Hundeerziehung und Dominanztheorie (eher Klönthread :-) )

Gelöscht_36

Gesperrt
Super Knochen
Moin,

Dominanztheorie wird wohl den meisten geläufig sein und ihre allgemeinen Anforderungen (als erster durch die Tür, Auf den Rücken legen, nicht erhöht sitzen, usw.) auch.

Wir haben jetzt ja einen neuen Welpen und ich finde das Verhalten unseres älteren Hundes diesbezüglich sehr interessant.

Wenn's nach vertretern der Dominanztheorie geht, müsste er ja dieses ganze runterspulen, wenn's nach dem Gegnern geht, müsste er das alles ignorieren.

Unser älterer Rüde ist ein sehr selbstbewusster, selbstsicherer Hund, 7 Jahre alt und eher ein Vertreter der ruhigeren Art. Unser 13-wochen alter Welpe ist wild, frech und oft einfach respektlos. er probiert sich gerade (herrlich :D ) aus.

Wer geht zuerst durch die Tür: Ist unserem älteren Rüden vollkommen egal. Der Kleine drängelt sich gern mal durch und vor.

Zuerst fressen: Ist ihm auch egal. Nicht egal ist ihm, wenn er nichts bekommt, der Kleine aber schon. Gibt also jetzt für beide 4 Mahlzeiten. :rolleyes:

Welpen auf den Rücken legen: Hat er schon zweimal praktiziert. Und es funktioniert (kurzzeitig).

Spielaufforderung: der Ältere achtet darauf, dass er bestimmt, wann das Spiel anfängt und wann es endet. (das Spiel selbst zwischen beiden ist klasse, dabei macht unser Älterer durchaus mal auf 'schwach' läßt sich vom kleinen umwerfen usw.)

Höher liegen: Ist ihm völlig egal, hauptsache, der Kleine läßt ihn auch mal in Ruhe.



Also rein aus Beobachtung scheint die Wahrheit derzeit in der Mitte zu liegen.

Welche Erfahrungen habt Ihr diesbezüglich so gemacht?

Tschüss

Ned

PS: Hier soll über das Thema geklönt, aber nicht über Dominanztheorie gestritten werden. Es geht um Beobachtungen unter Hunden.
 
Unser Großer war 2 Jahre alt, als der Welpe dazu kam, das ist jetzt 6 Jahre her.
Wir haben natürlich drauf geachtet, dass der Große nicht das Gefühl hatte jetzt dreht sich alles um den Welpen, das hat sehr gut funktioniert.
Der Kleine hat natürlich getestet wie weit kann ich gehen, der Große hat es sich bis zu einem gewissen Punkt gefallen lassen und dann gezeigt, hier sind die Grenzen.
Wer zuerst durch die Türe geht, wechselt sich ab, wer höher liegt ebenso.
Der Fressnapf des anderen wird allerdings nur dann leer geleckt, wenn er frei gegeben ist. An das Leckerlie des anderen, geht man nicht ran. Spielzeug hingegen wird frei gegeben, wenn es dem "Besitzer" passt.
Die Sitzpositionen im Auto sind festgelegt, da gibt es kein Rütteln dran.
Wobei unser Großer sehr gutmütig ist und sich viel gefallen lässt, reicht es ihm allerdings, dann wird zurecht gewiesen. Ganz lustig ist, wenn der Jüngere sich respektlos ihm gegenüber benimmt, dann ignoriert er ihn für eine gewisse Zeit und wendet sich demonstrativ ab.
Wir greifen nur ein, wenn wir merken jetzt könnte es ernst werden, dann reicht ein Brüller und ein Zurechtweisen und die Sache ist geklärt.
Beide Rüden sind unkastriert und sind dicke Freunde, zusammen kuscheln ist allerdings nicht angesagt, das wollen beide nicht.
Sie stehen allerdings in "Kampfsituationen" zueinander, wobei der Große nur dann eingreift wenn er merkt, jetzt könnte es ernst werden. Ist es nur eine Streiterei unter Hunden, hält er sich raus. Der Jüngere allerdings steht dem Großen sofort bei. Wobei der Jüngere sowieso viel schneller die Konfrontation bei evtl. Ausseinandersetzungen mit anderen Hunden sucht, der Große hingegen erst dann, wenn alle Beschwichtungssignale nichts bringen.
Wir haben nie in die Rangordnung eingegriffen, der Jüngere testet bis heute in regelmäßigen Abständen aus, ob das eh noch so ist, wie es war, so nach dem Motto: man wird es ja mal probieren dürfen!
LG Ingrid
 
