sie wieder da und hatte einen enormen Kratzer auf der Unterseite der Schnauze oder besser beschrieben eine Abschürfung.

Seit Freitag ist sie aber in dem Verhalten wie ausgewechselt: sie springt wieder an der Leine jeder Katze nach und im Wald (jetzt wieder an der Schleppe) versucht sie auch andauernd, Spuren aufzunehmen.

Was soll ich machen? War jetzt wirklich alles umsonst? Mir wurde schon zum Einsatz so eines "Sprühgerätes" geraten, was haltet ihr davon? Ich hab ehrlich gesagt jetzt zuviel Angst, dass sie aufeinmal einer Katze nachdüst und unter ein Auto kommt, weil wir grad kürzlich bei Bekannten den Fall hatten.

Hat wer einen Tipp für mich?

Sie ist normalerweise begeisterungsfähig für alles und sehr aufmerksam - nur da "knallt sie einfach durch" und reagiert auf nichts mehr :(

LG Nina
 
huhu nina!

...auch auf keinen "besonders" coolen ball?

bruno´s freund, dt.jagd-terrier. knapp 2 j. kastr., ist auch ein totaler jäger :o ;) ...der war schon öfters unterwegs als bruno..... :o

sein frauli hat ihn mittlerweile so auf den ball (stern-kong! oder so!) konditioniert, das er kaum mehr mit bruno fangen spielen will :( ;) .......hilft das bei che vl. noch was? :confused:

mir fällt sonst nur ein, das sie jetzt in einem "schwierigen" alter ist.....hilft dir auch nicht grad weiter...aber "sprühgerät"..never ever!!!!

lg
 
jo, das problem kennen wir,allerding sind es bei uns die enten. nach drei jahren hab ich es aufgegeben der lilly das jagen abgewöhnen zu wollen :o ; kann dir in der nähe von jagbarem nur raten den hund an eine flexileine 5 oder 10m zu hängen. ich habe sogar mal eine hundetrainerin gefragt und die sagte es sei unmöglich dem hund jagen abzugewöhnen - zumindest ich habs noch nicht geschafft.
 
superberni schrieb:
ich habe sogar mal eine hundetrainerin gefragt und die sagte es sei unmöglich dem hund jagen abzugewöhnen

Eine echte Expertin, was? ;) Nichts ist unmöglich...

Ein untergeordneter Hund lässt im Normalfall das Wildern von alleine sein, von einem nicht untergeordnetem Hund sollte man das erst gar nicht erwarten...(und ihm deshalb auch nicht ein Gerät, welcher Art auchimmer, umschnallen)
Wenn alles versucht wurde, der Hund korrekt in der UO steht aber trotzdem noch jagt (meist bei Hunden, die schon "Blut geleckt" haben) kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken (wieso ein Sprühgerät? :confused: ) um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...
 
dicker schrieb:
Wenn alles versucht wurde, der Hund korrekt in der UO steht aber trotzdem noch jagt (meist bei Hunden, die schon "Blut geleckt" haben) kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken (wieso ein Sprühgerät? :confused: ) um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...
E-Gerät :confused: Ich hoffe nicht, dass es das ist was ich gerade denke :eek:

Im übrigen hab ich auch das gleiche Problem wie Nina :(
 
dicker schrieb:
Eine echte Expertin, was? ;) Nichts ist unmöglich...

Ein untergeordneter Hund lässt im Normalfall das Wildern von alleine sein, von einem nicht untergeordnetem Hund sollte man das erst gar nicht erwarten...(und ihm deshalb auch nicht ein Gerät, welcher Art auchimmer, umschnallen)
Wenn alles versucht wurde, der Hund korrekt in der UO steht aber trotzdem noch jagt (meist bei Hunden, die schon "Blut geleckt" haben) kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken (wieso ein Sprühgerät? :confused: ) um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...

