Inhaltsangaben, Interpretationen etc

däumeline

Super Knochen
HalliHallo,

elli ;) Der Thread ist für dich *g* und natürlich alle Anderen, die irgend eine Inhaltsangabe oder Ähnliches suchen.

@elli: Wird in dem anderen zu unübersichtlich... ich kopiere meine Beiträge von dort hier her :)

gruß Linchen
 
*elli* schrieb:
Halllo !!! Ich bräuchte dringend Hilfe!!!! Und zwar bin ich grad eifrigst auf der Suche nach Inhaltsangaben und Interpretationen!
Das Wichtige sind aber die Inhaltsangaben, denn dann sind Interpretationen kein Problem.
Vielleicht liest ja wer zur Zeit grad diese Bücher; Sibirien (Felix Mitterer), Abstellgleis (Felix Mitterer), Aus (Alois Hotschnig), Der Tod meiner Mutter (Julian Schutting), Fettfleck (Diana Kempff), Ein Kind (Thomas Bernhard), Schöne Tage (Franz Innerhofer)

Die hab ich leider nicht mehr geschafft zu lesen und ich bräuchte die Inhaltsangaben morgen sonst heißts eine Note schlechter *seufz*

Also falls irgendwer ein Buch davon kennt bzw. die Inhaltsangabe von dem hätte wäre das total prima!!!!

Bin nämlich schon richtig verzweifelt!! Da ich morgen auch noch eine Prüfung zwischen 4-5 habe und keinen Zusatz haben will!!


Noch einen schönen Sonntag

lg elli

Hier der erste :)
Inhaltsangabe "Sibirien"
Innhalt:

Im Monolog Sibirien geschrieben von Felix Mitterer geht es um einen alten Mann, der von seiner Familie in ein Pflegeheim abgeschoben wird, weil das Zimmer in dem der alte bisher gewohnt hat, nun seine Enkelin bekommen soll. Er ist auch sehr um seinen Hund besorgt, der nach seiner verstorbenen Frau, das wichtigste in seinem Leben war. Er erkundigt sich ständig über dessen Zustand. Was er aber zu diesem Zeitpunkt nicht wissen konnte war, dass seine Familie den Hund bereits einschläfern hat lassen. Auch seine alten, geliebten Möbel haben sie bereits aus dem Haus geschmissen. Im Heim musste der alte Mann die Schwestern bestechen um einigermaßen gut behandelt zu werden. Er erzählt und erinnert sich an Sibirien, wo er einst in Kriegsgefangenschaft war. Dieselbe Kälte verspürt er nun in diesem Heim, verspürt er überhaupt in unserer Gesellschaft. Mit einem Brief an den Bundespräsidenten versucht der alte Mann eine Besserung in diesem Sibirien zu erzielen. Er schildert ihm die grausamen Sachen die jeden Tag vorfallen. Daraufhin kommt der Präsident auf einen Besuch um sich persönlich von den Vorfällen zu überzeugen. Der alte Mann versucht gegen all diese Grausamkeiten anzukämpfen um wenigstens in Würde sterben zu können.
 
Inhaltsangabe "Sibirien":
Sibirien behandelt das Schicksal eines alten Mannes, der von seiner Familien auf Grund eines Autounfalls ins Altersheim abgeschoben wurde, in Form eines Selbstgespräches. Da er keine Pflegefall ist, akzeptiert er diese Entscheidung nicht, doch auch seine Versprechen kein Querulant mehr zu sein, hilft nichts.
Solange er ein Sparbuch hat, wird er im Altersheim verhältnismäßig gut behandelt, doch als er es seiner Familie überlässt, in der Hoffnung sie würde ihn wieder aufnehmen, wird er systematisch seiner Selbstständigkeit beraubt.
Statt Krücken bekommt er einen Rollstuhl, später darf er nicht mehr selbst auf die Toilette gehen, wird ans Bett gefesselt und bekommt Windeln.
Er vergleicht seine Abschiebung ins Heim mit seiner Gefangenschaft in Sibirien. Doch in Sibirien war er glücklicher: dort lernte er Russisch und Schach, und die Kälte dort war leichter zu ertragen als die Gefühlskälte der Pfleger im Heim.
Er will nach Hause und sich bemühen, keinem zur Last zu fallen. Obwohl er die Ansichten seiner Familien nicht versteht, will er sich nicht einmischen. Doch er muss im Heim bleiben.
In seiner Verzweiflung schreibt er einen Brief an den Bundespräsidenten und schildert ihm seine aussichtslose Lage, und glaubt dann auch, dass er ihn im Heim besucht.
Seine Hoffnung schwindet mehr und mehr, und schließlich wartet er nur noch auf den Tod. Er fürchtet sich nicht davor, doch er wäre gerne in Würde gestorben.

"Sibirien"Interpretation:
Sibirien hat sehr viele Gemeinsamkeiten mit Besuchszeit. Die Details mit dem alten Hund, dem Nazi als Zimmerkameraden, das Kompott, kommen auch hier vor.

Felix Mitterer beschäftigt sich sehr viel mit Aussätzigen und Ausgestoßenen, kurz gesagt mit zweitrangigen Menschen.
Der Monolog ist zwar nicht sehr lang, jedoch kommt es oft zu Verwirrungen, da er sich z.B. einbildet, dass ihn seine Familie, Schwiegertochter, Enkel ... besuchen. Auch die Sache mit dem Brief an den Bundespräsidenten ist für mich nicht eindeutig. Den Besuch des Bundespräsidenten bildet er sich jedoch ein.
Auch wenn er von seiner Frau oder seinem Hund spricht könnte man glauben, dass sie wirklich da wären.
Da die ganze Zeit immer nur eine Person spricht, ist das Buch spannender zu lesen als der Film.
Das hier muss ich schreiben, weil sonst der Text zu kurz wäre :)
 
Und weiter...

