Hilfe, Hund schnüffelt die ganze Zeit nur rum!

T

Thjalfi

Guest
Hallo!

Ich lese schon seit einer Weile im Forum mit und hätte jetzt auch mal eine Frage...

Zu mir gehört ein 14 monate alter Jagdhund-Windhund-Mix, Thjalfi ist sein Name.

Ich habe ihn seit er 12 Wochen alt ist und wir sind auch immer in die Hundeschule gegangen. Ende Oktober möchte ich gerne die Begleithundeprüfung mit ihm machen. Grundsätzlich könne wir alles, da wir schon seit dem Frühjahr auf die Prüfung trainieren...

Im Moment habe ich allerdings das ganz große Problem, dass er, sobald wir draußen sind, er die Nase nur noch am Boden hat! Er ist generell ein ziemliches "Nasentier" nur seit 2-3 Wochen nimmt das ganze Überhand. Sobald er eine Fährte hat, ignoriert er mich an der Leine komplett... da hilft kein rufen, pfeifen, schmatzen etc. Ich weiß einfach nicht wie ich in dem Moment die Aufmerksamkeit auf mich lenken kann...

So ist es natürlich nicht möglich eine Prüfung zu machen. Wenn wir irgendwo trainieren, wo er schon 100x war, dann geht es besser, doch am Samstag waren wir am Platz, wo auch dann die Prüfung stattfindet und da war die Nase nur noch am Boden... ich hatte da keine Chance.

Ich habe schon mit meine Hundetrainerin kontaktiert, ob sie Zeit für einige Einzelstunden, auch mal in neuer Umgebung hat, doch ich wollte fragen, ob ihr irgendwelche Tips für mich habt... von der BH hängt nämlich einiges ab und ich kann ihm ja schlecht die Nase zustöpseln... :rolleyes:

ganz liebe Grüße

Michaela und Thjalfi
 
Hast du ihm irgend ein Kommando antrainiert auf das er dich anschauen soll?
Wenn ja könnte man das nutzen und er bekommt jedes Mal ein Leckerli.
Hört sich für aber auch so an, das ihr erstmal ein paar Achtsamkeitsübungen machen müsst, einfach das der Hund lernt mehr auf dich zu achten und nicht in der Gegend rumzuschnüffeln.
Am besten du nimmst dir dafür eine etwas längere Leine etwa 3-5m und gehst auf irgendeine Wiese, kann ruhig für ihn interessant sein.
Mach ihm vielleicht ein Brustgeschirr um, kann sein das es mal kurz an der Leine ruckt.

Wenn er jetzt zu schnüffeln beginnt gehe einfach in eine andere Richtung, falls sich die Leine spannt, nicht beachten einfach weitergehen.
Sollte er mitkommen und Kontakt zu dir aufnehmen, großes Lob, Leckerli usw.!
Falls er dich wieder ignoriert, andere Richtung kannst auch rennen, Hauptsache er lernt sobald er aufpasst was du machst, gibt es was tolles.

Normalerweise sollte der Hund nach ein paar Minuten sich voll auf dich Konzentrieren und auch Richtungswechsel mitmachen ohne das die Leine sich straffen muss.
 
Hallo!

Ich bin gerade dabei mit "Schau" zu arbeiten... wenn ich das sage und er dann darauf hin herschaut dann gibt es ein leckerli bzw. ein paar nette worte, wenn er weiter weg ist... leider funktioniert das nicht, wenn er ganz extrem aufgeregt ist und im Moment habe ich das Gefühl erst steht generell unter Strom. Da plagen ihn wohl die ersten Hormonschübe... *seufz*

Das mit der langen Leine ist ein guter Tip. Ich habe eh eine 5m-Leine... Ich werde das heute gleich noch ausprobieren!

Wie soll ich das handhaben, wenn wir am Gehsteig unterwegs sind und er nur mit der Nase am Boden ist? Dann auch gleich die Richtung ändern? Ich will ja nicht dass er überhaupt nicht schnüffelt, Zeitung lesen muss ja auch sein, nur nimmt das einfach Überhand...

Danke!

