Hundehass zeigt soziologischen Rückschritt der Gesellschaft

Hallo Herr Mosser,
die Idee, den therapeutischen Effekt von Hundehaltung wieder mal ins Gespräch zu bringen, finde ich ganz super. Ich habe den Effekt bei einem Verwandten von mir, der an Krebs erkrankt war, hautnah erlebt. Nach seiner Operation und den diversen Nachbehandlungen wurde ihm wohl von einem Arzt empfohlen, sich einen Hund oder eine Katze zuzulegen. Er hat sich dann umgehend einen Schäferhundwelpen geholt und hat sich in kurzer Zeit ganz super erholt. Er sagte auch immer wieder, dass der Hund ihm das Leben gerettet habe.
Und noch was: ich war vor ca 2 Jahren in einem Altenpflegeheim. Beim Gespräch im Büro des leitenden Arztes entdeckte ich auf dem Bücherregal ein Buch über den therapeutischen Effekt von Hunden und Katzen bei Alten und Demenzkranken. Leider weiß ich weder den genauen Titel noch den Verfasser. Ich könnte das aber evtl. in Erfahrung bringen.
Noch was zu den Regeln: Hund nicht auf die gleiche Ebene wie Mensch etc.:
Bei unseren Hunden scheint es egal zu sein, ob sie bei mir auf dem Sofa oder davor auf dem Boden liegen. Futter bekommen sie auch vor mir, damit ich dann meine Ruhe habe, das wirkt sich überhaupt nicht negativ auf die Unterordnungsbereitschaft aus. Der Hund meiner Schwester reagiert aber wie ein Seismograph auf solche Regelverletzungen. Er ist eh ein Typ, der am liebsten die Rangordnung täglich neu aushandeln würde und daher ist es bei ihm bitter notwendig, immer die höhere Rangordnung mit den oben beschriebenen Gesten und Regeln zu demonstrieren. Interessant dabei ist, dass unsere Hunde Geschwister (Riesenschnauzer-Berner Senn-Mischlinge) sind, gleiche Eltern, gleicher Wurf, trotzdem reagieren sie total unterschiedlich.
ottokar
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:
Die Nachrichten über Hundefolterungen und Tötungen (Abstechen, Vergiften, Enthäuten, Erschlagen...) häufen sich so wie die Angriffe gegen Hundehalter (verbale und körperliche Attacken, kürzlich der Bauchschuss), auch die durch Polizei abgeschossenen Hunde werden immer mehr.
Solche Taten gegenüber Tieren waren vor etwa 100 Jahren nicht unüblich und auch "gesellschaftsfähig". Die Tierschutzbewegung hatte im Verlauf des letzten Jahrhunderts einiges ändern können (allerdings nur im öffentlichen Raum - nicht aber in der Land- bzw. "Fleischwirtschaft"). Auch Tierheime gibt es ja noch nicht so lange. Was jetzt passiert, halte ich daher soziologisch für einen klassischen Rückschritt (hoffentlich nicht Untergang) einer Gesellschaft. Bisher erreichte Werte - es war tabu, ein Tier zumindest öffentlich zu quälen - gelten zunehmend nicht mehr. Hundehalter inkriminierter Rassen erleben es schon jetzt, andere werden es noch erleben: Man fühlt sich jetzt im öffentlichen Raum - auch beim stärksten Selbstbewußtsein - als "Minderheit", fast schon als gesellschaftliche Randgruppe, oder?
[/quote]

Leider muss man feststellen, daß es auch schwarze Schafe unter den Hundebesitzern gibt, die für negative Schlagzeilen sorgen.
Dazu noch die Medien - eine ideale Mischung.
Meine Meinung:
Mit einem gut ausgebildeten Hund braucht man sich nicht zu verstecken.
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von ottokar:
Hallo Herr Mosser,
...
Interessant dabei ist, dass unsere Hunde Geschwister (Riesenschnauzer-Berner Senn-Mischlinge) sind, gleiche Eltern, gleicher Wurf, trotzdem reagieren sie total unterschiedlich.
ottokar
[/quote]
Hallo Ottokar,
Esau und Jakob,
Goldmarie und Pechmarie,
Schneeweißchen und Rosenrot ...

Nun, ich habe zwei Töchter.

Das, was die eine unterfordert,
überfordert die andere, und umgekehrt --
C'est la vie !
Gruß
Shiva

[Dieser Beitrag wurde von shiva am 12. Januar 2001 editiert.]
 
Bandog schrieb :
ich gehöre nämlich zu der Gruppe, die sich nicht in den Sumpf von Diskriminierung haben hineinziehen lassen und das zeige ich erhobenen Hauptes.