Nun zu SIBIRIEN - ein Monolog, der nur durch 1 Schauspieler gekennzeichnet ist. Unterbrochen wird das Stück durch Lieder aus Operetten und aus einem musikalischem Lustspiel, wie zum Beispiel Des is a Wein, mit dem bin ich per Du oder Schenk mir doch ein kleines bisschen Liebe. Das gesamte Buch stützt sich auf den erschütternden Erfahrungsbericht einer Schwester eines Pflegeheims, der unter dem Titel Arbeit mit alten Menschen herausgegeben wurde und erschienen ist. Die Uraufführung fand am 6. August 1989 in der Hohe Munde- Garage In Telfs statt. Es wurde aber such im Rahmen der Volksschauspiele unter der Regie von Klaus Peymann inszeniert mit Fritz Mulier in der Hauptrolle.
Die Fabel des Werkes ist kurz und bündig: Ein alter Mann, der von seiner Familie in ein Pflegeheim abgeschoben wird, vergleicht sein Leben dort mit der Kriegsgefangenschaft in Sibirien. Deshalb auch der Titel! Die Gefühlskälte seiner Mitmenschen macht ihm allerdings mehr zu schaffen als damals die extreme Kälte jener Gegend.
An dieser Stelle möchte ich direkt mit einer Leseprobe anschließen, die diesen Zusammenhang vortrefflich verdeutlicht- Seite 39 f.

Die Handlung etwas ausführlicher:
Als der Protagonist nach einer Hüftoperation und dem damit verbundenen längeren Krankenhausaufenthalt endlich nach Hause darf und er voller Freude das Daheim erwartet, kommt die große Enttäuschung: er wird- um es mit seinen eigenen Worten auszudrücken- in einer Nacht- und Nebelaktion in das Altersheim deportiert. Ohne ihn auf irgendeine Weise vorgewarnt oder ihm Erklärungen geliefert zu haben, möchten sich sein Sohn, dessen Frau und die 3 Kinder somit von seiner Last befreien, das von ihm finanzierte Haus für sich alleine haben und mögliche Pflichten gegenüber dem Opa einfach abgeben.
Dieses selbstsüchtige Verhalten seiner Angehörigen kränkt ihn zutiefst. Seit dem Tod seiner teuren, geliebten Frau Agnes Jahre zuvor waren sie die einzigen, denen er Vertrauen schenkte, die für ihn da waren. Aus seiner anfänglichen Wut wird Hass, schließlich bloße Verzweiflung. Schließlich legt der alte Mann seinen ganzen Stolz ab. Er entschuldigt sich für sein cholerisches Verhalten und verspricht, sich in allen Hinsichten zu bessern, wenn sein Sohn ihn doch nur wieder heimholen würde. Aber all sein Betteln und Flehen bleibt unerhört, sein Wunsch unerfüllt. Nicht einmal seinen für ihn über alles wichtigen Hund darf er bei sich haben.
Über das exakte Alter oder den Namen des Hauptcharakters erfahren wir nichts; der Autor hält sich nicht mit belanglosen Fakten auf, sondern konzentriert sich stattdessen auf das Wesentliche, zum Beispiel auf die Betonung der Tatsache, dass mit dieser Einlieferung der konstitutionelle Verfall, der geistige Niedergang ihren Anfang nehmen. Dabei wird aus dem agilen, rüstigen Senior, der noch völlig klar bei Verstand ist, mit der Zeit ein psychisch labiles Wrack.
Zuerst bemüht sich der Mann noch mit allen Kräften, gegen die vielen Ungerechtigkeiten anzukämpfen und sich gegen das ständige Im- Bett- Liegen-Müssen zu wehren, gewisse Rechte zu fordern. Auch die typischen Alterserscheinungen, wie Gedächtnisverlust, versucht er zu unterdrücken beziehungsweise hinauszuzögern, zum Beispiel strengt er sich krampfhaft an, durch Singen dem Schrumpfen vorzubeugen- eher erfolglos.
Doch der Abstieg lässt nicht lange auf sich warten. Die raue, grausame und absolut inhumane Behandlung der alten Menschen kann natürlich nicht ohne Einfluss auf deren Verhalten sein.
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Als letzten Ausweg sieht der Protagonist den Brief an den Bundespräsidenten, in dem er seiner Empörung Ausdruck verleiht, von den schrecklichen Zuständen schreibt und er es mit dem Wort Altenvernichtung auf dem Punkt bringt. Damit erreicht er etwas!
Der Politiker stattet dem Heim gemeinsam mit seiner Gattin einen Besuch ab, um sich persönlich von der Gewichtigkeit und von der Tragik der Situation ein Bild zu machen.
Doch dieses kleine Stückchen Erfolg wird dem alten, einsamen Mann nicht mehr richtig bewusst; zu diesem Zeitpunkt hat er die Kontrolle über sich und seine Würde, bereits verloren, er kann sich nicht mehr wirklich beherrschen.
Schließlich scheidet er- zum hilflosen, gebrochenen Greisen mutiert - aus dem Leben.
Einige seiner letzten Worte:
Aber nun muss ich wohl nachgeben.
Der Kampf ist zu Ende.
Mein Tod macht mir nichts aus,
aber mein langes Sterben hat mich betrübt.
Das Sterben auf diese Weise,
in dieser Anstalt, zu dieser Zeit!
 
