Jäger und Tierliebe ?

A

Aratinga

Medium Knochen
Hallo Leute,

immer wieder gibt es hier Diskussionen um die Frage, ob die Jäger mit ihrer "Hege und Pflege" nicht eigentlich eine wichtige Aufgabe wahrnehmen und im Grunde ihres Herzens tierlieb sind.

Heute konnte man u.a. im "Standard" nachlesen, dass der Ex-Kabinettschef von Ex-Innenminister Strasse im Jahr 2002 einen Keiler angeschossen hat, der dann 3 Wochen (in Worten: drei lange Wochen !) schliesslich von einem anderen Jäger erlegt wurde. Es mag sich wohl niemand von uns vorstellen, wie dieses Tier gelitten haben muss in dieser langen Zeit mit der Schussverletzung, bevor es endlich sterben konnte.

Das soll Tierliebe sein ???????

Das ist sicher nur ein Fall von vielen, die meisten werden wahrscheinlich nie publik.

Was sagen diejenigen von Euch dazu, die die Jäger "tierlieb" finden ?

LG
Birgit
 
tierlieb und jäger --- sind für mich zwei verschiedene paar schuhe und haben für mich nichts miteinander zu tun

da gibt es eine sehr interessante seite:

www.abschaffung-der-jagd.at

vor allem die jägerlügen sind interessant

lg simona
 
Wie kann ich etwas lieben, das mir Spaß macht zu töten?
Für einen Jäger ist diese Aussage natürlich viel zu simpel.


Das mit dem Keiler schockiert mich jetzt nicht besonders. Anschießen und Nachsuche sind gewöhnliche Praktiken, und in der Jagd völlig legitim. Manchen wirds halt vielleicht dann zu blöd, oder das Wirtshaus ruft schon, und wieviele nicht gefunden werden weiß man sowieso nicht.
Wieder so ein Irrglaube, dass das Wild mit einem Schuss getötet wird.
 
Simona schrieb:
tierlieb und jäger --- sind für mich zwei verschiedene paar schuhe und haben für mich nichts miteinander zu tun

da gibt es eine sehr interessante seite:

www.abschaffung-der-jagd.at

vor allem die jägerlügen sind interessant

lg simona
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Vielen Dank für den Link!

Das Problem ist ja, dass die Herrschaften in führenden Positionen alle der Jagdleidenschaft frönen. Politische und wirtschaftliche Absprachen, die uns alle betreffen, werden beim Totsaufen nach erfolgreicher Schiesserei getroffen.:mad: Wie mickrig muss das Ego unserer Entscheidungsträger sein, dass sie es unbedingt notwendig haben, ihre Macht durch das Töten von absolut chancenlosen Lebewesen zu beweisen?
Jagd und Tierliebe haben miteinander nicht das geringste zu tun. Ich will nicht unbedingt behaupten, dass Jäger nicht auch tierlieb sein können. Während der Ausübung ihres blutigen Hobbies geht es ihnen aber maximal um Befriedigung irgendwelcher archaischen Triebe.

lg
Gerda
 
Hi

Ich finde man darf nicht alle auf einen haufen werfen..
"unser" jäger schaut auf den wald, schaut ob ein krankes tier dabei ist und ist kein schießwütiger depp der nur auf seinem hochsitz ist (soweit ich das beurteilen kann)
Der Hund ist gepflegt und ein ganz ein lieber und wird auch gemocht von seinem Herrl..

Also nicht alle sind böse..

Nat. kenn ich auch ein paradebeispiel für nen "bösen" "Jäger" d.h einfach ein bauer der auch besoffen in den wald geht und einfach schießt.

lg
 
nette jäger?
naja, man muss schon irgendwie seltsam veranlagt sein, wenn man "soetwas" betreibt. die machen das ja alle freiwillig ....

schade, dass in diesem forum wohl kaum jäger vertreten sind.
da könnte man so richtig schön diskutieren :D
 
@ Nicky
Die wenigsten der Jäger sind auch gleichzeitig hauptberuflich Förster.
Wie sie mit ihren Hunden umgehen, darauf möcht ich garnicht eingehen. Es sagt zumindest nichts darüber aus, ob der Hund gepflegt und lieb ist.


