Hundehass zeigt soziologischen Rückschritt der Gesellschaft

Hans Mosser

Medium Knochen
Die Nachrichten über Hundefolterungen und Tötungen (Abstechen, Vergiften, Enthäuten, Erschlagen...) häufen sich so wie die Angriffe gegen Hundehalter (verbale und körperliche Attacken, kürzlich der Bauchschuss), auch die durch Polizei abgeschossenen Hunde werden immer mehr.
Solche Taten gegenüber Tieren waren vor etwa 100 Jahren nicht unüblich und auch "gesellschaftsfähig". Die Tierschutzbewegung hatte im Verlauf des letzten Jahrhunderts einiges ändern können (allerdings nur im öffentlichen Raum - nicht aber in der Land- bzw. "Fleischwirtschaft"). Auch Tierheime gibt es ja noch nicht so lange. Was jetzt passiert, halte ich daher soziologisch für einen klassischen Rückschritt (hoffentlich nicht Untergang) einer Gesellschaft. Bisher erreichte Werte - es war tabu, ein Tier zumindest öffentlich zu quälen - gelten zunehmend nicht mehr. Hundehalter inkriminierter Rassen erleben es schon jetzt, andere werden es noch erleben: Man fühlt sich jetzt im öffentlichen Raum - auch beim stärksten Selbstbewußtsein - als "Minderheit", fast schon als gesellschaftliche Randgruppe, oder?
 
Sehr geehrter Herr Mosser,
es kann sein, dass ich ein Mensch mit besonders dickem Fell bin, aber ich fühle mich keinesfalls als Randgruppe. Das Gegenteil ist der Fall. Ich fühle mich als etwas Besonderes wenn ich mit meinen Hunden spazieren gehe, ich gehöre nämlich zu der Gruppe, die sich nicht in den Sumpf von Diskriminierung haben hineinziehen lassen und das zeige ich erhobenen Hauptes. Was soll ich getan haben um mich zu verstecken oder meine Hunde zu verleugnen? Wie gesagt, ich habe wahrscheinlich auch nur ein besonders dickes Fell.
 
Hallo Bandog, offensichtlich völlig falsch verstanden! Keine Rede von Verstecken oder Verleugnen oder sich in einen Sumpf ziehen lassen oder nicht den Kopf hoch tragen... Aber ist es nicht so, daß viele Hundeleute (und ich kriege jede Menge solche Briefe) mit Staffs und Bullys nicht mehr "normal" spazieren gehen können, wie früher? Bullyhalterin aus Linz wird mit einer Coladose aus vorbeifahrendem Auto beschossen, Staffbesitzer werden angepöbelt, usw. usw. Das war früher doch nicht so, oder? Der Mob wagt sich nur an Minderheiten und ich meine schon, daß wir Hundehalter, zumindest bestimmter Rassen, nun sehr spüren, was eine Minderheit zu sein bedeutet. Und aus Ihrem posting erkenne ich in Wirklichkeit auch, daß Sie sich einer Minderheit angehörig fühlen (Zitat: "..das zeige ich erhobenen Hauptes"). Oder bin ich da völlig daneben?
 
