Hunde aus Tierschutzhäusern und Tötungsstationen

Hi!
Ich habe meinen Fred auch von einer Orga (darf ich schreiben welche? Falls nicht, gerne PN, falls es Dich interessiert) und er kommt aus Ungarn.
Hab mir vorher ein Weibchen bei einem Pflegeplatz von der selben Orga angesehen, aber da sprang der Funke einfach nicht über und meine Absage war überhaupt kein Problem.
Ich stehe mit den Leuten dort auch noch in sehr gutem Kontakt und habe das Gefühl, wenn ich Hilfe brauchen würde, wären sie zur Stelle.

Hab Fred mit fünf Monaten geholt und er ist total unproblematisch. War sehr schnell stubenrein, konnte ziemlich rasch gut alleine bleiben und hat die Grundkommandos toll begriffen.
Das einzige Problem, dass ich mit ihm habe, sind Kinder. Vor den hat er panische Angst und begann sie auch regelrecht anzufliegen (nur in geschlossenen Räumen). Habe mich mit einem Hundetrainer beraten und das in den letzten drei Wochen recht gut in den Griff bekommen. Er versteht jetzt zumindest, dass sie ihm nichts tun und beginnt auch, sich im Positiven für sie zu interessieren. Also nichts, was man nciht in den Griff bekommt.

Fred war bereits gechipt, geimpft und lt. meiner Tierärztin, bei der ich nach seiner Ankunft nat. war, pumperlgsund.

Also ich kann es nur weiter empfehlen!
Bin allerdings schon der Meinung, dass ein eher junger Hund gscheider ist, weil sich Ängste und Problemverhalten noch nicht so manifestiert haben!

LG
 
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?

Hi,

meiner stammt indirekt aus dem Ausland ;) eigentlich ist er aus Bayern :D

Ich finde es sehr wichtig, dass man auf jeden Fall einen Hund von einer seriösen Orga holt, die wirklich genaue Vorkontrollen durchführt und nicht einfach "blind heraufvermittelt".

Ich bin voll und ganz zufrieden mit meinen Tierschutzhunden :)

lg Nina
 
Die meisten (erwachsenen) Hunde aus Tötungsstationen sind schwer traumatisiert und man muss sich im Vorfeld einfach bewusst sein, dass es auch passieren kann dass man einen total ängstlichen Hund bekommt oder einen Hund, der vor Männern panische Angst hat und man dann monatelang mit ihm trainieren kann, bis man das ganze so halbwegs im Griff hat. Ganz verschwinden wird so ein Trauma nie, aber man kann gut damit leben wenn man weiß wie. Das sind einfach so Sachen, die man nicht verheimlichen sollte und wo man sich echt bewusst sein sollte, dass es so kommen kann.

Die Beschreibungen von einigen Hunden in Tötungsstationen stimmen zum Teil nicht oder werden beschönigt, vermutlich damit der Hund eine bessere Chance auf einen Platz hat. Viele Tierschutzorgas arbeiten so, wobei ich das für total falsch halte, schließlich sollte der neue Hundehalter wissen worauf er sich einlässt!

Daher würde ich z.B. NIEMALS einen Hund aus dem Ausland (Spanien, Griechenland, ...) einfliegen lassen, wenn ich nur ein paar Fotos, eine ungefähre Altersangabe (die Altersangaben stimmen oft nicht!) und eine dürftige Charakterbeschreibung erhalte, die wenn ich Pech hab nicht mal stimmt.

Grad wenn ich ein Hundeneuling bin oder es mein erster Hund ist, geht sowas oft nicht gut! Und wer hat dann was davon, wenn der Hundehalter überfordert ist, weil der Hund z.B. aus Angst beißt oder nicht stubenrein ist (ist auch manchmal der Fall) usw. Und dann landet der Hund vielleicht wieder im Tierheim in Österreich. Davon hat niemand was, am wenigsten der Hund.

Ich hatte auch schon einige Pflegehunde aus dem Ausland, es ist oft nicht leicht weil jeder Hund eine Herausforderung ist, aber die Mühe lohnt sich durchaus wenn man dann sieht wie der Hund mit der Zeit auftaut. Viele kennen keine Leine, kein Halsband, sind nicht stubenrein, komplett unterwürfig oder komplett überdreht vor lauter Stress, haben null Erziehung, man muss ganz neu anfangen wie bei einem Welpen. Eine Hündin war total ängstlich und hat meinen eigenen Hund am Anfang nur angeknurrt, was auch keine leichte Situation war.

