Hundesportverein stellt Schutzhundeausbildung ein

Ilselore

Gesperrt
Medium Knochen
Liebe Hundereunde,

hoffentlich findet dieses Beispiel Nachahmer.

...Das aggressive Verhalten von Hunden bei der ohnehin rückläufigen chutzhundeausbildung habe viele friedlich gesonnene Schnupperer von einem Eintritt in den Verein abgeschreckt.
Sinn und Zweck des HSV, der sich von anderen Hundevereinen unterscheide, seien die Erziehung von Vierbeinern zu friedlichen und verträglichen Familienhunden und die Rückkehr zur Grunderziehung von Hunden.
Denn von Schutzdienstausbildungen hat der Verein "die Nase voll", weil bei jeder Übungsstunde habe erklärt werden müssen, warum Hunde jenseits des Polizei- und Zolldienstes in Ärmelschoner und Handschuhe
bissen.

Ilselore

Der ganze Artikel steht im Hunde-Info-Forum
 
Hallo Ilselore!

Ich weiß ehlich nicht was Du daran gut findest, wenn ein Abrichteplatz den Schutzdienst einstellt. Gerade in der heutigen Zeit haben unsere Hunde oft nicht mehr den benötigten Auslauf und gerade da können sich die Hunde richtig auspowern.
Die Schutzhundearbeit besteht aus 3 Teilen, der Unterordnung, der Fährtenarbeit und der Schutzarbeit. D.h. der Hund hat nach einer SchH-Prüfung eine sehr gute Ausbildung und umso besser die Ausbildung eines Hundes ist, umso sicherer ist er für seine Umwelt.
Das ist auch die Meinung von Experten, wenn Du mir nicht glaubst, kann ich Dir ein Gutachten diesbezüglich zukommen lassen.
Du kannst 3 Stunden mit Deinem Hund spazieren gehen, aber dieser wird nicht so ausgepowert sein, wie nach einer Schutzarbeit. Natürlich kannst Du mit Deinem Hund auch Agility machen, aber der Gehorsam durch die SchH-Prüfung ist sicherlich höher.
Für mich spricht das nicht für den Platz, wenn dieser die Schutzarbeit einstellt.
Sieh Dir mal die Plätze an die sogen. Familiehunde ausbilden!! - meistens wird eine BGH-A abgelegt, was soviel bedeutet, daß man danach halbwegs mit seinem Hund an der Leine gehen kann. Vielleicht machen danach noch einige eine BGH 1 Prüfung, aber mit dieser kommst Du noch lange nicht an eine SchH-Unterordnung ran.
Laß Dir das mal durch den Kopf gehen!

Grüße Sandra
 
Hallo Sandra!
Ich bin mit Ilselore einer Meinung; es ist der breiten Öffentlichkeit heutzutage nur schwer zu vermitteln, was gut daran ist, wenn Privatpersonen das Recht eingeräumt wird, dass ihre Hunde "Menschen attackieren" und sei es nur unter Ausnutzung des Beutetriebs. Wenn der Gebrauchshundesport in seiner bisherigen Form mit Zustimmung einer breiten Öffentlichkeit aktiv weiter betrieben werden soll, dann müssen sich die Organisationen Gedanken darüber machen, wie sie den Teilnehmerkreis wesentlich einschränken. Besonders wichtig ist die Frage, was mit den Hunden passiert, die andressiert, aber nicht zuverlässig ausgebildet sind. Die Vereine dürfen sich nicht täuschen lassen - die Frage der "Unversehrtheit des Menschen" ist ein zentrales, öffentliches Anliegen.
Und um den Hund "auszupowern" gibt es viele andere, für das Team Mensch/Hund reizvollere Aufgaben. Und weil Du die Unterordnung ansprichst, in vielen Ländern ist Obidience, diese sehr umfassende Prüfung von Gehorsam und Unterordnung bereits an erster Stelle.
lt
Helga
 
hallo sandra!
es ist schön zu diesem leidigen thema wieder ein vernünftiges posting zu lesen.
@helga:gefährliche hunde sind nicht oder nur mangelhaft ausgebildete gebrauchshunde diese haben ab einem gewissen alter zuhause meist die einrichtung samt familie zerbissen und unterstützen damit dann die "gehirntumorstatistig" der tierärzte.
grüße schnofl
 