die hunde, die ich in den letzten drei jahren beobachten konnte, verhalten sich fast genauso wie du es beschreibst.

mein rüde ist ein beliebter hundebabysitter und kommt auch mit noch jüngeren hunden als dein rüde in kontakt. je jünger die welpen, desto vorsichtiger perro. fressen lässt perro die welpen zuerst und legt sich neben sie zur futterschüssel:) bleibt nichts für ihn über, kommt er dann und macht darauf aufmerksam. auch er lässt sich von den kleinen umrennen - bis zu einem bestimmten alter.
wenn die junghunde so etwa ein halbes jahr alt sind, wird erst mal geklärt, dass perro das sagen hat, was sich ziemlich heftig anhören kann (diese hunde wohnen nicht bei uns, sondern kommen nur immer wieder auf besuch).

wer als erster durch die tür geht oder wo welcher hund liegt, ist allen beteiligten vollkommen gleich. es kann nur sein, dass es für uns menschen bei bis zu 5-6 welpen und einem ausgewachsenen hund ein bissl eng auf der couch wird;)
 
1. mal... es gibt nicht DIE dominanztheorie... sondern viele verschiedene...also, von welcher redest du?

2. ich würde von mir sagen, dominanztheorie-gegner zu sein... was auch immer das heißt. das heißt nicht, dass ich meinen hund antiautoritär erziehe, und es heißt auch nicht, dass erwachsene hunde die jüngeren nicht erziehen. und das heißt auch nicht, dass bei hunden immer alles friede freude eierkuchen ist.
und natürlich muss sich dein älterer hund nicht alles gefallen lassen... ignorieren ist eine möglichkeit... zurechtweisen noch eine, usw.
ist wohl auch eine charakterfrage des hundes... manche ignorieren länger, andere ticken schneller aus... und zu manchen würde ich gar keine anderen hunde mit heimbringen...

wenn dich dieses thema interessiert kann ich dir das buch dominanztheorien von james o heare empfehlen (wissenschaftliche betrachtung zu diesem thema) und "das alpha-syndrom"
 
1. mal... es gibt nicht DIE dominanztheorie... sondern viele verschiedene...also, von welcher redest du?

2. ich würde von mir sagen, dominanztheorie-gegner zu sein... was auch immer das heißt. das heißt nicht, dass ich meinen hund antiautoritär erziehe, und es heißt auch nicht, dass erwachsene hunde die jüngeren nicht erziehen. und das heißt auch nicht, dass bei hunden immer alles friede freude eierkuchen ist.
und natürlich muss sich dein älterer hund nicht alles gefallen lassen... ignorieren ist eine möglichkeit... zurechtweisen noch eine, usw.
ist wohl auch eine charakterfrage des hundes... manche ignorieren länger, andere ticken schneller aus... und zu manchen würde ich gar keine anderen hunde mit heimbringen...

wenn dich dieses thema interessiert kann ich dir das buch dominanztheorien von james o heare empfehlen (wissenschaftliche betrachtung zu diesem thema) und "das alpha-syndrom"

:2thumbsup:

Bei uns war und ist es so, dass Chinua die kleine Krätze und Nanook der gutmütige Dödel ist. Er lässt sich von ihr schon viel gefallen - wenn´s ihm mal wirklich zu weit geht, bekommt sie einen Rüffel ab, den sie dann meist auch akzeptiert (manchmal motzt sie aber auch zurück).