Ich würd an deiner Stelle den Hund vorher persönlich kennenlernen wollen, grad wenn man selber schon einen Hund hat, ist das wichtig, weil die zwei sich ja auch verstehen und mögen sollen. Weil was macht man, wenn man sich nen Hund aus dem Ausland einfliegen lässt und der eigene Hund mag den neuen Hund dann nciht oder umgekehrt?
Es gibt einige Orgas, wo man die Hunde in Österreich auf ner Pflegestelle besuchen kann, die Orga, wo ich Pflegestelle bin, arbeitet auch so. Man kann zwar schon auch einen Hund direkt aus Nitra (Slowakei) einen Fixplatz anbieten, aber da wird vorher schon genau darauf geachtet, dass man alles über den Hund erfährt, was wichtig ist.

Schau dir die HP einfach mal an, vielleicht ist ja einer dabei, der dir gefällt. Bei jedem Hund steht auch dabei, ob und wo genau er in Ö auf einer Pflegestelle ist oder ob er noch in Nitra ist. Die Ansprechperson samt Telefonnummer steht auch dabei.

www.animalhope-nitra.at
 
Unsere Tessa (ca. 3,5 Jahre) wurde aus einem TH in Frankreich geholt.
Was wir über sie wussten war dürftig, über die Vorgeschichte nichts bekannt, vermutet wird das sie als Gebärmaschine ausgedient hatte.
Man merkt jetz im Alltag das sie fast nichts kennt, vor Männern Angst hat (je tiefer die Stimme desto schlimmer) usw usw wir haben noch einiges an Arbeit vor uns...
Aber sie ist eine Seele von Hund, irrsinnig souverän im Umgang mit anderen Hunden, ein Kuschelmonster ohne Ende.
Ich würds wieder tun...
 
Die meisten (erwachsenen) Hunde aus Tötungsstationen sind schwer traumatisiert und man muss sich im Vorfeld einfach bewusst sein, dass es auch passieren kann dass man einen total ängstlichen Hund bekommt oder einen Hund, der vor Männern panische Angst hat und man dann monatelang mit ihm trainieren kann, bis man das ganze so halbwegs im Griff hat. Ganz verschwinden wird so ein Trauma nie, aber man kann gut damit leben wenn man weiß wie. Das sind einfach so Sachen, die man nicht verheimlichen sollte und wo man sich echt bewusst sein sollte, dass es so kommen kann.

Hi,

woher beziehst du dieses Wissen?
Ich kenn zwei Hunde aus Tötungsstationen, die haben absolut kein Trauma ... finde dass das sehr wohl vom Hund abhängt.

lg Nina
 
Meine beiden Mädels sind auch aus dem Ausland - Roxy von einer Pflegestelle einer Organisation, Sheila direkt aus dem Tierheim. Charakterbeschreibung in dem Sinn gab´s nicht wirklich - es waren halt süße Welpen wo man nicht wusste, was ihnen bisher zugestoßen war. Roxy war samt ihren Geschwistern und der Mutter in der Tötung abgegeben, Sheila mit ihren Geschwistern in einem Karton ausgesetzt gefunden worden.

Ich habe mich sowohl bei der Organisation als auch bei der Dame vom Tierheim gut aufgehoben gefühlt - auch wenn beide keine Vorkontrolle gemacht haben und mich v.a. bei der Organisation so einiges gestört hat. Trotz allem bin ich mir aber sicher, dass mir auch die Orga-Leute weitergeholfen hätten, falls es irgendwelche Probleme gegeben hätte.

Die Tierheim-Dame hat sich jedenfalls extreme Mühe gegeben, mir von so manchem Hund abgeraten und dafür andere vorgestellt - also man hat gemerkt, dass es ihr wirklich darum geht, dass Mensch und Hund zusammenpassen. Wir haben heute noch Kontakt - bei der Orga bestand daran kein Interesse.