Hallo Schnofl!
Du wirst mir doch nicht ernsthaft erzählen wollen, dass alle Gebrauchshunde, mit denen nicht Schutzhundesport betríeben wird, bösartig werden? Ich habe in den langen Jahren, in denen ich einen Hund führe, viele BesitzerInnen - auch von Gebrauchshunde-rassen kennenlernen dürfen, die gut sozialisierte und keinesfalls aggressive Hunde waren, trotzdem sie KEINE Schutzhundeausbildung hatten. Eine meiner Freundinnen hat vor langen Jahren (der Hund ist inzwischen hochbetagt gestorben) mit Schutz angefangen, musste jedoch abbrechen, weil bei der Hündin schwere HD ausgebrochen ist - sie war bis zu ihrem Tod ein ausgesprochen liebes, sanftes Tier!! Was geschieht deiner Meinung nach mit Hunden, die wie oben geschildert, nicht zum Schutz geeignet sind - nach Deiner Theorie werden die alle aggressiv??!!
Fakt ist doch, dass der Schutzdienst, die "Krone der Gebrauchshundeausbildung" in der Öffentlichkeit heiss umstritten ist!
Und ich bin der Meinung, in wir in einer Zeit, in der die Hundhaltung durch Gesetze erschwert, ja fast unmöglich gemacht wird
gut daran täten, umzudenken. Die "Berufe" des Hundes sind heute einfach andere, als sie noch vor 10 oder 20 Jahren waren, dass müssen auch die "Ideologen" der Schutzhundeausbildung einsehen!
 
Hallo Ilselore!

Das Wort "Schutzarbeit" ist veraltet, wenn man es statt dessen "Suchen und Spielen" nennen würde, wären ein paar Nichthundekenner nicht so negativ eingestellt. Warum sollte mich mein Hund schützen - Tatsache ist wohl, daß ich in der heutigen Zeit meinen Hund schützen muß.
Damit man nicht angepöbelt wird, läßt man seinen Hund am Platz auspowern, denn dort sollten Leute mit Hundeverstand sein.
Zu Obidience: Ist sicher toll, aber reine Unterordnung, ohne daß der Hund seinen Beutetrieb (laufen usw.) nachgeben kann ist nichts für mich und auch nichts für meine Hund. Ich habe mehrere Hund, mit einer mache ich Unterordnung, mit der anderen Breitensport und mit dem Rüden "Suchen und Spielen" (Schutzarbeit) - und keiner meiner Hunde ist aggressiv, und der Rüde ist noch der friedlichste von allen.
Nach jeder Schutzarbeit steht er in der Menschengruppe und läßt sich streicheln!
Wie gesagt, nehmen wir für Schutzarbeit ein anderes Wort und keiner wird sich beschweren.

Grüße Sandra
 
Halo Sandra,
"Sinn und Zweck des HSV, der sich von anderen Hundevereinen unterscheide, seien die
Erziehung von Vierbeinern zu friedlichen und verträglichen Familienhunden und die
Rückkehr zur Grunderziehung von Hunden."

Diese Handlungsweise des HSV sehe ich als sehr positiv an. Züchten wir verträgliche Familienhunde und bilden wir sie in einer soliden Grunderziehung aus, dann haben wir Hunde, mit denen wir problemlos durch Dick und Dünn gehen können.

"Ich weiß ehlich nicht was Du daran gut findest, wenn ein Abrichteplatz den Schutzdienst einstellt." hast Du geschrieben, liebe Sandra.

Wenn ich das Wort Abrichteplatz schon lese,
ist das Mass meiner Tolleranz sofort erreicht.
Dressieren oder Bändigen, das ist der Job von Tierbändiger, diese Menschen bändigen Raubkatzen und Bären.
Sollen Hunde auf diesen Plätzen gezähmt oder gebändigt werden? Das ist doch wohl weit verfehlt. Eine artgerechte Ausbildung, die von sach- und fachkundigen Lehrern durchgeführt wird, ist völlig ausreichend für einen Hund.

