Hündinnen ja - Rüden nein WARUM???

hallo brandy

wir haben auch einen rüden der auf alles los geht aber er ist erst 18 monate. kastriert ist er schon bis jetzt aber kein erfolg mit der kastration. aber was wirklich hilft ist gehorsam gut 7 jahre ist vielleicht schon ein bischen alt aber wir haben unsern hund angelernt beim kommando auch ein sichtzeichen dazuzugeben. mitlerweile funkioniert das recht gut. mann braucht halt viel geduld

gruß rochy
 
Ich glaube nicht, daß ein siebenjähriger Hund nicht mehr umlernen kann. Ich kenne sehr viele Hunde, die nicht mehr jung waren und aus sehr schlechten Verhälnissen gekommen sind. Viele sind als absolut unverträglich abgegeben worden. Angeblich konnte man sie mit keinem anderen Tier zusammen lassen. Aber auch diese Hunde haben sehr bald gelernt. Natürlich kann man bei einem Hund, der das Fehlverhalten schon sehr lange zeigt nicht immer auf eine gewisse Zwangseinwirkung verzichten. Aber ich glaube, daß die Freiheit, die der Hund dadurch erhält, diese Einwirkung rechtfertigt. Ich würde 1. mit dem Hund spielen üben. Auch Hunde, die nie spielen gelernt haben, kann man auch in höherem Alter noch dazu bringen. 2. genau darauf achten, daß ich nicht unbewußt die Agression des Hundes durch mein verhalten verstärke. Das ist oft leichter gesagt als getan, denn wenn man schon einige negative Erlebnisse hatte, verspannt man oft automatisch, was der Hund natürlich sofort registriert. Bei nicht erwünschten Verhalten - Negativeinwirkung, bei Ablassen von diesem Verhalten sofort Einstellung der negativen Einwirkung und richtiges Verhalten positiv bestärken. Nicht vergessen: Hunde verstehen nachtragendes Verhalten nicht. Sofort positiv reagieren, wenn der Hund erwünschtes Verhalten zeigt, egal was er vorher gemacht hat. Ich möchte noch betonen, daß ich kein Freund von Zwang im Umgang mit Hunden (oder Tierenüberhaupt) bin, aber manchmal bleibt keine andere Lösungsmöglichkeit und der Hund profitiert unterm Strich gesehen davon. So kenne ich Hunde, die vor dem sicheren einschläfern (bei dem Verhalten dieser Hunde hätte kein Tierarzt gezögert, sie waren oft unkontrollierbar aggressiv) gerettet werden und sind jetzt ganz normale Hunde, von denen niemand auch nur denken würde, das dies jemals ein Problemhund war. Ich denke es ist allemal besser, als dem Hund ein Leben lang Leinenpflicht aufzuerlegen. Eure Meinung dazu würde mich interessieren.
Grüße
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von skilo:
Ich glaube nicht, daß ein siebenjähriger Hund nicht mehr umlernen kann.

Ich kenne sehr viele Hunde, die ....
Aber auch diese Hunde haben sehr bald gelernt.
[/quote]
uneingeschränkt JA
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>skilo:

Natürlich kann man bei einem Hund, der das Fehlverhalten schon sehr lange zeigt nicht immer auf eine gewisse Zwangseinwirkung verzichten.
Aber ich glaube, daß die Freiheit, die der Hund dadurch erhält, diese Einwirkung rechtfertigt.
[/quote]
Was meinst Du hiermit genau ?
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>skilo:

Ich würde
1. mit dem Hund spielen üben. Auch Hunde, die nie spielen gelernt haben, kann man auch in höherem Alter noch dazu bringen.
2. genau darauf achten, daß ich nicht unbewußt die Agression des Hundes durch mein verhalten verstärke.

Das ist oft leichter gesagt als getan, denn wenn man schon einige negative Erlebnisse hatte, verspannt man oft automatisch, was der Hund natürlich sofort registriert.
[/quote]
Bis hierher kann ich Dir voll und ganz zustimmen,
doch was meinst Du mit dem Folgenden genau ?

<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>skilo:


Bei nicht erwünschten Verhalten - Negativeinwirkung,
bei Ablassen von diesem Verhalten sofort Einstellung der negativen Einwirkung ...
[/quote]

Deine übrigen Erfahrung, kann ich wieder nur bestätigen und,
daß lebenslänglicher Maulkorb- und Leinenzwang unter den aggressionssteigernden Maßnahmen einzuordnen ist,
und soziale Isolation für ein solch psychosozial hochsensibles Wesen, den psychischen Tod vor dem physischen Ende bedeutet und damit eine der verabscheuungswürdigsten Quälereien darstellt, dürfte inzwischen auch gesicherte wissenschaftliche Erkenntnis sein.

Also bis heute bin ich selbst gut damit gefahren tunlichst überhaupt nicht negativ einzuwirken.
Ich sehe erwünschtes Verhalten,
bestätige auf unterschiedliche Art und Weise,
doch zeigt ein Hund, unerwünschtes Verhalten,sehe ich noch nicht einmal den betreffenden Hund,
es sei denn er wendet sich intensiv mit erwünschtem Verhalten an mich,
dann kann es sein, daß ich ihn wieder wahrnehmen kann.
Dazu braucht man allerdings Zeit,viel Zeit und "Nerven wie breit Nudle" !
- das Ergebnis ist jedoch dann auch
ein Hund mit "Nerven wie breit Nudle.", zumindest in Relation zu seinen negativen Vorerfahrungen und seinem rassengruppenspezifischen Temperament.