ich denke das die medien auf genau DAS hingearbeitet haben mit ihren beiträgen, und vertuschen einiger wahren hintergründe.
aber ich bin der meinung das es nicht nur besitzer von staffs & co so geht. ich denke das es bald generell so sein wird das sich alle hundebesitzer, egal ob staff oder schäfer.. anpöbeln lassen müssen.
ich habe einige solcher beiträge auch meiner leider noch nicht fertigen homepage gestellt.
wer es lesen möchte: http://www.killerhunde.de.vu
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:
Die Nachrichten über Hundefolterungen und Tötungen (Abstechen, Vergiften, Enthäuten, Erschlagen...) häufen sich so wie die Angriffe gegen Hundehalter (verbale und körperliche Attacken, kürzlich der Bauchschuss), auch die durch Polizei abgeschossenen Hunde werden immer mehr.
Solche Taten gegenüber Tieren waren vor etwa 100 Jahren nicht unüblich und auch "gesellschaftsfähig". Die Tierschutzbewegung hatte im Verlauf des letzten Jahrhunderts einiges ändern können (allerdings nur im öffentlichen Raum - nicht aber in der Land- bzw. "Fleischwirtschaft"). Auch Tierheime gibt es ja noch nicht so lange. Was jetzt passiert, halte ich daher soziologisch für einen klassischen Rückschritt (hoffentlich nicht Untergang) einer Gesellschaft. Bisher erreichte Werte - es war tabu, ein Tier zumindest öffentlich zu quälen - gelten zunehmend nicht mehr. Hundehalter inkriminierter Rassen erleben es schon jetzt, andere werden es noch erleben: Man fühlt sich jetzt im öffentlichen Raum - auch beim stärksten Selbstbewußtsein - als "Minderheit", fast schon als gesellschaftliche Randgruppe, oder?
[/quote]

hallo hans!
es ist richtig, dass man heutzutage als hundehalter oft wie das letzte behandelt wird. auch ich bin immer wieder anfeindungen mir und meinem hund gegenüber ausgesetzt, dabei habe ich noch nicht mal einen "listen"-hund, sondern einen als immer "sooo süss" bekannten beagle und der ist gerade mal 6 monate alt.
aber ich befürchte, dass auch bald die "süssen, herzigen" vor den kadi kommen werden. Irgendein grund findet sich für unruhestifter leider immer...

ich denke, dass genau die werte, die du angesprochen hast, in der jetzígen gesellschaft keinen platz mehr haben. das resultiert sicher auch daraus, dass man nur mal beobachten muss, wie wenig menschen (vor allem kinder) wissen, wie man richtig mit einem hund umgeht. als ich klein war (und das ist gar nicht mal so lange her) war es irgendwie selbstverständlich, dass mir erklärt wurde, wie man mit einem hund umgeht (und auch mit jedem anderen tier) und ich hatte auch immer haustiere von hund über katz bis zum meerschweinchen.
aber wie sollen menschen den richtigen umgang mit tieren und respekt vor der teieren lernen, wenn eltern ihren kindern erklären, dass "hunde eh nur beissen", "ein meerschweinchen nur dreck macht" und so weiter...???

ich versuche bewusst, mich nicht an den rand drängen zu lassen und im selben atemzug so gut es geht die menschen zu überzeugen, dass ein hund keine bestie ist. (jeder hund ist weniger bestie, als manche menschen auf diesem planeten).
und wenn es nur 1 familie mit kind ist, die man bekehren kann, ist es ein erfolg, wenn auch ein kleiner...
ich bin und bleibe eben optimist und das zeig ich auch jedem.
auch wenn ich mir, wenn mein kleiner mit seiner freundin, einer am. staff hündin über die wiesen fetzt, dann von passanten anhören muss: "wie kann man seinen hund nur mit so einem killer spielen lassen".

lieben gruss
mone
 
Ich will Ihnen da voll zustimmen, Herr Mosser. Ich möchte sogar wesentlich weiter gehen und behaupten, dass die zunehmende Brutalität im Umgang mit Hunden, der Hang Tiere -auch öffentlich- zu quälen und zu töten nur einer von vielen Indikatoren für den Werteverfall in unserer Gesellschaft und die Orientierungslosigkeit vieler Menschen ist. (Die Hundehasserhomepage ist da ja auch ein glänzendes Beispiel). Wenn man bedenkt, wie oft z.T. Kleinstkinder vernachlässigt, geschlagen und umgebracht werden, wie viele Frauen von ihren eifersüchtigen Liebhabern oder Ehemännern umgebracht werden, dass dunkelhäutige Menschen sich nicht mehr auf die Straße wagen, aus Angst, verprügelt oder sogar umgebracht zu werden, kann einem doch das kalte Grausen kommen.Oder viel weniger dramatisch: wenn man eine Bundestagsdebatte verfolgt egal ob in Ö (heißt das dort auch Bundestag?) oder in D und hört, wie die Damen und Herren Abgeordneten miteinander umgehen, wird einem schmerzhaft bewusst, wie niedrig die Messlatte für die sogenannte deutsche Leitkultur gelegt ist. Mit Kultur im klassischen Sinne hat das nicht mehr viel zu tun.
ottokar
ottokar
 