Nat. kenn ich auch ein paradebeispiel für nen "bösen" "Jäger" d.h einfach ein bauer der auch besoffen in den wald geht und einfach schießt.
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Nein nein, gesoffen wird erst nachher. :cool:
 
@ Simona: vielen Dank für diesen tollen Link, habe ich auch noch nicht gekannt !

Giacomo schrieb:
Wie mickrig muss das Ego unserer Entscheidungsträger sein, dass sie es unbedingt notwendig haben, ihre Macht durch das Töten von absolut chancenlosen Lebewesen zu beweisen?
Jagd und Tierliebe haben miteinander nicht das geringste zu tun. Ich will nicht unbedingt behaupten, dass Jäger nicht auch tierlieb sein können. Während der Ausübung ihres blutigen Hobbies geht es ihnen aber maximal um Befriedigung irgendwelcher archaischen Triebe.

lg
Gerda
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GENAU ! Bin ganz Deiner Meinung.

Und einige Jäger gab es zumindest beim letzten Thread über die Jagd hier schon...

LG
Birgit
 
HI

Na vielleicht hab ich hier ja ein einzelexemplar :D

Wie gesagt ich kenn auch andere...
 
Ich kenne auch genug andere Jäger.

Zudem ist es vom Jagdgesetz aus verpflichtend ein angeschossenes Wild zu suchen.

Ich finde die Hetze die da schon wieder gemacht wird mehr als unfair. Das ist reinste Polemik und bringt gar nichts.
 
na das ist ja zu hoffen, dass das angeschossene Tier zumindest gesucht wird und erlöst wird...... und nicht tagelang diesen qualen ausgesetzt ist

Hetze? wo?
man wird hier wohl seine meinung sagen können.... dazu gibt es foren...... :rolleyes::cool:
 
ich habe bis jetzt einen einzigen netten Jäger kennen gelernt, mir ist glaub ich der Mund offen gestanden, nach der Begegnung :):eek:

Ich ging mit meinen Hunden spazieren, als mir ein Mann mit Jagdhund entgegen kommt, ich leine meine Hunde an, er geht weiter auf mich zu, seinen Hund frei...der geht brav neben ihm...
Als wir auf gleicher Höhe sind, grüße ich und er meint, warum ich meine Hunde nicht frei laufen lasse...die Viecherl brauchen ja auch ihren Auslauf :eek:
Ich meine dann, es gibt viele Menschen, die sich darüber aufregen, wenn der Hund nicht an der Leine ist....lächelt er und sagt, ja mich haben auch schon Leute angepöbelt, dass der Hund an die Leine gehört...aber in meinem Jagdrevier entscheide ich, ob ein Hund frei laufen darf...und ihre sind eh brav...scheinbar hat er uns schon einige Zeit beobachtet...:)..

1. ist er mit seinem Hund spazieren gegangen, sowas kenne ich von Jägern überhaupt nicht....entweder gehen die Hunde alleine (wie bei uns im Ort) oder sie werden an der Leine rum gezerrt....
2. war es total netter Mann....der Verständins dafür hatte, das ein Hund auch Freilauf braucht....mehr brauchst nimma...und dieser Jäger schießt ganz bestimmt nicht blindwütig auf alles was sich bewegt....aber wie gesagt...das war der 1. Jäger in meinem Leben, der eine normale Einstellung hat
 
Genau das meine ich, auch bei den Jägern wird mittlerweile schon umgedacht.

Aber mit Hetztiraden (Betrunken, schießwütig etc.) verschlimmert sich nur das Klima. Mit Vernunft kann man viel mehr erreichen.
 
@ muholula
Ich seh hier keine Hetze und keine Polemik. Und was per Gesetz vorgeschrieben ist, ist nicht gleichzeitig Realität. Kannst du mir sagen, wie lange eine jede einzelne Nachsuche tatsächlich dauert, und findest du in Ordnung was das Tier dabei erdulden muss?

