Hirntumor was tun ?

Domi102

Neuer Knochen
Hallo Leute,
Mein Boxer Sam 6 Jahre alt hatte vor ca. 5 Wochen einen epileptischen Anfall daraufhin bin ich direkt in die Tierklinik gefahren wo er auch 2 Tage stationär aufgenommen werden musste am selben Tag hatte er in der Tierklinik nochmal einen epileptischen Anfall. Sie haben ihn gleich mit den Tabletten luminal eingestellt. Diese Tabletten unterdrücken diese Anfälle. Die Ärzte meinten das sie davon ausgehen das es vom Kopf kommt. Dementsprechend haben sie ein MRT gemacht und es stellte sich heraus das was am Gehirn zusehen ist. Aber da dieser „Schaden“ gering war gehen sie erstmal davon aus das es ein hirninfarkt ist aber ein Hirntumor schließen sie dennoch nicht aus. Sam durfte dann erstmal wieder nach Hause und musste jeden Tag diese luminal Tabletten nehmen womit sein Körper ganz schön zu kämpfen hatte und in 4 Wochen sollen wir nochmal in die Tierklinik kommen und ein neues MRT machen zulassen. Achso Blutbild wurde auch gemacht aber das war in Ordnung. Vor 3 Tagen habe ich ein neues Ergebnis vom MRT bekommen. Auch das Blutbild war wieder in Ordnung. Der MRT Befund ist unverändert dementsprechend meinen die Ärzte jetzt es sei ein Hirntumor da ein hirninfarkt sich nach 4 Wochen etwas erholen hätte müssen. Sie gehen davon aus das es ein gutartiger Tumor ist da er noch nicht gewachsen ist. Ich hätte jetzt die Möglichkeit zu einer 4 stündigen entfernten Klinik zufahren um sam da vorzustellen damit sie schauen können ob man den Tumor operativ entfernen kann oder mit einer Chemotherapie behandeln kann oder ich ihm weiter diese luminal Tabletten gebe und warte bis irgendwelche Anzeichen auftreten wie zb. Weitere Anfälle oder Kopfschmerzen und ihn dann erlöse. Die Ärzte geben ihm damit eine Lebenserwartung von ein paar Wochen bis Vielleicht 7 Monate aber auf keinen Fall 1 Jahr mehr. Operation und Chemotherapie kommt für mich eigentlich nicht in frage da ich sam die Autofahrten und alles andere nicht auch noch antun möchte. Dazu muss ich sagen das es ihm so eigentlich gut geht nur das die Tabletten ihn sehr schläfrig und träge machen. Meine Frage ist jetzt ob jemand mit sowas schon mal eine Erfahrung gemacht hat und was alles passieren kann. Ich bin über jede Antwort dankbar da ich momentan einfach nicht mehr weiter weiß.
 