Hallo Hans!
Ich bin ganz Deiner Meinung, ich halte die Domestikation der Haustiere, insb. der Hunde als einen großen kulturellen Schritt in der Geschichte der Menschheit, und das alles soll jetzt mit einem Mal vorbei sein - ich kann's und will es nicht glauben, das man - nur weil zum Leben ein Hund gehört, zu einer kriminellen Minderheit degradiert wird. Ich bin doch brave Steuerzahlerin und mündige Staatsbürgerin, habe (ausser vielleicht einiger Parksünden) noch nie irgendetwas Strafbares verbrochen,und jetzt hat jeder "Hergelaufene" das Recht, mich anzupöbeln, nur weil ich einen Hund habe? In einem Artikel (der allerdings sehr gemäßigt ist)in der letzten Ausgabe einer Kath.Frauenzeitschrift steht z.B: ... Hunde müssen von der Öffentlichkeit wahrgenommen werden, einerlei, ob diese das will oder nicht. Verunreinigungen und Lärmbelästigung durch Hundegebell empfinden viele Nicht-Hundebesitzer als Verletzung ihres Rechtes auf Sauberkeit und Ordnung... Strikt gefordert wird schon lange ein Verbot der Haltung und Züchtung von Rassen, die als besonders aggressiv eingestuft werden... Wird der Druck der öffentlichen Meinung zu groß, werden sich die Verwaltungsbehörden verstärkt gezwungen sehen, durch gesetzliche Bestimmungen reglementierend einzugreifen. Die Palette der diskutierten Maßnahmen reicht von einem generellen LEINENZWANG über eine drastische Erhöhung der Hundesteuer bis hin zur letzten Konsequenz eines GENERELLEN VERBOTES DER HUNDEHALTUNG...
Mir gelingt es immer weniger, eine optimistische Grundeinstellung angesichts dieses Druckes der auf vielen Hundehaltern jetzt schon liegt, und der bestimmt auch auf alle anderen übergreifen wird zu haben.
mlg
Helga
 
Ich denke, die Diskriminierung von Hundehaltern wird so dramatisch nicht weitergehen. Dafür gibt es zu viele Hundebesitzer. Und die lassen sich nicht in eine Schablone pressen, also auch nicht ausgrenzen. Da gibt es Arme, Reiche, Gebildete und Ungebildete, Angepasste und Rebellische, Gewissenhafte und Nachlässige, also aus jeder gesellschaftlichen Ecke etwas. Ich bin da eigentlich hoffnungsvoll, dass das schlimmste Theater bald vorüber sein wird, zumindest für die Hundehalter, die keinen sogenannten Kampfhund besitzen.
ottokar
 
<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Hans Mosser:
Was jetzt passiert, halte ich daher soziologisch für einen klassischen Rückschritt (hoffentlich nicht Untergang) einer Gesellschaft. [/quote]

Lieber Hans Mosser,
"Das Herz ist mir bedrückt, und sehnlich
Gedenke ich der alten Zeit;
Die Welt war damals noch so wöhnlich,
Und ruhig lebten hin die Leut.
Doch jetzt ist alles wie verschoben,
Das ist ein Drängen! eine Not!
Gestorben ist der Herrgott oben,
und unten ist der Teufel tot.
Und alles schaut so grämlich trübe,
So krausverwirrt und morsch und kalt,
...."
Leider ist mir der Autor dieses Gedichtes nicht bekannt. Seiner Ausdrucksweise nach, kein heutiger Zeitgenosse.