Michaela
 
Es muss für ein Unterschied sein, ob er nun schnüffeln darf oder nicht.
Du musst auch ein Kommando einführen oder haben, mit dem du andere auflöst und ihm das schnüffeln erlaubst.
Am besten macht sich dafür "okay" oder "lauf", sind bei meinem aber eher für den Freilauf gedacht, wenn er an der Leine ist, hänge ich noch ein "langsam" dran, damit er nicht gleich losrennen will.

Wenn mir meiner zuviel schnüffelt, bekommt er das Kommando "komm mit" und wenn er darauf nicht reagiert, gibts ein kleines Signal an der Leine.
Kein Ruck sondern nur ein leichtes zuppeln, wenn er immer noch nicht mitkommen sollte, einfach wegziehen.
Kommt er mit gleich loben.

Damit sich das "schau" nicht abnutzt, würde ich es jetzt nur einsetzen, wenn man sich sicher ist, das er Hund es auch macht und Kontakt aufnimmt.
 
bitte unbedingt auch dran denken dass dieses schnüffeln ein zeichen von stress sein kann; und gerade wenn es in der prüfungsvorbereitungsphase und am fremden platz auftritt, denke ich, dass das das hauptproblem ist. du wirst halt (so wie wir alle ;)) jetzt schon ein bisserl nervös wegen der bevorstehenden prüfung sein und grad auf einem fremden platz macht man sich noch zusätzlich stress, weil man ja gerne zeigen möchte was der hund schon kann.
versuch mal den druck rauszunehmen und nicht gleich mit grundstellung oder anschauen zu beginnen. probier mal ob du ihn wie sonst auch zum spielen motivieren kannst oder mach ein paar einfache tricks, bei denen es dir eher egal ist ob sie jetzt korrekt ausgeführt werden oder nicht. das löst vielleicht ein bisserl die anspannung.
 
Hallo liebe Leidensgenossin!

ich kenn das nur zu gut und bin ähnlich verzweifelt. Mein Labrador ist jetzt 12 Monate. Sein extrem Schnüffelverhalten hat sich auch in den letzten Wochen eingeschlichen. Er hat einen unglaublichen Stress dabei, zieht und zerrt an der Leine und reagiert auf rein gar nichts.
Manchmal kann ich ihn mit Suchspiele kurz davon abhalten, aber da hab ich ja auch nichts davon...
Mir wurde geraten Schnüffeln einschließlich Markieren, macht deiner das auch? generell zu verbieten....da hab ich aber auch ein bisschen Bauchweh dabei "wenn er keine Zeitung lesen" darf... und ich müsste ihn ja ständig zurechtweisen!
Ohne Leine gehts bei uns eigentlich gut, solange wir in Bewegung sind ...also Hundeplatz KATASTROPHE!

ich hoffe wir finden eine Lösung!
 
Auch dir würde ich raten, dem Hund den Unterschied zu zeigen, zwischen hier darf ich schnüffeln und markieren und da nicht.

Der Hund überlebt es auch wenn er mal 15min lang nicht "rumrüsseln" kann, wenn du in einer Fußgängerzone oder ähnliches bist.

Wichtig ist das du ein Kommando hast was es verbietet und eines was das Verbot wieder auflöst.

Zur Not kann man auch, falls der Hund zu doll schnüffelt und man kaum vorwärts kommt, ein Kommando einführen was kurzweiliger ist "komm mit" zum Beispiel. Das gilt nur für die Stelle an der er gerade ist.

Meiner Rastet aus, wenn andere Hunde, wenn er an der Leine ist "plötzlich" auftauchen. Da muss ich das schnüffeln unterbinden damit er zum Beispiel den anderen Hund wahrnehmen und sich drauf einstellen kann. Dann geht er auch problemlos vorbei. Schnüffelt er aber und blickt dann hoch und der andere ist relativ nah, macht er Theater.

Wenn du sagst, der durch das schnüffeln richtig Stress hat, ist es vielleicht sogar besser, wenn du es zu beginn an der Leine komplett unterbindest und ihm die Möglichkeit gibst, das er es irgendwo ausgiebig ohne Leine machen kann.

