Vor ca 15 Jahren habe ich mich von einem kleinen Münsterländer - Pflegehund -
Huhu, ich seh das wie einige andere hier. Weniger ist oft mehr, vorallem bei sehr aktiven Gesellen die kein Ende kennen wenn man ein Ende nicht eindeutig einleitet und den Hund fast schon "zwingt" zur Ruhe zu kommen indem man ihn entweder ignoriert und er dann runter fährt oder man ihn wirklich "ins Bett steckt" und ihn damit zur Ruhe bringt.
Ich hatte auch 11 Jahre einen Kleinen Münsterländer. Der war Energie pur! Wir haben ihn - weil wirs halt nicht besser wussten - zu einem echten Adrenalinjunky gemacht der uns wahnsinnig viel Nerven gekostet hat! Spaziergänge von bis zu 3 Stunden (täglich!!) waren keine Seltenheit weil "der is noch immer nicht müde, der kann noch, der arme Hund ist nicht ausgelastet". Dachten wir halt. Aber leider wars genau das Falsche.
Der hat Stücke geliefert wie skaten mit meinem Cousin, 2 Stunden unterwegs, volles Rohr gelaufen, gelaufen, gelaufen... daheim angekommen 15 Minuten gelegen und dann schon wieder auf und habtacht gestanden: "Soda, bin so weit, was machen wir jetzt???" im Blick. Sowas kostet Nerven, vorallem weil man dem ja garnie wirklich nach kommen kann, die Zeit hat man nicht mit Familie und Arbeit und und und... und dem Hund hats im Endeffekt auch nicht gut getan.
Ich würd mehr auf Suchspiele, Bindungsspiele, Clicker usw. setzen und das nur kurz und alles konsequent beenden.
Schreien an der Türe bevor man raus geht kenn ich auch von meinem verstorbenen Münsterländer.
Heute würde ich das so lösen - damals wussten wir's halt nicht besser und habens "durchgehen" lassen:
Geschirr anziehen... Jacke anziehen... Hund schreit weil man grad die Türklinke in die Hand nimmt => ruhig ins Wohnzimmer gehen und sich voll angezogen hinsetzen und abwarten bis der Hund aufhört. Dann nochmal zur Tür und selbes Spiel von vorne bis ers aufgegeben hat. Dann erst raus.
Jilly zB versucht sofort aus der Gartentüre zu rennen wenn sie angezogen ist und weiß wir gehen gleich los. Die würd mich noch hinterher schleifen wenn ich sie lassen würde.
Also wird innen vor dem Gartentor abgesessen und erst mit "Komm, gemma" darf sie aufstehen und mit MIR durchs Tor. Winselt sie warte ich ruhig bevor ich sie aufstehen lasse. Will sie im Tor losstürmen wenn ich schon gesagt hab wir gehen, mach ichs Tor vor ihrer Nase zu. Das hab ich genau 2x gemacht. Seit dem kann sie ruhig warten bis das Tor aufgesperrt ist und ich auflöse und sie mitnehme. Aber: ich brauch das eben weil ich im Rollstuhl sitze und es mir nicht leisten kann, dass mich ein Energiebündel hinter sich herschleift. Ihrer Selbstbeherrschung tun solche Übungen aber gut wie ich im Laufe der Zeit festgestellt hab. Vorallem bestätigt man so nicht ungewollt das Keifen und aufdrehen. Denn würde ich bei ihr ein paar Mal einfach durchs Tor gehen zB während sie zieht und aufdreht, keift und winselt würde sich das einbürgern, dass sie das dann IMMER macht weil es ihr vermittelt: "Ich mach mich zum Deppen und schon krieg ich was haben will" (den Spaziergang, der für sie ja super ist). So lernt sie aber, dass sie nur mit Ruhe zu dem kommt was sie am meisten ersehnt...
LG
Barbara