Für mich gibts auch weiterhin nur Second-Hand-Hunde - ob aus dem In- oder Ausland, die Frage stellt sich für mich eigentlich nicht. Wo die Liebe hinfällt.. ;)

Welpen würde ich persönlich mir wahrscheinlich keinen mehr nehmen - die finden ja doch wesentlich schneller einen Platz. Ob ich mich allerdings über einen erwachsenen Hund direkt aus der Tötung bzw. dem Heim trauen würde, den ich nur vom Foto kenne.. hm, kann ich so nicht sagen. Ich würde mich wohler fühlen, wenn er schon bei einer Pflegestelle ist und man mehr über seinen Charakter sagen kann - Hunde verändern sich ja doch mit der Zeit, wenn sie erst mal "angekommen" sind.
 
Ich denke, eine seriöse Orga ist auf alle Fälle ein Muss. 1. halte ich einen guten Kontakt, Vertrauen und Hilfestellung bei evt. Fragen/Problemen für sehr wichtig und 2. finde ich, ist das auch im Sinne des Tierschutzes.

Hunde aus dem Ausland können ein Überraschungspaket sein oder auch nicht. Sie können ein Problem haben/werden oder auch nicht.
Das kann auch bei einem Welpen passieren, dass er entweder nicht so gut aufgezogen wurde oder man einfach nicht mit ihm zurechtkommt. Ich beobachte das zZt bei einem Hund, der gerade erwachsen wird und die Leute nicht wirklich damit zurechtkommen.

Ich denke, es kommt halt auch darauf an, wieviel du bereit bist zu akzeptieren und wieviel Arbeit und Zeit du bereit bist zu investieren.
Je genauer deine Vorstellungen sind, desto besser solltest du dich informieren, über die Orga und den jeweiligen Hund.
Es wäre ja auch noch eine Option einen Hund von einer Pflegestelle zu nehmen.

Ich kenne einige Fälle, bei denen es wunderbar funktioniert hat mit dem Hund direkt aus der Tötung bzw. aus einem ausländischen Tierheim und die Beschreibungen auch wunderbar gepasst haben. Aber es gibt natürlich auch Fälle, wo es nicht so gut gelaufen ist. Teils aufgrund der Orga, teils weil sich der Hund einfach anders gezeigt/entwickelt hat und teils auch wegen den Leuten selber.
Aber das Problem kannst auch bei einem inländischen TH haben. Es gibt leider auch in Ö/D Tierheime, die ihre Hund nicht richtig einschätzen/beschreiben. Stets zum Nachteil der Hunde, da sie dann entweder keine Chance haben vermittelt zu werden (weil sich einfach keiner richtig auskennt, dem Hund objektiv und vorurteilsfrei gegenübertritt oder auch sich die Zeit nimmt den Hund kennenzulernen) oder eben wieder zurückommen, weil man sie schöngeredet hat damit sie schnell weg sind.

Es ist und bleibt einfach wichtig, sich Hund, Orga/TH/Züchter genau anzusehen und wirklich dann auch zum Hund zu stehen und ihn nicht einfach gleich wieder abzuschieben, weil macht halt (kleine) Probleme, die durchwegs einfach nur Anfangsschwierigkeiten sein können, und ist aus dem Tierschutz also weg damit.

Hier leben vier Hunde, drei aus dem Tierschutz. Also Dakota dazukam war es am Anfang auch nicht nur einfach und alles toll. Sie und Mala sind auch mal ordentlich aneinander gerauscht, Flori musst lernen sich zu wehren, wenn Dakota zu wild wird und Itzi und Dakota mussten erst lernen, richtig miteinander zu spielen ohne dass einer zu wild wurde, aber das war halt der Anfang. Hunde und Menschen mussten sich aneinander gewöhnen, das braucht mal mehr mal weniger Zeit. Inzwischen sind sie ein eingespieltes Team und jeder einzelne würde absolut fehlen!
 