Der sich ausbreitende Hass macht uns Angst.
"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass
- sondern Gleichgültigkeit!" sagte ein Mensch, der den Hass nicht nur vom hörensagen kannte. Der blanke Hass schlug ihm nicht nur ins Gesicht. Es war Eli Wiesel.

Auch, wenn wir z.Z. nur hier im Internet und nicht in der breiten Öffentlichkeit zu Wort kommen. Wir stemmen uns gemeinsam gegen diese Gleichgültigkeit, als Leser und Schreiberlinge, das ist ein hoffnungsvoller Anfang.
Wir werden den Weltuntergang nicht verhindern, doch bisher weigerte sich die Welt überraschend erfolgreich unterzugehen.

"If you talk to the animals,
they will talk to you,
and you will know eachother.
If you do not talk to them,
you will not know them.
And what you do not know,
you will fear.
What one fears,
one destroys."
Chief Dan George
Quelle: "On Talking Terms With Dogs", Turid Rugaas

Wenn du mit Tieren sprichst,
werden sie zu dir sprechen
und ihr werdet euch kennenlernen.
Wenn du nicht zu ihnen sprichst,
wirst du sie nicht kennenlernen.
Und was du nicht kennst,
wird dich ängstigen.
Und was einen ängstigt,
dass zerstört einen.

Auch der Mensch ist nur ein Tier.
Also lassen wir uns nicht den Mund verbieten, sondern sprechen wir zu und mit Menschen.
Das eingangserwähnte Gedicht endet mit den Worten:
"... Und wäre nicht das bißchen Liebe,
So gäb es nirgends einen Halt."

Wir neigen dazu, die Problemlösungsstrategien der Altvorderen zu belächeln, haben wir doch die Erfahrung gemacht, dass unsere Zeit so schnellebig ist, dass die Eltern die Welt ihrer Kinder kaum noch recht begreifen können.
Nunja, mag ja sein - jedenfalls lebten die Altvorderen oftmals auch in chaotischen Zeiten.
Die Welt ging bisher nicht unter.
Vielleicht waren ihre Gadanken gar nicht so unproduktiv, wie sie uns auf den ersten Blick erscheinen.
Der Autor des Gedichtes nennt es Liebe, was ihm Halt gibt.

Was gibt uns Halt ?

Solidarität, Teamgeist,Mut, Offenheit,Respekt vor der Person und den Gedanken anderer, Einsatzbereitschaft ...
so vieler Menschen,
die sich nie persönlich kennenlernten,
die keine wechselseitigen Verpflichtungen bindet.
Durch den massiven äußeren Druck ist auch viel Gutes entstanden, was tendenziell eine andere soziologische Entwicklungsrichtung andeutet.
Vielleicht sind ja diese Internetwesen die Mutanten für eine ganz andere Zeit, in der es auch Menschen möglich sein wird artgerecht mit der Natur und in der Gesellschaft zu leben.
Der sich ausbreitende Hass macht uns Angst.
"Das Gegenteil von Liebe ist nicht Hass
- sondern Gleichgültigkeit!" sagte ein Mensch, der den Hass nicht nur vom hörensagen kannte. Der blanke Hass schlug ihm nicht nur ins Gesicht. Es war Eli Wiesel.
Auch, wenn wir z.Z. nur hier im Internet und nicht in der breiten Öffentlichkeit zu Wort kommen. Wir stemmen uns gemeinsam gegen diese Gleichgültigkeit und ertragen den Hass, einige lesend, andere auch schreibend, das ist ein hoffnungsvoller Anfang.
Ja, es verwaschen sich die trennenden Konturen der Nationalitäten ebenso, wie die internen Gegensätze - Der Fortschritt ist eine Schnecke. Lassen wir uns in dieser zeitlosen Zeit Zeit, dann wird sich mit der Zeit auch alles finden.