Meiner geht oft ohne Leine (wohne aufm Dorf) und er weiß das schnüffeln, markieren usw. an der Leine nur an bestimmten Stellen oder mal aus Ausnahme erlaubt ist.
 
Wenn du sagst, der durch das schnüffeln richtig Stress hat, ist es vielleicht sogar besser, wenn du es zu beginn an der Leine komplett unterbindest und ihm die Möglichkeit gibst, das er es irgendwo ausgiebig ohne Leine machen kann..

ich glaube nicht dass der hund durch das schnüffeln stress hat, sondern dass er stress hat, den er über schnüffeln und hektisches agieren abbaut.


Meiner geht oft ohne Leine (wohne aufm Dorf) und er weiß das schnüffeln, markieren usw. an der Leine nur an bestimmten Stellen oder mal aus Ausnahme erlaubt ist.

hätte da 2 fragen:

wie hast du ihm das schnüffeln verboten?
woher kennt dein hund die ausnahmen?
 
Eigentlich brauchst Du ihm das Schnüffeln garnicht direkt zu verbieten. Wenn Du an der langen Leine mit ihm gehst und jedesmal, wenn er schnüffeln will, einen leichten Ruck mit einer Richtungsänderung machst und dabei auch noch zügig läufst, wird er auf Dich achten, egal, was ihn ablenken könnte, er muss auf Dich achten und wird nach einiger Zeit sogar ins Fuss kommen. Dein Hund beherrscht zwar seine Aufgaben aus dem Begleithundtraining, aber offensichtlich nicht unter Ablenkung. Ablenkung kann vielfältig sein. Zum einen der entgegenkommende Erzfeind, eine läufige Hündin, Menschen mit lecker duftenden Taschen oder die Anzeigen anderer Hunde-auch Heiratsanzeigen- am Wegesrand,oder Deine eigene Nervosität. Für Deinen Jungspund ist das alles ausserhalb vom Hundeplatz wichtiger als Du. Also must Du jetzt nochmal zurück zum Anfang und alles, was Du auf dem Platz mit ihm schon konntest, noch mal neu trainieren. Ich habe mit der langen Leine, mit vielen Richtungswechseln am Anfang, auch ruhig mal auf dem Absatz kehrt machen, Tempowechseln, Sitz/Platz-Einlagen mit anschliessendem Fuss, auch mal Drehungen, Bewältigung von Hindernissen, etc. gute Erfahrungen gemacht. Allerdings muß man das Tempo für die Zeit der Übung zügig bei behalten, bummeln ist da nix. Klappt es mit den Drehungen, Wendungen, Tempowechseln und der Hund geht aufmerksam neben Dir, loben, loben, loben. Alles was Du brauchst, ist lediglich die Aufmerksamkeit Deines Hundes, Du bist wichtig, nicht die Schnüffelei. Erst wenn das mit der langen Leine klappt und der Hund wirklich zügig bei Fuß mit Blick nach oben läuft,trotz Ablenkung, kann man weiter machen. VLG Ulrike
 
Eigentlich brauchst Du ihm das Schnüffeln garnicht direkt zu verbieten. Wenn Du an der langen Leine mit ihm gehst und jedesmal, wenn er schnüffeln will, einen leichten Ruck mit einer Richtungsänderung machst und dabei auch noch zügig läufst, wird er auf Dich achten, egal, was ihn ablenken könnte, er muss auf Dich achten und wird nach einiger Zeit sogar ins Fuss kommen. Dein Hund beherrscht zwar seine Aufgaben aus dem Begleithundtraining, aber offensichtlich nicht unter Ablenkung.

ich finde wir sollten hier mal unterscheiden worum es eigentlich geht:
wollen wir einen hund der im alltag neben uns an lockerer leine läuft oder geht´s um fußarbeit in der prüfung?
wenn mir eine schöne fußarbeit für prüfungen wichtig ist, würde ich keine übungen machen wo der hund irgendwann "ins fuß kommt".