ich hab zwei hunde aus spanien. meine erste, lilly, hab ich auf einem foto im internet zufällig gesehen und hab mich sofort in sie verliebt, allerdings auch wegen ihrer beschreibung: lieb und probemlos. lilly ist ein traumhund. sie war drei jahre ein kettenhund bei einem alkoholiker in spanien, dann noch ein halbes jahr in spanien in einem tierheim und dann drei monate im waldviertel auf einem gnadenhof bei windhunde in not. diese orga kann ich nur wärmstens empfehlen, die beschreibung von lilly hat 100% gestimmt und der vorteil, wenn ein hund schon auf einer pflegestelle in österreich ist, liegt natürlich daran, daß die hunde besser beschrieben werden, weil man sie einfach besser kennt und auch schon mit ihnen gearbeitet wurde.
tja, 1 jahr später habe ich wieder beim surfen einen hund aus spanien gesehen, der meiner lilly ähnlich geschaut hat, für ihn wurde international ein platz gesucht. ihn hab ich dann von einer deutschen orga übernommen und hab ihn mir direkt in münchen abgeholt. tja frodo, mein bub, das werd ich nie vergessen, am flughafen in münchen, box aufgemacht, frodo raus, sofort geknurrt und gepinkelt. das waren die sachen die mein bub anfangs am besten konnte, knurren und alles vollpinkeln. achja er hatte auch panische angst vor autos und männern! ich war verzweifelt, so anders wie meine lilly und noch dazu lilly hat ihn gehasst!!!
ich war wirklich sehr verzweifelt und hab mich dann bemüht und wollte für frodo einen ruhigen platz auf dem land suchen. nach ca. 3 wochen war dann eine ganz liebe familie bei mir, mutter mit zwei buben und einem jungen hund aus nitra, die wollten frodo wirklich haben, unglaublich! bah, frodo hat sich ununterbrochen angepinkelt, hat sich zwischen meinen beinen versteckt und so geknurrt, entsetzlich!!! da hat es dann bei mir klick gemacht und ich wußt der bub wird bleiben. und jetzt ein jahr später: lilly liebt ihren frodo über alles, tja und ich auch. ich hatte noch nie so einen anhänglichen hund, ich bin wirklich glücklich mit meinen zweien und möcht selber nur mehr solche hunde haben. rasse, aussehen, das ist mir egal, aber ich will nur hunde, die vorher arm waren, hunde die keiner will, tierschutzhunde, egal woher, ob ausland, ob inland, denn solche hunde werden irgendwann die tollsten und dankbarsten hunde, die man sich vorstellen kann. ich würde mir niemals, niemals einen hund bei einem züchter kaufen, solange die welt mit armen gequälten hunden überschwemmt wird, find ich es bedenklich, wenn man sich einen hund bei einem züchter kauft, es gibt alles im tierschutz, wenn man sich bemüht und lange genug sucht findet man alles, windhunde, jagdhunde, dalmatiner, terrier, yorkis, dackeln, schoßhunde, kleine hunde, große hunde, cockerspaniels, schäferhunde, dobermänner, rottweiler, setter, welpen, junge hunde, alte hunde, kinderfreundliche hunde, katzenfreundliche hunde, anfängerhunde, und und und....
 
Hallo!

Ich habe auch einen Hund von einer Tierschutzorganisation. Die Nala ist aus der Tötungsstation aus Budapest und ich habe sie von einer Pflegestelle in Österreich übernommen.
Sie ist seit 2 Monaten bei uns uns es rennt ganz gut.
Ich denke bei einem Welpen kann fast nichts passieren (im Hinblick auf die unbekannte Vorgeschichte). Bei erwachsenen Hunden würde ich unbedingt einen Hund von einer Pflegestelle und NICHT DIREKT AUS DER TÖTUNG ODER AUFFANGLAGER holen!
Es gibt bessere und schlechtere Pflegestellen, deswegen ist es schwierig zu sagen, welche Organisation besser oder schlechter ist. Wenn möglich, würde ich den Hund öfters besuchen und mir Zeit lassen.
Obwohl ich mir bei meinem Hund überhaupt nicht Zeit gelassen habe. Gesehen, gestöhnt, mitgenommen :D
Ich persönlich habe sehr gutes Gefühl bei der Animal Hope Organisation.
Ich wünsche dir viel Glück bei der Suche!