Jetzt zu "Ein Kind"
Inhalt:
Doch nun zum Inhalt des Buches.
Im Alter von acht Jahren tritt er auf dem alten Steyr-Waffenrad seines eingerückten Vormunds unter seiner Wohnung auf dem Taubenmarkt in Traunstein seine erste Runde. Bald darauf radelt er aus dem Taubenmarkt hinaus durch die Schaumburgerstraße auf den Stadtplatz. Nun faßt er den verhängnisvollen Entschluß, die nahe dem 36 km entfernten Salzburg lebende Tante Fanny aufzusuchen. Er stellt sich den höchsten Grad der Verblüffung seiner Großeltern und seiner Mutter vor. Das sein Können sein Vergehen oder gar Verbrechen auszulöschen imstande sei, daran zweifelte er nicht eine Sekunde. In einem beispiellosen Hochgefühl erreicht er Teisendorf, das durch seine Brauerei berühmt ist. Von dort an zieht sich der Weg und er zählt abwechselnd die Randsteine und Risse im Alphalt. Plötzlich reißt die Kette, verwickelt sich erbarmungslos in den Speichen des Hinterrades. Er selbst wird in den Straßengraben katapultiert. Mit Öl und Blut verschmiert, zitternd vor Enttäuschung, blickt er in die Richtung, in welcher er Salzburg vermutet. Immerhin, er hätte nur noch 12 oder 13 km zu überwinden gehabt. Erst jetzt kommt er darauf, daß er die Addresse seiner Tante Fanny gar nicht kennt. Er hätte das Haus im Blumengarten niemals gefunden. Er steht da und beneidet die vorüberfahrenden Autos, die von ihm keine Notiz nehmen.
Während er sich auf den Heimweg macht, bricht ein Gewitter aus. Völlig durchnäßt, erreicht er ein Gasthaus. Dort bekommt er etwas zu essen und zu trinken. 2 Burschen vom Gasthaus bringen ihn nach Traunstein, und setzen ihn auf dem Taubenmarkt vor der Haustür ab. Er lehnt das demolierte Rad gegen die Hauswand, und macht sich auf den Weg in das 4 km entfernte Ettendorf, wo er vor dem schweren Gang zu seiner Mutter, zu seinem Goßvater will. Denn der Großvater ist die Autorität, der sich jeder beugte, dessen Machtwort das erste und einzige ist. Zuerst erzählt er Schorschi, dem Enkelkind der Bauersleute, die ganze Geschichte. Am Morgen empfängt ihn der Großvater mit einem strengen Blick, gleichzeitig aber mit einem Händedruck. An der Hand seines Großvaters und neben seiner Frau geht er nach Traunstein hinunter. Zu Hause wirkt seine Mutter zwar wütend, sie erwähnt sein Vergehen aber kaum. Erst gegen Ende des Essens kommt sein Fall zu Sprache. Der Großvater verteidigt ihn:
Leseprobe:
Warum muß auch gleich immer die Polizei eingeschaltet werden?sagte mein Großvater. Meine Eskapaden seien nichts Neues. Ich sei schon oft ausgeblieben. Und jedesmal wieder nach Hause gekommen. Das ist ja das Geniale an ihm, sagte er über mich, daß er etwas unternimmt, das andere nicht unternehmen. Das Rad kann repariert werden. Eine Kleinigkeit. Jetzt kann er wenigstens radfahren. Das sei ein Vorteil. Man denke nur, was ein Radfahrer alles erledigen könne. Du kannst nicht radfahren, ich kann nicht radfahren, sagte er zu meiner Mutter. Meine Großmutter konnte auch nicht radfahren. Emil (mein Vormund) ist nicht da, das Rad verrostet nur im Vorhaus.Im Grunde sei es eine geniale Idee gewesen, das Rad aus dem Vorhaus hinauszufahren und aufzusteigen. und dann gleich nach Salzburg! rief er aus. Wenn man alles in allem in Betracht zieht, eine ganz außerordentliche Leistung.
Nun schreibt Bernhard über einige andere Errinerungen seiner Kindheit.
Da seine Mutter nicht ihren Lebensunterhalt verdienen, und gleichzeitig bei ihm sein kann, muß sie sich von ihm trennen. Die Lösung ist ein im Hafen von Rotterdam liegender Fischkutter, auf welchem die Frau des Fischers sieben bis acht Pflegekinder betreute. Sie werden ein bis zwei mal wöchentlich den erscheinenden Müttern hergezeigt. Sie besucht ihn jeden Sonntag, denn die Woche über arbeitet sie als Haushaltshilfe. So verbringt er sein erstes Lebensjahr fast ausschließlich auf dem Meer.