Hi Dicker,
wieso kein Sprühgerät sondern gleich ein E-Gerät???

lg
Martina
 
Also, abgesehen davon, dass Teletakt und Konsorten meines Wissens in Österreich Gott sei Dank verboten sind, gibt es meiner ganz persönlichen Meinung nach keine Rechtfertigung, einem Lebewesen per Knopfdruck Stromstöße zu verpassen - auch nicht, wenn der Hund "korrekt in der UO steht und trotzdem noch jagt"!
Ein konsequentes, eventuell nochmal "ganz von unten" aufgebautes Schleppleinentraining, vielleicht verbunden mit ausschließlicher Fütterung aus der Hand (eine Zeitlang), Fixieren auf ein ganz besonderes Spielzeug etc. wird auf lange Sicht bestimmt mehr Erfolg bringen als ein schneller Knopfdruck auf die Fernbedienung, den der Hund bestenfalls falsch verknüpft oder - schlimmer - mit Panik quittiert! Wie heißt's so schön: "Köpfchen statt Knöpfchen..."
Ist, wie gesagt, meine persönliche Meinung! Ich bin überzeugt, dass du bei konsequenter Arbeit trotz Rückfall bald wieder Erfolge sehen wirst!!

Liebe Grüße
Andrea
 
dicker schrieb:
Wenn alles versucht wurde, der Hund korrekt in der UO steht aber trotzdem noch jagt (meist bei Hunden, die schon "Blut geleckt" haben) kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken (wieso ein Sprühgerät? :confused: ) um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...

:eek: :eek: :eek: *schock*
Ich hoffe du meinst damit nicht eine Teletakt?? :eek:

lg Katrin
 
Hallo Nina,
wenn Dein Hund wieder Geschmack am Jagen bekommen hat heisst es stop retour und das ganze Programm von vorne. Kann es sein, dass Du ihr in der letzten Zeit zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt hast, sie zu wenig beschäftigt hast? Hunde, die den Hang zum Jagen haben, brauchen mehr Beschäftigung (Suchspiele, Apportierübungen, gemeinsame Rennspiele etc...)
Dies bedeutet eine Gratwanderung: nicht zu viel (sonst werden sie unselbständig), aber auch nicht zu wenig (sonst tritt das Problem wieder auf)

1) Arbeiten an der Schleppleine, um zu verhindern das sie nochmal die Gelegenheit bekommt, erfolgreich (nachlaufen und hetzten ist ein selbstbelohnendes Verhalten) zu jagen. Das kann Monate dauern!!!

2) anfangs Terrain wechseln, nicht dort gehen ,wo sie bereits erfolgreich gejagt hat

3) Assoziationsveränderung herbeiführen, indem Du diverse Beschäftigungen in den Spaziergang einbaust. Somit verbindet sie mit der Zeit ein bestimmtes Feld mit gemeinsamer Aktivität statt mit Jagdfreuden.

4) Das Abrufen besser eintrainieren (zB auf Pfiff konditionieren und ohne Ablenkung üben, ev. beim Fressen konditionieren)

5) Das Programm konsequent durchziehen

Irgend jemand im Forum hat das Thema Unterordnung angesprochen. :(
Ein Hund der total untergeordneter ist ist kein freier Hund, sondern ein gebrochener! Es kann nicht das Ziel sein, einen Hund zu haben, der nur hinter Dir dreintrottet ohne seinen hündischen Bedürfnissen (schnüffeln, umherlaufen) nachzugehen. Auch ein freier Hund wird Dir faus freien Stücken folgen, wenn Du den gemeinsamen Spaziergang zum gemeinsamen Erlebnis werden lässt. Der Begriff Unterordnung bedeutet aber Gehorsam durch Zwang. Der Einsatz von einem Stromreizgerät ist absoluter Wahnsinn, egal ob Teletakt oder Free Spirit. :mad: Es sind schon Hunde dabei ums Leben gekommen. Ganz zu schweigen von den psychischen und physischen Störungen. Ein deutscher Trainer, der sich darauf spezialisiert hat, hat in einem Gespräch zugegeben, viele Hunde "versaut" zu haben, bevor er richtig damit umeghen konnte. Beim VDH gibt es eine Aufklärungsbroschüre zu diesem Thema.

L.G. und viel Geduld beim Trainieren :)

Dalabi
 
@dicker: das ist das blödeste, was ich je gehört habe!!!!!!! wie komme ich dazu einem jagdhund, der, wie der name schon sagt, jagen will, stromstösse zu verpassen wenn er seiner natur nachgeht???????????????????????

nein, da halte ich lieber keine hunde wenn ich das machen muss um mit dem hund zurechtzukommen.
ich hab eine hundefreundlichere methode: sind enten in sicht, geht sie an die leine, sind die enten wieder weg, kann sie wieder runter. ausserdem kann ich auch wohin gehen wo keine enten sind, z.b. aufs feld. weil hasen jagt sie ja nicht.

