Fast alle Haus- und Nutztierarten können von Hautpilzen befallen werden. Die mikroskopisch kleinen Organismen siedeln sich im Fell und auf der Haut an und erzeugen Tausende von Pilzsporen, die der Weiterverbreitung dienen. Sowohl durch direkten Kontakt als auch durch Pflegeutensilien, Futtermittel, Decken und andere Gegenstände kann die Erkrankung von Tier zu Tier, vom Tier auf den Menschen und vom Menschen aufs Tier übertragen werden.
Bei erkrankten Tieren finden sich als typische Hautveränderungen kreisrunde haarlose Stellen, hauptsächlich am Kopf, am Hals, in Ohrnähe oder an den Gliedmaßen. Sie sind mit Schuppen oder Borken belegt und zur geschlossenen Felldecke hin mit einem roten, entzündeten Randsaum begrenzt. Teilweise können diese Veränderungen mit deutlichem Juckreiz verbunden sein.
An derart vorgeschädigten Hautstellen haben auch Bakterien leichtes Spiel und können das Krankheitsbild deutlich komplizieren. Darüber hinaus gibt es auch atypische Verlaufsformen, die je nach Tierart, Pilzart und Abwehrlage des Tieres variable Hautveränderungen hervorrufen. Deshalb sollten alle Tiere mit deutlichen Hautveränderungen frühzeitig tierärztlich untersucht werden. Da auch nicht übertragbare Hautkrankheiten vergleichbare Krankheitsbilder zeigen können, ist zur Diagnose in aller Regel eine Laboruntersuchung erforderlich.
Beim Menschen beginnt die Erkrankung mit einem rötlichen, linsengroßen schuppigen und juckenden Fleck, meist an Unterarmen, Beinen oder im Gesicht, der nach außen wächst, während die Mitte abheilt. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, entstehen zahlreiche solcher Herde, die landkartenartig zusammenfließen können. Am behaarten Kopf können rundliche, kahle, grauweiß beschuppte Flecken entstehen.
Zur Behandlung bei Tier und Mensch stehen pilz- und sporenabtötende Salben, Lotionen, Sprühlösungen und Tabletten zur Verfügung. Die Heilung kann mehrere Wochen in Anspruch nehmen.
Vorbeugend sollte auf besondere Hygiene im Umgang mit hauterkrankten Tieren geachtet werden.
Den Auslöser für diese Erkrankung liefern sogenannte Dermatophyten, die nur in den obersten, toten Schichten der Haut leben. Sie lösen die oberflächlichen Hornschichten auf und nisten sich in Haut, Haaren und Krallen ein.
Eine wesentliche Rolle beim Ausbruch des Hautpilzes spielt das Immunsystem der Katze. Geschwächte, gestreßte, trächtige oder säugende Katzen stehen besonders in der Gefahr der Infektion, ebenso wie Jungtiere. Je gesünder und abwehrstärker ein Tier ist, desto geringer sind die zu erwartenden Symptome.
Kommt es zu einer Ansteckung des Menschen, verursachen Dermatophyten meist "nur" einen Hautausschlag, bei immungeschwächten Personen und Kindern kann es aber auch - wie bei den Katzen selbst - zu Organbefall kommen.
Daher ist zu sagen: Es handelt sich hier absolut nicht um eine Kleinigkeit, denn der Hautpilz der Katze heilt im Allgemeinen NICHT von selbst aus! Auch wenn die Katze keine sichtbaren Hautveränderungen (mehr) aufweist, trägt sie nach einer Infektion die Sporen (besonders die Langhaarkatze). Unternimmt man nichts gegen diese Sporen, bleibt die potentielle Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier. Meist sogar für immer, denn Pilzsporen bleiben jahrelang infektiös!
Symptome:
Das Erscheinungsbild gestaltet sich sehr unterschiedlich. Zunächst einmal wäre da das Symptom des Haarbruches. Rote Ringe, die sich um einen schuppigen Fleck mit abgebrochenen Haaren ziehen, bezeichnet man als “klassiche Ringflechte”. Häufiger jedoch bilden sich einfach kahle Stellen im Fell, besonders an Kopf und Beinen. Die Infektion kann sich jedoch auch auf den ganzen Körper ausbreiten und Entzündungserscheinungen hervorrufen. Es kann (muss aber nicht) zu Juckreiz kommen, ebenso zu brüchigen, verfärbten oder verformten Krallen, oder gar zu einer Krallenbettentzündung.
Wie bereits erwähnt, kann der Pilz aber auch auf die Organe übergreifen und so vielfältige Organerkrankungen hervorrufen, die lebensbedrohlich sein können.
Behandlung
Zunächst einmal muss der Tierarzt feststellen, um welchen Pilz es sich handelt. Manche Pilze sind durch UV-Licht zu erkennen, andere durch mikroskopische Untersuchungen der Haare. Am sichersten ist jedoch, eine Pilzkultur anzulegen. Die benötigt jedoch seine Zeit. Daher wird als Sofortmaßnahme meist ein Antimykotikum eingesetzt, um den Wachstum des Pilzes zu stoppen.
Wir behandeln unsere Pflegekatzen vorrangig mit Sporanox, Betaisodona Lösung und Canesten Creme. Bei besonders hartnäckigen Fällen oder extremen Pilzbefall empfehlen wir Itrafungol.
Zur Vorbeugung für die Menschen empfehlen wir: Imaverol (bekommt man in der Apotheke – damit kann man alles einsprühen, Decken, Bettzeug, Kleidung usw. waschen) und Mycopol (auch in der Apotheke erhältlich, Waschlösung für den Menschen).