Homöopathie

calimero+aaron

Super Knochen
Anlässlich des traurigen Falls von Athos möchte ich ein Thema über Homöopathie aufmachen. Erstens - Schulmedizin ist das Wesentliche bei einer Behandlung. Homöopathie kann immer nur zusätzlich sein - für den, der daran glaubt. Aber bitte NIE Ersatz!
Zur Homöopathie... viele Ärzte, Veterinärmediziner und Apotheker haben daran geglaubt. Auch ich habe viele Bücher über Homöopathie gelesen. (auch das Standardwerk von Dorcsi) Auch mich hat diese Methode der Behandlung mehr oder minder in den Bann gezogen - nur war ich selbst anscheinend immer zu skeptisch - bei mir hat sie nie gewirkt. Ausnahme einmal beim Aaron - ich weiß nicht, mehr, war es Zink oder so etwas - hat sofort einen Anfall ausgelöst (und hätte diesen eigentlich behandeln sollen). Sonst aber nicht - da hat mir der Glaube gefehlt.
Was ich der Homöopathie abgewinnen könnte, ist die Sache mit dem "simile". Hier könnte ich mir eine Reaktion vorstellen, auf molekularer Ebene - Genexpression. Nur - wie das dann mit den hohen Potenzen ist - das bleibt natürlich fraglich. Ja, die Sache mit der "Quantenebene".... wird man wohl nicht so bald verifizieren können und bleibt daher reine Spekulation.
Versuche einer Erklärung, wie sie wirken könnte, gibt es ja mehr als genug. Nur - bewiesen ist gar nichts. Geht auch nicht.
Und zu den Methoden, dem Verschütteln z.B. - as ist reine Quacksalberei. Natürlich könnte - irgendwie - durch Bewegung - die Struktur gelöst werden (so, wie sich die Zellwände beim sehr langen Kochen der Moro'schen Karottensuppe lösen und die Inhaltsstoffe frei werden) - aber hier fehlt jede wissenschaftliche Begründung. Vor allem beim "Schütteln". Wie oft das sein soll.
So ist das, was sich derzeit "Homöopathie" nennt, medizinischer Humbug. Hokuspokus, der dahingehend wirkt, dass Mensch daran glaubt. (ok, hier stellt sich die Frage- wie dann diese Glaubensfrage sich auf die Tiere, die behandelt werden, auswirkt)
Placeboeffekt. Dieser ist übrigens, wie geschrieben, auch interessant. Denn - wie kann er auf andere Lebewesen übertragen werden? Ok, wenn ich selbst daran glaube, kann sich in MEINEM Körper etwas ändern. Aber beim Hund? Dürfte ja Tatsache sein, dass dieser Placeboeffekt auch bei Hunden oder Katzen auftritt. Interessant!
 
Das erste Problem ist die Wahrnehmung. Man sieht das, was man glaubt / erhofft.

Das zweite Problem ist, dass Krankheitsverläufe niemals linear sind. Sie werden von allem möglichen beeinflusst - Tagesverlauf, Wetter, was man grade gegessen hat, innere Abläufe im Körper, Ablenkungen, was auch immer... der Zustand bessert sich oder verschlimmert sich, und abgesehen davon fühlt man sich besser oder schlechter je nachdem was grade um einen herum passiert.

Das trifft auf Tiere natürlich genauso zu. Grade gings dem Hund noch elend schlecht und er konnte/wollte nichtmal aufstehen, und plötzlich hat er wieder Lust rauszugehen und freut sich an Sonne und Wind.

Dieses ständige Auf und Ab des Befindens ist es, was die Homöopathie so trügerisch wirksam erscheinen lässt. Geht es dem Hund besser - klar: das Mittel hat gewirkt. Geht es ihm schlechter - das ist nur die "Erstverschlimmerung" und zeigt an dass das Mittel wirkt.
Und das beliebteste Einsatzfeld für Homöopathie sind natürlich alle Krankheiten, die auch ganz von selber sich bessern. Schnupfen, Kopfweh, Fieber? Nimm doch Allium Cepa. Oder Aconitum. Hast du Bauchweh? Nimm Belladonna. Morgen geht es dir bestimmt besser.