Nach dem Hollandjahr reist sie mit ihm nach Wien, und gesteht ihren Eltern sein Dasein. Aus dieser Zeit hat er noch einige Bilder in Erinnerung. Fahrten mit einem Dreirad über ein abschüssiges Straßenstück oder Schlittenfahrten mit seinem Großvater. Im Alter von zwei Jahren fällt er von der Nähmaschine herunter, und erleidet eine Gehirnerschütterung. Aus diesen Wiener Jahren, welche so bitter waren für seine Familie, sind ihm nur Bilder bekannt, auf welchen er wohlgenährt ist und einen lebensfrohen Eindruck macht.
Der Aufbruch aus Wien auf´s Land nach Seekirchen kommt ziemlich abrupt. Vorerst wohnt er mit seinen Großeltern in einem Zimmer in der Bahnhofswirtschaft. Bald darauf ziehen sie in die Ortsmitte in ein altes Gebäude. Dort wird er zum ersten Mal mit dem Tod konfrontiert. Sein 4-jähriger Freund stirbt an einer unerklärlichen Krankheit. Tagelang geht er auf den Friedhof zur Wöhrlegruft, aber seine Bitten nützen nichts. Er sieht ein, daß seine Beschwörungen völlig umsonst sind.
Auch in der Ortsmitte wohnen sie nicht lange. Eines Tages pachten sie ein kleines einstöckiges Holzblockhaus in der Nähe des Hippinghofs. Manchmal verbringt er Wochen dort, schläft neben den Pferdenknechten mit seinem Freund Hansi. Um halb fünf Uhr stehen sie mit den Roßknechten auf und lernen so die harte Bauernarbeit kennen. Auch mit seinem Großvater ist er oft zusammen und macht Spaziergänge.
Auf dem Hippinghof lernt er die Strenge von Hansis Eltern kennen. Der Vater schlägt den Sohn bei jeder Gelegenheit mit einem alten Lederriemen, den er selbst 50 Jahre vorher von seinem Vater zu spüren bekommen hat. Trotzdem ist es ein Paradies. Eine Ohrfeige, ein Riemenschlag und die Sache ist erledigt.
Mit fünf Jahren geht er zum ersten Mal in die Kirche. Am besten gefallen ihm die Begräbnisse, denn er liebt die gedämpften Stimmen und das angemessene Schreiten. Und nach jeder Messe gibt es ein Würstelsuppenessen, das für ihn der Höhepunkt des Kirchenbesuches ist. Darum wünscht er, daß möglichst viele sterben sollen.
Der Direktor der Volksschule fragt seinen Großvater, ob er damit einverstanden ist, daß Thomas ein Jahr früher als vorgeschrieben die Schule besuchen darf. Der Großvater willigt sofort ein, warnt Thomas allerdings vor den Lehrern. Später bereut er den früheren Eintritt in die Schule: Zuerst ist er der Lieblingsschüler der Lehrerin und hat immer gute Noten. Dann, als ein neuer Lehrer kommt, verschlechtern sich seine Leistungen. Mehr und mehr verliert er das Interesse an der Schule. Sein zweites Zeugnis ist bereits von mehreren Genügend verunstaltet. Nur deshalb, weil seine Großeltern mit ihm nach Traunstein in Bayern umziehen entgeht er der Schande in der dritten Klasse sitzenzubleiben. Der Grund für den Umzug ist die hohe Arbeitslosenrate in Österreich. Der Großvater ist mit dieser Entscheidung ganz und gar nicht erfreut.
Die schauerlichen Nachrichten, die aus dem Radio kommen, verdüstern seinen Großvater mehr und mehr. Es ist von Umbruch und Anschluß die Rede. Allerdings kann sich Thomas darunter noch nichts vorstellen. Er hört zum ersten mal das Wort Hitler und Nationalsozialismus. Von nun an ist die Zeit bei den Großeltern zu Ende. Vortan soll er bei seiner Mutter in einer Wohnung in der Schaumburgerstraße sein. Thomas kann nicht behaupten, daß er dort glücklich gewesen wäre. Auch seine Mutter macht einen verzweifelten Eindruck. Er kennt die Großstadt und das Leben auf dem Land, aber er hat noch nie eine Kleinstadt gesehen.
Seine Schulkameraden merken bald, daß er zugereist ist, und geben ihm von Anfang an den Spitznamen Esterreicher. Dieser Name ist durchaus abwertend gemeint, denn Österreich ist, von Deutschland aus gesehen, ein Nichts. Er hat eine Viertelstunde durch die Stadt zu gehen bis er zur Volksschule kommt. Genau gegenüber ihr steht ein Gefängnis, somit hat der Schulbesuch jedesmal etwas Dämonisches an sich. Er ist ein Außenseiter und dem Spott seiner Mitschüler hilflos ausgeliefert. Seine Schulkameraden haben teure Kleider, die seine Mutter sich nicht leisten kann. Auch das ist für sie ein Grund über ihn herzuziehen. Jeden Morgen geht er angstvoll in die Schule und verläßt sie weinend. Noch nie hat er einen solchen Zustand erlebt. Selbstmordgedanken kommen ihm.