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Hallo!
Zuerst mal möchte ich Dir sagen, dass mir diese Diagnose für Dich sehr leid tut, das ist einfach nur schrecklich.
Unser Goldie bekam mit ca. 8 Jahren auch auf einmal epileptische Anfälle. Auch wir haben ein MRT gemacht mit Punktion und der Befund war ebenfalls Verdacht auf Hirntumor, nachdem der Befund überbefundet wurde, war es aber nicht eindeutig. Am Anfang hatte er fast täglich Anfälle, durch die Einstellung mit Tabletten bekamen wir das aber in den Griff. Außerdem gibt es ein Mittel, dass man rektal geben kann und den Hund aus dem Anfall heraus holen kann. Ich weiß leider den Namen nicht mehr, aber der TA müsste wissen was es ist. Das hatten wir immer mit und gaben es ihm, wenn er einen Anfall bekam.
Bei unserem Henry hat es ein paar Wochen gedauert bis sich sein Körper an die Medikamente gewöhnt hatte, dann konnte er gut damit leben.
Wir hatten damals das Glück eine Tierärztin zu haben, die ihre Doktorarbeit über Epilepsie geschrieben hat, es ist leider nicht leicht einen TA zu finden der sich mit Epilepsie gut auskennt.
Nach Rücksprache haben wir uns dazu entschlossen ihn auf gar keinen Fall eine Hirntumor OP zumuten zu wollen, da unsere TÄ schon oft dabei war und uns gesagt hat, dass die Chancen zu überleben eher gering sind und danach eine Lebenserwartung von nur ein paar Monaten besteht.
Wir sind zu dem Entschluss gelangt, ihn mit den Tabletten einzustellen und abzuwarten wie es sich entwickelt. Er lebte danach noch 5 Jahre ohne Anfälle weiter.
Wir waren damals fertig mit der Welt, denn es kann sein, dass man die Epilepsie eben mit den Medikamenten sehr gut in den Griff bekommt, oder eben nicht.
Epilepsie ist eine Ausschlussdiagnostik und nicht immer weiß man den Grund der Anfälle. Wir haben dann regelmäßig Blutbild gemacht, ihm aber den Stress von MRT alle paar Monate nicht ausgesetzt, denn es hätte nichts geändert.
Wichtig ist, dem Hund sowenig Stress als möglich auszusetzen und ihm das Leben so schön als möglich zu machen.
Wir haben auch ein Epilepsie Tagebuch geführt, mit dem Datum und der Dauer des Anfalls, einfach um es dem TA zu zeigen und evtl. die Medikamente neu einzustellen, dazu braucht es auch immer wieder ein Blutbild, damit man den Wert feststellen kann.
Aus meiner Erfahrung heraus, kann ich Dir nur empfehlen ihn weiter mit den Medikamenten zu behandeln und ihm ein sehr schönes Leben zu machen, wenn Du merkst, er kann nicht mehr, oder hat keine Lebensqualität mehr, dann erlöse ihn. Besorge Dir das rektale Medikament, für den Fall, dass er einen Anfall hat und Du ihn heraus holen musst.
Viele Hunde leben noch sehr viele Jahre mit Epilepsie, manche leider nicht, darauf muss man sich einstellen und die Hoffnung nicht verlieren.
Ich wünsche Dir und Deinem Hund, dass Dir noch eine sehr lange Zeit vergönnt ist!
 
Dankeschön auf jeden Fall für deine Nachricht. Diese rektalen Tabletten hab ich zum Glück schon zuhause. Muss aber ehrlich sein das ich nicht weiß ob ich mir das so zutraue die anzuwenden. Bis jetzt habe ich nur einen Anfall miterlebt und das war die Hölle für mich. Ist es doll schwer die Tabletten anzuwenden? Und darf ich fragen was dein Hund für Tabletten gegen die Anfälle bekommen hat ? Sam bekommt momentan luminal und muss sehr viel davon trinken so ca 4-5 Liter am Tag und die Ärzte sagen das ist nicht normal und auch nicht gesund deshalb wollen sie auf andere Tabletten umstellen. Und wenn ich das richtig verstanden habe war bei euch nie zu 100% sicher das es ein Hirntumor ist? Ich werde mir auf jeden Fall noch eine zweite Meinung einholen. Für mich ist das irgendwie alles unbegreiflich. Bis jetzt weiß ich noch nicht mal wo der Tumor überhaupt sitzen soll. Ich werde gleich nochmal in der Klinik anrufen und alles nachfragen. Ich danke dir auf jeden Fall schon mal
 
Diese Zäpfchen hatte ich für Hermann auch.. sie kommen dann schneller aus dem Anfall.. es war nur nicht einfach, sie während dem Anfall zu verabreichen.. ich habe ihm das ständige MRT auch erspart.. letztendlich war es bei ihm ein Herztumor, der die epileptischen Anfälle ausgelöst hatte.. das wurde dann mit einem Herzultraschall festgestellt..
Alles gute für dich und deinen Hund..
 