für beides wäre aber wichtig dem hund mal zu vermitteln worum es eigentlich geht. wie du richtig sagst fehlt noch das training unter ablenkung. dh wenn es um alltags-leinentraining geht, würde ich den hund belohnen solange die leine noch nicht spannt damit er das gewünschte verhalten lernen kann und nicht nur das unerwünschte bestraft wird.
bei der fußarbeit sofort belohnen wenn er trotz steigender ablenkung konzentriert bleibt.

abgesehen davon, dass es völlig normal ist dass ein 14 monate alter hund auf fremden plätzen sehr aufgeregt ist. das schnüffeln allgemein verbieten zu wollen find ich einen recht erstaunlichen ansatz. es handelt sich um ein für den hund typisches verhalten.
und bei stressbedingtem schnüffeln muß ich am stressauslöser arbeiten und nicht am symptom. wenn jetzt viel druck während der fußarbeit gemacht wird um das schnüffeln zu verhindern, wird der hund noch mehr die freude dran verlieren.
 
ich finde wir sollten hier mal unterscheiden worum es eigentlich geht:
wollen wir einen hund der im alltag neben uns an lockerer leine läuft oder geht´s um fußarbeit in der prüfung?
wenn mir eine schöne fußarbeit für prüfungen wichtig ist, würde ich keine übungen machen wo der hund irgendwann "ins fuß kommt".

für beides wäre aber wichtig dem hund mal zu vermitteln worum es eigentlich geht. wie du richtig sagst fehlt noch das training unter ablenkung. dh wenn es um alltags-leinentraining geht, würde ich den hund belohnen solange die leine noch nicht spannt damit er das gewünschte verhalten lernen kann und nicht nur das unerwünschte bestraft wird.
bei der fußarbeit sofort belohnen wenn er trotz steigender ablenkung konzentriert bleibt.

abgesehen davon, dass es völlig normal ist dass ein 14 monate alter hund auf fremden plätzen sehr aufgeregt ist. das schnüffeln allgemein verbieten zu wollen find ich einen recht erstaunlichen ansatz. es handelt sich um ein für den hund typisches verhalten.
und bei stressbedingtem schnüffeln muß ich am stressauslöser arbeiten und nicht am symptom. wenn jetzt viel druck während der fußarbeit gemacht wird um das schnüffeln zu verhindern, wird der hund noch mehr die freude dran verlieren.

Ich bewunderes Dich sehr für diesen Beitrag und bin froh, dass Du dieses Thema so sachlich behandelst.
Mir ist dazu leider nur eingefallen: na fein, den jungen Hund absichtlich verunsichern, damit er sich irgendwann nur mehr himmelnd Fussgehen traut :mad:
Wenn ein Hund auffällig viel schnüffelt, hat das doch nichts mit mangelndem Gehorsam zu tun, sondern hat eindeutig andere Gründe. DANACH würd ich suchen, nicht nach "wie verbiete ich ihm das".

LG
Ulli
 
hätte da 2 fragen:

wie hast du ihm das schnüffeln verboten?
woher kennt dein hund die ausnahmen?

Verboten hab ich das nicht direkt, er kennt halt das "komm mit" -> Bedeutet soviel wie hör auf zu schnuppern und komme mit, er läuft dann meist fast wie bei "Fuß" um sich sein Leckerchen zu ergattern.

An der Leine muss er meist "bei Fuß" laufen, weil wir im Dorf keinen Gehweg haben oder in der Stadt unterwegs sind.
Beim "bei Fuß" darf er logischerweise nicht schnüffeln.
Sage ich das Wort "Okay" weiß er das er schnüffeln und die ganze Leinenlänge ausnutzen darf.

Sollte er in der Stadt mal müssen, steuern wir ein grünes Fleckchen an und dann kommt "geh mal pullern" und er macht das dann auch.

Bin kein Freund davon, das der Hund an jeder Laterne und Hausecke schnuppert und markiert.

Als Ausgleich zu den eher streng gefassten Regeln, darf er bei jedem Spaziergang auch mal länger ohne Leine gehen.
Da darf er auch ausgiebig schnuppern usw.


Ich finde er kommt damit gut klar und es ist für ihn auch eindeutig, alles andere würde ich zu schwammig finden und auch denken das es den Hund verwirrt.
Ist schon der zweite Hund bei dem ich das so gemacht habe.
 
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