Leseprobe: S.114
Wenn ich nur sterben könnte! war mein ununterbrochener Gedanke. Wenn ich an Seekirchen zurückdachte, schüttelte es mich vor Weinen. Ich heulte laut aus mir heraus, wenn ich sicher war, daß mich niemand hörte. Ich ging auf den Dachboden und schaute auf den Taubenmarkt hinunter, senkrecht. zum erstenmal hatte ich den Gedanken, mich umzubringen. Immer wieder streckte ich den Kopf durch die Dachbodenluke, aber ich zog ihn immer wieder ein, ich war ein Feigling. Die Vorstellung, ein Klumpen Fleisch auf der Straße zu sein, vor welchem jedem ekelte, war absolut gegen meine Absicht. Ich mußte weiterleben, obwohl es mir unmöglich erschien. Vielleicht ist der Wäschestrick die Rettung? dachte ich. Ich klügelte eine Konstruktion mit den am Dachbalken festgebundenen Strick aus, ich ließ mich geschickt in die Schlinge fallen. Der Strick riß ab, und ich stürzte die Dachbodenstiege hinunter in den 3. Stock. Vor ein Auto oder den Kopf auf das Bahngeleise. Ich hatte überhaupt keinen Ausweg.

geht gleich weiter
 
Fortsetzung...
Er schwänzt zum erstenmal die Schule. Er will nicht vor dem Lehrer treten, der ihn an die zehnmal auf die ausgestreckte Hand mit dem Rohrstock schlägt. Er wünscht nur noch eines auf der Welt: daß sein Großvater kommt und ihn rettet. Er fragt sich, wieso er denn in die Schule gehen müsse. Seine Mutter hat nie eine besucht, sie hat in ihrer Kindheit nur einen einzigen Lehrer gehabt: seinen Großvater, der sie zu Hause unterrichtete. Somit versteht er nicht, warum er zu den Fabriken der Dummheit und des Ungeistes -wie der Großvater die Schulen nennt- gehen müsse. Eines Tages erfährt seine Mutter, daß er die Schule schwänzt. Daraufhin greift seine Mutter zum Ochsenziemer. Sie schlägt solange ein, bis die Nachbarin kommt. Doch statt ihm zu helfen, beschimpft sie ihn als Unfriedenstifter, das ihn noch mehr als der Ochsenziemer wehtut. Kurz darauf muß er ein Mitglied des sogenannten Jungvolks, eine Vorstufe der Hitlerjugend, werden. Ungefragt muß er im Hof der Realschule mit einer Reihe von Gleichaltrigen vor einem sogenannten Fähnleinführer antreten. Das Jungvolk ist noch entsetzlicher als die Schule, bald hat er es satt immer die gleichen stupiden Lieder zu singen.
Eines Tages erscheint eine Dr. Popp bei ihnen und sagt zu seiner Mutter, sie würde ihn auf Erholung, in ein Heim tief im Wald, schicken. Die Mutter ist zwar nicht begeistert von der Idee, aber sie ist damit einverstanden, weil sie mit dem Jungen schon lange nicht mehr fertig wird. Als er dort ankommt, stellt sich heraus,daß es ein Heim für schwer erziehbare Kinder ist. Dort fühlt er sich noch isolierter als daheim. Die Erzieher sagen ein deutscher Junge weint nicht, aber er hat im Thüringer Wald fast nur geweint. Der Tagesablauf dort ist immer der gleiche. Am Vormittag marschieren sie feldauf, feldab, gegen Norden, gegen Süden, gegen Osten, gegen Westen. Am Nachmittag haben sie Unterricht in allen Volkschulgegenständen.
Als er wieder nach Hause kommt, hat er einen Bruder und zwei Jahre später eine Schwester. Beide werden von seiner Mutter mehr geliebt als er. Plötzlich verbessern sich seine Noten und er wird aus dem Gemiedenen auf einmal der Begehrte.
Einmal gewann er den 100 m Lauf, gleich darauf den 500 m Lauf. Bei der Ehrenrunde rutscht er aus und reißt sich das Kinn und die Stirn auf. Eine Nachbarin hilft ihm, und verbindet seine Wunden. Bereits am nächsten Tag ist er wieder überglücklich und genießt die Siegerehrung.
Von seinem Großvater bekommt er eine Geige geschenkt. Eigentlich will er gar nicht Geige spielen, aber sein Großvater sieht in ihm einen Geigenkünstler, und schickt ihn zum Geigenunterricht. Er erzählt ihm von den Großen Geigenkünstlern und Konzertsälen der Welt. Zwar liebt Thomas das Geigenspiel der anderen, aber sein eigenes haßt er.
Ein Inserat der Traunsteiner Zeitung ist die Ursache für eine Existenzwende: Sein Großvater liest in der Zeitung, daß eine hervorragende Handelsakademie in Passau ist.
Leseprobe: S.166
Aber schon als wir aus dem Bahnhof heraustraten, sagte mein Großvater , angeekelt von allem, das er bis jetzt von Passau gesehen hatte: nein, keine Stadt für dich, Passau ist absolut nichts für dich. Am nächsten Tag betraten wir auch noch die Handelsakademie. Und ich machte die geforderte Aufnahmeprüfung. Weil wir schon einmal da waren, aus keinem anderen Grund. Ich war jetzt dreizehn. Zwei Monate nach unserer Passaureise, als wir Passau längst vergessen hatten, waren wir noch einmal an diesen Alptraum erinnert worden: die Akademie teilte meinem Großvater mit, daß sein Enkel die Aufnahmeprüfung mit besonderer Auszeichnung bestanden habe. Mein Großvater griff sich an den Kopf und sagte: wie gut, daß es nicht Passau ist, daß ich Salzburg für dich bestimmt habe.
 
Noch eine :)

Inhalt:
Im Alter von acht Jahren faßt den Entschluß, die nahe dem 36 km entfernten Salzburg lebende Tante Fanny aufzusuchen. Während der Fahrt reist plötzlich die Kette, und er stürzt in den Straßengraben. Als er sich auf den Heimweg macht, bricht ein Gewitter aus. Völlig durchnäßt erreicht er ein Gasthaus, wo er zu essen und zu trinken bekommt. Anschließend wird er von zwei Burschen nach Hause gebracht. Doch bevor er zu seinen Eltern geht, besucht er seinen 4 km entfernt wohnenden Großvater. Er erzählt ihm alles, und geht dann mit ihm nach Traunstein heim. Gegen Ende des Essen kommt sein Fall zur Sprache, aber der Großvater verteidigt ihn.
Nun schreibt Bernhard über einige andere Erinnerungen seiner Kindheit. Da seine Mutter unter der Woche als Haushaltshilfe arbeitet, gibt sie ihn der Frau eines Fischers, die auf einem im Hafen von Rotterdam gelegenen Fischkutter sieben bis acht Pflegekinder betreut.Nach dem Hollandjahr reist sie mit ihm nach Wien, wo sie ihren Eltern sein Dasein gesteht. Doch bald ziehen sie nach Seekirchen um. Dort pachten sie sich ein kleines einstöckiges Holzblockhaus in der Nähe des Hippinghofs. Nach der Zustimmung seines Großvaters darf Thomas ein Jahr früher als vorgeschrieben die Schule besuchen. Zuerst hat er auch immer gute Noten. Als er aber dann einen neuen Lehrer bekommt, verschlechtern sich seine Leistungen. Nur deshalb, weil seine Großeltern mit ihm nach Traunstein in Bayern umziehen, entgeht er der Schande in der dritten Klasse sitzen zu bleiben.
Seine Schulkameraden merken bald, daß er zugereist ist, und geben ihm von Anfang an den Spitznamen Esterreicher. Er ist ein Außenseiter und dem Spott seiner Mitschüler hilflos ausgeliefert. Jeden Morgen geht er angstvoll in die Schule und verläßt sie weinend. Noch nie hat er einen solchen Zustand erlebt. Selbstmordgedanken kommen ihm. Eines Tages schickt ihn seine Mutter in ein Heim für schwer erziehbare Kinder. Doch dort fühlt er sich noch isolierter als daheim, und so hat er dort fast nur geweint. Als er wieder nach Hause kommt, verbessern sich seine Noten und er wird auch nicht mehr verspottet. Sein Großvater liest in der Zeitung, daß eine hervorragende Handelsakademie in Passau ist. Sie fahren hin, doch dort entscheidet sich sein Großvater für Salzburg.
 