Gruss
Ilselore
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>
Wenn ich das Wort Abrichteplatz schon lese,
ist das Mass meiner Tolleranz sofort erreicht.
Dressieren oder Bändigen, das ist der Job von Tierbändiger, diese Menschen bändigen Raubkatzen und Bären.
Sollen Hunde auf diesen Plätzen gezähmt oder gebändigt werden? Das ist doch wohl weit verfehlt. Eine artgerechte Ausbildung, die von sach- und fachkundigen Lehrern durchgeführt wird, ist völlig ausreichend für einen Hund.

[/quote]

Hallo Ilselore,
Du sprichst mir aus der Seele. Mir dreht sich der Magen um, wenn Hundebesitzer mit Ausdrücken wie "Abrichten", "Unterordnung" u.ä. um sich werfen. Alles militant, auf Drill, Gehorsam (sonst setzt es was?), am Kursplatz möglichst laut und zackig, Kopf des Hundes exakt auf Kniehöhe,...

Ich habe meine Hunde "erzogen" mit den Lernmethoden, die auch in der Kindererziehung angewendet werden. Klappt wunderbar! (Bloß folgen meine Hunde besser als die meisten Kinder in der Umgebung)

Ich würde allen Hundebesitzern die Bücher von Roger Mugford empfehlen - Hundeerziehung 2000. Wäre noch besser vor Anschaffung des Hundes.


[Dieser Beitrag wurde von Helga II am 23. Februar 2001 editiert.]
 
Hallo Helga II. Ich stimme Dir in Vielem zu. Es gibt die unterschiedlichsten Ausbildungsmethoden, die zum Ziel führen, Mugford ist da sicher ein großer Vorreiter gewesen und man hat mich noch vor 6 Jahren ausgelacht, als ich meinen Hund mit dem Wissen aus Mugfords Büchern erzogen habe. Es gibt neben den Methoden Mugfords auch viele andere gute Methoden und Tipps, etwa von Weidt, Baumann, Fischer, Dildei usw. Diese Sachen beginnen sich ja endlich auszubreiten auf Österreichs Ausbildeplätzen, nicht jedoch auf den "Abrichteplätzen", die es leider mehrheitlich noch gibt. Ihr habt ja keine Ahnung, wie man auf mir und dem WUFF-team herumhackt wegen unserer ständigen Kritik an den brutalen Dressurmethoden auf den immer noch meisten österr. "Abrichteplätzen". Das ist schon richtig, daß man diese Plätze nicht "Ausbildungs- oder Hundeplätze" nennt, das sind brutale Abrichteplätze, die zu Recht den Namen tragen, den sie sich selbst geben. Und es wird sie zumindest noch so lange geben, solange es noch Hundehalter gibt, die ihren Vierbeiner beim Hundetrainer abgeben, um ihm nach dem Wochenende gut erzogen zurückzubekommen.
 
ich habe mir gestern die neue wuff zugelegt und muss voll freude festellen das ein herr namens rene sagarra,laut wuff portrait ebenfalls in einem sicherheitsdienst tätig,zum problem hundeausbildung eine beinahe idente meinung vertritt wie ich sie in einem posting vor einigen tagen kundtat. wie kommt es nur dazu das alle menschen die entweder beruflich mit hunden arbeiten oder im hundesport aktiv sind keine ahnung von hunden haben und leute die mit ihren hunden gerade mal eine runde um den block schaffen alles wissen?
leserbrief zur blattlinie:ich bin ebenfalls der meinung das sich die wuff kaum noch vom deutschen BILD einer zeitung unterscheidet und habe zu diesem thema bereits nach der fci-wm stocker. einen sehr ausführlichen leserbrief geschrieben der jedoch nie veröffentlicht wurde.als leser der ersten stunde finde ich es schade wenn sich eine gute idee verliert (die berichterstattung über "kampfhunde" ist in ordnung).
 