Liebe Grüße
Shiva
PS. zu den soziologischen Tendenzen :Siehe auch im Info-Forum"Hassobjekt Hund" und "Aufstand der Zuständigen"

[Dieser Beitrag wurde von shiva am 11. Januar 2001 editiert.]
 
Hallo Hans,
dazu fällt mir eine Aussage von G. Bloch ein, die ich vor ca. 2 Jahren bei einem Seminar von ihm gehört habe:

"Die Menschheit befindet sich in einer Endlos-Schleife mit Hoch-Sozialer-Phase und Tiefpunkt (Asoziale Phase). Z.Zt. sind wir in der Asozialen Phase, also ganz im Tiefpunkt, deshalb kann es nur noch aufwärts gehen."

Günther hat sich da wohl etwas geirrt. Nach seiner Aussage ging (und geht es noch immer) doch noch weiter nach unten. LEIDER.

Hoffen wir, dass bald ein Ende des Tunnels zu sehen ist.

Wolf
 
Hallo
lest mal in den heutigen Hundemitteilungen der Internet Zeitung TAZ, die Artikel über die Leute, die gegen die LHV kämpfen.
Dort wird ironisiert und wir werden wieder mal verbal kriminalisiert oder auf die untere Stufe derer gestellt, die wirklich ihre Hunde mißbrauchen.
So geht es öffenltich weiter, jeden Tag, wir werden belächelt von den Medien, wenn überhaupt positiv wahrgenommen.
Das negative zählt mehr, und der Aufmacher ist besser. Leider geschieht oft auch viel Negatives mit uneinsichtigen Hundeleuten.
Wir sind, die Randgruppe.
Aber sollten wir nicht doch Hoffnung haben, aus dem Untergrund, in den wir von den Medien und Politikern gestoßen worden sind, als Phönix wieder aufzusteigen???
Ich hoffe es so sehr!!
Beardie Grüße
Floh
 
Ergänzung zum posting von Ottokar

Ich sehe das ähnlich. Beispiele sind z.B. auch die einschlägigen Shows der diversen Fernsehsender, in welchen Menschen ganz absichtlich entblößt werden, mit voller Absicht der Lächerlichkeit preisgegeben werden. Und das finden viele Konsumenten auch noch toll, gieren nach passenden Fan-Artikeln usw. Das gleiche in der Boulevardpresse, da wird jede aber auch jede Kleinigkeit hochgepuscht, niemand, der auch nur ein bisschen im öffentlichen Rampenlicht steht, kann sich dem entziehen. Und auch da wieder, gibt es genug hirnlose Typen, die sich dem gerne unterwerfen, bringt es doch "Anerkennung" und womöglich Geld. Viele machen sich nicht mehr die Mühe, in sich zu gehen, wirkliche Werte zu leben und anzuerkennen, sind innerlich ausgehöhlt und ausgebrannt.
 
Ich kann mich der Meinung nur anschließen, dass Hundehalter/innen einer Randgruppe, wenngleich auch einer sehr zahlreichen, angehören. Mit meinen Tieren bin ich es aber gewöhnt, eingenartig angesehen zu werden - ich gehe auch mit meinem Esel spazieren und werde auch als Reiterin (auf meinem Pferd) mit Ablehnung konfrontiert.
Sichtbare Haustierhaltung fordert in der heutigen Zeit, wo alles sauber, ordentlich und asphaltiert sein soll, Konflikte heraus.

Gegenüber Hunden herrscht in unserem kleinen Ort eine ambivalente Haltung:
einerseits gibt es viele freilaufende Hunde (auch von Bauern und Jägern), andererseits gibt es Beschwerden über Hunde: zertrampelte Wiesen, Kot der Hunde in der Wiese.