überhaupt finde ich diese art toll: schaff mir einen hund an, wenn er nicht passt, verpass ich ihm stromstösse... mir fehlen echt die worte.
 
Dacht ich mir, dass beim E-Garät wieder losgeschrien wird... Was ist daran schlimmer als am von dogged angesprochenem Sprühgerät? (welches, wenn es z.B mit Duft arbeitet absoluter Schwachsinn ist, da es für den Hund kein negatives Lob gibt)
Ein E-Gerät hat eine konkrete Einwirkung, die von einem erfahrenem Trainer kommen muss, um dem Hund bestimmtes Verhalten zu verleiden (das Verhalten ist entweder stark selbstbelohnend, also z.B. das Hetzen von Wild, oder hat sich in den Hund regelrecht "eingebrannt", wie z.B. bei einem abgerichten Kampfhund), wie gesagt nur letzter Ausweg, bei Hunden wo nichts anderes mehr hilft und man ihnen so ihre Freiheit geben kann.

Hunde, die den Hang zum Jagen haben, brauchen mehr Beschäftigung (Suchspiele, Apportierübungen, gemeinsame Rennspiele etc...)
Das fördert den Hund nur noch mehr im Trieb, wenn man Glück hat lenkt sich das ganze auf einen Ball um (und man hat dann einen krankhaft-ballgeilen Hund) oder man hat Pech und der Hund macht keinen Unterschied und wird demnächst mit noch größerer Begeisterung hetzen...

Ein Hund der total untergeordneter ist ist kein freier Hund, sondern ein gebrochener!

Eigentlich nicht, er ist freudig, freundlich und entspannt...

Es kann nicht das Ziel sein, einen Hund zu haben, der nur hinter Dir dreintrottet ohne seinen hündischen Bedürfnissen (schnüffeln, umherlaufen) nachzugehen.
Ist es auch nicht, Ziel ist ein sozialverträglicher Hund, den man überall mithinnehmen kann und der einfach im Alltag zu händeln ist.

Es sind schon Hunde dabei ums Leben gekommen
Das ist mir neu... durch die Einwirkung? Das muss dann aber ein ziemlich besch** Gerät gewesen sein :mad: (man sollte das Ding eh vorher an sich selbst testen....)

Ganz zu schweigen von den psychischen und physischen Störungen
Physische wüsste ich jetzt wirklich nicht... es sei denn du meinst ein Hund, der nicht hetzt ist physisch gestört... psychisch in sofern, dass er beim Anblick eines Jagdobjekts den aktiven Rückzug antritt, was ja schließlich auch das Ziel war...
 
superberni schrieb:
@dicker: das ist das blödeste, was ich je gehört habe!!!!!!! wie komme ich dazu einem jagdhund, der, wie der name schon sagt, jagen will, stromstösse zu verpassen wenn er seiner natur nachgeht???????????????????????
Und die Natur des Kampfhundes ist es zu kämpfen... :confused:
 
dicker schrieb:
Und die Natur des Kampfhundes ist es zu kämpfen... :confused:

Deffiniere bitte "Kampfhund"! :confused:
Ein "Kampfhund" ist für mich ein Hund der unabhängig von seiner Rasse ein agressives Verhalten an den Tag legt. Ehrlich gesagt, leg ich einem solchen aber auch kein Teletakt um. :rolleyes:

lg Katrin
 
katrin schrieb:
Deffiniere bitte "Kampfhund"! :confused:
Ein "Kampfhund" ist für mich ein Hund der unabhängig von seiner Rasse ein agressives Verhalten an den Tag legt. Ehrlich gesagt, leg ich einem solchen aber auch kein Teletakt um. :rolleyes:

lg Katrin
SoKas, die früher für den kampf gezüchtet wurden...
 
dicker schrieb:
SoKas, die früher für den kampf gezüchtet wurden...

Und die wären? Da gibts nämlich nicht sehr viele und wie du schon sagst: FRÜHER war das so! Jetzt nur mehr seeeeeeeeehr vereinzelt.

Ich muss zugeben, ich kenne keinen einzigen agressiven SoKa! :rolleyes:
Ich kenne aber genügend Jagdhunde (da sie auch heute noch teilweise für die Jagd gezüchtet werden) die jagen!