lieber hans!
ich kann mich noch gut daran erinnern wie vor jahren auf einem platz im süden von wien ein gebildeter mann vor seinem hund der beim ablegen aufgestanden ist panikartig vor seinem flüchten wollte.ich muss noch anmerken das ich dafür durchaus verständniss hatte da ihn der hund ja bereits am parkplatz gebissen hatte.ich habe das gefühl das ich nicht der einzige bin dem das hier bekannt vorkommt halte solche sachen aber für kontraproduktiv und appeliere daher an die ehrlichkeit der menschen.
nette grüße schnofl

p.s.der hund wurde nach dr.roger mugford erzogen-eh klar

[Dieser Beitrag wurde von schnofl am 23. Februar 2001 editiert.]

[Dieser Beitrag wurde von schnofl am 23. Februar 2001 editiert.]
 
Hallo Hans,
Ich habe vor über 8 Jahren mit meinem ersten Hund auf einem "Abrichteplatz" gesehen, wie man einem 45-kg-Hund einen Leinenruck gibt, daß es ihn aushebt und ihm für mehrere Minuten die Luft wegbleibt.
Auf diesem Platz wollten sie mit meinem ersten Hund unbedingt gleich mit "Schutz" anfangen, obwohl er noch nicht einmal Grundbegriffe beherrschte. Ich hatte ihn 1 Monat vor Kursbeginn aus dem Tierheim geholt, er war 11 Monate alt.
Meinen Gino mußte ich kurz später wegen extremer Aggression (gegen mich gerichtet!) einschläfern. Ich trauere diesem Hund heute noch nach, weil ich denke, wenn ich damals bessere Unterstützung gehabt hätte und ich nicht ohne Nachzudenken alles mitgemacht hätte, was damals so üblich war, wäre es nicht zu den Angriffen meine Hundes gekommen.
Ich habe daraus gelernt und meinen zweiten Hund (heute 7 1/2) selbst erzogen.
Für alle, die einen "ordentlichen" DSH haben, bin ich "unten durch", weil mein Hund anstatt eines Kettenhalsbandes ein Brustgeschirr hat. Deswegen durfte ich damals am SVÖ-Platz auch keinen Welpenkurs mit ihm machen (nur mit Kettenhalsband!)
 
Lieber Schnofl,
Ich glaube das Problem der Leute von "Hundesportvereinen" ist einfach, daß sie zum Teil mit ihren Ausbildungsmethoden noch in den 40-er oder 50-er-jahren steckengelieben sind und keinesfalls von ihren althergebrachten Methoden abweichen wollen. Sie betrachten "Abrichten" als Sport und die Hunde gehören zu den nötigen Utensilien und werden dementsprechend behandelt, wenn sie nicht wunschgerecht "funktionieren".
Zum Glück gibt es bei den Ausbildnern inzwischen genügend Nachwuchs, der aufgeschlossener ist.
Trotzdem stimmt es mich traurig, wenn ein Verein damit wirbt, daß bei ihnen jetzt auch mit "sanften Methoden" (im Gegensatz wozu bisher?) gearbeitet wird.

Wenn du die WUFF mit der Bild-Zeitung vergleichst, bist du wahrscheinlich einer der Leser, der nur bunte Bilder gucken kann und den Text dazwischen nicht versteht (so wie die Zielgruppe der Bildzeitung). Du hast anscheinend gar nichts begriffen.
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Helga:
Hallo Sandra!
Ich bin mit Ilselore einer Meinung; es ist der breiten Öffentlichkeit heutzutage nur schwer zu vermitteln, was gut daran ist, wenn Privatpersonen das Recht eingeräumt wird, dass ihre Hunde "Menschen attackieren" und sei es nur unter Ausnutzung des Beutetriebs. Wenn der Gebrauchshundesport in seiner bisherigen Form mit Zustimmung einer breiten Öffentlichkeit aktiv weiter betrieben werden soll, dann müssen sich die Organisationen Gedanken darüber machen, wie sie den Teilnehmerkreis wesentlich einschränken. Besonders wichtig ist die Frage, was mit den Hunden passiert, die andressiert, aber nicht zuverlässig ausgebildet sind. Die Vereine dürfen sich nicht täuschen lassen - die Frage der "Unversehrtheit des Menschen" ist ein zentrales, öffentliches Anliegen.
Und um den Hund "auszupowern" gibt es viele andere, für das Team Mensch/Hund reizvollere Aufgaben. Und weil Du die Unterordnung ansprichst, in vielen Ländern ist Obidience, diese sehr umfassende Prüfung von Gehorsam und Unterordnung bereits an erster Stelle.
lt
Helga
[/quote]