Leuten, die in abgelegenen Häusern - so wie ich - oder in Bauernhöfen wohnen oder berufsbedingt einen Hund halten, also einen Hund zur Bewachung oder Jagd oder Personenschutz (Polizei) "brauchen" wird eine Hundehaltung zugestanden.

Hundehaltung nur als Hobby und Freizeitaktivität wird von vielen nicht verstanden.
 
Sehr geehrter Herr Mosser,

ich denke dieses Problem hat sich einfach dadurch ergeben, dass man heute keinerlei Hemmschwellen mehr kennt!

Man braucht dazu nur mal einen Fernseher einschalten, ein Computerspiel zu spielen!

Ich weiss und kenne viele Kinder die Spiele am Computer spielen in denen einem jede Hemmung genommen wird bzw. die Realität!

Ich persönlich denke es ist nicht nur ein Problem für uns Hundehalter, sondern ein genereller Wandel unserer Zeit!

Die Harmonie des Lebens zwischen Tier und Mensch wird schon lange nicht mehr verstanden bzw. als abartig angesehen!

Aber ich habe festgestellt, dass mir Leute die wie ich "abartig" mit Tieren leben, meist die symphatischeren Menschen sind und daher für mich die Anderen eine Randgruppe geworden sind.

LG

Sabine
 
Hallo Ihr!
In diesem Forum ist sonst immer shiva diejenige, die Träume hat, lasst mich auch ein wenig zu einem möglichen Miteinander von Hundelosen und Hundehaltern "spinnen":
vor einigen Jahren gab es z.B. noch nicht viele, die das Laufen als DIE Sportart für sih entdeckt hatten, sicher, ein paar Asketen (oftmals milde belächelt) gab's da, jetzt ist Joggen einfach in, und seit es einen "Guru" des Laufsports gibt, wurde es zum absoluten "MUST"!
Vielleicht brauchen wir Hundehalter auch einen solchen "Guru", der uns immer wieder zuruft: mit einem Hund zu leben ist wunderbar, es ist gut für die Gesundheit, .... es ist einfach super einen Hund zu haben, es gehört zum Leben dazu, es ist cool, es ist in!
Vielleicht nur ein Traum, aber ein sehr schöner!
Helga
 
Hallo Helga,
Du träumst nicht, es ist immer noch wunderbar, einen Hund zu haben. Nur die Spaziergänge sind nicht mehr die wahre Freude. Da die Hunde den ganzen Tag um mich herum sind, machen die Spaziergänge den kleinsten Teil aus.
Auch wenn ich die Hundetrainer schon schreien höre, ein großer Hund gehört auf keine erhöhte Position, wie Sofa oder Bett, ich geniesse es, an kalten Abenden mich in meine Bobtails im Bett oder auf dem Sofa reinzukuscheln und auch mein Mann macht ihnen bereitwillig Platz im Bett.
Das können mir die Hundehasser auch nicht nehmen. Würde ich natürlich nie in einem Testbogen angeben
biggrin.gif
.
Viele Grüße
Ingrid
 
Hallo Helga, das ist eine gute Idee, vor allem, weil Hundehaltung tatsächlich "gesund" und von positivem Einfluss ist. Ich will hier nicht zu sehr ins Detail gehen, weil das posting sonst zu lange wird, aber mich interessiert dieses Thema schon seit vielen Jahren - wohl kein Wunder bei einer Kombination aus Hundenarr, Arzt und Hundemagazinherausgeber ... Es gibt seriöse wissenschaftliche Studien vornehmlich in den USA, die aus den verschiedensten Gesichtspunkten beweisen, daß Hundehalter gesünder leben, stressfreier leben (dies derzeit vielleicht etwas weniger
frown.gif
), und z.B. wenn ein Hundehalter einen Herzinfarkt erleidet, ist die Wahrscheinlichkeit eines Re-Infarktes (neuerlicher Infarkt) mit tödlichen Rhythmusstörungen im Folgejahr sehr viel geringer als bei einem Nichthundehalter. Ich rede hier von meßbaren positiven körperlichen Folgen. Die positiven psychischen Folgen sind ein eigentliches Kapitel, gehen aber in Wirklichkeit natürlich mit den körperlichen Hand in Hand. Weitere Forschungen gehen derzeit der Wirkung von Heimtieren auf die Heilung und Rezidivrate von Krebserkrankungen nach (Psychoonkologie), usw. usw. Ich habe das ja schon mehrmals in WUFF zum Thema gemacht - Dein Hinweis bringt mich auf die Idee, in einer der nächsten Ausgaben das Thema wieder aufs Tapet zu bringen,
dankt Dir Hans
 