Dieses Gerede von "Quantenwirkungen" ist auch unsinnig.
Wenn ich eine morosche Karottensuppe koche, ist am Ende des Kochens quantitativ genausoviel Karottensubstanz in der Suppe wie am Anfang - nur die chemische Struktur der Karotten hat sich durch die lange Einwirkung von Hitze verändert, und das führt zu ihrer Wirksamkeit.
Würde ich dagegen die Karottensuppe (statt sie zu kochen) verdünnen, wie es die Homöopathie vorschreibt, wäre am Ende nix mehr drin von Karotte. Aber das soll ja so sein, sagt die Homöopathie: Je stärker verdünnt, je weniger drin ist von der Karotte, umso wirksamer ist das Präparat. Weil, Quanten. Schön wärs ja. Aber so funktioniert die Quantentheorie halt nicht.

Das ganze Geschüttele und Gerüttele beim Verdünnen / Potenzieren soll suggerieren: In normalem Wasser sind zwar auch alle möglichen Elemente in feinster Auflösung drin, aber die sind nicht wirksam, weil dieses Wasser eben nicht richtig geschüttelt wurde. Aktiviert wird das nur durchs Schütteln. Und natürlich nur wenn das Schütteln von ausgebildeten, zertifizierten Homöopathikern gemacht wird. Wenn ich schüttele - ich unzertifizierte homoöpathische Null - dann ist das natürlich unwirksam.

Ach ja. Schön wärs, wenn die Welt so einfach wäre.
 
Anlässlich des traurigen Falls von Athos möchte ich ein Thema über Homöopathie aufmachen.

Unfassbar dass du in diesem Zusammenhang den armen verstorbenen Hund erwähnst, weil dieser Hund NICHT homöopathisch behandelt, sondern nur unterstützend begleitet wurde..

Echt schlimm was die Hundehalterin hier alles erleben muss, die reinste Schmutzkampagne....
 
Warum ich ihn erwähnte? Weil hier von " Tarantula" geschrieben wurde und man den Eindruck gewann, dass eher auf Homöopathie vertraut wurde. Das hat sich ja jetzt, im Nachhinein, als unzutreffend herausgestellt.
 
Das ist , wie überall, das Problem. Dass Anfangs nur Teile erwähnt werden und ein anderer Eindruck entsteht. Auch - dass es dann Leute gibt, die meinen, Homöopathie wäre eine medizinisch wirksame Behandlung. Aber ja - ich bin lange Zeit diesem Irrglauben auch erlegen.
 
Als begleitende Maßnahme würde ich Homöopathie nicht verteufeln. Außerdem umfasst das ja auch mehr als nur Globuli.
 
Mit haben Tierärzte mehrfach gesagt, dass es bei Tieren am ehesten wirksam ist, da diese weder daran zweifeln, noch daran glauben.
 
Sprich: Die Selbstheilungskräfte sind bei Tieren besser, da sie diese nicht durch Selbstzweifel oder falsche Erwartungen unterminieren?

In Ö ist Homöopathie & Co leider als ärztliche Behandlung zugelassen. Ohne irgendeinen wissenschaftlich haltbaren Nachweis ihrer Wirksamkeit.

Ich hab mich grade damit amüsiert, mal zu lesen was eine österreichische Apotheke so an Mitteln herstellt.
Es gibt z.B. Orcinus orca.
Orcinus orca
Jaja, Schwertwal. Keine Ahnung wofür das gut sein soll, steht auch nicht in der Produktbeschreibung.

Oder Paracetamol. Ja wirklich, wer der bösen Pharma nicht vertraut, kann das Medi statt dessen hoch potenziert als Globuli nehmen.
Paracetamol
 
Paracetamol? Aber das ist doch ein Arzneimittel, nichts Homöopathisches?
Ist in Tomapyrin, Mexalen usw. enthalten
 
Ja eben. Deshalb ist es ja so witzig dass jemand auf die Idee kommt, eine Paracetamol-Tablette in Wasser aufzulösen, in der vorgeschriebenen homöopathischen Weise zu verschütteln und zu verdünnen, um das dann als homöopathisches Globuli in D- und C-Potenzen zu verkaufen.

Ich geh ja jede Wette ein, dass eine schlichte Paracetamol-Tablette besser gegen Schmerzen hilft als ein Paracetamol-Globuli in C200 Potenz :p
 
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