Aber zurück zum Teletakt:
Auch wenn ich einen agressiven SoKa habe, lege ich ihm keines um und einem Jagdhund somit auch nicht da es meiner Meinung nach immer andere Möglichkeiten gibt mit dem Hund zu arbeiten.

lg Katrin
 
Wenn der Hund auf einen Dummy im blauen Overall trainiert wurde und jetzt immer noch auf Männer in blauer Arbeitskleidung losgeht (z.B. wenn der Handwerker kommt), dann braucht der Hund einen entsprechenden Negativ-Reiz, der dieses Fehlverhalten überwiegt, da er ansonsten eine Gefahr für die Umwelt darstellt (ich rede nicht von einem Pit aus Familienzucht, sondern von einem richtigen Mileu-hund, das ist einer der wenigen Anwendungsbereiche, wo das E-Gerät sinnvoll ist)
 
dicker schrieb:
kann man über den Einsatz eines E-Gerätes nachdenken (wieso ein Sprühgerät? :confused: ) um den Hund ins Meideverhalten zu bringen...
Laut dem Tiroler Tierschutzgesetz, § 14 Hundehaltung, Absatz 2 (die Verwendung von Geräten, mit denen elektrische Stöße erteilt werden können, bei der Abrichtung oder sonst im Umgang mit Hunden ist verboten) ist die Verwendung von E-Geräten verboten. Ich finde es nicht in Ordnung, dass du hier in diesem Forum öffentlich zu einem Gesetzesbruch aufforderst!

Bonsai
 
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QUOTE=dicker]Dacht ich mir, dass beim E-Garät wieder losgeschrien wird... Was ist daran schlimmer als am von dogged angesprochenem Sprühgerät? (welches, wenn es z.B mit Duft arbeitet absoluter Schwachsinn ist, da es für den Hund kein negatives Lob gibt)
Das Sprühgerät stellt ebenso wie Teletakt eine positive Strafe dar, wenn auch weniger schmerzhaft. Dafür wirkt es nicht! (positiv ist nicht wertend gemeint, sondern bezeichnet alles, was dem Hund an Unagenehmen oder schmerzhaften zugefügt wird.)

wie gesagt nur letzter Ausweg, bei Hunden wo nichts anderes mehr hilft und man ihnen so ihre Freiheit geben kann.
Dieser Fall klingt aber gar nicht so dramatisch, deshalb war der Tip unangebracht. Wie auch immer, es gibt keine Rechtfertigung für den Einsatz von Reizstromgeräten. Besser der Hund muss in "gefährlichen Gebieten" konsequent an der 10 m Leine gehen, als damit zu arbeiten.

Das fördert den Hund nur noch mehr im Trieb, wenn man Glück hat lenkt sich das ganze auf einen Ball um (...) und wird demnächst mit noch größerer Begeisterung hetzen...
Nein, wenn man es richtig macht nicht. Apportieren heisst nicht: den Hund aufganseln, in dem er wild dem Ball hinterherrennen soll. Das wäre -zugegeben - kontraproduktiv. Aber gezielte Such- und Apprtierübungen stärken das Gemeinschaftsgefühl, gleichzeitig erlernt der Hund dabei Impulskontrolle.

Eigentlich nicht, er ist freudig, freundlich und entspannt...
Dann definiere bitte, was Du unter Unterordnung verstehst, so wie Du es geschrieben hast, klingt es aber nach: Selbständig denken für Hunde nicht erlaubt.

Das ist mir neu... durch die Einwirkung? Das muss dann aber ein ziemlich besch** Gerät gewesen sein :mad: (man sollte das Ding eh vorher an sich selbst testen....)
Wenn der Hund bei einem schwächeren Reiz nicht reagiert, muss man den Stromstoss verstärken, bei nassem Gras ist das lebensgefährlich !

Physische wüsste ich jetzt wirklich nicht... es sei denn du meinst ein Hund, der nicht hetzt ist physisch gestört...
Schädigung von Nervenzellen und die damit verbundenen Auswirkungen, wie Bein nachschleifen etc...

psychisch in sofern, dass er beim Anblick eines Jagdobjekts den aktiven Rückzug antritt, was ja schließlich auch das Ziel war...
Oder der Hund verknüpft anders. Wir wissen vorher NIE mit Sicherheit WAS Hunde verknüpfen. Taucht in dem Moment zB ein Kind auf, na dann Prost Mahlzeit. Ausserdem werden Hunde durch den Einsatz solcher Geräte stark verunsichert!

Traurig, dass das bislang manchen nicht bekannt sein dürfte.

Dalabi
 
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