<BLOCKQUOTE><font size="1" face="Verdana, Arial">Zitat:</font><HR>Original erstellt von Superdog:
Was mich mal interessieren würde:
Wie kann man gut gegen den Vorwurf "Hunde haben in der Stadt nichts zu suchen, es sei Tierquälerei" argumentieren?[/quote]
"Des einen Uhl, ist des anderen Nachtigal"
Als Mensch in der Stadt meiner Art gemäß leben zu können, ist auch kein Zuckerschlecken FÜR MICH.
Einfach deshalb, weil ich im Wald aufgewachsen bin. So wie Städter einen Sonntagsspaziergang im Wald machen, mache ich mal einen Stadtgang.
Ein anderer Mensch ist in der Stadt aufgewachsen und sieht dies genau umgekehrt.
Es kommt darauf an in und für welchen Lebensraum ein Lebewesen sozialisiert wurde.
Viele Tiere folgen dem Menschen von sich aus, weil er sie mit seinem Dreck und Abfall ernährt.Die Kulturfolger Tauben z.B., ernähren den Falken und machen ihn so auch zum Kulturfolger.Verwehren wir dem Falken dies, dürfen wir uns über Taubendreck nicht aufregen. Dies geschieht Tag für Tag in der Natur, in der auch die Stadt liegt.
Hunde können durchaus auch frei in der Stadt leben, wenn man sie läßt.
Die spanischen Straßenhund meiner Kindheit machten keinen unzufriedenen Eindruck.Sie haben den Städtern kein Leid zugefügt.
Wie respektlos verhält sich der Mensch?
Viele Menschen wuchsen sehr naturfern auf und sind auf Tiere nicht sozialisiert,dies läßt sich nachträglich kaum ändern.
Doch mit folgenden Gedankengängen, erreiche ich zu mindest etwas mehr Respekt vor einer andersartigen Lebensweise:
Soviel Waldspaziergänge ein Städter verträgt,
soviel Stadtgänge vertragen meine Hunde und ich.
Eine Abwechslung mit Erholungswert, wenn man es nicht übertreibt.
Nehme ich Städter mit ihren Hunden mit in den Wald, so gehen beide erholt in ihre Stadt zurück.
Ein Stadthund würde bei mir im Wald nicht glücklich, denn er wurde nicht auf diese Umwelt sozialisiert.
Meine Hunde reagieren cool auf Wild, ja meine Hündin ist mit einigen Ricken regelrecht befreundet. Sie geht hin, die Ricke tritt aus der Deckung, sie beschnüffeln sich und gehen beide ruhig ihrer Wege.
Für einen auf die Großstadt sozialisierten Hund und HF ist ein Reh Stress, so dass der Mensch meist entsetzt schreit und pfeift, so daß Hund und Reh schier ausflippen.Der Stadthund erfreut sich am Geruch der Pommesbude,für meine Hündin stickt sie. Er findet es super wichtig Autoreifen anzupinkeln, mein Rüde sucht verzweifelt einen Baum.
Mein uralter dritter Hund lebte wohl in seinem früheren Leben bei einem Fernfahrer. Er findet das Geräusch der Druckluftbremsen von LKWs sexy. Er ist high, meine beiden Waldschrate halten ihn für total plemplem.
Ich sehe Städter mit Walkman oder Mountainbike im Gelände und denke:
Warum seid ihr eigentlich hierher gekommen?
Warum nehmt ihr die Stadt mit in die Natur und pflanzt Bäume in Kübeln in der Stadt ?
Die Städter stieren auf mein Schuhwerk, mit ihren Schuhen käme ich nicht sehr weit- in den Wald kommen sie mit Schläppchen.
Es wird wohl zwischenzeitlich mehr Stadthunde als Waldhunde geben, da es auch mehr Städter gibt.
Wenn wir uns fragen, ob es dem Hund gut tut in der Stadt zu leben, sollten wir auch fragen, ob es dem Menschen wirklich gut tut so naturfern zu leben, denn Menschenschutz geht vor Tierschutz, wie wir ja ständig belehrt werden.
Mich stimmt es traurig, wenn ich sehe dass die Städter aus ihren Städten hinausströmen wann immer sie Zeit dazu finden, um sich in der Natur zu erholen. Sie konsumieren die Natur wie Pommes mit Ketchup, weil sie die Fähigkeit verloren haben sie zu genießen wie sie ist.
Vielleicht mögen viele Städter Hunde in der Stadt nicht, weil sie durch die Tiere an ein längst verloren gegangenes Paradies erinnert werden.
Im Gegensatz zum Wolf, ist der Hund ist ungeheuer anpassungsfähig, wenn man ihn respektiert. Dazu gehören innerartliche Sozialkontakte und freier Auslauf, Futter und ein ruhiger Schlafplatz ebenso, wie die Nähe des Menschen und Arbeit!
Der Platz des Hundes ist seit ca. 14 000 Jahren an der Seite seines Menschen, egal was er tut und wo er lebt.
Im Gegensatz zum Wolf, ist der Hund kein Tier das in der freien Natur zu Hause ist, sondern an der Seite des Menschen.
Er unterscheidet sich hierdurch von allen anderen Tieren und Haustieren, denn er ist eine Kreatur des Menschen. Er wurde in tausenden von Jahren durch den Menschen geschaffen. Nach dem Bild geschaffen, das Mensch in sich trug und trägt.
Dies bekommt der heutigen Hundepopulation nicht sehr gut, denn neben Lassy und Rex, sind Robodog und Plüschtier bedeutungsschwere Bilder im Inneren des Menschen. Also ganz weg mit dem Hund, wenn er sich nicht mehr unseren Wünschen entsprechend formen läßt?!
"Was du nicht willst das man dir tut..."
Ohne den Hund an unserer Seite wären wir nicht die Menschen, die wir heute sind.
Daher haben wir Menschen den Hunden gegenüber eine ganz besondere Verantwortung und Verpflichtung.
Hunde begleiteten uns, beschützten und arbeiteten für uns bis heute.
Die verschiedenen Hunderassen haben unterschiedliche Bedürfnisse ihren Lebensraum betreffend, wie wir Menschen auch.
Wir brauchen Tiere nicht abzuschlachten, damit ihre Art durch uns ausgerottet wird. Nehmen wir ihnen den Lebensraum so töten wir sie ohne ihnen persönlich ein Haar gekrümmt zu haben - das ist die zeitgemäße Tierquälerei mit gutem Gewissen.
Sich zu fragen
"Wie kann man gut gegen den Vorwurf ..." ist
m.E. der beste Weg den Hunden diesen Lebensraum in der Nähe des Menschen zu erhalten
Liebe Grüße
Shiva