<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:
Was jetzt passiert, halte ich daher soziologisch für einen klassischen Rückschritt (hoffentlich nicht Untergang) einer Gesellschaft. [/quote]
Lieber Hans Mosser,
"Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich
Gedenke ich der alten Zeit;
Die Welt war damals noch so wöhnlich,
Und ruhig lebten hin die Leut.
Doch jetzt ist alles wie verschoben,
Das ist ein Drängen! eine Not!
Gestorben ist der Herrgott oben,
und unten ist der Teufel tot.
Und alles schaut so grämlich trübe,
So krausverwirrt und morsch und kalt,
...."
Leider ist mir der Autor dieses Gedichtes nicht bekannt. Seiner Ausdrucksweise nach, kein heutiger Zeitgenosse.
Der sich ausbreitende Hass macht uns Angst.
"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass
- sondern Gleichgültigkeit!" sagte ein Mensch, der den Hass nicht nur vom hörensagen kannte. Der blanke Hass schlug ihm nicht nur ins Gesicht. Es war Eli Wiesel.
Auch, wenn wir z.Z. nur hier im Internet und nicht in der breiten Öffentlichkeit zu Wort kommen. Wir stemmen uns gemeinsam gegen diese Gleichgültigkeit, als Leser und Schreiberlinge, das ist ein hoffnungsvoller Anfang.
Wir werden den Weltuntergang nicht verhindern, doch bisher weigerte sich die Welt überraschend erfolgreich unterzugehen.
"If you talk to the animals,
they will talk to you,
and you will know eachother.
If you do not talk to them,
you will not know them.
And what you do not know,
you will fear.
What one fears,
one destroys."
Chief Dan George
Quelle: "On Talking Terms With Dogs", Turid Rugaas
Wenn du mit Tieren sprichst,
werden sie zu dir sprechen
und ihr werdet euch kennenlernen.
Wenn du nicht zu ihnen sprichst,
wirst du sie nicht kennenlernen.
Und was du nicht kennst,
wird dich ängstigen.
Und was einen ängstigt,
dass zerstört einen.
Auch der Mensch ist nur ein Tier.
Also lassen wir uns nicht den Mund verbieten, sondern sprechen wir zu und mit Menschen.
Das eingangserwähnte Gedicht endet mit den Worten:
"... Und wäre nicht das bißchen Liebe,
So gäb es nirgends einen Halt."
Wir neigen dazu, die Problemlösungsstrategien der Altvorderen zu belächeln, haben wir doch die Erfahrung gemacht, dass unsere Zeit so schnellebig ist, dass die Eltern die Welt ihrer Kinder kaum noch recht begreifen können.
Nunja, mag ja sein - jedenfalls lebten die Altvorderen oftmals auch in chaotischen Zeiten.
Die Welt ging bisher nicht unter.
Vielleicht waren ihre Gadanken gar nicht so unproduktiv, wie sie uns auf den ersten Blick erscheinen.
Der Autor des Gedichtes nennt es Liebe, was ihm Halt gibt.
Was gibt uns Halt ?
Solidarität, Teamgeist,Mut, Offenheit,Respekt vor der Person und den Gedanken anderer, Einsatzbereitschaft ...
so vieler Menschen,
die sich nie persönlich kennenlernten,
die keine wechselseitigen Verpflichtungen bindet.
Durch den massiven äußeren Druck ist auch viel Gutes entstanden, was tendenziell eine andere soziologische Entwicklungsrichtung andeutet.
Vielleicht sind ja diese Internetwesen die Mutanten für eine ganz andere Zeit, in der es auch Menschen möglich sein wird artgerecht mit der Natur und in der Gesellschaft zu leben.
Der sich ausbreitende Hass macht uns Angst.
"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass
- sondern Gleichgültigkeit!" sagte ein Mensch, der den Hass nicht nur vom hörensagen kannte. Der blanke Hass schlug ihm nicht nur ins Gesicht. Es war Eli Wiesel.
Auch, wenn wir z.Z. nur hier im Internet und nicht in der breiten Öffentlichkeit zu Wort kommen. Wir stemmen uns gemeinsam gegen diese Gleichgültigkeit und ertragen den Hass, einige lesend, andere auch schreibend, das ist ein hoffnungsvoller Anfang.
Ja, es verwaschen sich die trennenden Konturen der Nationalitäten ebenso, wie die internen Gegensätze - Der Fortschritt ist eine Schnecke. Lassen wir uns in dieser zeitlosen Zeit Zeit, dann wird sich mit der Zeit auch alles finden.
Liebe Grüße
Shiva
PS. zu den soziologischen Tendenzen :Siehe auch im Info-Forum"Hassobjekt Hund" und "Aufstand der Zuständigen"
[Dieser Beitrag wurde von shiva am 11. Januar 2001 editiert.]