Hallo Ingrid,
viele Hundetrainer (die, die laut Aufschreien bei Hund auf erhöhter Position) gehen ganz pauschal mit gewissen "Hunderegeln" um.
Meist werden Gehorsamsprobleme mit der sozialen Rangordnung verwechselt.
Habe ich als Hundehalter beim Spaziergang nicht den von mir gewünschten Einfluss auf meinen Hund, weil er zu sehr jagdlich orientiert ist oder viel lieber mit anderen Hunden spielt oder seinen Ball nicht richtig ausgibt oder oder oder, so hat dies in den seltensten Fällen etwas mit der sozialen Rangordnung zu tun.
Natürlich sind es die ersten Maßnahmen (Hund vom Sofa, als erster durch die Tür/Engpässe gehen, vor dem Hund essen ......) die zuerst die soziale Rangordnung ins rechte Licht rücken - danach "funktioniert" es draußen meist auch besser. Was dann oft nicht mehr mitgeteilt wird, ist die Tatsache, dass der Ranghöhere nicht unbedingt immer auf alle Privilegien wert legt.
Übrigens: meine beiden Labbies liegen auch auf dem Sofa, dürfen vor mir ans Futter, dürfen vor mir die Tür raus/rein .......
Probleme damit? Noch nie gehabt, weil alles andere stimmt.
Wolf
 
Hallo an alle,
es wäre sehr schön, dieses Thema, oder Helgas Traum weiter zu verfolgen.
Denn es stimmt nun wirklich, der Hund ist der beste Therapeut.
Auch gebe ich Wolf recht, in Bezug auf Sofa, Tür usw.
Meine beiden Beardie Damen dürfen auch auf das Sofa, was in keinster Weise, ihr Sozialverhalten, beeinträchtigt.
Da ich fast gehörlos bin, ist meine ältere Hündin draußen für mich mein "Ohr". Also, trotz Sofa ist sie sehr verläßlich, wenn auch mancher Hundeerzieher oder manch Ausbilder über mich seinen Kopf schütteln würde.
Als Therapeut habe ich meinen eigenen erzogenen Hundetherapeut.:-)
Meiner Seele tut es gut, und dann laß ich mich auch gerne von einem sogenannten Hundetrainer Belächeln.
Liebe Beardie Grüße
Floh
 
Hallöchen, ihr Lieben!
... ist das schön, das viele von Euch "mitträumen" wollen....
Es muss uns gemeinsam gelingen, die vielen, vielen guten Seiten der Hundehaltung ins rechte Licht zu rücken, man hört oder liest ja meist nur die Negativseiten. Die Freude, die wir mit unseren Hunden erleben (dabei ist's völlig egal, ob ich einen "Nur"-Familienhund habe oder ob ich mit ihm arbeite, sportle....)müsste so überzeugen, dass den "Hundegegnern" der Wind aus den Segeln genommen werden könnte.
Vielleicht wird meine Vision eines "Hundhalter-Gurus" doch noch wahr, es gelingt ja bei div. Semiaren auch, ganz normale Menschen über glühende Kohlen zu schicken, und die fühlen sich danach wie die Könige. Glaubt Ihr nicht, dass uns auch solche "Motivationsschübe" gut täten?
mlg
Helga
 
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