Vielen dank für deine Antwort. Die Hunde bekommen es in dem Moment wenn sie den Anfall haben nicht mit das man diese rektalen Tabletten anwendet oder? Ich hoffe ich schaffe das wenn der nächste Anfall auftreten sollte da es sehr schlimm für mich ist sowas mit anzusehen. Die Ärzte meinten wenn der Tumor wächst werden früher oder später die Anfälle trotzdem kommen und davor habe ich so große Angst. Darf ich fragen wie lange dein Hund noch leben konnte mit dieser Diagnose?
 
Mein Hermann war 10 Jahre alt und ein 70 kg schwerer Hund, weshalb es sehr schwer war, dieses Zäpfchen während einem Anfall zu verabreichen... ich weiß was du mitmachst, weil ich auch jedes mal am Ende meiner Kräfte war. zudem den geliebten Hund so erleben zu müssen...
Aber es gibt so viele Auslöser für epileptische Anfälle, weshalb es bei deinem Hund ganz anders sein kann... bei meinem Hund war es der Herztumor, was mit dem Tumor bei deinem Hund vielleicht gar nicht zu vergleichen ist.. ich habe Hermann dann in Absprache mit meinem Tierarzt, einschläfern lassen.. aber das alles jetzt hier aufzuführen, müsste ich am PC sitzen, zudem in deinem Fall vielleicht eh kein Vergleich.. ich habe das Glück, einen sehr guten, vor allem, ehrlichen Tierarzt zu haben.. die Klinik wollte damals auch noch weiter machen.. aber du wirst es selbst spüren, wenn es keine Lebensqualität sondern nur noch Qual ist.. dann bedeutet lieben, auch loszulassen..
LG Carolina
 
Vielen dank auf jeden Fall für deine Nachricht. Jede Erfahrung zu lesen hilft mir ein Stück und gibt mir etwas Kraft.
 
Also unser Henry hat Phenoleptil bekommen, er hat ca. 1 Monat gebraucht bis er sich dran gewöhnt hat, mehr getrunken hat er nicht. Rektal hat er keine Tabletten bekommen, sondern das war eine Lösung, die habe ich ihm dann sofort in den After gespritzt. Man muss sich überwinden, aber die Angst, dass er in einen Status rutscht war größer und man schafft es das zu geben. Ich habe das sogar auf der Gasse gemacht, am Anfang bekam er die Anfälle einfach überall. Ich weiß leider nicht mehr wie das geheißen hat, das ist schon Jahre her, da Henry vor 4 Jahren verstarb.
Wir haben nie die endgültige Diagnose Hirntumor bekommen, also wussten wir auch nie was die Epilepsie ausgelöst hat, aber das ist egal, man muss lernen mit dieser Krankheit zu leben.
Ich kann Dich total gut verstehen, für uns brach eine Welt zusammen und wir dachten, dass wir das niemals schaffen und durchhalten, aber wenn Dein Hund gut eingestellt ist, der Körper sich daran gewöhnt und ein Depot aufgebaut hat, dann kann er mit Epilepsie relativ gut leben.
Wichtig ist, dass Du einen TA hast, der Dich begleitet und sich auskennt, das ist leider selten, ich weiß das. Versuche einen TA zu finden der auf Neurolgie spezialisiert ist, meistens ist der "normale" Haustierarzt damit überfordert.
Epilepsie ist eine furchtbare Diagnose, man fühlt sich hilflos, überfordert und hat Angst, das ist völlig normal, ging uns genauso. Das wichtigste war für uns immer, dass der Hund Lebensqualität hat und nicht von einem Anfall in den anderen rutscht, das haben wir erreicht, hätten wir das nicht geschafft, dann hätten wir ihn erlöst.
Ich wünsche Dir wirklich von Herzen, dass ihr das auch schaffen werdet, niemals aufgeben, immer kämpfen und bei TÄ alles hinterfragen und lästig sein.
 
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