LG Martina
 
Ich denke, bei JEDEM Hund, den man aus derartigen Umständen übernimmt, muss man mit kleineren oder großen Überaschungen rechnen. Man kennt meist keine Vorgeschichte, weiß nichts über traumatisierende Erlebnisse, ja meistens ist sogar die Rasse/Mischung rein spekulativ. Und selbst bei der besten Beschreibung von Seiten des TH/der Orga kann keiner in das Tier hineinschauen und vorhersagen, wie es sich im neuen Zuhause entwickeln wird.
Mein Jamie ist auch ein Auslandshund aus Ungarn und ein echtes Überraschungspaket! Da er noch so jung war, gab es keine sonderlich genaue Beschreibung vom TH, aber es wurde auch keine Unwahrheiten erzählt! Eigentlich war es damals eine ziemlich dumme Aktion, ihn zu nehmen...zwar waren wir erst nur Pflegestelle, aber einen 4 Monate alten Welpen aus einem ausländischen Tierheim, den man nur vom Internet kennt als ersten eigenen Hund zu übernehmen...naja, das würd ich mir heute dreimal überlegen:rolleyes:. Soviel zum Thema "bei Welpen kann nix schiefgehen"...bei Jamie war es garade die Tatsache, dass er die wichtigste Prägezeit im TH verbracht hat, die ihn wohl - will nicht sagen versaut - aber mit einem kleinen Klescher versehen hat :o! Er kannte echt garnix außer andere Hunde, da gabs auch bis jetzt nie Probleme, bis auf seinen Futterneid kommt er super mit allen Hunden klar, aber die Menschen und alles was sie so machen waren ihm völlig fremd und löste ärgste Panik aus! Dazu kamen noch ein arger Wurm- und Giardienbefall, von Stubenreiheit keine Spur und gerade im Zahnwechsel...*uff*.
Nun ja, er hat uns ganz schön gefordert, aber als dann nach ein paar Monaten die ersten Anfragen kamen, stand fest, das Mistvieh bleibt bei uns...kann man ja keinem anderen Menschen zumuten, so ne Plage :D!
Und heute...naja, stubenrein ist er, gesund auch, Zähne hat er, man kann normal mit ihm spielen, rumbalgen, knuddeln, spazierengehen (an ruhigen Orten), sich bei Erziehungsversuchen mit seinem eisernen Willen messen...aber einen kleinen Knacks wird er wohl immer zurückbehalten, immer ein bisschen misstrauischer und nervöser sein als ein "normaler" Hund...Wursch, ich hab ihn lieb und bin superfroh, dass wir ihn trotz aller Widrigkeiten behalten haben!
Wenn aber ein Zweithund oder Kinder da sind, würd ich die Situation schon genauer prüfen und alle Beteiligten mal vorsichtig annähern lassen. Es gibt ja viele Orgas, die auf Pflegestellen vermitteln, oder die eine Probezeit haben, oder auch Tierheime, wo man mit den Hunden gassigehen kann... so kann man den Hund kennenlernen und sehen, obs klappt, das wäre wohl eine sicherere Variante, als den Hund ohne Kennenlernen zu übernhemen!
Wünsch euch viel Glück bei der Hundesuche!
lg Alice
 
also einfach einen hund aus der tötungsstation rausholen ohne was zu wissen, ist halt russisch-roulette.

find ich auch. ich habs gemacht weil ich keine kinder habe und 2 tolle rüden (weibchen gegenüber) hatte. mit familie oder ähnlichem hätte ich das nie getan. wobei ich mir einen hund holte der katzen zum fressen gern hatte und ich auch katzen habe.
der andere hund ist ein streuner den ich selber aus griechenland mitgenommen habe. ging nur weil mein anderer rüde extremst gutmütig und verträglich ist und der kleine findling ein welpe war.
den slowaken hab ich hier übernommen in zusammenarbeit mit dem tsh.
alle probleme (z.B. futterneid, nicht stubenrein, nicht alleine bleiben können, katzen fressen wollen, whg zerstören, angst vor männern, angst vorm auto fahren, schnappen usw.) der 3 habe ich in den griff bekommen. bei einem schneller und beim anderen halt nach längerer zeit.

mittlerweile kommt für mich aber nur mehr ein hund in frage aus dem tierheim wo man was sagen kann, ein scheidungswaise oder ein hund auf einer pflegestelle. weil die umstände zu früher haben sich geändert. wobei man soll niemals sagen nie.... wenn ich mich wieder in der tötung verliebe... kann ich nix garantieren.
 