Hi,

Du hast Recht, Hunde und Halter im SchH-Sport sollten besonders hohe Anforderungen erfüllen. Du hast auch recht, der Teilnehmerkreis sollte weit mehr eingeschränkt werden, als bislang üblich. Du hast auch ein wenig recht, dass die Verbände noch mehr in dieser Richtung durchsetzen sollten, einige Unterverbände des VDH in D tun das schon im weit größeren Maß als einige andere. Das lässt hoffen.
Nicht akzeptieren würde ich allerdings ein grundsätzliches Verbot des SchH-Sportes, wobei ich die Betonung bewusst auf Sport lege.

Allerdings muss ich mich fragen, ob dieser HSV, welcher jetzt verkündet keinen SchH-Sport mehr anzubieten, vorher mit Brutalomethoden gearbeitet hat, ob sie vorher nicht Hund und Halter auf Eignung überprüft haben? Wenn ja, dann erscheint mir diese Kehrtwende doch ziemlich pharisäerhaft. Es gibt durchaus eine Reihe mir bekannter Hundesportvereine, die es verstanden haben, Agility, Turnierhundesport und SchH-Sport unter einen Hut zu bringen. Ich kenne einige überwiegend THS betreibende Vereine, die gerne SchH-Sportvereine besuchen, um z.B. mangelnde Kenntnisse im Bereich Unterordnung/Fährte zu ergänzen, einfach um die Palette der Möglichkeiten zu erweitern. Zeigt das nicht, dass es durchaus nicht so sein muss, dass SchH-Sportvereine immer nur brutal abrichten? Vor einigen Jahren hatte ich als SchH-Sportler einige Vorbehalte gegen das neu aufkommende Agility, mittlerweile hat sich das gelegt, ich akzeptiere deren Hobby, finde sogar einige Dinge klasse und habe kein Problem damit, meinen Hund auch in dieser Disziplin hin und wieder Spaß und Freude zu verschaffen, erwarte aber auch umgekehrt akzeptiert zu werden und nicht mit Allgemeinplätzen wie SchH-Sport Brutalosport belegt zu werden. Genauso wenig wie die sogenannten Kampfhundehalter in einen Pott mit den wirklich Kriminellen geworfen werden möchten.

Noch ein Nachtrag: Was denken sich eigentlich Hundehalter dabei, die auf solch brutale Ausbilder treffen eigentlich dabei, dies erst eine ganze Zeit mitzumachen? Wieso nehmen sie nicht ihren Hund und suchen gleich in der ersten Minute, wenn sie das feststellen das Weite? Dann würde sich das Problem solcher Abrichteplätze schneller lösen, als man glaubt.

Und noch etwas: ich hatte oben die Besuche von THS-Sportlern in SchH-Vereinen angesprochen. Ob ihr es glaubt oder nicht, die waren echt verwundert, wie viel Spiel in unsere Ausbildungsstunden einfliesst, wie freudig unsere Hunde mit uns gehen. Zumindest für meinen Verein kann ich sagen, wir brauchen keine Lind-Art, um mit unseren Hunden zu spielen und diese dadurch zu motivieren, wir machen das schon seit langem. Je nach persönlichem Temparemet des einzelnen Teams, der eine etwas besser, einigen fällt es etwas schwerer.

[Dieser Beitrag wurde von charly am 23. Februar 2001 editiert.]
 