Falls du einen Hund hast der vor 6 Monaten auf eine Liste gesetzt wurde,
dann kannst du zwar, ebenso wie ich, erhobenen Hauptes gehen,
ebenso wenig brauchst du dich und deinen Hund zu verstecken,
aber trotz allem werden dein Hund ebenso wie du der Diskriminierung ausgesetzt.
Als was, willst du das denn sonst bezeichnen wenn :
Die Leute dich mit deinem Hund sehen und die Straßenseite wechseln und
sich schützend vor ihren Kindern aufbauen oder
wenn die Freunde deiner Kinder euch bzw. die Kinder nicht mehr besuchen dürfen,
oder du wie ich keinen Führerschein hast und deshalb auf Bus und Bahnen angewiesen bist
und von heute auf morgen, es nicht mehr möglich ist,
mit deinen Hund, die Öffentlichen Verkehrsmittel zu benutzen.
Findest du es immer noch nicht Diskriminierend genug ?
Oder wenn andere 240 DM Steuer im Jahr bezahlen müssen und du ab dieses Jahr 1500 DM
Oder wenn du deinen Hund schon Jahre besitzest,
noch nie Negativ mit deinem Hund in Erscheinung getreten bist,
auf einmal, nachträglich um Erlaubnis fragen musst um euern Hund behalten zu dürfen ?
Wenn du nach all den Jahren, in Form eines Sachkundetests nachweisen musst,
dass du überhaupt dazu in der Lage bist. (kostet dich schon wieder Geld)
Oder wenn dein Hund jetzt nach ein paar Jahren auf einmal einen Maulkorb tragen muß.
(mache ich zwar auch nicht aber damit mache ich mich Strafbar und man könnte es mir als
verantwortungslos auslegen und mir dadurch die Hundehaltererlaubnis wieder entziehen)
Findest du es nicht Diskriminierend wenn dich der Vermieter kündigen kann,
weil jemand anderes aus dem Haus eine Mietminderung macht,
weil er sich angeblich vor deinem Hund fürchtet ebenso wie sein angeblicher Besuch der nicht mehr kommt.
Wenn es dann zu einer Kündigung der Wohnung oder den Hund abgeben kommt,
anschließend die Gerichtsverhandlung, wo du dann auch vom Richter vor die Wahl gestellt wirst, Hund oder Wohnung.
Ist es nicht Diskriminierend wenn an deinen Grundrechten herumgeschnitten wird,
wenn Kinderschänder mehr Rechte in ihrer Wohnung haben als du als Hundehalter,
wenn bei uns die Umkehr der Beweiskraft verlangt wird,
dein Hund als Waffe und du kriminalisiert wirst, mit allem drum und drann.

Ich könnte dir noch zig Sachen aufzählen aber dann wird das Posting zu lang.

Das schlimmste aber ist das die Hundehalter in Deutschland nicht zusammen halten
und sich sogar gegeneinander aufhetzen lassen, ich kenne wirklich massig Hundehalter
die glauben das bestimmte Rassen (Pitti, Staffi, Bulli, Bandog, Mastiff ect.)
von Geburt aus Gefährlich sind und das diese Rassen auch besser nicht geben sollte.
Auch wenn man die dann mit deinem Hund vom Gegenteil überzeugen will oder auch schafft
Dann wird dieses als Ausnahme bestätigen die Regel hingestellt aber überzeugen
kann man die meisten erfahrenen Hundebesitzer nicht.

Diese Situation wurde absichtlich erzeugt indem die Hundehalter
in 4 Listen eingeteilt wurden und somit zu einer Minderheit gemacht wurden,
dieses gehört aber zu einer altbewährten Strategie, wie man Rasselisten erzeugt.

Liste 1 = Die Unwiderlegbar vermuteten Gefährlichen Hunde.
(die als erstes ausgerottet werden sollen)
Liste 2 = Die Widerlegbar vermuteten Gefährlichen Hunde.
(die wenn Liste 1 weg ist, selber zur Liste 1 werden)
Liste 3 = Die Hunde die am meisten im Volk vertreten sind und dadurch akzeptiert werden
Bzw. dieses Gruppe für den Anfang noch eine Nummer zu Groß ist,
außerdem eignet sich diese Gruppe ausgezeichnet dazu,
sie so zu manipulieren das sie streit unter den Gruppen säht,
indem man sie in dem Glauben bestärkt, dass sie die Liste 3 eigentlich nur den bösen Listen 1 und 2 Haltern bzw. Hunden zu verdanken haben.
Liste 4 = die restlichen paar Hunde

Was passiert wenn die Hunde ausgegangen sind ?
Welches Ziel soll mit diesem Weg erreicht werden ?
Wer wird den dann wieder als Rasse deklariert werden?

Diese Strategie wurde übrigens einmal bei einer Bundestagsdebatte
von einem Politiker vorgelesen, als es da um die Anfänge des Rechtsradikalismus ging,
und was im Programm Phönix, Live übertragen wurde.
Was der Politiker dort aufgezählt hat war auf den selben Grundlagen aufgebaut wie es bei uns Hundehaltern seit einem halben Jahr vollzogen wird.
Eine Minderheit bilden indem einzelne Gruppen erstellt (Rasselisten bilden)
Einer der Gruppen (die kleinste) mit Propagandistischen Mitteln (TV/Radio/Presse/Politiker)
Ausgrenzen und kriminalisieren lassen.
Durch täglich wiederholende Parolen, Meinungen bilden bzw. einprägen,
indem man sie nur oft genug wiederholt usw.

Hans Mosser schrieb :
Hundehalter inkriminierter Rassen erleben es schon jetzt, andere werden es noch erleben :
Man fühlt sich jetzt im öffentlichen Raum - auch beim stärksten Selbstbewußtsein
als "Minderheit", fast schon als gesellschaftliche Randgruppe, oder?

Genau so sieht es aus.
 
"Den moralischen Fortschritt einer Nation, kann man daran erkennen, wie sie ihre Tiere behandelt."
Mahatma Gandhi
 
Zu Else

Dann kann man in Deutschland nur noch von einem starken moralischem Rückschritt sprechen!!!!!!!!!
Und das ist eine Tatsache, wenn auch so mancher es nicht sehen will.

Beardie Grüße
Floh
 
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