Ein Bsp. wie weit es mit der Tierliebe bei einem Jäger steht:

Das Haus eines Bekannten steht ganz am Ende einer Siedlung, danach schließt ein Feld an, und dahinter Wasserschutzgebiet, also auch Wald/Au.
Am Feldrand, direkt neben der Strasse haben wir Rehkitz entdeckt, mehr tot als lebendig, aber es hat noch geatmet. Äußere Verletzungen hatte es keine. kA wie es dahinkam. Von der Mutter wurde es dort ganz bestimmt nicht abgelegt. Wir haben also den Bezirksförster angerufen und das gemeldet, und gefragt was wir tun sollen. Antwort: Ja, er holt es gleich ab.
Also haben wir gewartet. Das Kitz wurde immer schwächer, zwischendurch versuchten wir ihm Wasser einzuflößen, half alles nichts. Der Förster ließ auf sich warten. Nach 3 Stunden ist das Tier dann gestorben. Endlich muss man sagen.
Irgendwann kam dann der Förster, sah das Kitz, nahm es an den Beinen und knallte es auf die Ladefläche seines Jeeps. Auf empörte Fragen unsererseits, wo er denn solange war, gab es nur ein genervtes Gemurmel. Also nix mit vernünftig reden. Dann fuhr er weg.
Ich war damals ca. 13 oder 14, und musste zuschauen wie das Tier elendig krepierte und der Jäger es dann auf seinen Jeep knallte. :mad:

Es soll mir jetzt keiner erzählen, es sind ja nicht alle so, und derjenige war vielleicht bloß schlecht drauf an dem Tag.
So verhält sich niemand, dem die Wildpflege in seinem eigenen Revier am Herzen liegt. Es sind sicher nicht alle so. Aber Tatsache ist, dass sie leider auch nicht die Ausnahme sind.
 
Ich kenne viele Jäger privat (habe selbst auch die Jagdprüfung). Die meisten sind wirklich sehr nette Menschen ausser sie gehen ihrem Waidwerk nach - da werden sie zu blutrünstigen Bestien!:mad: So weit ich weiss, ist eine gespaltene Persönlichkeit durchaus etwas Krankhaftes. Immer wieder liest man rührende Geschichten von Jägern, die kleine Bambis retten und mit der Flasche aufziehen. Die selben Menschen haben aber keine Hemmungen, ihre Terrier auf Wildschweine zu hetzen und sich an den zahlreichen Verletzungen ihrer Hunde zu erfreuen und stolz die Narben zu präsentieren.

lg
Gerda
 
Biggy schrieb:
Ich musste auch schon verletzte Tiere erlösen und es ist mir nicht leicht gefallen. Für mich wäre das Jäger-Dasein schon aus diesem Grunde nichts. Aber versucht mal, den Menschen hinter der grünen Uniform zu sehen - und ihr werdet positiv überrascht!

Biggy
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Siehst Du - normalerweise hat man einfach Hemmungen, ein Tier zu töten! Ausnahmslos alle Jäger tun das aber zum Vergnügen. Mir fällt dazu nur das Wort "Lustmord" ein. Und dass hinter der grünen Uniform ein ganz normaler Mensch steckt, macht die Sache ja so krank!

lg
Gerda
 
Jäger und Tierliebe, das ist s m.E. so ziemlich das gleiche wie wenn ein Hundehalter behauptet Tierlieb zu sein. Schließlich hält man sich ein Raubtier das weder Mitleid oder sonstige Ethik anderen Säugetieren gegenüber kennt, und da ja wohl die wenigsten Hundebesitzter ihre kleine Tötungsmaschine vegetarisch ernähren trägt damit jeder zum Leid der Nutztierhaltung bei.

Ich denke ein Jäger, bzw. Hundebesitzer kann maximal naturlieb sein, und die natur ist grausam.

Ein anderes Säugetier zu töten ist brutal und ob das nun schnell geht oder nicht ist m.E. zweitrangig, genauso ob man es selbst macht oder es bereits in Dosen kauft. So gesehen sind Jäger zumindest die ehrlicheren Fleischfresser denn sie erledigen diese grausame Tat wenigstens selber.

Ich finde bevor jemand Fleisch ißt, oder seinen Hund zu fressen gibt, sollte er es einmal im Leben selbst töten müssen, damit jeder am eigen leib verspürt was er da eigentlich unterstüzt.

lg rob
 
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