Letztes für "ein Kind"
Thomas Bernhard EIN KIND

Das Werk beginnt mit der Beschreibung der ersten Erfahrungen des Kindes auf dem Waffenrad seines Vormundes. Ihm gefällt dies so sehr, das er den Beschluss fasst, seine, im 36 km entfernten Salzburg lebende, Tante Fanny zu besuchen. Der Versuch dorthin zu gelangen endet im Straßengraben. Er findet den Weg in ein Wirtshaus und danach nach Hause, nach Traunstein. Dort stellt er das Rad ab und geht schnurstracks zu seinem Großvater, im wenige Kilometer entfernten Ettendorf wohnend. Bernhard liebt seinen Großvater, den Anarchisten, den Urteilssprecher, die Autorität in Person, über alles. Er ist derjenige der ihn versteht und der ihn vor seiner Mutter in Schutz nimmt, wenn er etwas angestellt hat, und das kommt nicht selten vor.
Auf dem heiligen Berg angekommen, erzählt er erst einmal seinem Freund Schorschi die ganze Geschichte und besucht in den frühen Morgenstunden seine Großeltern und frühstückt mit ihnen. Danach geht er gemeinsam mit den Eltern seiner Mutter zu ihr nach Traunstein zum Mittagessen. Es wird über dies und jenes geredet, Thomas Untat wird erst am Schluss erwähnt. Seine Mutter wird natürlich sehr böse und ungehalten aber der Großvater hält zu ihm.
Danach erzählt der Autor von seiner Kindheit, zuerst in Wien, von seinem Onkel Farald, ein Kommunist, der nach und nach alle Gefängnisse in Österreich besucht. Danach von seiner Zeit in Seekirchen, wo Thomas und seine Großeltern in einer ärmlichen Hütte hausen. Allein durch der Großmutters Verdienst und Fleiß werden sie angesehene Leute und ziehen um in die Ortmitte in ein uraltes Haus. In Seekirchen besucht das Kind auch die Volksschule gemeinsam mit seinem neuen Freund, dem Hippinger Hansi. In dieser Zeit erhält der Großvater einen Staatspreis für ein von ihm verfasstes Buch. Das erhaltene Geld reicht für einen Winterüberzieher aus.
Nach einiger Zeit übersiedelt das Kind nach Traunstein in Deutschland mit seiner Mutter. Die Großeltern wohnen in einem Bauernhof drei Kilometer entfernt in Ettendorf. In der in Traunstein besuchten Volksschule werden die Noten Bernhards immer schlechter und die Mutter beginnt sich Sorgen zu machen.
Nach dem Anschluss und der Machtergreifung durch Adolf Hitler muss das Kind zur HJ. Es gefällt ihm überhaupt nicht und er tut dies nur seinem Großvater zuliebe.
Dann wird er auf Erholung ins salzburgische Hochland geschickt, in Wirklichkeit ist dies eine Besserungsanstalt für schwer erziehbare Kinder in Saalfeld in Thüringen. Als er wieder nach Hause kommt hat er einen Bruder, zwei Jahre später eine Schwester. Bernhard wird älter und vom Großvater nach Passau geschickt um eine Aufnahmeprüfung der Handelsakademie zu machen, die er zwar mit besonderer Auszeichnung besteht, jedoch gefällt es dem Großvater in Passau nicht und so schickt der das Kind nach Salzburg.
 
Jetzt das Buch "Schöne Tage"
Inhalt:
Holl ist unehelich als Sohn einer Landarbeiterin in der Nähe von Salzburg geboren. Mit sechs Jaliren muß er sein geliebtes Heim bei Mutter und Stiefvater verlassen, weil sie ihn nicht mehr durchbringen können, und wird auf den Hof seines Vaters gesteckt. Eingeschüchtert, verstört, ein Bettnässer, verbringt der Bub seine Kindheit in uersteckter Leibeigeinschaft. Elf Jahre lang schuftet Holl auf dem Hof 48 in Haudorf, arbeitet, Kind noch, vom Sonnenaufgang bis in die späten Abendstunden. Jeglicher Willkür wehrlos ausgesetzt, von den Kindern, seinen Halbgeschwistern, als Knecht gedemütigt, von den Knechten als Bauernsohn verachtet, eben der letzte Dreck, gerade gut genug - zum Arbeiten. Die mühevolle Sicherung des Lebensunterhaltes führt zu einer Vertierung der Menschen, an der Schule, Kirche und Behörden vorbeisehen. Über Prügeln, Befehlen und dem Joch der Arbeit geht jeder individuelle Anspruch auf ein menschenwürdiges Dasein verloren.
Leben und Arbeiten sind unmittelbar eins. Das sprachlose Kind, einfach Holl genannt, ohne Vornamen, hat sich seine Identität im direkten Sinn des Wortes, der Not und dem Zwang folgend, erarbeitet. Sein Leben ist Arbeit.
Doch die Zeiten ändern sich, und mit ihnen die Lebensumstände auf dem Hof. Ende der fünfziger Jahre werden die ersten Traktoren angeschafft, und Holl, der gelernt hat, die Arbeit als Rückendeckung und Gesichtsmaske zugleich" zu gebrauchen, erringt auf dem Hof eine gewisse Achtung, da er als einziger mit den neuen Maschinen umgehen kann. Die Aushilfsköchin Helga und der Melker Kiem machen Holl aufmerksam auf Grundrechte des Menschen wie Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung. Holl bringt den Mut zur Rebellion auf, er verläßt seine zusammengelebte Kindheitsschrecklichkeit und geht zu einem Schmied in die Lehre, nach mehr als siebzehn Jahren war er plötzlich unter Menschen.