Hallo Helga II, Hans und Ilse!
ich schliesse mich euren Meinungen voll an! Es gibt leider noch viel zu viele "Ideologen" unter den Abrichtern, die die alles neue ablehnen, ja sogar bitterböse auf Menschen sind, die es wagen, Fragen zu stellen; in mir keimt der Verdacht, dass solchen Leuten vielleicht die Phantasie fehlt, auf jeden Hund individuell einzugehen und sie bloss Muskelkraft haben???
Übrigens: auch bei den sogenannten "Tierbändigern" hat schon ein Umdenken eingesetzt und es wird immer mehr von Brachialgewalt (Gottlob) im Umgang mit dem Tier abgegangen, viele davon haben sich in einer Interessensgemeinschaft "Tierlehrer" zusammengetan und arbeiten ehrlich daran, viele "Sünden" aus der Vergangenheit nicht mehr zu machen. Denselben Trend gibt es bei den Pferdesportlern
Nur Hunde "brauchen" anscheinend noch harte Methoden in der Ausbildung - warum nur?
Eine Bemerkung zu Schnofl sei mir noch gestattet:
Eh klar: "Gebrachshunde", die keine Schutzhundeausbildung genossen haben und vielleicht gar nach Mugford ausgebildet wurden, werden alle böse! Und Leute, die ihre Hunde lediglich als Familienhunde halten, verstehen nichts von Hundehaltung - Super!
Und - wenn Dir am WUFF soviel nicht gefällt, warum liest Du es dann noch immer??
Helga
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von charly:

Noch ein Nachtrag: Was denken sich eigentlich Hundehalter dabei, die auf solch brutale Ausbilder treffen eigentlich dabei, dies erst eine ganze Zeit mitzumachen? Wieso nehmen sie nicht ihren Hund und suchen gleich in der ersten Minute, wenn sie das feststellen das Weite? Dann würde sich das Problem solcher Abrichteplätze schneller lösen, als man glaubt.
[/quote]

Hallo Charly,
Stell dir vor, du holst dir deinen ersten Hund aus dem Tierheim. Du hast dich schon informiert, wo es in deiner Nähe Kursplätze gibt und meldest dich dann dort an.
Eigentlich erwartest du, daß dort Leute sind, die z.T. schon seit Jahrzehnten Hundeausbildung machen und auch dir und deinem unerzogenen Racker helfen können. Als Neuling mußt du dir am Anfang viel sagen lassen. Du machst Dinge mit, weil du denkst, die werden schon wissen, wovon sie reden. Wo doch jeder dieser Ausbildner selbst einen so wohlerzogenen Hund hat.
Erst wenn du deinen Hund besser kennenlernst, merkst du, worauf er reagiert und fängst vielleicht langsam zu denken an. Das ist dann meist der Zeitpunkt, wo viele Hundebesitzer in Frage stellen, ob es wirklich nötig ist, daß man seinem Hund derart laute Kommandos erteilt. Der Hund hört doch wesentlich besser als wir. Du mußt selbst den Knackpunkt erreichen, wo du sagst: Warum tu ich meinem Hund das an?
Dazu kommt: Alle anderen machen auch mit.
Das ist aber vorwiegend eine Sache von Erfahrung und Mitdenken. Und sag auf einem solchen Kursplatz bloß nicht, daß du mit irgendeiner ihrer Methoden nicht einverstanden bist. Du als Anfänger kannst denen doch niemals das Wasser reichen.

Also dir Problematik ist: Du hast zuwenig Erfahrung, um deinen Hund selbst zu erziehen, bist klug genug, Hilfe in Anspruch zu nehmen, gerätst aber an die falschen Leute.
Viele haben dann nicht die Courage oder sind zu bequem, während des laufenden (bereits bezahlten) Kurses auf einen besseren Platz (den du erst mal suchen mußt) zu wechseln.
 