Ich denke, die beiden haben gegenseitig im Großen und Ganzen ihre Grenzen abgesteckt; es gibt nicht allzu viele Reibungspunkte, da ihnen unterschiedliche Dinge wichtig sind. Nanook ist z.B. sein Balli heilig, Futter nicht ganz so wichtig, das wird der Chin schon mal überlassen; Chinua wiederum kanns gar nicht haben, wenn sie nicht als erste durch die Türe kann und legt mehr Wert auf Futter als Nanook, dafür ist ihr Spielzeug nicht so wichtig (wobei sie generell eher die ist, die unbedingt das haben muss, was er grad hat oder justament gestreichelt wollen würde, wenn er grad Aufmerksamkeit bekommt)

Ich will damit natürlich nicht behaupten, dass Hunde Demokraten sind, aber die beiden erinnern eher an ein altes Ehepaar (ab und an wird gekeppelt und gefiftet, aber sonst sind sie ein eingespieltes Team, bei dem jeder seine Stärken und seine Schwächen, sowie Dinge hat, die ihm wichtiger und solche, die ihm weniger wichtig sind) als an das typische Rangordnungsblablagefüge.

Ich denke auch, dass es dafür einfach keine allgemein gültigen Regeln geben kann, weil eben unterschiedlichen Hunden unterschiedliche Dinge wichtig sind und je besser sie sich verstehen und auch ergänzen, desto "großzügiger" wird miteinander umgegangen werden.
 
bei uns ist das unterschiedlich abgelaufen, je nach Konstelation...mein Rüde war bei meiner Hündin total lieb, sie durfte alles...es gab nix, was sie nicht durfte..außer sein Fressen klauen und selbst das hat sie geschafft indem sie ihm von hinten durch die Beine den Napf gestohlen hat :cool: da hat er geknurrt, aber sie wusste genau da passiert nix...er hatte überall am Körper Zwickstellen, weil der kleine Teufel an ihm hing, wie eine Klette :)..als Mausi dazu kam, durfte sie bei Missy alles, wenn sie zu sehr übertrieb, hat Missy sie einfach mit der Pfote runter gehalten und sie geputzt :D, mein Rüde akzeptiert die Kleine nicht so gut und da durfte sie nix machen, hatte sie aber schnell gemerkt und die beiden ignorierten sich einfach...
Mausi war bei Easy furchbar...ein richtiger Feldwebel...Easy durfte nicht zu mir, es wurde geknurrt, Easy durfte nicht auf die Bank, es wurde geknurrt, Easy durfte nicht zuerst durch die Tür, es wurde bestraft....etc. etc.. beim Spielen geht es heute noch nur nach Mausis Kopf...sie will das Easy ihr nachrennt, tut die das nicht, bricht Mausi das Spiel sofort ab...Maus bestimmt auch wann angefangen wird...da geht es also schon sehr dominant zu...
Meine Mum hatte zur Zeit meiner Oldys eine Schäferwelpen (Rüde), der durfte bei meinem Rüden und meiner Hündin alles...narrenfreiheit sozusagen, erst als er 1 Jahr alt wurde, hat mein Rüde ihm nicht mehr geduldet...das war wie ein Schalter der umgedreht wird...
Und der Schäferrüde, der ein halbes Jahr älter ist als meine Easy, wurde von meiner Mausi auch gnadenlos erzogen..er war ein richtiges Trampeltier, ist Easy ständig irgendwo drauf gelatscht...nicht aber Mausi..wenn er da auch nur im Ansatz zu wild daher kam, hat sie ihn ordentlich gerüffelt, noch heute ist er bei ihr absolut höflich...bei Easy nicht...die schupft und rempelt er heut noch und steigt ihr auf die Haxen:), ich finde auch das meistens Rüden relaxter mit Welpis umgehen, als HÜndinen, außer meiner Missy, die wirklich total gutmütig war..kenne ich es eher so, das Hündinen eher dazu neigen einzugreifen und zu erziehen:)
 
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