Deutung des Werkes:
Franz Innerhofer hat in diesem bis in die letzten Details hinein autobiographischen Werk sprachloses Leiden zur Sprache gebracht. Er hat mit ,,Schöne Tage" einen schonungslos realistischen Dokumentarbericht über die anachronistische Lebensweise einer patriarchalischen bäuerlichen Welt aus vormaschineller Zeit vorgelegt. Er hat von sich gesprochen und von denen, die lebten wie er, die arbeiteten wie er, die lit~en` wie er. Er hat in der Figur des Holl seine eigene Kindheit und Jugend beschrieben, sein Dasein als Leibeigener auf dem Bauernhof seines eigenen Vaters. Er war elf Jahre lang Knecht, dann Lehrling, Arbeiter, Abendschüler, Student. Mit seinem ersten Roman ,,Schöne Tage" (1974) ist er auf Anhieb berühmt geworden.
Innerhofer hat mit Sprachphilosophie nichts im Sinn. Ihn bedrückt, bedrängt, überwältigt die Wirklichkeit, seine Wirklichkeit. Er bringt sie zur Sprache, gibt dem Leiden Ausdruck, dem Schweigen Worte. Spuren, Narben, Ränder zu beschreiben, das sprachlose Unrecht, das Schweigen, hinter dem sich das Leiden verbirgt, zur Sprache zu bringen- das ist die wesentliche Intention, der sich Innerhofer verpflichtet hat.
Seine Eindringlichkeit bezieht der Text aus einer Sprache, die mit dem engen Verständnishorizont Holls gedeckt wird: So werden aus der frühen Kindheit Erlebnisse nur in Episodenform erinnert; zerhackte Sätze zeigen die dumpfe Beschränktheit und Sprachlosigkeit des dargestellten Elendsmilieus. Mit der zunehmenden Identitätsbildung Holls richtet sich das eigentliche Erzählinteresse, bei aller Genauigkeit in der Schilderung der quälenden Abfolge des bäuerlichen Jahreskreises, auf den Bewußtwerdungsvorgang in Holl, der schließlich zu seinem Ich findet.
 
Nochmals "Schöne Tage"

Inhaltsangabe:
Holl, der uneheliche Sohn einer inzwischen verheirateten Frau, verbringt die ersten beiden Lebensjahre bei kinderlosen Pflegeeltern, die ihn gerne adoptieren würden. Doch weil es sich nicht gehört, daß man Kinder herschenkt, holt ihn seine Mutter wieder zu sich zurück. Sie behandelt ihn aber nicht gerade liebevoll, weil ihr von ihrem Umfeld und besonders von ihrer Mutter ihre Situation als ledige Mutter immer wieder negativ vorgehalten wird.
Als Holls leiblicher Vater plötzlich nicht mehr bereit ist, Alimente für ihn zu zahlen, entschließt sich die Mutter, Holl seinem Vater zu überlassen. So kommt er mit sechs Jahren auf Haudorf 48, einen großen Bauernhof.
Damit beginnt der Leidensweg für den jungen Holl:
Sein Vater bestraft ihn für alles, was er seiner Meinung nach falsch macht, mit Schlägen und muß am Hof schwer arbeiten. Auch den anderen Leibeigenen, als solche werden die unehelichen Kinder der Bauern bezeichnet, am Hof und im Dorf geht es nicht besser. Sie müssen genau wie Holl und die Dienstboten schwerste Arbeit verrichten, und das für Kost und Unterkunft.
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für Holl, als Helga als Köchin auf den Hof kommt, die sich als einzige gegen die Ausbeutung durch den Bauern wehrt und die unmenschlichen Zustände am Hof anspricht. Holl kann durch sie ein neues Selbstgefühl entwickeln und auch, als sie den Bauernhof wieder verläßt, läßt er sich nicht mehr herumkommandieren oder schlagen.
Die Geschichte geht für Holl gut aus, er bekommt nach langem Kampf einen Lehrplatz in einer Werkstatt.

Interpretation:
Franz Innerhofer arbeitet in seinen drei Romanen Schöne Tage, Schattseite und Die großen Wörter seine eigene Entwicklungsgeschichte auf.
Innerhofers Hauptintention ist zweifellos das soziale Engagement. Er will mit seinen Romanen die Folgen einer autoritären Gesellschaftsstruktur speziell auf diejenigen aufzeigen, die sich aus welchen Gründen auch immer, meistens aus materiellen, NICHT problemlos in die Gesellschaft einfügen können und damit zu einem Leben verdammt sind, das von Entbehrungen, vom Erdulden von Ungerechtigkeiten, von Schmerz und Leiden geprägt ist.
 
Noch eine Interpretation...
Gedanken/Interpretation:


In dem Roman Schöne Tage beschreibt Franz Innerhofer seine eigene Kindheit. Er verarbeitete seine Leiden und Erfahrungen eines unehelich geborenen Kindes in der Nachkriegszeit.
Was mir an dem Buch sehr gut gefällt ist, dass es die Wirklichkeit zeigt, wie sie ist. Ein Leben mit harter Arbeit, schlechter Behandlung, ohne Ansprechpartner und Hoffnungen. Auch die genauen Beschreibungen der verschiedenen Arbeiten auf einem Bauernhof vor 50 Jahren fand ich interessant.
Der Roman ist verständlich geschrieben, auch wenn öfters Gedankensprünge vorkommen.
Im Allgemeinen gefällt mir Schöne Tage recht gut und ich kann es nur jedem weiterempfehlen der nicht weiß, was es damals bedeutete als uneheliches Kind geboren zu sein
 
Interpretation/Rezension zu "Der Tod meiner Mutter"
"Mehr als achtzig Jahre lang mit Gesundheit und von Jugend an mit Sportsgeist gesegnet, ist unsere von uns daher fast unsterblich eingeschätzte Mutter ..."

So schlicht beginnt Julian Schutting seinen Bericht über das Sterben. Das Sterben einer Einzigen, der Einzigen. Er erzählt von einem Prozeß, der am 24. Oktober 1994 mit einer Hiobsbotschaft seinen Anfang nahm, und dessen Aufgabe zu sein scheint, "Kinder" von der Sterblichkeit der eigenen Mutter zu überzeugen. Ihnen zu zeigen, was körperlicher Verfall und Überlebenskampf bedeutet. Sie damit vertraut zu machen, daß es sie - die Mutter - bald nicht mehr geben wird, nicht mehr zum Anfassen, zum Sehen und zum Reden. Verstorben und begraben.

Dazwischen liegen Tage der Freude und der Hoffnung, der Mühsal und des Selbstbetrugs, penibel festgehalten vom Autor, der sich der Wahrheit verpflichtet fühlt, selbst in den Momenten heftigster Abwehr.