Mit Verwunderung lese ich hier einzelne Argumentationen. Auch in anderen Foren ist es mir schon aufgefallen, das die Hundeplätze in Österreich anscheinend immer noch "Abrichteplätze" genannt werden, der Hund zum "Schutzhund" abgerichtet wird und anscheinend reichlich viel brutalität vorherrscht! Das stimmt mich nachdenklich!
Hier in Deutschland gibt es vielleicht noch ganz vereinzelt alte Ausbilder die mit Stumpfen um Mund und Cordhose über den Platz laufen und von Abrichten und Schutz sprechen! Hier fährt man mit seinem Hund zum Ausbildeplatz und bildet ihn zum Sporthund für eine Vielseitigkeitsprüfung aus, nutzt dabei seine natürlichen Triebe unterstützt durch positive Motivation und gibt ihm evtl. Korrekturen. Das funktioniert jedoch nur wenn Hund und Halter die entsprechenden physischen wie psychischen Vorraussetzungen mitbringen!!
Wenn jedoch die so allseits beliebten Familienhunde ihren Bestitzern bereits seit 2 Jahren auf der Nase rumtanzen, dazu noch die unglücklichsten Konstellationen wie eine alte Dame und ein Rottwelier, brauche ich nicht mehr mit postiver Motivation anfangen wenn er sich auf alles was 4 Beine hat stürzt! Dann ist Schadensbegrenzung angesagt, und das möglichst schnell. Dann muß ich diesen Hund "unterordnen" damit nicht noch schlimmeres passiert und die alte Dame sich wieder auf die Straße traut.Und das muß dann leider Gottes auch mal mit Zwangsmaßnahmen passieren! Schade schade das so viele Leute immer erst zu uns kommen wenn es zu spät ist und sich dann auch noch beschweren wir wäre "brutal"! Hätte ihr Hund beizeiten seine Grenzen aufgezeigt bekommen, statt sich "frei entwickeln" zu dürfen, hätte der Hund, der Besitzer und wir jetzt wesentlich weniger Probleme!
Ich bilde übrigens alle meine Hunde als Sporthund aus, nach Dildei! Aber diese Methode kann ich nicht bei einem erwachsenen, verzogenen Hund in der Hand eines unerfahrenen stoseligen Hundehalters anwenden! Bis Herr und Hund diese Methode beherrschen und effektiv anwenden, ist mindestens der Hund schon alt geworden!
Gruß Lupo
 
Hallo Lupo,

ob in Österreich oder Deutschland, es gibt scheinbar keinen Unterschied. Auch in Deutschland herrschen diese Methoden vor.
Es ist eher die Ausnahme einen guten Platz zu finden der nicht "abrichtet", in dem die Hunde nicht angebrüllt werden. Ich musste das leider oft genug fetsstellen. Besonders die SV Plätze in Deutschland haben (leider) keinen guten Ruf.

Ich denke schlechte Plätze gibt es überall, ob nun Deutschland oder Österreich, ich kann nur hoffen das sich die Situation verbessert.

Helga beschrieb das Problem ganz gut. Als Neuling, bzw. wenn du deinen Hund noch nicht gut kennst, verlässt du dich auf die Aussagen von langjährigen "hundemenschen". Was nun gut oder schlecht für seinen Hund ist, sollte jeder selbst herausfinden. Die Arbeit auf dem Platz lohnt sich allemal, man muß ja auch schließlich nicht alles machen was einem vorgeschwärmt wird.

Lieben Gruß
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Helga II:
Hallo Charly,

Also dir Problematik ist: Du hast zuwenig Erfahrung, um deinen Hund selbst zu erziehen, bist klug genug, Hilfe in Anspruch zu nehmen, gerätst aber an die falschen Leute.
Viele haben dann nicht die Courage oder sind zu bequem, während des laufenden (bereits bezahlten) Kurses auf einen besseren Platz (den du erst mal suchen mußt) zu wechseln.
[/quote]

Das ist doch genau das Problem, erst der Hund und dann erst überlegen, und wenns schwierig wird, aufgeben oder bequem mitmachen, was andere einem vorlullen.