Ausschließen möchte ich jedoch Tiere mit schweren strukturellen Störungen.
Für diese Wesen gleicht die Welt Dantes Inferno, denn sie hatten keine Gelegenheit geeigneten psychosozialen Strukturen zur Informationsverarbeitung zu entwickeln.
Für diese, sehr selten vorkommenden Fälle, ist der Tod leider die einzige Alternative.

liebe Grüße
Shiva
 
Hallo Brandy_Snap,

kennst Du unter Deinen "Hundebekanntschaften" einen selbstbewußten, gut sozialisierten und sehr ruhigen Rüden, der sich nicht leicht provozieren läßt? Wenn ja, dann frage doch einmal seine Besitzer, ob sie nicht bereit wären, folgende Übung mit Dir und Deinem Hund zu machen:

Du leinst Deinen Hund an einem Pfosten oder Laternenpfahl an und stellst Dich dicht neben ihn. Nun nähert sich der andere Hundebesitzer mit seinem Hund bis auf eine Distanz, bei der Brandy gerade anfängt, Theater zu machen. Dort bleibt er stehen und Du gehst SOFORT, wenn Brandy zu toben anfängt, seitlich von ihm weg. Entziehst ihm praktisch die Rückendeckung. Kein Schimpfen, einfach ruhig weggehen. Der andere aber bleibt an seinem Platz. Wenn Brandy ruhiger wird (das kann zu Anfang tatsächlich mal eine halbe Stunde dauern, also Zeit und Nerven mitbringen und möglichst irgendwo machen, wo sich niemand gestört fühlt), dann gehst Du wieder zu Brandy zurück. Jedesmal wiederholen, sobald er zu keifen anfängt. So lernt er recht bald, welches Verhalten erwünscht und welches unerwünscht ist. Allmählich die Distanz zu dem anderen Hund verringern.

Eine Variante ist, dass der andere Hundebesitzer bis auf wenige Meter an Dich und Deinen Hund herankommt und Ihr Euch einfach ruhig unterhaltet. Ignoriert den tobenden Brandy total. Damit Du Dich nicht auf ihn konzentrieren musst, sollte er auch hierbei an einem Pfahl angebunden sein, also nicht die Leine in der Hand halten, dann bist Du zu sehr mit "Kämpfen" beschäftigt. Auch hierbei kann es zu Anfang sehr lange dauern, bis Brandy ruhiger wird, aber glaube mir, wenn Brandy nicht völlig durchgedreht ist (leider, dass muss man ehrlicherweise sagen, gibt es solche krankhaft hyperaggressiven Tiere!), dann wird er irgendwann mit Sicherheit ruhiger werden, ganz einfach, weil er 1. erschöpft ist und 2. merkt, dass sein ganzes Theater nichts nützt: der andere weicht einfach keinen Schritt aus, egal, wie sehr er tobt. Das frustriert auch den rüdenfeindlichsten Hund irgendwann und er gibt auf. Auch hierbei wird dann ganz langsam (über mehrere Tage!) die Distanz verringert.

Wenn Brandy gelernt hat, diesen einen Hund in seiner Nähe zu dulden, beginnt das Spiel von neuem mit einem anderen Rüden.

Bei einem 7 Jahre alten Hund, der sein rüdenfeindliches Verhalten fast ein Hundeleben lang "einüben" konnte, kannst Du natürlich nicht erwarten, dass es von heute auf morgen weggeht. Und vermutlich wird er auch niemals ein "Rüdenfreund" mehr werden. Aber mit viel Geduld und den beschriebenen Übungen hast Du gute Chancen, ihn bei Begegnungen mit anderen Rüden wenigstens beherrschbar zu machen.

Ein Hund, der gelernt hat, durch Riesenkrach sich andere Hunde vom Leib zu halten, wird diese Strategie natürlich immer wieder anzuwenden versuchen. Sinn der o.g. Übungen ist schlicht und einfach, dieses Schema zu durchbrechen: der Hund lernt, dass trotz allem Theater, das er veranstaltet, der andere einfach nicht zu vertreiben ist!

Grüße Inge
 
Hello Sana!

Du kannst Die sicher sein, daß ich keine wandelnde Zeitbombe an der Leine habe. Ich habe mehrere Hunde und keiner von denen ist eine tickende Zeitbombe. Selbst die Mutter meines Rüden rennt im Rudel, ich denke du hast es etwas falsch verstanden. Sie ist nur nicht so friedlich wie der Rest der Bande und meine Hunde leben im Rudel und im Haus.
Ich lasse meinen Rüden auch spielen, aber außerhalb den Rudels eben nur mit einem Hund und da immer abrufbar und die Methode hat sich bewährt. Er hat anderen Hunden gegenüber ein ausgezeichnetes Sozialverhalten und selbst wenn er aggressiv angekeift oder angeknurrt ist, reagiert er gelassen und ich gehe mit ihm an diesem Hund vorbei und es wird gelobt und bestätigt dafür das er sich benimmt.
Vielleicht gibt es einen Welpenkurs, der anders abläuft als alle Welpen und Junghunde miteinander herumtoben zu lassen - möglich, aber ich kenne keinen, deshalb finde ich es besser so wie ich es mache und es funktioniert. Wie gesagt ich habe mehrere und außer der Mutter von meinem Rüden hat keiner einen Welpenkurs besucht und die sind alle friedlich - sprich ohne Aggression.
 
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