Julian Schutting hat ein einfühlsames, ein schönes Buch über das Sterben einer alten Frau und die Gefühle jener geschrieben, die hilflos dieses Sterben miterleben. In ihm steckt alles, was die Tage bis zum Tod ausgefüllt hat.

Er beschreibt dies mit jener Nähe und Distanz, die es braucht, um sich von den eigenen Gefühlen nicht überwältigen zu lassen. Es bleibt selbst Raum für einen eigenen, durchaus makaber anmutenden Humor, der hier ein Zeichen des Lebens zu sein scheint. Diese Mischung, gekoppelt mit Schuttings erfreulich klarer Sprache, läßt dem Leser die Möglichkeit, ein großes Tabu zu hinterfragen. Denn Schutting hat zweierlei offengelegt: den Tod wie den Tod der Mutter. Beides gilt als Bedrohung, wobei es doch Erfahrung ist.
Eine traurige zwar, aber der Erinnerung wert.
 
Supi!!!!!! Tausend dank!!! Sibirien hab ich schon fertig *juhu* Nächstes Buch ;).. Interpretation von dem Buch hab ich gleich rüberkopiert damit das schneller geht ;)
 
Zu den Anderen finde ich leider auch nichts auf ANhieb :( Aber vielleicht hat ja sonst noch jemand was dazu gefunden oder sogar selbst gelesen :)

Aber eine Frage sei gestattet :D Wieso musst du die alle bis Morgen haben? Wie viel Zeit hattest du dafür? Sind ja total viele Bücher auf einmal...

Gruß
 
nicht vergessen dass im andren thread auch noch welche sind ;) muss jetzt leider weg, hoffe ich konnte dir ein bisserl weiterhelfen. lg, s.
 
Also das sind meine zwei letzten Themen für die Matura (Deutsch)... Ich hatte das ganze Jahr Zeit nur erklär mir wann man das machen soll, wenn man dazwischen noch Zeitungsartikel von jedem Tag ausschneiden muss zu diesen Themen und dann noch für die einzelnen Schulfächer Präsentationen vorbereiten muss und auch sonst den Stoff lernen muss und dann kommen noch die 180 Seiten Ausarbeitungen und Hausübungen und jetzt sag mir wie das alles gehen soll und natürlich jeden Tag bis 5 Uhr Schule

Gott sei Dank ist das am Freitag vorbei.. bzw. da ist dann Notenschluss!!

Jetzt bin ich mal gespannt auf dein Statement :D
 
Hallöchen,

hat von euch zufällig jemand eine Inhlatsangabe von der "West Side Story", von Leonard Bernstein? Ich finde leider nur eine, hätte aber gerne mehr bzw genauere, da ich darüber Morgen eine Arbeit schreibe...

Danke schon mal :)
 
huhu,

Ich muss für Geschichte eine Tabelle erstellen, wer wann Bundeskanzler war von 1949- heute in Deutschland... das ginge ja noch... aber dazu kommt noch, dass ich aufschreiben soll, welcher Bundespräsident wann und von welchen KJalitionen gewählt wurde.... und die AUßenminister noch dazu...

hast zufällig jemand einen guten Link dafür? Ich finde leider nichts Passendes... nur Bröckchen :(

Am schwersten ist das mit den Wahlen der Bundespräsidenten...

LG
 
*winkääää*

hoff, das ist zumindest a bissal hilfreich für dich:

Bundeskanzler:

1 Konrad Adenauer 15. September 1949 bis 15. Oktober 1963 Partei: CDU

2 Ludwig Erhard 16. Oktober 1963 bis 30. November 1966 Partei: CDU

3 Kurt Georg Kiesinger 1. Dezember 1966 bis 20. Oktober 1969 Partei: CDU

4 Willy Brandt 21. Oktober 1969 bis 7. Mai 1974 Partei: SPD

5 Helmut Schmidt 16. Mai 1974 bis 1. Oktober 1982 Partei: SPD

6 Helmut Kohl 1. Oktober 1982 bis 26. Oktober 1998 Partei: CDU

7 Gerhard Schröder 27. Oktober 1998 Partei: SPD


Bundespräsidenten:


1 Theodor Heuss FDP 13. September 1949 bis 12. September 1959 Wahlen: 1949/1954

2 Heinrich Lübke CDU 13. September 1959 bis 30. Juni 1969 Wahlen: 1959/1964

3 Gustav Heinemann SPD 1. Juli 1969 bis 30. Juni Wahlen: 1974 1969

4 Walter Scheel FDP 1. Juli 1974 bis 30. Juni 1979 Wahlen: 1974

5 Karl Carstens CDU 1. Juli 1979 bis 30. Juni 1984 Wahlen: 1979

6 Richard von Weizsäcker CDU 1. Juli 1984 bis 30. Juni 1994 Wahlen: 1984/1989

7 Roman Herzog CDU 1. Juli 1994 bis 30. Juni 1999 Wahlen: 1994

8 Johannes Rau SPD 1. Juli 1999 bis 30. Juni 2004 Wahlen: 1999

9 Horst Köhler CDU 1. Juli 2004 Wahlen: 2004

Vom 7. bis 12. September 1949 war Bundesratspräsident Karl Arnold amtierendes Staatsoberhaupt, weil es noch keinen Bundespräsidenten gab


Außenminister:

DDR:

Georg Dertinger 1949-1953
Anton Ackermann 1953
Lothar Bolz 1953-1965
Otto Winzer 1965-1975
Oskar Fischer 1975-1990
Markus Meckel 1990
Lothar de Maizière 1990

BRD:

Konrad Adenauer 1951-1955
Heinrich von Brentano 1955-1961
Gerhard Schröder (CDU) 1961-1966
Willy Brandt 1966-1969
Walter Scheel 1969-1974
Hans-Dietrich Genscher 1974-1982
Helmut Schmidt 1982
Hans-Dietrich Genscher 1982-1992
Klaus Kinkel 1992-1998
Joschka Fischer 1998


liebe grüße :)
 
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