Eine gute und seriöse Orga, welche Hunde aus dem Ausland holt, wird ihren Pflegling solange bei sich lassen bis alle (seelischen und körperlichen) Wunden verheilt sind. Nur nach dem Aussehen darf man sich halt keinen Hund nehmen. Außerdem sollte die Orga/Pflegestelle den Hund und die Interessenten einschätzen können. Dies kann aber nur nach einem langen Gespräch geschehen. Und als Interessent sollte man ein Nein akzeptieren können.
Einen Hund vom Foto, also die Katz im Sack, bei sich aufnehmen, halte ich persönlich für sehr gewagt. Zumal man über sehr viel Fachwissen und Rassekunde verfügen sollte, was bei einem bunten Mix wieder sehr schwierig werden könnte.
Auf Beschreibungen div. Orgas, welche in Massen im Netz auftreten, halte ich sehr wenig. Ich bin für Qualität und nicht für Quantität;)
 
Eine gute und seriöse Orga, welche Hunde aus dem Ausland holt, wird ihren Pflegling solange bei sich lassen bis alle (seelischen und körperlichen) Wunden verheilt sind. Nur nach dem Aussehen darf man sich halt keinen Hund nehmen. Außerdem sollte die Orga/Pflegestelle den Hund und die Interessenten einschätzen können. Dies kann aber nur nach einem langen Gespräch geschehen. Und als Interessent sollte man ein Nein akzeptieren können.
Einen Hund vom Foto, also die Katz im Sack, bei sich aufnehmen, halte ich persönlich für sehr gewagt. Zumal man über sehr viel Fachwissen und Rassekunde verfügen sollte, was bei einem bunten Mix wieder sehr schwierig werden könnte.
Auf Beschreibungen div. Orgas, welche in Massen im Netz auftreten, halte ich sehr wenig. Ich bin für Qualität und nicht für Quantität;)

Da sehe ich aber ein logistisches Riesenproblem und halte es für absolut nicht durchführbar.
 
@wombat. Dir ist schon bewusst, dass du hier von Lebewesen und nicht von Gegenständen sprichst.

Aus den vorangegangenen Antworten sieht man, dass es recht viele Menschen gibt, die sich einen Hund aus dem Ausland geholt haben und mit ihm glücklich geworden sind.
Was mich ein wenig irritiert sind die Dinge, die als Probleme angesprochen werden.
Stubenrein, kann nicht autofahren, nicht an der Leine gehen,... All diese Dinge kann kein Hund, auch nicht wenn er bei uns geboren wurde, wenn man es ihm nicht vorher beibringt. Irgendwer muss das machen, nämlich der Besitzer. Das ist seine Aufgabe, nicht die der Pflegestelle, des TH. Es gibt genug Menschen, die sich erwarten, dass die Pflegestelle ihnen diese Arbeit abnimmt und sie einen "fertigen Hund" bekommen. Das ist nicht so. Eine gute Hunde/Menschenschule kann man sich nicht ersparen. Pflegestellen sind normalerweise keine Hundetrainer oder Terapeuten. Dort werden sie aufgepäppelt, haben Kontakt zu Menschen, lernen versch. Futter kennen, fassen Vertrauen,.. Da auch dort niemand will, dass sie in die Wohnung pinkeln, leistet man schon Vorarbeiten zur Stubenreinheit.
Wenn man sich einen Hund direkt aus der Tötung nimmt muss man diese Erstarbeiten selber machen.
Und sehr oft ist das Ergebnis toll weil man ja nur einen Eizelhund hat.
Außerdem möchte ich die Gelegenheit nutzen, und mich bei allen Mitmenschen bedanken die das Abenteuer Tierschutzhund gewagt haben.
 
Auf Beschreibungen div. Orgas, welche in Massen im Netz auftreten, halte ich sehr wenig. Ich bin für Qualität und nicht für Quantität;)

Im Prinzip stimmt das wahrscheinlich. Ich kann mir nur sehr gut vorstellen, dass es einer Orga sehr schwer fällt nicht so viele Tiere als nur möglich zu retten. In der Hoffnung, dass sich gute Plätze finden lassen und die Tiere dort auch ein dauerhaftes Zuhause finden. Sicher, es gibt, ganz hart formuliert, einen gewissen "Ausschuss" - Tiere, die wieder abgegeben werden. Die dann nochmals vermittelt werden müssen, oder auch "übrigbleiben". Nur denk ich mir, sieht diese Variante selbst für diese Tiere oft um einiges besser aus, als in ihrem Ursprungsland verbleiben zu müssen.
Auf der anderen Seite werden ja auch sehr viele Tiere mit dauerhaftem Erfolg vermittelt!
 
Hallo!

