Hundekauf -ohne Zähne

Comtess

Neuer Knochen
Heyyy ihr Lieben. Ich bräuchte mal einen Rat. Ich hab die Chance eine junge (7 Monate) Sheltiedame zu kaufen. Sie hatte vor kurzem eine Zahn OP, wo ihr alle Zähne des Oberkiefers gezogen wurden.
Da sie somit nicht mehr in der Zucht eingesetzt werden kann, wird sie verkauft.
Was würdet ihr als realistischen Preis für die kleine sehen?
 
Wie schauen denn jetzt die bleibenden Zähne aus? Unterbiss? Ich nehme an, die Milchzähne des Oberkiefers wurden gezogen? Wenn so eine gravierende Zahnfehlstellung, oder besser gesagt, Fehlstellung des Kiefers, vorhanden ist, bleibt oft ein Unterbiss zurück. Kommt nun darauf an, wie stark der ist. Nur ein Schönheitsfehler oder - wie schaut es denn mit dem Beißen und Kauen aus?
 
Da traut sich noch einer was verlangen?
Die sollen froh sein, wenn ihnen jemand den Hund abnimmt und Zubehör und einen Fittervorrat mitgeben sowie die Dentalröntgen die zur Extraktion geführt haben, damit man weiß worauf man sich einstellen kann. Wenn die anderen Zähne gemacht werden müssen muss sich der Besitzer auf >500€ einstellen, wenn es von einem seriösen Zahnarzt gemacht wird.
 
Also ich denke, diese Hündin kannst du nur als Rettungsaktion sehen. Will gar nicht wissen was mit ihr passiert wenn die Züchterin niemanden findet der sie nimmt.
Bezahlung käme aber nicht in Frage und es muß dir klar sein das hier erhebliche Folgekosten auf dich zukommen könnten. Vielleicht kannst du sie ja auch von einem TA durchchecken lassen, der kann dir sicher über ihren allgemeinen Gesundheitszustand Auskunft geben.
 
Ich finde das schon arg mysteriös, dass ein so junger Hund alle Zähne gezogen bekam. Auch wenn es Milchzähne gewesen sein sollten.
 
es kann schon sein dass der Hund mit den zähnen problemme hatte und 7 monate alt ist .
wie gesagt jetzt 7 monate , aber vielleicht kamen die zähne schon früher raus ( ? ) .
ferner glaube ich auch nicht , das ein kleiner hund mit 7 monaten noch die milchzähne hat .
die züchterin sollte froh sein wenn dem hund das leben geschenkt wird und ihn
kostenlos abgeben .
 
Oh man… nun…wir hatten sie letzten 15 Jahre derart viele Kosten für sie Versorgung unserer „Notfellchen“…da wollen wir beide garnicht mehr drüber nachdenken! Das tut sonst weh…

Wenn denn dieser Eingriff wirklich nötig war und sie diesen Hund wirklich willst…würde ich mit der Züchterin/Verkäuferin reden. Vielleicht kann man sich auf eine „Schutzgebühr“ einigen. Eine Ablöse…

da vermutlich in der Tat noch weitere Folgekosten auf dich warten werden…würde ich keinesfalls zahlen, es ein Hund in der Regel beim Züchter kostet.

auf der anderen Seite denke ich mir…wenn du diesen Hund wirklich willst…Kauf ihn, lebe mit dem Preis und den ggf späteren Folgen! Schachern und Handeln finde ich als Thema immer denkwürdig.

denkwürdig finde ich aber auch diese Story…
 
Wird sich erledigt haben, jedoch nur der Vollständigkeit halber:

- Persistierende Milchzähne sind ein Zuchtfehler.

- Sie kommen bei kleinen Rassen häufiger vor.

- Bei genetisch zuchttauglichen Hunden (hach, die liebe Heterozygotie....) mit normaler Schnauze sollten keine persistierenden Milchzähne auftreten.

- Mein (genervter) Tierarzt sagte (beruhigend), sollte ein persistierender Eckzahn auftreten, würde er allfällig im 10ten Monat unter Vollnarkose entfernt. (Ich hatte Panik wegen eines Schneidezähnchens, das nach vorne weggedrückt wurde und erst nach 4 Tagen ausfiel.)

- Ein massiver Eingriff am halbjährigen Hund heißt, der Hund ist nix wert, wird noch mehr Probleme kriegen und der Züchter muss Dankeschön sagen, wenn den irgendwer GRATIS nimmt.

Ich hätte den Sheltie wegen zu erwartender Folgekosten nicht genommen. Bin nicht masochistisch.

Meine Mudi-Hündin (aus Ungarn, vom Nebeberwerbs-Bauernhof, ohne Papiere) ist 7,5 Monate alt. Der Zahnwechsel war mit 6 Monaten auf natürlichem Weg abgeschlossen, das bleibende Gebiss steht korrekt.

Dies ist, mit Verlaub, bei einem Hütehund - und ein solcher soll der Sheltie ja angeblich sein - absolut notwendig. Erstens müssen Hütehunde aufmüpfiges Vieh auch mal zwicken und zweitens hat auf einem Bauernhof niemand die Zeit, ihnen feingeschabtes Putensüppchen zu servieren und mit dem Zahnbürstchen die Ruinen zu pflegen.

Es kann nicht das Ziel einer "verantwortungsvollen Zucht" sein, arbeits- und lebensuntaugliche Krüppel zu produzieren. Klar kann ein Ausrutscher passieren, aber den sollte dann eigentlich der Züchter behalten und versorgen.
 

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Ich hab den Rückert-Artikel ja doch noch gefunden.

Der Sheltie wird im späteren Leben voraussichtlich weitere Zahnprobleme haben. Weitere Zuchtschäden sind ebenfalls wahrscheinlich.

Will ich ein armes Hundi retten? Dann ja, aber keinen Cent Kaufpreis bezahlen, auch nicht wenn der Kaufpreis in "Schutzgebühr" unbenamst wird!

Ist das Geld knapp? Bin ich psychisch empfindlich, wenn es um Krankheit/Tod eines Familienmitglieds geht? Reißt mich das rein, werde ich depri, trinke ich zu viel? Dann NEIN! Anderen, gesünderen, erfreulicheren Hund suchen!!! Diese Zeit kommt mit dem alten Tier ohnehin, aber man sollte sich finanziell und seelisch davor schützen, dass schon 5jährige ständig mit ernsten Problemen beim TA sind.


Fotos: Zahnwechsel bei einer Mudi-Hündin. Sie ist mit 10,5 kg etwas größer als eine Sheltie-Hündin. (Auf 11kg kommen wir wohl noch.)

Merksatz: Wir bevorzugen immer den heterozygoteren, arbeitsfähigeren Hund gegenüber dem "reinrassigeren", "schöneren", nicht arbeitenden Hund. Auch dann, wenn der Arbeitshund keine Vereinspapiere hat und die Elterntiere nur ihren Bauernhof kennen.

Es geht um genetische Grundregeln. Ist eine Population klein, wie die der Shelties (sehr, sehr inzüchtig) und die der Faroese Sheepdogs, dann muss zumindest Purging gegeben sein. Harte Arbeit sorgt für einen Selektionsdruck zu gesunden Tieren. Die nicht FCI-anerkannten Färöer Hütehunde sind im Schnitt mit Sicherheit gesünder als die anerkannten und auf Schönheit gezüchteten Shelties.

Es gibt Sheltiezüchter, deren Hunde auf Hütefähigkeit geprüft werden. Warum nicht so einen suchen? Ein zorniges Schaf räumt einen zahnlosen Extrem-Inzüchtler vom Platz ...
 

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