Tut mir leid, aber das ist keine Entschuldigung für Dummheit. Da soll man sich doch wirklich nicht wundern, wenn auch von seiten vieler Hundehalter gefordert wird, dass, bevor jemand einen Hund anschafft (auch wenn es mit den besten Absichten geschieht einer armen Kreatur aus dem Tierheim zu helfen), beweisen sollte, dass er sich ausreichend Gedanken im Vorfeld gemacht hat. Wie kann man so unüberlegt handeln, holt sich einen womöglich noch großen älteren Hund, wo man doch bei etwas überlegen im Vorfeld, wissen könnte, das kann schwierig werden. Und sei es nur, dass man körperlich gar nicht in der Lage ist, 40 Kilo zu bändigen.

Allerdings mache ich auch einigen Tierheimen da einen ganz großen Vorwurf, dass sie da nicht besser überlegen. Vor einigen Jahren war bei uns ein junges Mädel (ca 16-17). Die hatte wohl mit Einverständnis der Eltern einen großen Hund aus dem Tierheim erhalten, obwohl die hätten wissen müssen, dass dieses Tier arge Probleme mit anderen Hunden hatte und teilweise auf Menschen aggressiv reagiert. Wie können die davon ausgehen, dass ein junges Mädel in der Lage ist, diesen Hund einigermaßen sicher zu führen. Trotz unseres Angebotes zu helfen, war es ihr einfach zu mühsam zu lernen. Den Eltern war es total egal, wie sie mit dem Hund zurecht kommt. Wie Du schon richtig sagst, bequem. Obwohl, in diesem besonderen Fall war es für Hund und Halter auch sicherer, das Tier wieder ans Tierheim zurückzugeben.
 
Hallo Charly,
Ich hatte von Kind auf im Bekanntenkreis sehr viel mit Hunden Kontakt, bin auch viel mit bereits erzogenen Hunden spazieren gegangen, habe Bücher gelesen und mich auf jede mir mögliche Weise informiert, bevor ich mir 45 kg Hund aus dem Tierheim holte.
Ich war keine 16, sondern bereits über 30 und gewohnt, Verantwortung mit allen Konsequenzen zu übernehmen.
Du kannst dir sicher sein, daß ich diesem Hund körperlich gewachsen war - nicht nur Männer haben Kraft. Der Hund wurde mir im Tierheim wärmstens empfohlen - er sei als Ersthund optimal geeignet. Und das, obwohl das Tierheim wußte, dass die 2 Vorbesitzer vom halbwüchsigen Rüden "bedroht" wurden und wegen der Kinder Angst bekamen.
Als ich merkte, dass der Hund bereits bei Kleinigkeiten aggressiv reagierte, hatte ich ihn bereits. Mein Gedanke war, mit Hilfe einer Hundeschule das Problem in den Griff zu bekommen. Zurückgeben wäre vergleichbar gewesen mit Verantwortung abschieben. Denn Leute, die wirklich Hundeerfahrung haben, wissen, wieviel Mühe die Erziehung eines solchen Hundes kostet. Die holen sich lieber einen Welpen vom Züchter als einen Problemhund aus dem Tierheim. Ich fürchtete also, der nächste, der ihn aus dem Tierheim holt, erfährt dieselbe Geschichte wie ich und hat nicht die Kraft und Ausdauer. Was bringt es dem Hund wohl, wenn er monatlich den Besitzer wechselt. Ich habe mich nach den ersten Beissvorfällen von Hundetherapeuten in der Schweiz beraten lassen, jeder sagte, es wäre das beste, den Hund einzuschläfern, er wäre bereits massiv gestört. Er wäre eine Gefahr und unzuverlässig.
Daher habe ich ihn nach dem zweiten Beissvorfall schweren Herzens einschläfern lassen.
Das zu dem Thema. Ich lasse mir keinesfalls vorwerfen, ich hätte mich nicht vorher informiert. Ich kann mit dem einem Hund Kurse machen, der nächste reagiert ganz anders. Das kann man nicht voraussagen. Also kann ich mich in dieser Hinsicht vorher nicht ausbilden. Und die Art der Ausbildung, die es vor 8 Jahren gab, kann man vergessen. Das hat die Situation nur verschlimmert.
Was schlägst du vor, sollte man noch alles machen?
lg Helga II


[Dieser Beitrag wurde von Helga II am 23. Februar 2001 editiert.]
 
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