Wie schon erwähnt, haben wir einen Hund aus Griechenland, mit dem wir sehr glücklich sind. Er kam mit dem Auto, war dann ein paar Tage auf einer Pflegestelle, aber ansonsten kannte er kaum etwas, als wir ihn holten (er war damals genau eine Woche in Ö). Straßenbahn, Autobus, Aufzug egal was, es gab kein Problem. Im Sommer 09 haben wir uns in eine Hündin, die noch in Nitra saß, verliebt, nun gut, wir wurden für diesen Hund Pflegestelle mit Option Fixplatz.
Das Projekt ging voll in die Hose. Die Hündin war prinzipiell superlieb, aber ging gleich nach 1 Stunde auf unseren Hund los und biß einfach zu, obwohl dieser am Rücken lag und tief und fest schlief. Natürlich haben wir die beiden räumlich getrennt und sind parallel Gassi gegangen. Aber die Kleine hat nur auf ihn hingebissen, sobald er nur in ihre Nähe kam, tja dann kam halt der Punkt wo auch unser Benno nur mehr rot gesehen hat. Ebenso war der Katzenjagdtrieb extrem.
Sobald sie alleine war, war sie ein Engel, im Prater unterschrocken, nichts hat sie gestört (Pferde, Radfahrer, Jogger etc.) , mit allen verträglich, am liebsten auf Frauchen oder Herrchens Schoß. Somit haben wir sie schweren Herzen weitergegeben. Die neuen Besitzer sind eigentlich ein Lottosechser für die kleine Prinzessin, leider ist sie angeblich ein Nervenbündel, bei uns war sie die coole Dame ;)

Aufgrund dieser Erfahrung werden wir uns sicher keinen ausgewachsenen Hund mehr aus einer Tötungsstation/Auffanglager als Zweithund holen bzw. nur wenn wir mehrmals die Möglichkeit haben, die Hunde auszutesten, damit so etwas nicht mehr passiert. Denn das war wirklich Hardcore :eek::mad2:
 
Ich denke, wenn der Hund keine besonderen Ansprüche erfüllen soll, kann man sicher einen Tierheim- oder Tötungsstationshund nehmen. Ich persönlich würde mir den Hund lieber direkt anschauen wollen als ihn nur vom Foto zu kennen. Ich kenne tolle Hunde aus Tierheimen, die sich super entwickelt haben, aber auch dadurch, da die Besitzer sehr viel Zeit und Geduld mit ihnen hatten. Wenn man auf alles gefasst ist, ist das sicher eine schöne Sache.

Auf meiner Hundesuche war ich auch in Tierheimen (da meine Katzen auch aus dem Tierheim sind), aber ich hab mich dann doch nicht drübergetraut. In unserer Situation waren und sind bestimmte Hundeeigenschaften sehr wichtig, die mir niemand garantieren konnte.
 
Ich hab meine zweite Hündin aus Spanien genommen - sie ist ein Grey von der Bahn in Barcelona und war erst in einer Tötung, dann im Tierheim. Anhand der Tätowierung konnte ich zweifelsfrei feststellen, dass sie die Wurfschwester meiner ersten Hündin ist, also hab ich mich getraut und vor einen "unbesehenen" Hund genommen.
Mir war völlig klar, dass das ein Überraschungspaket sein wird. :)

Bekommen hab ich einen panischen Hund, der sich kaum anfassen liess, wenn man sie angefasst hat, ist sie in eine Art "Totenstarre" verfallen, sie war abgemagert, gesundheitlich völlig verhunzt von der Rennbahn, mit gebrochenen Zehen, offenen Stellen in Fell und Haut, die Muskeln mit Doping aber aufgepumpt wir bei einem Bodybuilder, sie seelisch irgendwo am Ende. Halsband kannte sie, aber kein Auto, keinen Korb, keine Wohnung, keine Treppen, alles war neu. Sie hat am Anfang zB nie aus einem Napf getrunken, nur aus einem Eimer; sich nicht getraut über einen Teppich zu gehn und sie hat nicht geschlafen. Evora stand in einer Ecke in meinem Schafzimmer und hat mich beobachtet. Dennoch hat Evora sich an mich gebunden, irgendwo hat sie ein grenzenloses Vertrauen gehabt, das sie bei mir sicher ist. Auch wenn sie ansonsten vor allen anderen im speziellen vor Männern und Leuten mit Mützen/Kaputzen etc. panische Angst hatte. Der erste Tierarztbesuch war der Horror, zum Zähneanschaun, Krallenschneiden und für die notwendigste Versorgung der Haut mussten wir sie in Narkose legen.
Ich hab sie völlig in Ruhe lassen, kein Stress, keine großen Veränderungen, feste Essenszeiten, feste Gassizeiten, der ganze Tag war für sie völlig geregelt, immer gleich und das hat ihr Sicherheit gegeben. Ansonsten bin ich bei ihr gesessen und hab gewartet, dass sie sich hinlegt, ich hab neben ihr gelesen oder leise mit Evora gesprochen und sie ist nach 4 Tagen völlig erschöpft eingeschlafen. Ach ja, ihre Zudecke, die gab/gibt ihr Sicherheit. :) Nachdem Evora fast 30 Stunden geschlafen hat, und danach etwas entspannter wirkte, fing das "normale" Leben mit ihr an. Inzwischen ist sie ein normaler Hund, ziemlich entspannt (ich sag immer "Buddha-Hund" zu ihr), die sich von fast gar nichts mehr aus der Ruhe bringen lässt, ein super Familienhund ist (sie liebt meine Neffen) und vor allem ist sie mein "Seelen-Hund", ich hatte noch nie einen Hund, der mir so grenzenlos vertraut hat wie Evora und ich bin froh sie übernommen zu haben. Sie überrascht mich immer wieder. :)
 
Ich hab meine zweite Hündin aus Spanien genommen - sie ist ein Grey von der Bahn in Barcelona und war erst in einer Tötung, dann im Tierheim. Anhand der Tätowierung konnte ich zweifelsfrei feststellen, dass sie die Wurfschwester meiner ersten Hündin ist, also hab ich mich getraut und vor einen "unbesehenen" Hund genommen.
Mir war völlig klar, dass das ein Überraschungspaket sein wird. :)

Bekommen hab ich einen panischen Hund, der sich kaum anfassen liess, wenn man sie angefasst hat, ist sie in eine Art "Totenstarre" verfallen, sie war abgemagert, gesundheitlich völlig verhunzt von der Rennbahn, mit gebrochenen Zehen, offenen Stellen in Fell und Haut, die Muskeln mit Doping aber aufgepumpt wir bei einem Bodybuilder, sie seelisch irgendwo am Ende. Halsband kannte sie, aber kein Auto, keinen Korb, keine Wohnung, keine Treppen, alles war neu. Sie hat am Anfang zB nie aus einem Napf getrunken, nur aus einem Eimer; sich nicht getraut über einen Teppich zu gehn und sie hat nicht geschlafen. Evora stand in einer Ecke in meinem Schafzimmer und hat mich beobachtet. Dennoch hat Evora sich an mich gebunden, irgendwo hat sie ein grenzenloses Vertrauen gehabt, das sie bei mir sicher ist. Auch wenn sie ansonsten vor allen anderen im speziellen vor Männern und Leuten mit Mützen/Kaputzen etc. panische Angst hatte. Der erste Tierarztbesuch war der Horror, zum Zähneanschaun, Krallenschneiden und für die notwendigste Versorgung der Haut mussten wir sie in Narkose legen.
Ich hab sie völlig in Ruhe lassen, kein Stress, keine großen Veränderungen, feste Essenszeiten, feste Gassizeiten, der ganze Tag war für sie völlig geregelt, immer gleich und das hat ihr Sicherheit gegeben. Ansonsten bin ich bei ihr gesessen und hab gewartet, dass sie sich hinlegt, ich hab neben ihr gelesen oder leise mit Evora gesprochen und sie ist nach 4 Tagen völlig erschöpft eingeschlafen. Ach ja, ihre Zudecke, die gab/gibt ihr Sicherheit. :) Nachdem Evora fast 30 Stunden geschlafen hat, und danach etwas entspannter wirkte, fing das "normale" Leben mit ihr an. Inzwischen ist sie ein normaler Hund, ziemlich entspannt (ich sag immer "Buddha-Hund" zu ihr), die sich von fast gar nichts mehr aus der Ruhe bringen lässt, ein super Familienhund ist (sie liebt meine Neffen) und vor allem ist sie mein "Seelen-Hund", ich hatte noch nie einen Hund, der mir so grenzenlos vertraut hat wie Evora und ich bin froh sie übernommen zu haben. Sie überrascht mich immer wieder. :)

das ist eine tolle geschichte!!! wow, bin sehr beeindruckt! wie lange hast du sie nun schon?
 
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